-
Die
Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugsitz mit einem Untergestell,
einem am Untergestell abgestützten Sitzpolsterrahmen mit
einem daran angeordneten Sitzpolster und einer an das Untergestell
angeschlossenen Rückenlehne.
-
Kraftfahrzeugsitze
verfügen über ein Untergestell, welches typischerweise
in einem Schienenpaar gehalten und in Längsrichtung des
Fahrzeuges verstellbar ist. An dem Untergestell ist eine Rückenlehne
angelenkt und ein Sitzpolsterrahmen mit einem darauf angeordneten
Sitzpolster befestigt. Typischerweise greift das Sitzpolster bei
einem Kraftfahrzeugsitz unter den unteren Abschluss der Rückenlehne.
-
Zum
Unterstützen eines Aussteigens und/oder eines Einsteigens
sind Kraftfahrzeugsitze bekannt geworden, die über Ausstiegs-
bzw. Einstiegshilfen verfügen. Aus
US 5 636 884 A ist ein solcher
Sitz bekannt. Der in diesem Dokument beschriebene Kraftfahrzeugsitz
ist auf einer Trägereinheit angeordnet. Die Trägereinheit
selbst ist in quer zur Längserstreckung des Fahrzeuges
verlaufenden Führungsschienen verschiebbar, um zum Erleichtern eines
Ein- und Aussteigens den Sitz näher an die Fahrzeugtüröffnung
zu bringen. Die Trägereinheit umfasst ein Drehgelenk, mittels
der der Sitz um eine vertikale Schwenkachse verschwenkbar ist, damit die
Sitzvorderseite zum erleichterten Aus- und Einsteigen in Richtung
zur Kraftfahrzeugtüre weist. Zusätzlich verfügt
die Trägereinheit über einen Hebebeschlag, mit
dem der Sitz etwas angehoben und abgesenkt werden kann. Dabei ist
vorgesehen, dass über diesen Beschlag der Sitz zum Ein-
und Aussteigen in seiner abgesenkten Stellung angeordnet ist. Die
in diesem Dokument beschriebene Anordnung umfasst einen Kraftfahrzeugsitz
und eine Trägereinheit und lässt sich nur bei
Fahrzeugen mit einem größeren Innenraum einsetzen,
insbesondere bei Fahrzeugen mit einer Schiebetüre, da dann
dieser Kraftfahrzeugsitz benachbart zu der Schiebetüre
angeordnet werden kann.
-
Aus
DE 10 2004 014 421
A1 ist eine Aufstehhilfe bekannt geworden. Diese Aufstehhilfe
ist Teil eines Kraftfahrzeugsitzes. Bei diesem Kraftfahr zeugsitz
ist in den Sitzrahmen bzw. das Sitzpolster eine Aufstehhilfe eingearbeitet.
Die Aufstehhilfe als Teil des Sitzpolsters ist um eine in ihrem
vorderen Abschluss befindliche Achse horizontaler Erstreckung kippbar,
mit dem Ergebnis, dass der zur Rückenlehne weisende Abschluss
dieses Sitzpolstersegmentes angehoben werden kann. Zusätzlich
ist der Fahrzeugsitz insgesamt um eine vertikale Achse um einige
Winkelgrade schwenkbar, damit die Vorderseite des Sitzes in Richtung
zur Fahrzeugtür verschwenkt werden kann. Während
der in diesem Dokument beschriebene Fahrzeugsitz mit seiner Aufstehhilfe
und seiner Verschwenkbarkeit grundsätzlich in beliebigen Kraftfahrzeugen
eingesetzt werden kann, ist die durch diesen Sitz bereitgestellte
Hilfe zum Aus- und Einsteigen in vielen Fällen nicht ausreichend.
-
Dem
diskutierten Stand der Technik ist gemein, dass es sich bei diesen
Sitzen um solche handelt, die sich von serienmäßig
eingebauten Sitzen hinsichtlich ihrer in Erscheinung tretenden Gestaltung
unterscheiden.
