DE22085C - Neuerungen an Schleudermaschinen zur Scheidung fester Körper von flüssigen Körpern oder von Flüssigkeiten aus Flüssigkeiten von geringerem spezifischem Gewicht - Google Patents
Neuerungen an Schleudermaschinen zur Scheidung fester Körper von flüssigen Körpern oder von Flüssigkeiten aus Flüssigkeiten von geringerem spezifischem GewichtInfo
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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- B04B—CENTRIFUGES
- B04B11/00—Feeding, charging, or discharging bowls
- B04B11/04—Periodical feeding or discharging; Control arrangements therefor
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- Centrifugal Separators (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Die Erfindung bezieht sich auf Verbesserungen in der Construction von Maschinen und
Apparaten, welche dazu dienen; feste Körper' aus flüssigen Körpern oder Flüssigkeiten von
verschiedenem specifischen Gewicht von einander zu scheiden.
In den Zeichnungen sind mehrere Modificationen dieser Schleudermaschine dargestellt;
Fig. ι und 2 zeigen einen Verticalschnitt und eine Ansicht von oben einer solchen Maschine.
Die Vorrichtung dient zunächst zur Trennung chemischer Niederschläge von der Flüssigkeit
oder solcher Körper, welche schwerer sind als Wasser, vom Wasser, oder auch von schweren
Flüssigkeiten von leichteren Flüssigkeiten.
Die Schleudertrommel besteht aus zwei Gefäfsen yi ^1, welche zweckmäfsig flach gewölbt
oder schüsseiförmig und so auf einander gesetzt sind, dafs sie ein horizontal durchschnittenes
Gefäfs bilden; das obere Gefäfs A dient als Deckel für das untere Gefäfs A1, und
es kann ein Dichtungsring aus Gummi oder dergleichen zwischen beide gelegt werden, wenn
die Verbindung wasserdicht gemacht werden soll. Damit die Ränder der beiden Gefäfse
bei der Drehung sich nicht durch die Centrifugalkraft trennen, sind diese Ränder a an einander
befestigt, so dafs die Wölbungen der beiden Gefäfse entweder einander zugekehrt
sind, oder es kann auch die Wölbung des einen Gefäfses in den Hohlraum des anderen hineinragen,
so dafs also der Querschnitt des von beiden Gefäfsen AA1 eingeschlossenen Raumes
entweder biconcav oder convexconcav (Meniske) ist.
Das untere Gefäfs A1 gleitet auf einer senkrechten
Rotationsachse B, welche nach oben hin durchführt, und auf welcher das obere
Gefäfs A mittelst eines Ringes b befestigt ist; es können auch zwei getrennte Wellen auf einer
gemeinschaftlichen Achse benutzt werden. Die Achse B dreht sich unten in einem Zapfenlager
JB1, welches in der Grundplatte angebracht ist; oben läuft sie in einem Wellenlager B"3, das
von dem auf Säulen B% ruhenden Gestell getragen wird.
Die Flüssigkeit oder die theilweise . flüssigen Substanzen, welche geschieden werden sollen,
werden in die Gefäfse eingeleitet aus einem in erhöhter Stellung angebrachten Reservoir durch
eine Röhrenleitung, die in das Gefäfs A A1 mündet, oder durch ein Rohr, welches ,sich
bei B4 in oder über die in diesem Falle hohle Welle B einpafst; letztere ist dann am Fufse
der Höhlung mit den Ausflufsöffnimgen. a1 durchlocht.
Auf der Welle B ist eine Riemscheibe C befestigt, welche mittelst eines Riemens ihren
Antrieb empfängt und die Gefäfse in eine schnelle Drehung versetzt; hierbei werden die
schwereren festen Partikel oder Flüssigkeiten von den leichteren Flüssigkeiten vermöge der
Centrifugalkraft geschieden, wie im weiteren näher beschrieben wird.
Innerhalb des von den beiden Gefäfsen A A'
eingeschlossenen Raumes ist um die Achse B herum ein cylindrischer Raum A2 abgetrennt,
dessen Gehäuse an dem unteren Gefäfs A1 befestigt
oder mit demselben ein Stück bildet und einen undurchlässigen Deckel hat. Dieser Raum
ist mit seitlichen Oeffnungen versehen und mit einem Filterstoff überdeckt; er kann auch aus
einzelnen Kanälen oder aus concentrischen, perforirten Kammern, welche ebenso mit Filterstoff
bedeckt sind, bestehen, um die filtrirte Flüssigkeit herauszulassen. Zur Entleerung dieser
letzteren sind die Ablafsröhren α2 angeordnet.
