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Sitz mit neigbarer Rückenlehne Die Erfindung bezieht sich auf einen
Sitz mit neigbarer Rückenlehne und einem in Abhängigkeit von deren Meigungsverstellung
neigbarem Sitzpolster.
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Obwohl unter Schwenken der Rückenlehne zwangsgesteuert ein gewisses
Zurückziehen des Sitzpolsters bewirkt wird, bleibt der Zwischenraum zwischen Sitzvorderkante
und beispielsweise dem Tisch eines Speisewagens doch sehr gering bemessen.
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Daher ist der Einsatz eines solchen, an sich bequemen, den neuen Erkenntnissen
der Anthropometrie entsprechenden Sitzes in Speisewagen, Theatern, Kinos etc. nur
bedingt möglich, wenn eine maximale Bestuhlung angestrebt wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Sitz in herstellungstechnisch
einfacher, montagegünstiger Bauform so auszubilden, daß bedarfsweise im 'Handumdrehen
eine Vergrößerung des Freiraums zwischen Sitz und Tisch oder Vordersitz möglich
ist, ohne hierzu die einmal individuell eingestellte Neigungsstellung der Rückenlehne
aufgeben zu müssen.
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In Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß das
Sitzpolster unabhängig von der Rückenlehne vor- und zurückschiebbar ist.
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Hierbei ist es gemäß der Erfindung von Vorteil, daß die Rückenlehne
um eine horizontale Achse schwenkbar ist und mit einem darüber nach unten hinausgehenden
Hebel einen Steuerarm bildet, der eine das rückwärtige Ende des Sitzpolsters lagernde
FUhrungsschiene verschwenkt.
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Des weiteren wird erfindungsgemäß in Vorschlag gebracht, daß der Steuerarm
über einen Zwischenlenker mit einem Ausleger der Sitzpolsterführungsschiene gekuppelt
ist und sich der Führungsabschnitt des Sitzpolster-Stützzapfens vorderseitig des
Auslegers und des Führungsschienendrehzapfens erstreckt.
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Zudem besteht ein vorteilhaftes Merkmal der Erfindung darin, daß das
Sitzpolster im vorderen Bereich über schräg aufwärts stehende Stützlenker mit dem
Sitzgestell verbunden ist.
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Außerdem ist es erfindungsgemäß günstig, wenn das Sitzpolster in Rückschubrichtung
federbelastet ist.
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Des weiteren bringt die Erfindung in Vorschlag, daß der Stützlenker
in beiden Endstellungen des Sitzpolsters schräg aufwärts gerichtet ist.
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Hierbei ist es von Vorteil, wenn erfindungsgemäß der Sitzpolsterrahmen
sich in der vorgezogenen Lage auf dem Stützlenker abstützt, vorzugsweise unter Zwischenschaltung
eines Stoßpuffers.
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Schließlich wird gemäß der Erfindung in Vorschlag gebracht, daß der
Sitzpolster-Führungszapfen in zurückgeschobener Stellung gegen einen Anschlag der
Führungsschiene tritt.
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Endlich ist es noch von Vorteil, wenn erfindungsgemäß der Zwischenlenker
aus mehreren sich aneinander anschließenden Teilen besteht.
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Zufolge solcher Ausgestaltung kann der gattungsgemäße Sitz beispielsweise
auch als Speisewagensitz eingesetzt werden. über die nach wie vor gegebene vorteilhafte
rIölichkeit einer zwangsgesteuerten Sitzpolsterverlagerung
hinaus
kann unabhängig davon das Sitzpolster unter bedarfsweiser Vergrößerung des Freiraumes
zwischen Sitzpolstervorderkante und Tisch in Richtung auf die Rückenlehne zurückgeschoben
werden. Das rückenlehnenseitige Auflager bildet die Sitzpolsterführungsschiene.
Die vorderseitige Abstützung dieses Sitzpolsters ist durch Stützlenker erzielt,
die mit dem Sitzgestell gelenkig verbunden sind.