-
Ausgehend
von diesem diskutiertem Stand der Technik liegt der Erfindung daher
die Aufgabe zugrunde, einen eingangs genannten, gattungsgemäßen
Kraftfahrzeugsitz dergestalt weiterzubilden, dass sich dieser in
seiner Sitzstellung nicht oder nur unwesentlich von Kraftfahrzeugsitzen
aus der Fahrzeugserie unterscheidet und bei dem insbesondere zumindest
die wesentliche Elemente des Kraftfahrzeugsitzes gemäß Serie
verwendet werden können.
-
Gelöst
wird diese Aufgabe erfindungsgemäß durch einen
Eingang genannten Kraftfahrzeugsitz, bei dem der Sitzpolsterahmen
gelenkig an das Untergestell angeschlossen ist, durch welche gelenkige Anbindung
der Sitzpolsterahmen mit seinem Sitzpolster zur Nutzung als Ausstieg-
bzw. Einstieghilfe in Richtung von der Rücklehne weg bewegbar
sowie gegenüber dem Untergestell verschwenkbar ist.
-
Bei
diesem Kraftfahrzeugsitz ist der gesamte Sitzpolsterahmen nebst
Sitzpolster gelenkig an das Untergestell angeschlossen. Die gelenkige
Anbindung des Sitzpolsterahmens an das Untergestell ist in einer
solchen Art und Weise konzipiert, dass der Sitzpolsterahmen nebst
Sitzpolster gegenüber dem Untergestell sowohl in Richtung
von der Rücklehne weg als auch gegenüber dem Untergestell
verschwenkbar ist. Die Bewegung des Sitzpolsterrahmens von der Rücklehne
weg und die Verschwenkbarkeit desselben dient dem Zweck, das Sitzpolster als
Ganzes näher an den Einstiegsbereich des Kraftfahrzeuges
heranzubringen. Das Untergestell und die an dem Untergestell angelenkte
Rücklehne verbleiben dagegen in ihrer ursprünglichen
Stellung. Das Untergestell verbleibt damit in seinen bodenseitigen
Führungen und ist diesen in Längsrichtung des Fahrzeuges
zur Bestimmung der Sitzposition einstellbar.
-
Da
bei diesem Kraftfahrzeugsitz der gesamte Sitzpolsterrahmen bewegt
wird, kann zum Aufbau dieses Kraftfahrzeugsitzes der Sitzpolsterrahmen nebst
Sitzpolster von einem Kraftfahrzeugsitz gemäß Serienfertigung
verwendet werden. Gleiches gilt für das Untergestell und
die Rücklehne. Lediglich die Anbindung des Sitzpolsterrahmens
an das Untergestell erfolgt unter Zwischenschaltung von Gelenken,
die für die gelenkige Anbindung des Sitzpolsterahmens an
das Untergestell verantwortlich sind.
-
Gemäß einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel wird zum Aufbau eines solchen
Fahrzeugsitzes zwischen dem Sitzpolsterrahmen und dem Untergestell
eine Gelenkkassette eingesetzt. Diese verfügt über
ein gestellseitig befestigtes Unterteil. Das Unterteil der Gelenkkassette
trägt die für die Beweglichkeit des Sitzpolsterrahmens
benötigten Elemente. Sitzpolsterrahmenseitig ist an die
gelenkigen Elemente der Sitzpolsterrahmen angeschlossen. Zum Aufbau eines
solchen Kraftfahrzeugsitzes ist es daher lediglich notwendig bei
einem Kraftfahrzeugsitz aus der Serie den Sitzpolsterrahmen vom
Untergestell zu lösen, die Gelenkkassette an dem Untergestell
zu befestigen und anschließend den Sitzpolsterrahmen an die
Gelenkkassette anzuschließen. Eine solche Gelenkkassette
lässt sich ohne Weiteres ausbilden, dass in der Sitzstellung
des Kraftfahrzeugsitzes kein äußerlicher Unterschied
zwischen einem mit einer solchen Gelenkkassette ausgerüsteten
Kraftfahrzeugsitz und einem ohne eine solche Gelenkkassette ausgerüsteten