In das Gefäfs A1 sind ferner perforirte Platten A3
in der Art eines falschen Bodens eingesetzt, wie auch, wenn erforderlich, gegen die Innenseite
des oberen Gefäfses A) diese perforirten Platten A3 sind ebenfalls mit Filtertuch oder
einem Filterstoff bedeckt, und über letzteren ist zum Schutz nochmals eine perforirte Platte
oder ein Drahtgewebe gelegt. Die so hergestellten Filter A3 sind nach unten hin auf
Rippen oder Trägern a3 gelagert und befestigt, welche im Innern der Gefäfse befestigt sind;
es wird dadurch ein Raum zwischen den Filtern und der Gefäfswand gebildet, in welchem
die Flüssigkeit sich ansammelt und von da durch die Röhren «4 abfliefsen kann. An Stelle der
Filterkammer A2 können auch perforirte Trommeln A3, auf einer oder auf beiden Seiten mit
Filtertuch, Filz oder anderem Filterstoff belegt, der wiederum mit durchlässigem Blech oder dergleichen
bedeckt sein kann, um die Welle B herum oder in Verbindung mit anderen Ausflufsöffnnngen,
wie in Fig. 7 gezeigt, angeordnet werden; diese Filterkammer kann durch den ganzen Durchmesser der Gefafse hindurchgehen,
um die festen Substanzen aus der abm'efsenden Flüssigkeit zurückzuhalten, oder die Filtertrommel
kann auch aus irgend einer anderen filtrirenden Substanz, wie z. B. Holzkohle, bestehen.
Die Filtertrommeln A3 sind mit Vorkehrungen zum Ablassen der filtrirten Flüssigkeit
versehen, entweder durch die Welle B und von da aus der Maschine oder durch Röhren oder
einen ringförmigen Kanal A* unterhalb oder am Umfang der perforirten Trommeln, in welchen
Kanal die durch das Filtermaterial hindurchdringende Flüssigkeit durch Centrifugalkraft
oder Druck gelangt.
Aus dem Kanal A1. wird die Flüssigkeit durch
Röhren «4, welche durch die Wand der Gefäfse,
am besten durch diejenigen des unteren Gefäfses A1, hindurchführen, abgelassen, und zwar
kann sie entweder frei ausfliefsen oder die Röhren β4 können in ein ringförmiges Gefäfs
münden, aus welchem die Flüssigkeiten dann abgezapft werden.
Wenn die Maschine in Gang gebracht ist und eine gewisse Geschwindigkeit erreicht hat, werden
die gemischten, festen und flüssigen Substanzen zuerst in das Reservoir gebracht und
gelangen von da durch die Zuflufsröhren oder durch die Hohlwelle B in den Raum, welcher
von den beiden Gefäfsen A A1 umschlossen wird; die Ränder dieser Gefäfse müssen alsdann
dicht auf einander schliefsen. Die compacten Theile gelangen nun im Verlauf des
Betriebes an den von der Drehungsachse entferntesten Punkt und bilden da eine ringförmige
Schicht, während die Flüssigkeit durch die Filterkammer A2 oder die Filter A3 in die
Röhren a2 oder al und von da in ein aufserhalb
der Maschine stehendes Gefäfs abfliefst. Sobald die Schicht der festen Körper bis an die
Wände der Kammer A 2 oder die in der Mitte
befindliche Filtertrommel A3 herantritt, wird der Zuflufs der zu scheidenden Substanzen abgedreht
und die Flantschen α der Gefäfse AA1 von
einander gelöst, am besten, ohne dabei die Maschine anzuhalten; durch den entstehenden
Spalt wird nun der ganze Inhalt an festen Körpern, Schmutz und Schlamm, durch Centrifugalkraft herausgeschleudert. Ist dann die Entleerung
beendigt, so werden die Flantschen a der Gefäfse wieder zusammengebracht und das
Verfahren beginnt von neuem.