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Diese Stützlenker nehmen in beiden Extremstellungen eine Schräglage
ein. Das bedeutet, daß der Stützlenker nicht in eine selbstsperrende Lage in Bezug
auf die Wirkungsrichtung der Drucklast gerät. Ist das Sitzpolster in Rückschubrichtung
federbelastet, so springt das Sitzpolster bei VerIassen des Sitzes selbsttätig in
die zurückgezogene, den Freiraum zwischen Sitzpolstervorderkante und dem Tisch vergrößernde
Lage. Dadurch, daß der Sitzpolsterrahmen sich in der vorgezogenen Lage auf dem Stützlenker
bzw. auf den Lenkern abstützt, vorzugsweise unter Zwischenschaltung eines oder mehrerer
Stoßpuffer, ist unter Berücksichtigung eines genügend großen Spaltes vermieden,
daß der Bezugsstoff unmittelbar mit dem Tragrahmen des Sitzes in Berührung gerät
und dadurch verschleißt. Die zwischengeschalteten
Stoßpuffer bringen
im übrigen die anzustrebende Geräuscharmut. Auch in zurückgeschobener Stellung trifft
der Sitzpolsterrahmen gegen einen Anschlag. Dieser kann, ebenfalls in Form eines
aus elastischem Material gefertigten Stoßpuffers, innerhalb der paarweise angeordneten
Führungsschienen eingelagert sein. Gegen diesen Anschlag trifft dann die Führungsrolle
des Sitzpolsters. Die noch getroffene bauliche Maßnahme, daß der Zwischenlenker
aus mehreren sich aneinander anschließenden Teilen besteht, vereinfacht die Montage.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten des Gegenstandes der Erfindung sind
nachstehend anhand eines zeichnerisch veranschaulichten Ausführungsbeispieles näher
erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht des erfindungsgemäß ausgebildeten
Sitzes bei in vorderer Kippstellung befindlicher Rückenlehne und vorgetretenem Sitzpolster,
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende, vergrößerte Darstellung,
Fig.
3 die gleiche Darstellung bei abgekippter Rückenlehne und eingeschobene Sitzpolster,
Fig. 4 eine Teildarstellung im Bereich der linksseitigen Sitzhälfte unter Verdeutlichunffl
des mit dem Cteuerarm über einen Zwischenlenker verbundenen Ausleger und Fig. 5
eine Draufsicht auf Fig. 4 jedoch unter Darstellung des rechtsseitigen Auslegers.
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Bestandteile des dargestellten Sitzes sind das rahmen stabilisierte
Sitzpolster 1, die neigunverstellbare Rückenlehne 2 sowie zwei, bis auf das wingrerichte
identisch ausgebildete Seitenwangen 3 mit daran befestigten Armlehnen 4. Handelt
es sich um einen Zweiplatz-Sitz, so ist die mittlere Armlehne in bekannter Preise
in einen Schacht der Rückenlehnenpolsterung einklapnbar.
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Die Rückenlehne 2 ist um die T-;orizontalachse 5 klappbar gelagert.
Diese, zur Neigungsverstellung der Rückenlehne
dienende Horizontalachse
5, die in Form von am Rückenlehnenrahmen 6 befestigten, in den Wangen 3 gelagerten,
nach auswärts weisenden Achszapfen 7 gestaltet ist, befindet sich oberhalb des Zwickels
Z zwischen Sitzpolster 1 und Rückenlehnenpolster 8, sofern dieses mit seiner Unterkante
- wie dargestellt - bis an das Sitzpolster 1 heranreicht.
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Der U-bügelförmig gestaltete Rückenlehnenrahmen 6 ist über die Horizontalachse
5 hinaus nach unten hin verlängert. Dieser verlängerte Abschnitt bildet den kürzeren
Hebel eines Doppelhebels, dessen längerer Hebel der das Rückenlehnenpolster 8 stabilisierende
Rückenlehnenrahmen 6 ist. Der paarig angeordnete kürzere Hebel dient als Steuerarm
9 zur Abwärtsverlagerung des zwickelseitigen Endes 1' des Sitzpolsters 1.
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Dieser Steuerarm 9 verschwenkt eine Führungsschiene 45.