erkennbar ist. Auch aus diesem Grunde wird durch diesen Kraftfahrzeugsitz
das Innendesign eines Kraftfahrzeuges nicht gestört. In
einer Weiterbildung eines solchen Kraftfahrzeugsitzes ist vorgesehen,
dass der Sitzpolsterahmen nicht nur gegenüber dem Untergestell
von der Rücklehne weg bewegbar ist, sondern auch gegenüber
dem Untergestell anhebbar ist. Dieses ist für viele Fahrzeugtypen
ge wünscht, um den Sitzpolsterahmen in eine ausreichende
Höhe zu bringen, damit zum Verschwenken des Sitzpolsterahmens
dieser auch über die B-Säule hinweg verschwenkt
werden kann. Überdies wird durch das Anheben des Sitzpolsterrahmens das
Aussteigen erleichtert, da die einen solchen Kraftfahrzeugsitz benutzende
Person beim Vorgang des Aussteigens angehoben wird. Gleiches gilt
im umgekehrten Falle für das Einsteigen, da dann eine sich
auf einen solchen Kraftfahrzeugsitz mit angehobenem Sitzpolsterrahmen
und somit mit angehobenem Sitzpolster setzende Person sich weniger
weit absenken muss, um in Kontakt mit dem Sitzpolster zu gelangen.
Noch weiter unterstützt werden kann das Einsteigen und
Aussteigen aus einem Kraftfahrzeug mit einem solchen Kraftfahrzeugsitz,
wenn zusätzlich der Sitzpolsterahmen kippbar ist und zwar
dergestalt, dass dieser in Richtung zu seinem vorderen Abschluss
kippt, wodurch der hintere Bereich des Sitzpolsterahmens, auf dem
letztendlich das Gewicht einer darauf sitzenden Person ruht, angehoben
wird. Die Kippachse befindet sich, bezogen auf die Länge des
Sitzpolsters vorzugsweise im Bereich des vorderen Drittels des Sitzpolsters.
Bei einer solchen Anordnung der Kippachse wird das Sitzpolster in
seinem vorderen Bereich entsprechend der Kippbewegung nach unten
verkippt, während die anderen Sitzflächenbereiche
angehoben werden. Eine diesen Kraftfahrzeugsitz benutzende Person
braucht daher nicht über den vorderen Abschluss des Sitzpolsters
hinweg gehoben zu werden.
-
Bei
Vorsehen einer Gelenkkassette zum Realisieren der Gelenkkette zwischen
dem Untergestell und dem Sitzpolsterahmen kann vorgesehen sein,
an das Unterteil einer solchen Gelenkkassette ein aus zumindest
einem, zweckmäßigerweise zwei Querlenkerpaaren
gebildetes Lenkersystem zum Realisieren der Anhebebewegung und der
Bewegung des Sitzpolsterrahmens von der Rücklehne weg anzuschließen.
Die Querlenker eines solchen Lenkersystems sind gelenkig um jeweils
eine horizontal angeordnete Schwenkachse am Unterteil der Gelegenkkassette
angelenkt. Die davon beabstandeten zweiten Gelenkpunkte der Querlenker
sind an ein der Gelenkkassette zugehöriges Oberteil angeschlossen.
Das Oberteil wiederum trägt ein Schwenkteil, welches vorzugsweise
um eine vertikal ausgerichtete Schwenkachse gegenüber dem
Oberteil verschwenkbar ist. Die Schwenkachse ist exzentrisch zu
der durch das Sitzpolster bereitgestellten Sitzfläche angeordnet,
damit durch die Schwenkbewegung der Schwenkplatte, an der der Sitzpolsterahmen
angeschlossen ist, dieser weiter in Richtung zur Türöffnung
bewegt werden kann. Für den Fall, dass der Sitzpolsterrahmen
kippbar zum weiteren Unterstützen eines Ein- bzw. Ausstieges
vorgesehen ist, ist der Sitzpolsterrahmen um eine horizontal liegende Schwenkachse
an das Oberteil angeschlossen.
