DE2210024C2 - Verfahren zum Reinigen imprägnierter Wickelkondensatoren - Google Patents
Verfahren zum Reinigen imprägnierter WickelkondensatorenInfo
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Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen der imprägnierten Wickel von metallisierten Kunststoffolien
besitzenden Wickelkondensatoren bei deren Herstellung mittels eines Lösungsmittels.
In letzter Zeit werden in zunehmendem Maße metallisierte Kunststoffolienkondensatoren vorzugsweise
in Geräte der Unterhaltungselektronik eingebaut, die aus Kostengründen entweder mit einer
ungenügenden Umhüllung (Folie) oder völlig ohne Umhüllung (als sogenannter Nacktwickel) von den
Kondensatorenherstellern geliefert werden. Obwohl das Kunststoffolien-Dielektrikum, beispielsweise aus
Polyester oder Polycarbonat, praktisch unhygroskopisch ist, so besteht doch bei metallisierten Kondensatoren
die Gefahr der Korrosion und damit die Möglichkeit der Zerstörbarkeit der aufmetallisierten
Beläge. Durch Korrosion gefährdet sind auch die Kontaktverbindungen des stirnseitig auf die Wickel
aufgespritzten Schoopmetalls zu dem auf die Kunstitoffolien
aufmetallisierten Belagmetalls, weil beide Metalle zumeist unterschiedlich sind und sich hier
durch Anwesenheit von Feuchte elektro chemische Elemente bilden können. Außerdem ist bei ungetchützten
Kondensatorenwickeln der Isolierstreifen !wischen den Belägen der Gefahr der Bildung von
Oberflächenfeuchtigkeit ausgesetzt, die eine erhebliche Verschlechterung der Isolationswiderstände der
Kondensatoren zur Folge haben kann.
Sogenannte Nacktwickel können durch Imprägnierung unter Verwendung beispielsweise von Wachsen,
gegen die vorerwähnten Nachteile wirksam geschützt werden, weil sich infolge der Imprägnierung ein
Wachsfilm auf den metallisierten Belägen bildet und diese vor Korrosion schützt. Beim Imprägniervorgang,
besonders unter Vakuum, dringt das Imprägnierwachs durch das poröse Schoopmetall stirnseitig
in die Wickellagen ein, füllt deren Spalte aus und überzieht auch die Kontaktvsrbindungen zu den
BelügLMi mit Wachs. Zulet/t verbleibt noch das
Wachs in dem porösen Scrtüopmetall und bewirkt
hierdurch eine weitere Abdichtung der Wickel. Weitere Imprägnierverfahren sind beispielsweise aus
den deutschen Patentschriften 844 137 und 8'iS 483
bekannt.
Es wurde gefunden, daß bei Feuchteprüfungen nach DIN imprägnierte, metallisierte Kunststoffolienkondensatoren
eine Feuchteklasse höher eingestuft
ίο werden können als nicht imprägnierte. Nicht imprägnierte
Wickel werden nach drei bis vier Tagen Lagerung im Feuchteraum bereits zerstört, während
imprägnierte, ungeschützte Kondensatorenwickel den gleichen Feuchtetest etwa 21 Tage überstehen.
is Die Verwendung ungeschützter, jedoch imprägnierter
Kondensatorenwickel hat dageg;': eine Reihe
von anderen Nachteilen.
Die Kondensatoren sind äußerlich klebrig und deshalb am Montageband schlecht zu verarbeiten.
ίο sie verschmutzen leicht und außerdem ist mit Lötschwierigkeiten
auf den Leiterplatten zu rechnen, wenn die Anschlußdrähte mit einem Imprägniermitte!
überzogen sind. Die Haftung des Imprägniermittel an der Oberfläche der Kondensatoren kann beim
Einlöten in Leiterplatten auch dadurch Schwierigkeiten zur Folge haben, daß sich das infolge der
Lötwärme verflüssigende Imprägnierwachs mit dem beim Lötvorgang verwendeten Flußmittel verschmelzt
und daß hierdurch verkohlte Gemenge entstehen.
die die Isolierung zwischen den Leiterbahnzügen beeinträchtigen.
Aus der USA.-Patentschrift 2 930 954 ist bereite
ein Verfahren zum Reinigen imprägnierter Wickel bekannt, wobei der mit Styrol imprägnierte Wickel
gewaschen wird, um auf der Oberfläche sitzende Rückstände des Imprägnierungsmittels zu entfernen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht nun darin.
derartige imprägnierte Wickel von dom äußeren Imprägnierungsmittel zu reinigen, ohne daß jedoch
das in den Wickellagen und im elektrisch aktiven Teil des Kondensators vorhandene Imprägniermittel
dabei wieder entfernt wird.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß nach dem Imprägnieren die Wickel ein-
oder mehrmals kurzzeitig in das bis unter den Siedepunkt erhitzte Lösungsmittel eingetaucht werden.
wobei der Wickel eine über dem Siedepunkt des Lösungsmittels liegende Temperatur besitzt. Die
Ter.iperatur der imprägnierten Wickel liegt vorzugs-
weise während des Eintauchens um 20 bis 50 C über dem Siedepunkt des Lösungsmittels.
