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Treppe.
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Die Erfindung betrifft eine Treppe, die aus übereinander angeordneten
Treppenabsätzen mit dazwischen liegenden TreppenläuSen besteht, deren tragende Teile
aus bewehrte Beton bestehen.
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Bei den bekannten Treppen dieser Art hat man bisher die einzelnen
Läufe derweise ausgestaltet, dass der Lauf an jedem seiner beiden Enden durch eine
Trittfläche abgeschlossen ist deren Breite der Breite eines Auftritts entspricht.
Ferner ist jede der Stirnflächen des Laufes mit einer Profilierung versehen, und
die vorderen Kantflächen der beiden Treppenaufsätze, zwischen denen der Lauf anzuordnen
ist, sind über eine der Breite des betreffenden Laufes entsprechende Breite mit
einer Ausnehmung mit entsprechender Profilierung versehen. Beim Einbau des Treppenlaufes
werden dessen profllierte Stirnflächen in den entsprechend profilierten Ausnehmungen
der beiden Treppenabsätze festbetonniert, wobei sehr oft ein augenfälliger und unschöner
Stoss zwischen jedem der Absätze und dem mit diesem fluchtenden, einer Trittfläche
entsprechenden An- bzw. Austritt des Laufes entsteht. Derartige augenfällige Stösse
können natürlich dadurch vermieden werden, dass die Treppe nach dem Einbau mit z.B.
einen Terrazzobelag versehen wird, aber es ist einleuchend, dass es bedeutend billiger
ist, Treppenabsatzelemente bereits in der Fabrik mit einem solchen Terrazzobelag
zu versehen. Dazu kommt noch, dass für Treppen dieser Art sehr strikte Richtlinien
gelten. Je nach der Länge und Breite des Laufes muss dieser zur Sicherstellung der
erfcrderiichen Tragfähigkeit eine gegebene Dicke besitzen. Die Absätze sollen wiederum
nach der Grösse des betreffenden Treppenhauses bemessen sein, und falls die Absätze
als einfache Plattenelemente ausgebildet werden, müssen diese also eine nach der
Abmessungen des
Treppenhauses und deren Tragfähigkeit bemessene
Dicke haben. Zudem müssen gedachte Fortsetzungen der Unterseiten zweier durch einen
Treppenabsatz abgestützter Treppenläufe die Unterseite des betreffenden Absatzes
in gleicher Höhe schneiden, da eine Treppe mit beispielsweise zwei Läufen sonst,
wenn man einen Absatz von unten betrachtet, ein merkwürdiges Aussehen hat, weil
nämlich die der Treppendurchsicht zugewandte Seite des betreffenden Absatzes (d.h.
die Seite, mit welcher die beiden Treppenläufen verbunden sind) dann keinen geradlinigen
Verlauf aufweist. Schliesslich kommt noch hinzu, dass das Ausfugen der unterseitigen
Ubergangsstellen zwischen einem Absatz und der beiden anstossenden Treppenläufen
sehr sorgfältig ausgeführt sein muss, um zu einem ästetischen Aussehen der Treppe
beizutragen. Deshalb muss eine Hohlkehle zwischen der Unterseite des vom betreffenden
Absatz nach unten verlaufenden Treppenlauf und dem Absatz und eine schöne Abründung
zwischen der Unterseite des Absatzes und der Unterseite des aufwärts verlaufenden
Treppenlaufes ausgebildet werden. Um die beschriebenen geometrischen Richtlinien
einzuhalten, ist es notwendig Kompromisslösungen zu suchen, indem man bei einem
Absatz von grosser Dicke vielleicht gezwungen ist, um einen passenden Verlauf der
Unterseiten der Absätze zu erzielen, die Treppenläufe mit grösserer Dicke auszubilden,
als sonst für die Festigkeit erforderlich.
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Gemäss der Erfindung wird eine Treppe der erwähnten Art vorgeschlagen,
die dadurch gekennzeichnet ist, dass das obere Ende jedes Treppenlaufes mit dem
zugehörigen Absatz in einer solchen Höhe unter der Trittflächenebene des betreffenden
Absatzes verbunden ist, dass sich die Trittflächenebene des Austritts des Laufes
eine Steigung unter der Trittflächenebene des Absatzes befindet, und dass das untere
Ende des Treppenlaufes auf die Oberseite des darunter befindlichen Absatzes mit
einem solchen Abstand von dessen Trittfläche abgestützt ist, dass sich die Trittflächenebene
des Antritts des Treppenlaufes eine Steigung über der Tritt fläche dieses Absatzes
befindet und mit einer Auftrittsbreite in den Bereich dieses Absatzes hineinragt.