-
Nachfolgend
ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschrieben. Es
zeigen:
-
1:
eine perspektivische Ansicht eines Kraftfahrzeugsitzes mit seinem
Sitzrahmen in Sitzposition,
-
2:
eine Längsschnittdarstellung der Kraftfahrzeugsitzes der 1,
-
3:
eine Längsschnittdarstellung des Kraftfahrzeugsitzes der
-
2 mit
seinem Sitzpolsterrahmen in einer ersten, gegenüber der
Sitzstellung verstellten Stellung,
-
4:
der Kraftfahrzeugsitz der 1 mit seinem
Sitzpolster in einer zweiten, gegenüber der Sitzstellung
verstellten Stellung,
-
5:
der Kraftfahrzeugsitz der 4 mit dem
ausgeschwenkten Sitzpolsterrahmen in seiner zum Ein- und Aussteigen
vorgesehenen gekippten Stellung seines Sitzpolsterrahmens und
-
6a–6e:
eine schematisiert dargestellte Gelenkkassette, mit der der Sitzpolsterahmen an
das Untergestell des Kraftfahrzeugsitzes angeschlossen ist in unterschiedlichen
Stellungen des an die Gelenkkassette angeschlossenen Sitzpolsterahmens
gegenüber dem Untergestell.
-
Ein
Kraftfahrzeugsitz 1 verfügt über ein
Untergestell 2 und eine Rückenlehne 3,
die nicht näher dargestellte Art und Weise an dem Untergestell 2 angelenkt
ist. Ferner verfügt der Kraftfahrzeugsitz 1 über
ein Sitzpolster 4, das auf einem in 1 nicht erkennbaren
Sitzpolsterrahmen angeordnet ist. Das Untergestell 2 verfügt über
zwei Seitenwangen 5, 5', von denen in 1 die
eine Seitenwange 5 erkennbar ist. Jede Seitenwange 5, 5' greift
unterseitig in eine in den Boden eines Kraftfahrzeuges integrierte Führungsschiene 6, 6' ein.
Die Führungsschienen 6, 6' erstrecken
sich in Längsrichtung des Kraftfahrzeuges. In diesen ist
der Kraftfahrzeugsitz 1 hinsichtlich seiner Sitzstellung
in Längsrichtung des Kraftfahrzeuges einstellbar. Das Untergestell 2 ist
in herkömmlicher Art und Weise nach eingestellter Sitzposition
gegenüber der Führungsschiene 6, 6' verriegelt gehalten.
Ein Hebel 7 dient zum Lösen der Verriegelung,
wenn die Stellung des Kraftfahrzeugsitzes 1 innerhalb der
Führungsschienen 6, 6' geändert
werden soll.
-
Der
Aufbau des Kraftfahrzeugsitzes 1, soweit dieses für
die Beschreibung der Erfindung erforderlich ist, wird aus den Längsschnittdarstellungen der 2 und 3 deutlich.
Das Sitzpolster 4 greift in der in den 1 und 2 gezeigten
Sitzstellung des Kraftfahrzeugsitzes 1 mit ihrem rückwärtigen
Abschluss unter die Rücklehne 3. Das Sitzpolster 4 ist auf
einem Sitzpolsterrahmen 8 angeordnet. Der Sitzpolsterrahmen 8 ist
unter Zwischenschaltung einer insgesamt mit dem Bezugszeichen 9 gekennzeichneten
Gelenkkassette an das Untergestell 2 angeschlossen. Somit
ist der Sitzpolsterahmen 8 über die Gelenkkassette 9 an
dem Untergestell 2 abgestützt. Die beiden Seitenwangen 5, 5' des
Untergestells 2, wobei in 2 die Seitenwange 5' erkennbar
ist, sind durch Querstreben 10, 11 miteinander
verbunden.
-
Die
Gelenkkassette 9 verfügt über ein offenes
kastenartiges Unterteil 12, dass an seinem zur Rückenlehne 3 weisenden
Abschluss über eine Verkröpfung 13 verfügt,
die mit ihrem verkröpften Abschnitt 14 auf der
Oberseite des Querstrebs 10 aufliegt. Das Unterteil 12 ist
mit dem Untergestell 2 fest verbunden. Bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel ist das Unterteil 12 an den
Seitenwangen 5, 5' des Untergestells 2 verschraubt.
