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Bezeichnung: Fliegendes Bauwerk Die Erfindung betrifft ein fliegendes
Bauwerk, das aus Wänden, Dach und ggf. einem Boden besteht.
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Unter dem Begriff "Fliegendes Bauwerk" soll im Rahmen der vorliegenden
Erfindung ein transportables, am jeweiligen Gebrauchsort aufstellbares Bauwerk verstanden
werden, wie beispielsweise eine Bauhütte als Aufenthaltsraum für Bauarbeiter oder
Baubüro, als Lagerhütte- für Geräte und Materialien, wie z.B. Zement, aber auch
ein Verkaufskiosk, der beispielsweise im Sommer am Strand aufgestellt wird, eine
Hütte für Rettungs- und Ordnungspersonal bei Großveranstaltungen usw. Diese Aufzählung
ist selbstverständlich nur beispielhaft zu verstehen und soll erläutern, daß derartige
fliegende Bauwerke bei Bedarf schnell und einfach an den Bedarfs ort bringbar sein
und dort aufgestellt werden können und, wenn sie nicht gebraucht werden, mühelos
und mit geringem Platzbedarf aufzubewahren sind. Die Erfindung wird im folgenden
bevorzugt am Beispiel einer Bauhütte erläutert, ohne daLj hierdurch der Anwendungsbereich
der Erfindung auf dieses spezielle Anwendungsbeispiel
beschränkt
sein soll Als Bauhütten verwendet man derzeit zerlegbare Baracken, d.h. Baracken,
deren Wände, Boden und Dach auseinandergeschraubt, an einen anderen Ort transportiert
und dort wieder zusammengeschraubt werden können. Das Auseinandernehmen und Zusammenbauen
derartiger Hütten erfordert beträchtlichen Personal- und Zeitaufwand, und wenn derartige
Hütten einige Male auseinandergenommen und wieder zusammengebaut worden sind, sind
ihre lösbaren Befestigungsvorrichtungen häufig beschädigt, so daß die gesamte Lebensdauer
derartiger Hütten verhältnismäßig gering ist.
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Im zerlegten Zustand sind die Einzelteile derartiger Hütten durch
Witterungseinflüsse sehr gefährdet. Als Bauhütten sind auch sog. Bauwagen bekannt,
die ein fest untergebautes oder auch ein demontierbares Fahrgestell aufweisen. Derartige
Bauwagen werden unzerlegt an den jeweiligen Gebrauchsort gefahren, sie nehmen jedoch
bei Nichtgebrauch auf dem Lagerplatz verhältnismäßig viel Raum ein und sind teuer.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Probleme und Nachteile
bekannter, fliegender Bauwerke zu beseitigen und ein fliegendes Bauwerk zu schaffen,
das einfach und mit äußerst geringem Platzbedarf in großer Zahl lagerbar ist, wenn
es nicht benötigt wird, und das im Bedarfsfall einfach und schnell an den Bedariort
bringbar und dort aufstellbar ist, ohne daß hierzu ein großer Personal-und Zeitaufwand
erforderlich wäre. Die Lebensdauer des fliegenden Bauwerkes gemäß der Erfindung
soll auch bei häufigem Ortswechsel bei sachgemäßer Behandlung praktisch unbegrenzt
sein.
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Diese und weitee, für den Fachmann auf der Hand liegende oder sich
aus der folgenden Beschreibung ergebenden Aufgaben werden durch ein fliegendes Bauwerk
gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Wände mit dem Dach oder dem Boden zu
einer ineinandergeschachtelt stapelbaren Einheit verbunden sind.
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Die Erfindung schafft also ein fliegendes Bauwerk, dessen Wände und
Dach eine dauernd, d h. auch beim Transport und beim Nichtgebrauch verbundene Einheit
bilden, wobei diese Einheiten jedoch äußerst platzsparend ineinandergeschachtelt
stapelbar sind, so daß man für den Transport und die Lagerung derartiger fliegender
Bauwerke nur wenig Platz benötigt und die Aufstellung derselben einfach und schnell
durchführbar ist.
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Wenn hier mit Bezug auf das fliegende Bauwerk gemäß der Erfindung
von Wänden die Rede ist, so sind damit die Seitenwände gemeint, bei denen es sich
etwa bei einem runden oder schalenförmigen Bauwerk ohne Ecken selbstverständlich
um eine einzelne Wand handelt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
dal3 der Querschnitt der Einheit von der offenen Seite zu der mit den Wänden verbundenen
Dach-oder Bodenseite hin gleichmäßig in allen Richtungen kleiner wird, so daß die
Einheit also beispielsweise die Gestalt eines hohlen Kegelstumpfes, einer Hohlpyramide
mit quadratischem oder rechteckigem Querschnitt, einer Schale od.dgl. mit offenem
Boden hat.
