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Abdeckhülle für Sitzpolster, Matratzen od.dgl. und Verfahren zur ihrer
Herstellung Die Erfindung bezieht sich auf eine Abdeckhülle für Sitzpolster, Matratzen
od.dgl., die aus einem gummielastischen, natürlichen oder synthetischen Werkstoff
besteht und 5n n Form einer aus einer Deckplatte und anschließenden seitlichen Wandteilen
bestehenden Haube einen Kern aus Polstermaterial, insbesondere einen vorgefertigten
Federkern umgibt.
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Bekannt sind Polsterauflagen, bestehend aus zwei übereinander liegenden,
miteinander verklebten quaderartigen Hälften aus einem Schaumstoff, die innenseitig
Aussparungen aufweisen, in die zur Bildung eines Polsterkernes voneinander unabhängig
angeordnete Schraubenfedern eingesetzt sind.
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Weiters ist ein Verfahren zur Herstellung von Matratzen od.dgl. bekannt,
bei dem ein vorgefertigter Federkern aus nebeneinander angeordneten Federn ausschließlich
im Bereich seiner Außenseiten in einem einzigen Ausschäumvorgang mit einer Schaumstoffumkleidung
versehen wird.
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In diesen beiden Fällen erhält man Hüllen, die einen späteren Zugang
zum Federkern nicht mehr zulassen, wobei außerdem nachteilig ist, daß währiid der
herstellung der Umkleidung ständig der vorgfertigte Federkern bzw. die Schraubenfeder
gehandhabt werden müssen, was durch zufolge ihres großen Volume und Gewichtes umständlich
ist.
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Es ist auch eine Matratze in Form eines tofferpolsters bekannt, bei
der ein Taschenfederkern aus zylindrischen Federn unter Zwischenlage einer te,-tilen
Hülle in einer Umkleidung aus Schaumgummi angeordnet ist, die aus zwei Hälften besteht,
von denen zur Ventilation eine mit sich keilartig verjüngenden Wandteilen an der
Deckplatte und die andere Rippen an der Innenseite der Deckplatte aufweist. Die
beiden Hälften mUssen dabei durch Nähte eines Textilüberzuges miteinander verbunden
und zusätzlich durch Riemen gesichert werden, weisen also ebenfalls die vorstehend
genannten Nachteile auf.
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Demgegentiber schafft die Erfindung eine Abdeckhülle für Sitzpolster,
Matratzen od.dgl., die dadurch gekennzeichnet ist, daß in der Hülle an der Innenseite
der Deckplatte anschließende, sich in die Wandteile
erstreckende
Ausspanungen vorgesehen sind, die mit vorspringenden Teilen des Kernes in und außer
Eingriff bringbar sind. In dieser Weise entfällt jede Befestigung der beiden Hüllenhälften
aneinander, wobei zusätzlich nicht nur ein sicherer Sitz der Hülle am Kern gewänrleistet,
sondern auch dessen Zugang erhalten bleibt und gegebenenfalls beschädite oder beschmutzte
Teile von Hülle oder Kern leicht austa@chbar sind.
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Zweckmäßig besteht die Aussparung aus einer entlang aer Innenseite
der Deckplatte verlaufenden Nut, die vorzugsweise mit einer textilen Versteifung
ausgekleidet ist. Dadurch wird der meist bei Federkernen vorhendene Drahtrahmen
von der Nut umgriffen und von dieser über seinen ganzen Umfang zuverlässig festgehalten.
Die vorteilhafterweie zusätzlich angeordnete textile Versteifung, vorzugsweise mit
U-Profil, bewirkt eine Schonung des Deckplattenmaterials und trägt wesentlich zur
Erhöhung der Lebensdauer desselben bei.
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Als Material der Deckplatte hat sich Schaumstoff, eine Gummikokosmatte
od.dgl., als solches der Wandteile ein Polyurethankaltschaum, vorzugsweise ein wei
-cher Polyätherkaltschaum, besonders günstig erwiesen, da diese Werkstoffe ausreichende
Elastizität, guten Abnutzungswiderstand und hohe Lebensdauer aufweisen.
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Auf die Weise kann man nach einem eiern Merkmal der Erfindung bei
der Herstellung dieser Abdeckhülle so verfahren, daß die vorgefertigte Deckplatte
durch das Aufschäumen des di e seitlichen Wandteile bildenden Materials mit der
Versteifung verbunden wird.
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Beim Schäumen der Wandteile dringt nämlich der Werkstoff auch in die
Poren der Deckplatte ein, sodaß alle drei Teile, Deckplatte, Versteifung und Wandteile,
einfach und sicher miteinander praktisch unlösbar verbunden werden.
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Eine besondere Ausgestaltung der Erfindung liegt zur Herstellung
einer Federkernmatratze darin, daß die Abdeckhülle zur Abdeckung eines Federkernes
aus zwei unverbundenen, übereinander angeordneten und den Federkern von oben und
unten umgebenden Hälften besteht.
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Eine in dieser Weise ausgebildete Federkernmatratze läßt sich daher
nicht nur leicht herstellen und zusammensetzen, sondern auch wieder in ihre Bestandteile
zerlegen, was soders von Interesse ist, wenn Teile derselben erneuert oder sonstwie
behandelt werden müssen, was z.B. von besonderem Interesse bei der Desinfektion
der Matratzen von Spitalsbetten ist. Dabei entfällt außerdem die umständliche Handhabung
des Federkernes beim Herstellungsvorgang, und später kann bei einer allfälligen
Reparatur weder Teil des Kernes zwecks Ersatz leicht zuga'nglich gemacht t oder
abcr die Hüllenteile bei Verschleiß ausgetauscht werden, wodurch eine ausgezeichnete
Instandhaltung dies er Teile ermöglicht wird.
