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Albert H e r r m a n n, 7 Stuttgart 50, Im Geiger 33 West-Deutschland
Giancarlo P e i n i, CH-6516 Cugnasco Schweiz Skibindung für Pisten- und Dourenlauf
Während in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts der Skisport im allgemeinen als
Tourenlauf betrieben worden ist, so hat sich mit Beginn der zweiten Hälfte dieses
Jahrhunderts die Situation insofern völlig geändert, als mit dem Bau von Skiliften
der Skisport fast ausschließlich auf die zu den betreffenden Skiliften gehörigen
Pisten beschränkt worden ist. Eine Folgte hiervon ist wieder eine entsprechende
starre Ausbildung sowohl der Skistiefel als auch der zugehörigen Skibindungen. Seit
einiger Zeit ist nun wieder auch der Tourenlauf in Mode gekommen, was gegenüber
dem bisher betriebenen reinen Pistenlauf eine weitere Abwechslung mit sich bringen
soll. Da jedoch die für den Pistenlauf entwickelten Skibindungen für den Gourenlauf
ungeeignet sind, hat man besondere, für den Tourenlauf geeignete Skibindungen ausgebildet.
Die Verwendung einer solchen besonderen Tourenlaufbindung bringt jedoch wieder den
Nachteil mit sich, daß bei einem wechsel von Pistenlauf auf Tourenlauf entweder
die am Ski befestigte Bindung auszutauschen ist, oder aber besondere Tourenski zur
Verfügung
stehen müssen. Sin solcher Austausch einer Skibindung
gegen e.e andere ist aber nicht nur unzweckmaBig, sondern darüberhinaus auch sehr
umständlich, so daß diese Möglichkeit in der Praxis nahezu auszuschließen ist. Somit
verbleibt für die Praxis lediglich die Möglichkeit, ein besonderes Paar Tourenski
anzuschaffen, was einerseits recht kostspielig ist, andererseits aber auch wieder
insofern recht aufwendig ist, als der betreffende Skisportler nunmehr zwei Paar
Ski mit sich führen muß.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nunmehr, eine Skibindung
zu schaffen, die sowohl für den Pistenlauf als auch den Tourenlauf geeignet ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein in die unmittelbar auf
dem Ski befestigte, für den Pistenlauf ausgebildete Bindung einsetzbares, selbst
wieder als für den Tourenlauf geeignete Bindung ausgebildetes Zwischenstück, in
das wieder der Skistiefel des Tourenläufers einsetzbar und mittels Spitzen- und
Fersenhalterungen festklemmbar ist.
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Bei einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform besteht das Zwischenstück
aus einer der Sohle des Skistiefels nachgebildeten und in der am Ski befestigten
Bindung einsetzbaren und festklemmbaren Unterplatte und einer an dem Vorderteil
dieser Unterplatte schwenkbar um eine horizontale Achse angelenkten Oberplatte,
auf der wieder dem Skistiefel des Tourenläufers angepaßte Spitzen- und Fersenhalterungen
angeordnet sind.
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damit für den Äbfahrtslauf das Zwischenstück nicht extra aus der Bindung
herausgenommen werden muß, ist es fernerhin von Vorteil, wenn die Oberplatte durch
eine einfache, leicht lösbare Sperreinrichtung, insbesondere einem entgegen
Federwirkung
verschiebbaren Sperrbolzen od. dgl., starr mit der Unterplatte kuppelbar ist.
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Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsforin der Erfindung
schematisch dargestellt.
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Es zeigen; Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Skibindung
mit satt aufsitzendem Skistiefel, Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung
mit angehobenem Skistiefel und Fig 3 eine Seitenansicht des Zwischenstückes.
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Die Fig. 1 zeigt die Seitenansicht eines zu einem Ski gehörigen Mittelteiles
1, auf dem ein mit 2 bezeichneter Spitzenbacken sowie ein als Fersenhalteflrng dienender,
unter Federspannung stehender Seilzug 3 angeordnet ist.
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Dieser Spitzenbacken 2 sowie der Seilzug 3 bilden dabei eine für den
Pistenlauf geeignete Skibindung, in die der mit 4 bezeichnete Skistiefel in der
üblichen Weise einzusetzen und festzuklemmen ist.