Dadurch wird die vorbeschriebene ungünstige Stosslinie zwischen den An- und Austritten
der bekannten Treppenläufe und den Trittflächen der zugehörigen Absätze vermieden,
indem sowohl der An- als auch der Austritt jedes Treppenlaufes eine volle Stufe
zwischen den Absätzen bilden. Gleichzeitig wird Unabhängigkeit bezüglich der im
vorstehenden erwähnten Geometrie erreicht, indem bei einer zweiläufigen Treppe die
Vorderkante (d.h. die der Durchsicht des Treppenhauses
zugewandte
Kante) jedes Absatzes freiliegend und völlig unabhängig von den die Absätze verbindenden
Treppenläufen wird. Weiter wird durch die Erfindung eine wesentliche Vergrösserung
der Absatzbreite erzielt, so dass mehr Platz auf dem Absatz erreicht wird, was im
folgenden näher erläutert wird.
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Beim Giessen der vorbeschriebenen bekannten Treppenläufe muss der
Guss mit grösster Sorgfalt ausgeführt werden. Falls ein Treppenlauf windschief wird,
lässt er sich nicht in harmonischer Weise in die Profilierungen der Absätze einpassen.
Deshalb müssen die Forme, worin die Treppenläufe gegossen werden, äusserst stabil
aufgebaut sein und während des Giessens sorgfältig unterstützt werden. Ein windschiefer
Treppenlauf wird ausserdem die Unterseiten seiner beiden Absätze in einer schräglaufenden
Linie schneiden. Die erfindungsgemässe Treppe bietet in dieser Hinsicht bei weitem
nicht dieselben Schwierigkeiten, indem sich kleinere Windschiefheiten einfacherweise
durch Anpassen der Unterstützung des unteren Ende des Treppenlaufes gegenüber dem
dieses Ende tragenden Absatzes ausgleichen lassen.
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Gemäss einer Ausführungsform besteht die Verbindung des oberen Treppenlaufendes
mit dem betreffenden Absatz aus einem mittleren, in eine Ausnehmung in der der Treppendurchsicht
zugewandten Seite des betreffenden Absatzes eingreifenden Vorsprung des Treppenlaufes
und einer Verankerung desselben am Absatz, wobei das untere Treppenlaufende mit
zwei an den Seiten des Treppenlaufes befindlichen Unterstützungen auf dem unteren
Absatz ruht. Diese Ausführungsform zeichnet sich durch eine sehr einfache Einbauweise
aus, indem der Vorsprung des oberen Treppenlaufendes lediglich in die entsprechende
Ausnehmung eingesteckt und der Treppenlauf mit seinem unteren Ende auf den unteren
Absatz abgestellt zu werden braucht, wonach eine Verankerung allein am oberen Ende
erfolgt. Dank dieser Dreipunkt-Unterstützung wird ferner eine in statischer Hinsicht
vorteilhafte Konstruktion erzielt, die eine äusserst genaue Abmessung des Treppenlaufes
ermöglicht.
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In vielen Fällen wird man bei einem als eine einfache Platte ausgebildeten
Absatz dem Problem gegenüberstehen, dass der Absatz nicht die erforderliche Höhe
hat um mit seiner Vorderseite das obere Ende eines Treppenlaufes abzustützen, und
für diesen Fall kann die Ausnehmung in einer einstückig mit dem Absatz gegossener
Wange
ausgeführt sein, die sich bei einem zweiläurigen Treppe über
die gesamte Breite des Absatzes und unterhalb und nahe an dessen Vorderkante erstreckt.
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand der Zeichnung näher beschrieben.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht der erfindungsgemässen Treppe
wobei die der betrachtenden Person am nächsten gelegene Wand des Treppenhauses ausgelassen
ist, Fig. 2 eine Draufsicht eines Horizontalschnittes durch die Treppe entlang der
Linie II-II in Fig. 1, Fig. 3 eine Abschnitt der Fig. 1 in vergrössertem Massstab,
und Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV in Fig. 3.