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Zum Aufsetzen des unteren Randes der im Stapel nächsthöheren Einheit
können die einzelnen Einheiten Anschläge an der Außenseite der Wände nahe dem Rand
der offenen Seite aufweisen, so daß die einzelnen Einheiten im Stapel nicht ineinandergekeilt
werden. Diese Anschläge können zugleich auch als Stützpunkte zum Abspindeln der
Einheiten benutzt werden.
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Eine andere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß Abstandshalter
zur Begrenzung der Ineinanderschachtelbewegung der Einheiten an der Außen- oder
Innenseite des mit den Wänden verbundenen Bodens oder Daches angeordnet sind.
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Eine Variante der Erfindung sieht vor, daß diese Abstandshalter von
den im Stapel auf oder unter den Dächern der einzelnen Einheiten angeordneten Bodenbrettern
gebildet werden.
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Die einzelnen Einheiten sind zweckmäßig mit Kranhakenösen versehen,
die vorzugsweise auf der Außenseite des mit den Wänden verbundenen Daches oder Bodens
angeordnet sind.
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Die Einheiten können aus Holz, Metall oder auch aus Kunststoff bestehen
und eine zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß jede Einheit ein
einstückig geformter oder verschweißter bzw. verklebter Kunststoff-, vorzugsweise
Hartschaumhohlkörper ist.
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Weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich
aus der folgenden Beschreibung eines der Erläuterung und nicht etwa der Abgrenzung
des Erfindungsgedankens dienenden Ausführungsbeispiels, wobei auf die
beiliegende
Zeichnung Bezug genommen wird, in der ein aus nur zwei Bauwerkseinheiten bestehender
Stapel im senkrechten Schnitt dargestellt ist.
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In der beiliegenden Zeichnung ist die untere Bauwerks-Einheit allgemein
mit 10 und die im Stapel auf dieser angeordnete Bauwerks-Einheit mit lOa bezeichnet
und da die einzelnen Bauwerks-Einheiten völlig gleich sind, sind die im folgenden
im einzelnen beschriebenen Teile der oberen Bauwerks-Einheit lOa mit den gleichen
Bezugszeichen wie die Teile der unteren Bauwerks-Einheit 10 unter Hinzufügung eines
"a" versehen.
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Beim dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die Einheit 10 aus
Wänden 12, die von unten nach oben derart geneigt verlaufen, daß der waagerechte
Querschnitt der Einheit 10 von unten nach oben in allen Richtungen gleichmäßig kleiner
wird, so daß man die Einheiten lO,lOa ineinandergeschachtelt stapeln kann, Am unteren
Rand 14 ist die Einheit 10 offen und kann hier ggr. mit nicht dargestellten Vorrichtungen
zur lösbaren Befestigung einer Bodenplatte 16 versehen Fein, die beim dargestellten
Ausführungsbeispiel aus vier Platten zusammengesetzt ist.
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Fest mit dem oberen Rand der Wände 12 ist das mit 18 bezeichnete Dach
verbunden, so daß das Dach 18 mit den Wänden 12 eine einstückige Einheit bildet.
Wenn diese Einheit 10 aus Holz besteht, können die Wände 12 miteinander und mit
dem Dach 18 verschraubt, vernagelt oder verleimt sein, während im Falle der Herstellung
der Einheit aus Metall diese Teile miteinander verschweißt oder vernietet sein können.
Man kann die aus den Wänden 12 und dem Dach 18 gebildete Einheit aber auch aus anderen
Materialien,
wie beispielsweise Asbestzement, Kunststoff und vorzugsweise
Hartschaum herstellen, so daß die Einheit äußerst stabil, witterungsfest und leicht
ist. In Kunststoff kann man die gesamte Einheit 10 entweder einstückig formen oder
auch aus einzelnen Teilen herstellen, die miteinander verklebt oder verschweißt
sind. In den Wänden 12 und ggf.
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auch im Dach 18 können Öffnungen, wie beispielsweise Fenster 19 oder
eine Tür 20 ausgebildet sein. Ferner versieht man jede Einheit 10 zweckmäßig mit
wenigstens drei Kranhakenösen 22 auf der Obersete des Daches 18 nahe dem Rand desselben,
um die Einheit 10 mit einem Kran an die gewünschte Stelle transportieren zu können.
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Um zu verhindern, daß die einzelnen Einheiten 10,10a bei der Stapelung
zu fest ineinandergekeilt werden, kann man gemäß einer Ausführungsform der Erfindung
auf der Außenseite der Wände 12 nahe dem offenen Rand 14 derselben Anschläge 23
anformen oder befestigen, auf die sich der untere Rand 14a der im Stapel nächsthöheren
Einheit lOa aufsetzt, ohne daß die Wände 12,12a sich ineinander verkeilen. Die Anschläge
23 halten dabei also einen gewissen vertikalen Mindestabstand zwischen den einzelnen
Einheiten lO,l0a aufrecht. Man kann diese Anschläge oder Konsolen 23 dann zugleich
zum Abspindeln einer Einheit beispielsweise mit Stockwinden benutzen.