Eine solche Befestigungsstelle 15 ist in 2 erkennbar.
Vorderseitig ist das Unterteil 12 der Gelenkkassette 9 ebenfalls
mittels Schrauben 16 an den Querstreb 11 angeschlossen.
An das Unterteil 12 ist gelenkig ein Oberteil 17 als
weiteres Teil der Gelenkkassette 9 angeschlossen. Die gelenkige
Verbindung zwischen dem Unterteil 12 und dem Oberteil 17 erfolgt
durch zwei Querlenkerpaare, von denen in 2 ein Querlenkerpaar, gebildet
aus dem Querlenker 18 und dem Querlenker 19, erkennbar
ist. Das weitere Querlenkerpaar ist parallel zu den 2 und 3 erkennbaren
Querlenkerpaar angeordnet. Die Querlenker 18, 19 sind,
wie deutlicher in 3 erkennbar, mit ihrem einen
Ende an Seitenwangen 20 des Unterteils 12 angeschlossen.
Die Schwenkachsen, mit denen die Querlenker 18, 19 an
das Unterteil 12 angeschlossen sind, sind in 3 mit
S1, S2 gekennzeichnet.
Die von den Schwenkachsen S1, S2,
beabstandeten zweiten Gelenkpunkte der Querlenker 18, 19 sind
an das Oberteil 17 angeschlossen. Diese Schwenkachsen tragen die
Bezugszeichen S3 bzw. S4.
Somit bilden die beiden Querlenker 18, 19 zusammen
mit dem Unterteil 12 und dem Oberteil 17 ein nach
Art eines Parallellenkers ausgebildetes Lenkersystem. Dieses dient dem
Zweck, ausgehend von der Sitzstellung das Oberteil 17 und
den letztendlich daran angebundenen Sitzpolsterrahmen 8 nebst
Sitzpolster 4 von der Rücklehne 3 weg
zubewegen und gleichzeitig gegenüber dem Untergestell 2 anzuheben.
Das Wegbewegen des Sitzpolsters 4 von der Rückenlehne 3 ist
notwendig, damit das Sitzpolster 4, unbehindert von der Rückenlehne 3 angehoben
werden kann. Gleichzeitig wird durch eine solche Bewegung das Sitzpolster 4 von
Seitenwangen 21 der Rücklehne 3 wegbewegt, so
dass es für eine auf dem Sitzpolster 4 sitzende Person
leichter ist, aus dem Kraftfahrzeugsitz 1 auszusteigen.
-
Während 2 den
Sitzpolsterrahmen 8 nebst Sitzpolster 4 in der
Sitzstellung und mit einer Neigung der Sitzfläche zeigt
(erkennbar an der Neigung des Oberteils 17), wird aus 3 deutlich,
dass die Neigung des Oberteils 17 nach Anheben desselben
von dem Unterteil 12 horizontal oder annähernd horizontal
verläuft. Um dieses zu erreichen, ist der Abstand der Schwenkachsen
S2, S4 des rücklehnennäheren
Querlenkers 19 voneinander kleiner als der Abstand der
Schwenkachsen S1, S3 des
rückenlehnenferneren Querlenkers 18 voneinander.
-
Das
Oberteil 17 der Gelenkkassette 9 trägt eine
Drehgelenkeinrichtung 22, mit der an das Oberteil 17 eine
Schwenkplatte 23 angeschlossen ist. Die Schwenkplatte 23 kann
Teil des Sitzpolsterahmens 8 sein. In jedem Fall ist der
Sitzpolsterahmen 8 an die Schwenkplatte 23 angeschlossen.
Die Drehgelenkeinrichtung 22 befindet sich im hinteren
in Fahrtrichtung gesehen rechten Viertel des Sitzpolsterahmens 8.