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Letztere bildet das Stützlager für das rückwärtige Ende des Sitzpolsters
1. Vom Sitzpolsterrahmen 44 gehen zwei bodenwärts weisende Lagerlappen 47 aus. Diese
sind mit einer durchgehenden, vorzugsweise rohrförmigen Stange 48 verbunden.
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Letztere trägt an ihren freien Enden je einen mit einer Rolle 49 versehenen
Führungszapfen 50.
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Die Sitzpolsterführungsschiene 45 setzt sich silber eine Tragplatte
51, ein Winkelstück 52 unter Umfassen des rahmenförmigen Sitzträgers 53 sowie über
eine vom Winkelstück ausgehende, nach auswärts weisende Brücke 511 in einen Ausleger
56 fort.
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Die Teile 45 bis 56 sind unter Anwendung einer Schraubverbindung 57
oder durch Schweißstellen 58 starr miteinander verbunden.
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Der Ausleger 56 greift über einen Zwischenlenker 59, der aus montagetechnischen
Gründen aus mehreren Teilen besteht, am Steuerarm 9 an. Die auslegerseitige Gelenkstelle
ist mit 60 und die steuerarmseitige Gelenkstelle mit 61 bezeichnet.
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Der Führungsabschnitt für den Sitzpolster-Stütz/Führungszapfen 50
liegt vorderseitig sowohl des Auslegers 56 als auch des Führungsschienendrehzapfens
46.
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Bei Abkippen der Rückenlehne 2 in Richtung des Pfeiles x erfolgt in
vorgezogener Lage des Sitzpolsters 1 ein Absenken des zwickelseitigen Endes 1',
einhergehend mit einem gleichzeitigen Anheben des vorderen Endbereichs 1 "
des
Sitzpolsters 1. Hierbei wirkt der frontseitig liegende Achszapfen 62 eines unter
der Sitzpolstervorderkante liegenden Stützlagers in Form zweier im Abstand voneinander
angeordneter Stützlenker 63 als Kippachse. Der Achszapfen 62 liegt unter der Oberkante
des Rahmens 53.
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Unabhängig von der Rückenlehnenverstellung läßt sich das Sitzpolster
1 in Richtung auf die Rückenlehne, d. h. in Richtung des Zwickels Z zurückschieben.
Hierzu wird eine Druckkraft in Richtung des Pfeiles P (vgl. Fig. 1) ausgeübt. Hierbei
stellen sich die Stützlenker 63, um den sitzgestellseitigen Achszapfen 64 schwenkend,
hoch. Überlagernd verschiebt sich dabei der zwickelseitige Sitzpolster-Führungszapfen
50 im Führungsabschnitt der diesen Zapfen lagernden Sitzpolsterführungsschiene 45.
Das Zurückschieben des Sitzpolsters 1 führt zu einer Vergrößerung des vor dem Sitz
benötigten Freiraumes zwischen Sitzvorderkante und beispielsweise einem Eßtisch.
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Die Rückverlagerung des Sitzpolsters kann auch automatisch erfolgen
durch Einschaltung einer Zugfeder 65 zwischen
beweglichem und ortsfesten
Teil des Sitzes. Diese Feder greift daher mit ihrem einen Ende an der mit dem Sitzrahmen
44 verbundenen Stange 118 an und mit ihrem anderen Ende an einer Öse 66, die mit
dem Rahmen 53 des Sitzgestelles 67 verbunden ist. Anstelle der Zugfeder 65 könnte
aber beispielsweise auch eine um die Achszapfen 62 und/ oder 64 angeordnete Drehfeder
vorgesehen sein. Es wäre aber auch ohne weiteres eine Gasfeder denkbar, die zwischen
dem Sitzpolster 1 und Sitztrer 53 beiderends gelenkig angeordnet sein könnte und
von geeigneter Stelle des Sitzes über eine Fernbetatigung) einen Bowdenzug oder
dergleichen, zu betatigen wäre.
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Die Zuordnung einer solchen in Rückschubrichtung wirkenden Feder wird
in ihrer Wirkung von der Sitzlast überwunden.
