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Rundes Klärbecken Die vorliegende Erfindung betrifft ein rundes Klärbecken
zur Klärung von schlammhaltigem Abwasser oder anderen Schlamm haltigen Flüssigkeiten
mit einer um eine im Beckenmittelpunkt gelegenen Achse drehbaren Räumerbrücke, die
sich von der Beckenmitte bis zum Beckenrand erstreckt und an der ein ein- oder mehrteiliger
Schlammschaber aufgehängt ist, sowie einem im Bereich des Beckenmittelpunktes gelegenen
Abwas se r zulauf und Schlammabzug.
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Klärbecken der vorbeschriebenen Art sind bekannt. So zeigt beispielsweise
die Figur 1 der deutschen Patentschrift 967 142 ein Klärbecken mit einem im Bereich
des Beckenmittelpunktes in die Beckensohle eingelassenen Schlamm sammeltrichter,
in den der Schlamm durch die Schlammschaber bei der Drehbewegung der Räumerhrücke
hineingeschoben wird. Um ein einwandfreies Absetzen des Schlammes im Schlammsammeltrichter
zu gewährleisten, muß dieser recht steil und tief sein. In der Praxis bedeutet dies,
daß
der Schlammsammeltrichter derartiger Klärbecken oft bis zu fünf Meter tief in das
Erdreich ragen muß und damit bis in den Bereich des Grundwasserspiegels reicht.
Der Bau und der Unterhalt derartiger Klärbecken ist deshalb recht kostspielig.
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Um diesem Nachteil zu begegnen, ist man deshalb auch schon zu Klärbecken
mit flacher Beckensohle übergegangen. Hierbei ist es aber erforderlich, den sich
am Boden des Klärbeckens ansammelnden Schlamm durch über den gesamten Bereich des
Schlammschabers verteilte Abzugsrohre abzusaugen und anschließend über eine Sammelleitung
zu dem in der Beckenmitte gelegenen Schlammabzug zu fördern. Eine Ausführungsform
des soeben beschriebenen Beckentyps ist beispielsweise in der Figur 1 der deutschen
Offenlegungsschrift 1 784 503 wiedergegeben. Obwohl sich diese Konstruktion in der
Prasix im allgemeinen bewährt hat, ist auch sie nicht ganz frei von Nachteilen.
Die über den Bereich des Schlammschabers verteilten Abzugsrohre zur Schlammabsaugung
weisen einen relativ engen Quer schnitt auf. Das bedingt einen relativ hohen Druckverlust
zwischen dem Beckenwasserspiegel und dem Pumpwerkswasserspiegel. Gelegentlich kann
es auch zu Verstopfungen einzelner Abzugs rohre kommen.
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Außerdem muß die Schlammfördermenge für jedes Abzugsrohr einzeln genau
eingestellt werden.
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Der Erfindung lag deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Klärbecken zu
schaffen, das die Nachteile der vorstehend geschilderten Konstruktionen möglichst
weitgehend vermeidet und das sich gleichzeitig durch eine möglichst einfache und
preisgünstige Bauweise auszeichnet sowie eine einfache und sichere Betriebsweise
garantiert, Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Klärbecken der eingangs beschriebenen
Art, das erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist, daß in der in an sich bekannter
Weise zum Beckenmittelpunkt hin leicht geneigten Beckensohle eine ringförmig um
den Beckenmittelpunkt gelegte Schlammsammelrinne eingelassen ist und daß an der
Räumerbrücke eine dem Schlammabzug dienende Syphonleitung so befestigt ist, daß
deren unteres Ende genau gegenüber dem Schlammschaber in die Schlammsammelrinne
taucht.
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Die Schlammsammelrinne kann dabei so ausgebildet sein, daß die zum
Beckenrand hin gelegene Wand senkrecht oder abgeschrägt ist. Wenn letzteres der
Fall ist, dann empfiehlt es sich, am unteren Ende der Syphonleitung einen weiteren
Schlammschaber zu befestigen, der der Abschrägung der Wand angepaßt ist. Ist dagegen
die zum Beckenrand hin gelegene Wand der Schlammsammelrinne senkrecht, so ist die
Anordnung
eines Schlammschabers am unteren Ende der Syphonleitung nicht in jedem Falle unbedingt
erforderlich.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung soll nachfolgend
an iland der Abbildung erläutert werden. Diese zeigt einen Schnitt durch eine bevorzugte
Ausführungsform der erfindungsgemaßen Vorrichtung.