Dieses hat zur Folge, dass bei einer Verschwenkbewegung der Schwenkplatte 23 nebst
Sitzpolsterahmen 8 und Sitzpolster 4 das Sitzpolster 4,
wie in 4 gezeigt, in Richtung zum Ausstieg verschwenkt
wird. Da der Sitzpolsterrahmen 8 gegenüber der
Sitzposition angehoben ist, kann der Sitzpolsterrahmen 8 bzw.
die Schwenkplatte 23 mit dem Sitzpolsterrahmen 8 ohne
Weiteres über die B-Säule des Kraftfahrzeuges
herüber geführt werden. In dieser Stellung kann
eine auf dem Sitzpolster 4 sitzende Person auf diesem bequem,
da ergonomisch nach wie vor von den Seitenwangen des Sitzpolster
geführt, sitzen, wobei sie dennoch mit ihren Füßen
bereits auf dem Boden, auf dem das Kraftfahrzeug steht, aufstehen
kann. Die Person braucht ausgehend von dieser Stellung dann nur
noch aufzustehen und zwar ohne oder weitestgehend ohne zusätzlich eine
notwendige Drehbewegung des Körpers ausführen
zu müssen. Durch das Anheben des Sitzpolsters 4 gegenüber
der Sitzstellung des Kraftfahrzeugsitzes 1 ist die zum
Aufstehen zu überwindende Höhe geringer und daher
ein Aufstehen erleichtert. Dieses gilt umgekehrt auch für
ein Hinsetzen auf den Sitz 1 in dieser Stellung.
-
Der
Kraftfahrzeugsitz 1 des beschriebenen Ausführungsbeispiels
verfügt über eine weiteres Merkmal. Dieses ist
in 5 gezeigt. Der Sitzpolsterrahmen 8 ist
gegenüber der Schwenkplatte 23 um eine im vorderen
Bereich des Sitzpolsterrahmens 8 befindliche Schwenkachse – die
Schwenkachse 24 (vgl. 2, 3) – kippbar.
Durch die Kippbewegung wird eine auf dem Kraftfahrzeugsitz 1 sitzende Person
aus dem Sitz herausgedrückt. Die Schwenkachse 24 befindet
sich im vorderen Drittel des Sitzpolsters 4, bezogen auf
seine Längserstreckung. Wenn der Sitzpolsterrahmen 8 bzw.
das Sitzpolster 4 um die Schwenkachse 24 verschwenken,
senkt sich der vordere Abschluss 25 des Sitzpolsters 4 ab,
während gleichzeitig die, von der Schwenkachse 24 aus gesehen,
zur Rückenlehne 3 bzw. zum hinteren Abschluss
des Sitzpolsters 4 anschließenden Bereiche angehoben
werden.
-
Aus 5 ist
der Anschluss der Drehgelenkeinrichtung 22 an der Schwenkplatte 23 erkennbar. Dieser
Anschluss ist in 5 mit dem Bezugszeichen 26 gekennzeichnet.
Deutlich erkennbar ist die exzentrische Lage und die dadurch bedingte
Verschwenkung des Sitzpolsterrahmens 8 in Richtung zur
Türöffnung der Kraftfahrzeuges hin.
-
Die
Konzeption der Gelenkkassette 9 erlaubt einen Einbau derselben
in einen Kraftfahrzeugsitz 1 aus der Serienfertigung. Somit
handelt es sich bei sämtlichen in den Figuren dargestellten
Bauelementen des Kraftfahrzeugsitzes 1 um solche aus der
Serienfertigung. Zum Aufbau des Kraftfahrzeugsitzes 1 ist
es lediglich erforderlich gewesen, den Sitzpolsterrahmen 8 nebst
Sitzpolster 4 von dem Untergestell 2, an das dieser
zuvor befestigt war, zu lösen, die Gelenkkassette 9 an
dem Untergestell 2 zu befestigen und anschließend
den Sitzpolsterrahmen 8 an die Schwenkplatte 23 anzuschließen.