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Die zu feste Ineinanderkeilung der Einheiten 10,10a kann man auch
durch Abstandshalter verhindern, die zwischen den Dächern 18,18a ausgebildet oder
angeordnet sind. Der Raum zwischen den Dächern 18,18a bietet sich ggf. zur Unterbringung
der vier Bodenplatten 16a an, und wenn -abweichend von der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsform
- diese bodenplatten 16a eine ausreichende Dicke
haben, dann verhindern sie die zu starke Ineinanderkeilung der einzelnen Einheiten
10,lOa.
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Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Neigungswinkel der
Wände 12 verhältnismäßig groß gewählt, dieser kann jedoch in der Praxis auch wesentlich
kleiner sein.
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Die Anschläge 23 sind beim dargestellten Ausführungsbeispiel einstückig
mit den Wänden 12 ausgebildet. Diese Anschläge 23 können jedoch auch abnehmbar ausgebildet
sein, so daß sie weggenommen werden können, wenn eine bauwerk-Einheit in Benutzung
ist.
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Je nach dem Verwendungszweck als Baubude, Kiosk, Toilette usw. wird
man die Grundrißform des fliegenden Bauwerks gemäß der Erfindung entsprechend gestalten.
Dieses fliegende Bauwerk kann beispielsweise die Gestalt eines hohlen Kegelstumpfes,
eines hohlen Pyramidenstumpfes mit drei, vier oder mehr Seiten und quadratischem
oder rechteckigem Grundriß, die Gestalt einer Haibkugelschale oder einer anderen
Schale haben. Statt das Dach 18 mit den Wänden 12 zu verbinden, kann man auch den
Boden mit den Wänden 12 verbinden und das Dach abnehmbar ausbilden, wobei dann allerdings
die Querschnittsfläche der Einheit in Höhe des Daches großer als in Höhe des Bodens
sein muß. Auch kann man die Einheiten als "Set" derart ausbilden, daß zwei gegenüberliegende
Seitenwände 12 ohne Neigung rechtwinklig zum Boden und Dach verlaufen, wobei dann
allerdings die Abmessung der einzelnen Einheiten eines solchen Sets rechtwinklig
zu diesen beiden geraden Wänden jeweils um etwas mehr als das Doppelte der Stärke
einer Wand kleiner
werden muß. Eine solche Ausführungsform hat den
Vorteil, daß man die einzelnen Einheiten im Gebrauchszustand aneinanderreihen kann,
wobei jeweils zwei benachbarte, nicht geneigte Wände der einzelnen Einheiten fest
aneinanderliegend und mit deckungsgleichen Türmen angeordnet werden können. Ebenso
kann man aber die einzelnen Einheiten so ausbilden, daß man sie zu einem langgestreckten
Bauwerk ohne Zwischenquerwände zusammenstellen kann. In diesem Falle bildet man
Mittel-Einheiten aus, die aus einem Dach (bzw. Boden) und zwei gegenüberliegenden
Seitenwänden mit zur Stapelung entsprechender Schrägstellung bestehen, während die
beiden anderen Seitenwände fehlen, und ferner End-Einheiten, bei denen eine dieser
bei den Mittel-Einheiten fehlenden Seitenwände vorgesehen und vorzugsweise mit zur
Stapelung entsprechender Schrägstellung anordnet ist. Man kann dann eine beliebige
Anzahl von Mittel-Einheiten zwischen zwei End-Einheiten anordnen, um ein mehr oder
weniger langes Bauwerk herzustellen. Mittel-und End-Einheiten sind in der beschriebenen
Weise stapelbar. Schließlich kann man aber auch breitere Bauwerke dadurch herstellen,
daß man einzelne Einheiten aus einem Boden, dem Dach und wenigstens einer Seitenwand
bildet und jeweils zwei solcher Einheiten mit ihrer in einer senkrechten Ebene liegenden
offenen Seite aneinander befestigt. Diese letztere Variante ist mit der zuvor erwähnten
Variante kombinierbar insofern, als man auch hier Mittel- und End-Einheiten sinngemäß
ausbilden kann.
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Die Anwendungsweise der Einheiten gemäß der Erfindung liegt aus der
gegebenen Beschreibung auf der Hand. Zum Transport und zur Lagerung können die Einheiten
gemäß der Darstellung in der Zeichnung mit geringem Raumbedarf gestapelt werden,
während zur Aufstellung am Gebrauchsort die einzelnen Einheiten nur vom Stapel aDgehoben
und auf der ausgelegten Bodenplatte 16 aufgestellt werden müssen.