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Um nun diese aus dem Spitzenbacken 2 und dem Seilzug 3 bestehende
Skibindung auch für den Tourenlauf verwenden zu können, ist ein in der Fig. 3 besonders
dargestelltes Zwischenstück 5 vorgesehen. Dieses Zwischenstück 5 besteht dabei aus
einer mit 6 bezeichneten Unterplatte, die in der gleichen Weise wie die zu dem Skistiefel
4 gehörige Sohle 7 ausgebildet ist und somit auch diese Stiefelsohle 7 in den Spitzenbacken
2 einzusetzen und mittels des Seilzuges 3 festzuklemmen ist. Hierbei greift der
hintere Bügel 8 des Seilzuges 3 in eine in der Hinterseite der Unterplatte 6 eingearbeitete
Kehle 9 ein, die den überlicherweise in den
Absätzen der Skistiefel
eingearbeiteten Mehlen ähnlich ist.
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Außerdem sind an den beiden Seitenkanten des Skimittelteiles 1 mit
10 bezeichnete Halter angeordnet, die den Seilzug 3 fixieren und bewirken, daß die
von der nicht besonders dargestellten Feder ausgeübte, auf die Kehle 9 einwirkende
Kraft gegen die Oberseite 11 des Skimitte teiles 1 gerichtet ist und einen festen
Halt der Unterplatte 6 an dem Skimittelteil 1 bewirkt.
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Wie weiter aus den Fig. 1 bis 3 ersichtlich, so ist mittels eines
mit 12 bezeichneten Scharnieres an dem Vorderteil 15 der Unterplatte 6 eine um die
horizontale Scharnierachse 14 schwenkbare Oberplatte 15 angelenkt. Auch auf dieser
Oberplatte 15 ist ein mit 16 bezeichneter Spitzenbacken sowie ein wiederum als Fersenhalter
dienender, unter Federspannung stehender Seilzug 17 angeordnet. Dieser Spitzenbacken
16 sowie der Seilzug 17 bilden dabei wieder eine Skibindung, in die in der in der
Fig. 1 dargestellten Weise der Skistiefel 4 mit seiner Sohle 7 einzusetzen und zu
fixieren ist.
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Hat der betreffende Skisportler bisher den reinen Pistenlauf betrieben,
wobei die Skistiefel 4 unmittelbar in die aus den Spitzenbacken 2 und den Seil zügen
3 bestehenden Bindungen eingesetzt worden sind, und soll anschließend der Tourenlauf
durchgeführt werden so wird hierzu das Zwischenstück 5 in der zuvor bereits beschriebenen
Weise in die aus den Spitzenbacken 2 und den Seilzügen 3 bestehende Windungen eingesetzt.
Anschließend setzt der Skisportler die beiden Skistiefel 4 in die an den beiden
Oberplatten 15 befestigten Spitzenbacken 16 ein und fixiert die Skistiefel 4 mittels
der Seilzüge 17. Infolge der Verwendung des erfindungsgemäßen Zwischenstückes 5
kann bei dem Tourenlauf jeder der Skistiefel 4 in der in der Fig. 2 gezeigten Weise
beliebig weit angehoben werden. Dieses Anheben des Skistiefels 4 ist dadurch möglich,
daß zusammen
mit diesem die an der Unterplatte 6 angelenkte Oberplatte
15 nach oben zu schwenken ist, wobei der maximale Schwenk winkel α, wie insbesondere
aus der Fig. 3 ersichtlich, bis 900 betragen kann.
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Soll beispielsweise während des Tourenlaufes zwischendurch auch eine
Abfahrt durchgeführt werden, so ist eine Fixierung der Oberplatte 15 an der Unterplatte
6 zweckmäßige Hierzu kann eine nicht besonders dargestellte Sperreinrichtung vorS
gesehen sein, die beispielsweise aus einem unter Federwirkung stehenden, leicht
lösbaren Sperrzapfen besteht und eine feste Verbindung zwischen dem rückwärtigen
Teil 18 der Unterplatte 6 und der zu der Oberplatte 15 gehörigen Hinterkante 19
herstellt. Ist die zuvor bereits angedeutete Ab fahrt beendet, so braucht lediglich
diese Sperreinrichtung gelöst ZU werden, so daß anschließend wieder die Oberplatte
15 gegenüber der Unterplatte 6 beliebig verschwenkt werden kann.
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Bei dem oben behandelten Ausführungsbeispiel sind zur Fixierung des
Skistiefels 4 lediglich Spitzenbacken 2 und Seilzüge 3 vorgesehen. Es ist selbstverständlich,
daß diese Spitzenbacken 2 und Seilzüge 3 auch durch ein automatisches Lösen des
Skistiefels 4 ermöglichende Spitzenhalter und Fersenhalter ersetzt werden können,
ohne daß sich hierdurch etwa die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Skibindung
ändert.