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Vorzugsweise liegen dabei die einander zugekehrten Stirnseiten der
seitlichen Wandteile der beiden Hälften in einem Abstand voneinander oder sie berühren
einander unter Aussparung von Öffnungen, wodurch sich eine ausgezeichnete Lüftung
des Matrtzeninneren erzielen läßt.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß die Abdeckhülle
unabhängig vom Kern, insbesondere einem Federkern, herstellbar ist und sich mit
Hilfe der in ihr vorgesehenen Aussparungen bzw. Versteifungen leicht am Kern befestigen
und von diesem wieder abnehmen läßt.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. Es zeigen: Fig. 1 einen
Querschnitt durch eine erfindungsgemäß ausgebildete zweiteilige Abdeckhülle einen
Federkern,
Fig. 2 einen Vertikalschnitt im vergrößerten Maßstab
durch den Randteil der Hülle und die Fig. 3 und 4 zu Fig. 1 abgeänderte Ausführungen
in Seitenansichten.
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Wie aus den Fig. 1 und 2 hervorgeht, weist die aus zwei Hälften bestehende
Abdeckhülle je ei Deckplatte 1 aus einem Schaumkunststoff auf, dic an ihrem Rand
mit umlaufenden seitlichen Wandteilen 2 er bunden ist, welche aus einem vorzugsweise
weichen Polyurethankaltschaum bestehen. An der Unterseite der Stoßstel]e dieser
beiden Teile ist, wie in Fig. 2 gezeigt, entlang des Randes der Innenseite der Deckplat
te 1 und in seiner Verlängerung eine biegsame Versteifung in Form eines Verstärkungsstreifens.
3 angeordnet, z.B. bestehend aus einem Textilband, das zu U-förmigen Querschnitt
gefaltet und sowohl mit der Deckplatte als auch den Wandteilen bei deren Herstellung
durch Verschäumen verbunden ist.
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Die durch das profil des Streifens 3 geformte t ermöglicht es, die
so ausgebildete Hülle über den Kern zu ziehen, z.. einen vorgefertigten Federkern
4,Uber dessen vorspringende Randteile der Profilstreifen 3 aufgeschoben wird. Diese
Randteile des Jederkernes bestehen üblicherweise aus einem Bandstahl- oder einem
Drahtrahmen 5, der dann in der durch den Streifen gebildeten Nut zuverlässig verankert
ist. Durch UmstUlpen der seitlichen Wandteile 2 läßt sich die Hülle jedoch leicht
wieder vom Kern 4 abnehmen.
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Die einander.zugekehrten Stirnseiten 6 der Wandteile 2 kcinnen einander
berühren, z.B. mittels eines Keilprofiles an der oberen Hüllenhälfte und einer Keilnut
an der unteren Hüllenhälfte, wie es in Fig. 1 veranschaulicht ist. Es ist aber auch
möglich7 diese Stirnseiten 6 eben auszubilden und voneinander in einem Abstand anzuordnen,
wie bei 7 in Fig. 3 dargestellt, oder
aber darin Öffnungen 8 auszusparen,
wie in Fig. 4 ersichtlich. Dies ermöglicht es, daß bei Benützung der Matratze die
Luft aus dem Federkern leicht entweichen kann.
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Als Kern muß nicht unbedingt ein vorgefertigter Federkern vorgesehen
werden; es könnte auch ein solcher au-s üblichen Polstermaterialien vorgesehen werden.
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Bei der Herstellung einer solchen Abdeckhülle wird die vorgefertigte
Deckplatte und die Versteifung in eine Form gelegt, und sodann werden die sitlichen
Wandteile durch Schäumung hergestellt; die Verschäumung ergibt eine ausgezeichnete
und feste Verbindung dieser Teile.
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Im Rahmen der Erfindung sind mannigfaltige Abänderungen an den beschriebenen
Ausführungsbeispielen, sowohl der Formgebung als auch der Werkstoffwahl und der
Anwendung nach möglich. Zunächst ist die Erfindung nicht auf d.ie besondere Verwendung
bei Feuerkernmatratzen beschränkt; die Vorteile der in der beschriebenen Weise abnehmbaren
Hülle können auch bei Polstermöbeln, Fahrzeugsitzen aller Art usw. ausgenützt werden.
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Irn Falle der Anordnung eines Federkernes kann des sen Draht- oder
Bandstahlrahmen an der Ober- und Unterseite auch wegbleiben; es genügt, wenn die
vorspringenden Teile, die in die Aussparung des Hüllcnteiles bzw. in die Versteifungsnut
eingreifen, durch die Endteile der Schraubenfedern gebildet sind. Was das Profil
der Aussparung bzw. des Verstärkungsstreifens betrifft, so kann dieses entsprechend
den vorspringenden Teilen des Kernes beliebige Formen aufweisen, insbesondere auch
keilförmig, viertel- oder halbkreisförmig sein.
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Als Material für die Deckplatte kommt z.B. auch eine Gummikokosmatte,
eine Gummisisalmatte oder eine
Gummihaarmatte (Polstermatten) aus
in räumlicher Lage durch Gummitropfen fixierten Wirrfaservliesen aus Kokos- bzw.
Sisalfasern oder -haaren) in Frage.
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Für die seitlichen Wandteile der Hülle hat sich weicher Polyätherkaltschaum
als besonders geeignet erwiesen. Die Versteifung könnte auch aus einem elastischen
Kunststoff oder einem Gummistreifen gebildet sein. Ferner könnte die Innen- und
bzw. oder Außenseite der Deckplatte bzw. der Wandteile zusätzlich mit einer Bekleidung
aus Textilstoff oder Kunststoff versehen werden, was insbesondere für Autoschonbezüge
von Interesse ist.