Das Oeffnen und Wiederschliefsen der Gefäfse während der Drehung kann auf verschiedene
Weise bewirkt werden. -
Eine dieser Vorrichtungen ist in Fig. 13 gezeigt. Eines der Gefäfse, am zweckmäfsigsten
das obere, oder der Deckel A trägt an seinem Umfange, nahe dem Rande a, eine Reihe keilförmiger
Vorsprünge oder Nasen d und das andere Gefäfs ist mit Klammern d1 versehen,
welche kleine Frictionsröllchen d* unmittelbar
über den Nasen d halten. Diese Röllchen d2
sind zu den Nasen d so gestellt, dafs sie auf letztere drücken und dadurch das obere Gefäfs,
den Deckel A, fest an das untere Gefäfs A1 anpressen; wenn sie jedoch von den Nasen d
abgestreift werden, können sich die Gefäfse AA1
auf ihrer Achse von einander entfernen und einen Spalt zwischen sich lassen. Das Oeffnen
und Schliefsen dieser Verbindung zwischen den beiden Gefäfsen kann selbstthätig bewirkt werden;
das Oeffnen geschieht dadurch, dafs man das auf der Welle B befestigte Gefäfs anhält,
während das andere durch seine Schwungkraft noch weiter gerissen wird, wodurch die Röllchen
d2 von den Nasen dl abgestreift werden,
so dafs die Gefäfse getrennt sind. Die Schliefsung kann dann dadurch bewirkt werden, dafs das
festsitzende Gefäfs das lose auf der Welle montirte überholt, so dafs die Röllchen d* auf
der schrägen Fläche der Vorsprünge d auflaufen und die Flantschen der Gefäfse hierdurch auf
einander geprefst werden. Die so hervorgerufene Differenz der Geschwindigkeiten des
einen Gefäfses gegen das andere kann durch Hemmvorrichtungen begrenzt werden und ebenso
kann der Abstand, den beide "Gefäfse gegen einander in der geöffneten Stellung einnehmen
sollen, durch geeignete Vorrichtungen regulirt und festgestellt werden.
In der in Fig. ι und 2 gezeigten Construction wird das untere Gefäfs A1 heraufgezogen und
mit seinem Flantsch in engem Anschlufs an den Flantsch von A gehalten durch eine Anzahl
radial angeordneter Hebel D, welche mit einem gleitenden Ring D1 auf der Welle B verbunden
sind; das andere Ende dieser Hebel ist an den aufrecht stehenden Stäben D2 befestigt, welche
im unteren Gefäfs^.41 festsitzen und durch das
obere Gefäfs hindurchgehen. Am Ende eines jeden HebelsZ> ist ein Excenter oder Daumen Dz
angebracht, der, sobald der Hebel D herab-. gedrückt wird, über eine Rolle D^, welche
unter dem Daumen auf dem oberen Gefäfs befestigt ist, gleitet und stark auf dieselbe aufdrückt;
hierdurch wird das untere Gefäfs herauf- und fest gegen das obere Gefäfs angezogen.
Sobald der Druck auf die Hebel D nachläfst, löst sich das untere Gefäfs durch eigene Schwere
vom oberen los.
Der Ring D1 wird emporgezogen oder herabgesenkt,
um auf die Hebel D zu wirken, mittelst eines Handhebels mit gegabeltem Ende und
Rollen, welche in die Rinnen d des Ringes D1
einpassen; oder der Ring kann den Kolben eines hydraulischen Cylinders bilden und durch
hydraulischen Druck bewegt werden. Das Oeffnen und Schliefsen der Verbindung der
beiden Gefäfse kann von Hand geschehen, wenn die Maschine stillgesetzt wird; es genügen
dann Bolzen und Muttern oder Klammern, um die Flantschen an einander zu befestigen.