Es wurde gefunden, daß beim Eintauchen der heißen Kondensatorwickel in das bis unter dem
Siedepunkt erhitzte Lösungsmittel durch die dabei plötzlich entstehende Dampfentwicklung an jedem
einzelnen Kondensatorwickel die unerwünschten Wachsreste sofort weggespült werden. Die im
Lösungsmittelbad entstehenden Lösungsmitteldämpfe umhüllen zudem jeden einzelnen Kondensatorwickel
derart, daß infolge des Temperaturgefälles von den Kondensatorwickeln zu dem Lösungsmittelbad keine
Lösungsmitteldämpfe in die inneren Wickellagen des Kondensators eindringen.
Es ist natürlich notwendig, den Tauchvorgang kurzzeitig vorzunehmen, weil durch längere Verweilzeit
im Lösungsmittelbad eine Temperaturangleichung bzw. Abkühlung der Wickel erfolgen würde,
die dann ein Ausspülen des Imprägniermittels aus
den Wickellagen des Kondensators zur Folge hätte
Um aber noch lose anhaftende Waclisteiichen eventuell
nachträglich abspulen zu können, kann das kurzzeitige Eintauchen in sauberem Lösungsmittel
wiederholt werden, solange keine Abkühlung der Kondensatoren gegenüber dem Lösungsmittelbad
dadurch eintritt.
Ein Maximum an Reinigungs- und Lösungswirkung in kürzester Zeit wird vor allem dadurch erzielt,
daß das Lösungsmittel bis kurz unter dem Siedepunkt erhitzt wird, weil damit die Voraussetzung
einer plötzlichen Dampfentwicklung beim Eintauchen eines heißeren Gegenstandes gegeben ist. Außerdem
ist die Gefahr der frühzeitigen Abkühlung der Kondensatorwickel
bei bis unter dem Siedepunkt erhitztem Lösungsmittel relativ geringer, so daß das Eintauchen
mehrfach wiederholt werden kann.
Beim Verwenden eines feinkristallinen Wachses mit einem Schmelzpunkt zwischen 90 und 110 C als
Imprägnierungsmittel können als Lösungsmittel Chlorkohlenwasserstoff und/oder Aromate mit einem
Siedepunkt von 70 bis 85° C genommen werden.
Die nach der Erfindung gereinigten Kondensatorcnwickei
können mit großem Vorteil auch noch in aushärtbnrem Gießharz bzw. unter Anwendung
von Vakuum eingegossen oder mit Gießharz vergossen werden. Es hat sich nämlich gezeigt, daß
metallisierte Kunststoffolienkondensatoren durch das Eindringen von Gießharz in die Wickeilagen in ihren
elektrischen Eigenschaften verschlechtert werden, besonders wenn für das Vergießen dieser Kondensatorenwickel
Gießharze mit höheren Aushärtetemperaturen verwendet werden. Diese sind aber andererseits von Vorteil, wegen ihrer besseren Haftfähigkeit
und der kürzeren Aushärtezeit des Gießharzes, so daß dieser wirtschaftlicher ist.
Insbesondere wenn Wert darauf gelegt wird, die
Kondensalorenwickel ohne Lufteinschlüsse in Gießharz einzubetten, z.. B. unter Zuhilfenahme von
Formen, wirkt sich das Eindringen von Gießharz in die Wickellagen besonders nachteilig aus.
Die vorherige Imprägnierung schließt das Eindringen von Gießharz in die Wickellagen aus und durch
das erfindungsgemäße Reinigungsverfahren wird eine ausreichende Klebeverbindung zwischen Gießharz
und Kondensatorenkörper sowie Anschlußteilen erzielt, die zur Feuchtesicherung bei Kondensatoren
für erhöhte Anforderungen unbedingt erforderlich ist.
Claims (3)
1. Verfahren zum Reinigen der imprägnierten Wickel von metallisierte Kunststoffolien besitzenden
Wickelkond^nsatoren bei deren Herstellung mittels eines Lösungsmittels, dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Imprägnieren die Wickel ein- oder mehrmals kurzzeitig in das bis unter den Siedepunkt erhitzte Lösungsmittel
eingetaucht werden, wobei der Wickel eine über dem Siedepunkt des Lösungsmittels liegende
Temperatur besitzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Temperatur der imprägnierten Wickel um 20 bis 50" C über dem Siedepunkt des Lösungsmittels während des Eintauchens
liegt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß beim Verwenden von feinkristallinem Wachs mit einem Schmelzpunkt, der
zwischen 90 und 110 C liegt, als Imprägniermittel als Lösungsmittel Chlorkohlenwasserstoff
und/oder Aromate mit einem Siedepunkt von 70 bis 85° C genommen werden.
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DE2210024C2 true DE2210024C2 (de) | 1974-03-14 |
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Family Applications (1)
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DE2210024A Expired DE2210024C2 (de) | 1972-02-28 | 1972-02-28 | Verfahren zum Reinigen imprägnierter Wickelkondensatoren |
Country Status (1)
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Families Citing this family (2)
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DE2751038A1 (de) * | 1977-11-15 | 1979-05-17 | Roederstein Kondensatoren | Verfahren zur herstellung eines schutzhuellenlosen wickelkondensators |
SE518095C2 (sv) * | 2000-03-30 | 2002-08-27 | Evox Rifa Ab | Förfarande för tillverkning av en impregnerad elektrisk komponent, sådan komponent, impregnerad lindning eller stapel samt impregnerad spole |
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1972
- 1972-02-28 DE DE2210024A patent/DE2210024C2/de not_active Expired
Also Published As
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