-
6a bis 6e zeigen
in einer sehr schematisierten Darstellung die Gelenkkassette 9 und zwar
lediglich um an diesem in den 6 gezeigten Modell
den Bewegungsablauf und die gelenkige Anbindung der einzelnen Elemente
einander zu verdeutlichen. Die bereits zu dem Kraftfahrzeugsitz 1 beschriebenen
Elemente sind bei der Gelenkkassette 9 der 6a bis 6e mit
gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
-
6a zeigt
die Gelenkkassette 9 in einer Stellung seiner Elemente,
die diese in der Sitzstellung des Sitzpolsterrahmens 8 gemäß der 1 und 2 einnehmen.
Erkennbar aus 6a ist die kompakte Anordnung
der Einzelelemente 12, 17, 23 der Gelenkkassette 9 zueinander
in der Sitzstellung des Sitzpolsterrahmens 8, der bei diesem
Modell als Platte ausgestaltet ist. Die Schwenkachsen der Querlenker 18, 19 sind
ebenfalls mit den Bezugszeichen S1–S4 markiert.
-
6b zeigt
die Schwenkplatte 23 und das den Sitzpolsterrahmen 8 tragende
Oberteil 17, welches sich gegenüber dem Unterteil 12 in
seiner angehobenen Stellung befindet. In 6c ist
die Schwenkplatte 23 mit dem Sitzpolsterahmen 8 gegenüber
dem Oberteil 17 teilweise verschwenkt; 6d zeigt
die voll ausgeschwenkte Schwenkplatte 23, welche Stellung
der Stellung des Kraftfahrzeugsitzes 1 in 4 entspricht.
Durch die schwenkbare Anlenkung des Sitzpolsterahmens 8 an
die Schwenkplatte 23 ist der Sitzpolsterahmen 8 gegenüber
der Schwenkplatte 23, wie in 6e gezeigt
kippbar. Die in 6e gezeigte Stellung der Elemente
der Gelenkkassette 9 entspricht der Stellung des Kraftfahrzeugsitzes
der 5.
-
Der
beschriebene Bewegungsablauf zum Wandeln des Kraftfahrzeugsitzes 1 aus
seiner in 1 gezeigten Sitzstellung in
seine in 5 gezeigte Ausstiegs- und Einstiegsstellung
kann manuell durchgeführt werden, wobei zum Unterstützen
dieser Wandelung Gasdruckfedern oder andere energiespeichernde Federelemente
eingesetzt werden können. Gespeichert wird die Energie
in solchen bewegungsunterstützenden Teilen im Zuge der
Einstiegsbewegung, wobei beim Einstieg diese Elemente gleichzeitig
die Einstiegsbewegung dämpfen. Gleichermaßen können
einzelne Bewegungsabläufe oder auch der gesamte Bewegungsablauf
elektromotorisch angetrieben sein.
-
In
der Sitzstellung des Kraftfahrzeugsitzes 1 ist dieser an
dem Untergestell 2 und/oder dem Unterteil 12 der
Gelenkkassette 9 verriegelt, so dass ohne ein Lösen
der Verriegelung eine Beweglichkeit des Sitzpolsterrahmens 8 mit
dem darauf angeordneten Sitzpolster 4 blockiert ist.
-
- 1
- Kraftfahrzeugsitz
- 2
- Untergestell
- 3
- Rückenlehne
- 4
- Sitzpolster
- 5,
5'
- Seitenwange
- 6,
6
- Führungsschiene
- 7
- Hebel
- 8
- Sitzpolsterrahmen
- 9
- Gelenkkassette
- 10
- Querstreb
- 11
- Querstreb
- 12
- Unterteil
- 13
- Verkröpfung
- 14
- Abschnitt
der Verkröpfung
- 15
- Befestigung
- 16
- Schraube
- 17
- Oberteil
- 18
- Querlenker
- 19
- Querlenker
- 20
- Seitenwange
- 21
- Seitenwange
- 22
- Drehgelenkeinrichtung
- 23
- Schwenkplatte
- 24
- Schwenkachse
- 25
- Vorderer
Abschluss des Sitzpolsters
- 26
- Anschluss
- S1–S4
- Schwenkachse
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - US 5636884
A [0003]
- - DE 102004014421 A1 [0004]