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Beide Endstellungen sind anschlagbegrenzt. Die Anschlagbegrenzung
für die ausgezogene Lage des Sitzpolsters 1 ist unter Verwendung der Stützlenker
63 erzielt. Der Sitzpolsterrahmen 44 weist an ensprechender Stelle zwei Anschlagwinkel
69 auf, der unter Zwischenschaltung eines beispielsweise
aus einem
Gummiblöckchen gebildeten Stoßpuffers 70 auf den Steg des beispielsweise aus U-Profil
gebildeten Stützlenkers 63 aufschlägt. Zwischen Sitzpolsterrahmen und Sitzrahmen
verbleibt ein Spalt S, der ein Einklemmen des Sitz-Bezugsstoffs verhindert. Der
Schrägverlauf der Stützlenker 63 ist überdies so gerichtet, daß eine Selbstsperrung
bei Anwendung der Druckkraft P ausgeschlossen ist. Auch die die Rückschubbewegung
unterstüvzende bzw. bewirkende Zugfeder 65 kann behinderungsfrei wirken.
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Der Stützlenker 63 behält auch in der anderen Endstellung seinen Schrägverlauf
bei (vgl. Fig. 3), so daß auch unter Wirkung der Sitzlast P 1 keine selbstsperrende
Lage auftritt.
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Ein überschreiten der Lotrechten z-z ist vielmehr durch einen Stoßpuffer
71, gegen den die Führungsrolle 49 anschlägt, vermieden. Dieser Stoßpuffer 71 sitzt
im U-Raum der Sitzpolsterführungsschiene 45. Diese Schiene ist im Bereich beider
Sitzwangen angeordnet und weist gleich ausgebildete, mit dem Arm 9 verbundene Steuermittel
auf.
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Die Halterung des Puffers 71 besteht in einem diesen sowie die U-Schenkel
der Führungsschiene 45 durchsetzenden Splint 72.
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In zurückgeschobener Endstellun liegt der Stützzapfen 50 gleichachsig
zum Führungsschienendrehzapfen 116.
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Während die Rückverlagerung der Rückenlehne 2 in Richtung des Pfeiles
x durch den Sitzenden herbeigeführt wird, indem dieser sich streckt, so daß eine
im oberen Endabschnitt der Rückenlehne wirksam werdende Druckkraft entsteht, beruht
die Verschwenkung der Rückenlehne 2 in Gegenrichtung auf der Wirkung eines Kraftspeichers
17. Es genügt ggfs., wenn ein einziger Kraftspeicher 17 vorgesehen ist. Es handelt
sich hier zweckmäßig um eine verriegelbare Gasfeder, die dann in der einen Seitenwange
des Sitzes untergebracht ist. Der Zylinderteil 18 dieser Gas feder bzw. dieses Kraftspeichers
greift über einen Gelenkzapfen 13' am Steuerarm 9 an, während der sich im Teil 18
führende Teil 19 an einem nicht näher dargestellten ortsfesten Achszapfen der Seitenwange
5 gelenkig angreift.
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Der Kraftspeicher 17 kann durch die im Hauptpatent beschriebene Fernbetätigung
freigegeben werden. Als Fernbedienungsmittel ist dort ein Bowdenzug verwendet, der
zu einem im Armlehnenkopf untergebrachten BetEtigungshebel 24 führt.
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Der Zwischenlenker 59 besteht aus einer gestreckten, im Endbereich
jeweils abgerundeten Lasche. Diese weist Bohrungen 73 für die Achszapfen 60 und
61 auf. Letztere gehen von je einer Lasche 74 aus, die im Bereich ihres abgekröpften
Abschnittes mittels einer Schraube 75 am Zwischenlenker gehaltert ist. Die abgekröpften
Laschen 74 und der gestreckt verlaufende Zwischenlenker 59 bilden Gabellager für
den Ausleger 56 einerseits und die mit dem Steuerarm 9 verbundene, in die Ebene
des Zwischenlenkers abgebogene, winkelförmige Lagerlasche 76.