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tan erkennt auf der Abbildung das runde Klärbecken 7 mit der Räumerbrücke
1, die sich von der Beckenmitte bis zum Beckenrand erstreckt und die um die im Beckenmittelpunkt
gelegene Achse drdi -bar ist. Die linke Beckenhälfte ist auf der Abbildung nicht
vollständig dargestellt. Da es sich um ein rundes Becken handelt, entspricht sie
jedoch cler dargestellten rechten Beckenhälfte. An der Räumerbrücke ist vermittels
der Streben 8 der Schlammschaber 2 aufgehängt. Dieser kann natürlich aus einem oder
mehreren Teilen bestehen. Bei der Drehbewegung der Räumerbrücke 1 streicht der Schlammschaber
2 über die Beckensohle 9, die zum Beckenmittelpunkt hin leicht geneigt ist. Im mittleren
Bereich ist in die Beckensohle die Schlammsammelrinne 10 eingelassen, die den Beckenmittelpunkt
ringförmig umgibt.
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In die Schlammsammelrinne taucht die Syphonleitung 3, durch die der
Schlamm
aus der Schlammsammelrinne abgesaugt wird. Man erkennt auf der Abbildung, daß die
Syphonleitung so an der Räumerbrücke 1 befestigt ist, daß ihr unteres Ende genau
gegenüber dem Schlammschaber 2 in die Schlammsammelrinne taucht. Dadurch lassen
sich höhere Sclllammkonzentrationen erreichen. Am unteren Ende der Syphonleitung
ist in diesem Falle ein weiterer Schlammschaber 11 befestigt, der in seinen Abmessungen
so gehalten ist, daß er an der zum Beckenrand hin gelegenen Wand 12 der Schlammsammelrinne
entlangstreicht. Diese Wand 12 ist bei der dargestellten Konstruktion leicht abgeschrägt.
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Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Klärbeckens ist folgende Das
zu klärende Abwasser tritt durch die Leitung 13 in den als Afittelbauwerk 14 bezeichneten
Teil des Klärbeckens ein. Durch die Öffnungen 15 fließt es in das eigentliche Becken,
in dem der Sedimentationsprozeß stattfindet. Der Abzug des geklärten Abwassers erfolgt
durch die an der äußeren Beckenwand dicht unterhalb des Wasserspiegels angeordnete
Abflußrinne 16. Der Schlamm sinkt während des Klärvorganges nach unten und wird
von der Beckensohle 9
durch die Drehbewegung des Schlammschabers
2 in die Schlammsammelrinne 10 geschoben. Da die Syphonleitung 3 ebenfalls an der
Räumerbrücke 1 befestigt ist, macht diese die Drehbewegung des Schlammschabers 2
mit und durchfährt gleichzeitig die ring förmige Schlammsammelrinne 10. Der an der
Syphonleitung befestigte Schlammschaber 11 sorgt dafür, daß die Wand 12 von Schlamm
frei bleibt. Der Schlamm wird durch die Syphonleitung 3 aus der Schlammsammelrinne
10 in das Schlammsarnmelgefäß 4 abgesaugt, von wo er durch die Leitung 17 abgezogen
werden kann. Für die erste Tnbetriebnahme des Klärbeckens erfolgt die Füllung des
Schlammsammelgefäßes mit Flüssigkeit durch den Gefäßfüllstutzen 6, und die Syphonevakuierungspumpe
5 sorgt dafür, daß in der Syphonleitung 3 das für die Förderung des Schlammes notwendige
Vakuum hergestellt wird. Ist der Schlammabzug in Betrieb, brauchen der Gefäßfüllstutzen
6 und die Syphonevakuierungspumpe 5 nicht mehr betrieben zu werden.
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Die Ausfahrung des sogenannten Mittelbauwerkes ist nicht unbedingt
an die in der Abbildung wiedergegebene Konstruktion gebunden, sondern kann auch
in anderer Form erfolgen.
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Die Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung lassen sich wie folgt
zusammenfassen 1.) Preisgünstige Konstruktion mit wenig Einbauten und geringem Druckverlust
zwischen Beckenwasserspiegel und Pumpwerkswasserspiegel. Es kann deshalb mit flacheren
Becken gearbeitet werden als bei bekannten Konstruktionen. Für die Anlage der Schlammsammelrinne
ist es auch nicht erforderlich die Beckenkonstruktion so tief in das Erdreich einzulassen,
wie dies bei Klffirbecken mit sogenanntem Schlanimsammeltrichter der Fall ist.
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2. ) Durch den Fortfall von relativ engen Schlammabzugsrohren über
dem Schlammschaber wird die Verstopfungsgefahr weitgehend vermieden. Es kann daher
mit höheren Feststoffkonzentrationen im Schlamm gefahren werden als bei bekannten
Konstruktionen.
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3.) Bedienungsfreundliche Konstruktion, da die Schlammfördermenge
nicht an einer Vielzahl von Schlammabzugsrohren eingestellt werden muß.