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In der Zeichnung bezeichnen 1 und 2 zwei Geschossabsätze und mit
3 ist ein Zwischenabsatz einer zweiläufigen Treppe bezeichnet, deren Treppenläufe
mit 4 bezeichnet sind. Jeder Treppenlauf besteht aus einer einzigen Betonwange 5,
deren Breite, wie aus Fig. 2 ersichtlich, etwas kürzer als die Länge der Auftritte
6 ist. Die Auftritte 6 sind dazu eingerichtet an einem späteren Zeitpunkt als die
Wangen montiert zu werden, und die Wangen werden somit während des Fertigstellens
des Hauses als Treppe verwendet. Erst beim Abschluss der gröberen Bauarbeit werden
die Auftritte 6 montiert, so dass die Trittflächen während der eigentlichen Bauzeit
keinerlei Schaden erleiden.
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Jeder Absatz besteht aus einem Deckkörper 7, einer Vorderwange 8,
und einer Hinterwange 9, die an der der Durchsicht bzw. der Treppenhauswand zugewandten
Seite angeordnet sind (vgl. Fig. 1).
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Diese beiden Wangen erstrecken sich über die gesamte Breite des Treppenhauses,
und die vordere Wange ist etwas von der Vorderkante lo des betreffenden Absatzes
zurückgezogen angeordnet.
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Jeder Treppenlauf 4 ist an seinem oberen Ende mit einem Vorsprung
12 (vgl. Fig. 4) versehen, der in eine Ausnehmung 13 der dem betreffenden Absatz
1 zugehörigen Wange 8 hineinragt. Der Vorsprung 12 ist an der Mitte der Treppenlaufbreite
angeordnet und hat eine Breite von etwa 1/4 der Wangenbreite des Laufes. Die Seiten
der Ausnehmung 13 verlaufen trapezförmig wie aus Fig. 4 ersichtlich, und der Vorsprung
und damit auch der zugehörige Lauf wird mittels einer
quer verlaufenden,
im Querschnitt U-förmigen, den seitlichen Schultern der Ausnehmung 13 hintergreifenden
Schiene 14 in der Ausnehmung festgehalten, die mittels eines Bolzens 15 am Vorsprung
befestigt ist.
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Jeder Lauf ruht über zwei jeweils an den Seiten der zugehörigen Wange
angeordnete Stahlzylinder 16 niedriger Höhe, Fig. 2, auf dem darunter befindlichen
Absatz.
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Wie es aus Fig. 3 besonders ersichtlich ist wird das obere Ende des
Treppenlaufes in einer solchen Höhe unter der Trittflächenebene 18 des betreffenden
Absatzes 1 festgehalten, dass sich die Trittfläche 19 des Austrittes, d.h.-die Trittfläche
des nachträglich anmontierten oberen Auftrittes, eine Steigung unter der Trittflächenebene
18 des Absatzes befindet. Wie aus Fig. 1 ersichtlich wird das untere Ende jedes
Treppenlaufes auf der Oberseite des darunter befindlichen Absatzes so abgestützt,
dass sich die Trittflächenebene des Antritts des Treppenlaufes eine Steigung über
der Trittflächenebene des stützenden Absatzes befindet, und ferner wird der Treppenlauf
so weit von der Vorderkante des Absatzes zurückgezogen abgestützt, dass sich der
Antritt des Laufes mit seiner vollen Breite hinter einer gedachten senkrechten Linie
durch die Vorderseite lo des betreffenden Absatzes befindet.
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In Fig. 1 sind im Bereich des Zwischenabsatzes 3 mittels gestrichelter
Linien gedachte Fortsetzungen der Unterseiten der beiden zugehörigen Treppenläufe
dargestellt. Wie ersichtlich schneiden sich diese gedachten Fortsetzungen im Abstand
unter der Unterseite des Decks des Absatzes 3. Bei den bekannten Betontreppen sind
die Treppenläufe so angeordnet, dass die beiden Schnittlinien, die zwischen den
Unterseiten zweier Treppenläufe und der Unterseite des zugehörigen Absatzes gebildet
werden, jeweils in der Verlängerung der anderen liegen. Gleichzeitig muss die Vorderkante
des Absatzes (die Durchsichtbegrenzung) mit diesen Schnittlinien fluchten, was eine
bestimmte Dicke und Breite des Absatzes bedingt, wie durch die horizontal gestrichelte
Linie gezeigt. Aus Fig. 1 geht hervor, dass der Absatz 3 wegen der besonderen Anordnung
der Unterstützung der Treppenläufe beträchtlich breiter ist, als die früher beschriebene
Begrenzung erlaubt. Da die Vorderkante lo von den benachbarten Treppenläufen unabhängig
ist, verläuft sie geradlinig in ästhetischer Weise.