Bei der in Fig. 3 und 4 dargestellten modificirten Construction der Schleudermaschine sind
die gewölbten Gefäfse A A' ähnlich geformt und
montirt wie in der vorbeschriebenen Construction, aber die Ränder α sind so eingerichtet, dafs sie
eine Anzahl Oeffnungen «5 in Zwischenräumen
rings am Umfange enthalten, durch welche die festen, ausgeschiedenen Substanzen ausgeschleudert
werden, oder es kann auch rings herum ein offener Spalt zwischen den Flantschen bleiben. In diesen Oeffnungen a5 oder in dem
Raum zwischen den Flantschen sind Ventilverschlüsse von geeigneter Construction angeordnet,
welche sich so bewegen lassen, dafs die Oeffnungen «5 oder Spalte freigemacht
oder verschlossen werden sowohl während des Ganges der Maschine als während des Still- _
Standes. . Diese Ventile haben zweckmäfsig die Form einer Rolle E oder eines Keiles, der an
einem Querstabe E1 befestigt ist, und von einer Stange e, die, durch die Wandung des oberen
Gefäfses A hindurchgeführt, gegen die Oeffnungen a5 am Umfange angedrückt wird, wie in
Fig. 3, 4 und 6 dargestellt. Auch können Schieberventile E2 angewendet werden, wie
in Fig. 5 und 8; der Schieber E2 ist mit Stopfbüchsen «2 im Rande des oberen und unteren
Gefäfses versehen. Diese Schieber sind so mit Oeffnungen versehen, dafs diese Oeffnungen
beim Heben des Schiebers den Oeffnungen β5
gegenübertreten, so dafs die festen Substanzen frei heraus können. Diese Ventile werden in
Wirkung gesetzt durch beliebige mechanische Vorrichtungen, z. B. durch die Hebel D1 mit
denen die Ventilstangen e aufserhalb des Gefäfses verbunden sind und welche gleichzeitig
durch den Ring D1 auf der Welle B ihre Bewegung empfangen können. Auch können die
Ventile durch hydraulischen Druck geöffnet und geschlossen werden entweder mittelst der
Hebel D, wie bereits angegeben, oder direct durch Stampfen oder Kolben, welche mit den
Ventilen in Verbindung stehen und in Cylindern innerhalb oder aufserhalb der Gefäfse AA1, je
nach der Anordnung der Ventile, gleiten, oder auch durch Excenter, welche gegen die Rück^
seite der Ventile wirken.
In Fig. 8 ist eine etwas veränderte Construction
einer solchen Maschine, aus welcher die compacten Stoffe durch Oeffnungen ausgeleert
werden, dargestellt; die beiden Gefäfse brauchen auch hier nicht von einander abgehoben zu
werden. In dieser Construction ist zwischen die Flantschen der beiden Gefäfse A A1 eine
dicke Lage F eines geeigneten Filtrirmaterials, Filtertuch, Filz oder dergleichen, welches zwischen
perforirten Blechen liegt, eingelegt; die Oeffnungen al zum Entleeren der festen Substanzen
sind in den beiden Gefäfsen zu beiden Seiten der Filtrirscheibe F angebracht, und die Verschlufsventile
(Schieber E 2) für diese Oeffnungen
gehen durch den Filz F hindurch.
Diese Construction kann auch so eingerichtet werden, dafs die Gefäfse während der Drehung
sich von einander abheben, um die festen Substanzen zu entleeren, oder es kann ein einzelnes
Gefäfs benutzt werden, welches an einem oder beiden Enden mit einer Scheibe oder dicken
Lage von Filterstoff, der geschützt ist, bedeckt wird, oder es können mehrere . solcher Gefäfse
angeordnet werden; in jedem Falle ist Vorkehrung für die Entleerung der festen Substanzen
zu treffen entweder durch Abheben der Gefäfse und Filterscheiben von einander oder durch Ventile. Das Filter F zwischen
den Flantschen reicht innen bis an die Welle heran und aufsen steht es über den Rand
etwas hervor; es ist dazu bestimmt, der Flüssigkeit, welche durch Centrifugalkraft hineingetrieben
wird, als Abzug zu dienen, während die festen Substanzen bei dieser Anordnung des Filters in der Rotationsebene durch die
Centrifugalkraft nicht in die Poren des Filterstoffes hineingetrieben werden.
Bei manchen Betriebsarten, in welchen chemische Reagentien in der Maschine angewendet
werden, um den Niederschlag hervorzurufen, oder um chemische. Verbindungen zu
Unterstützen, oder bei der Behandlung von Cloakeninhalt oder anderen Substanzen für gewisse
Fabrikationszweige, wie z. B. das Palmöl bei der Seifenfabrikation, kann die Trennung
der festen von den flüssigen Stoffen oder die Scheidung der Flüssigkeiten von verschiedenem
specifischen Gewicht in Maschinen der beschriebenen Art bewirkt werden, wobei, wenn
erforderlich, ein Rührwerk innerhalb der Gefäfse angebracht sein kann, um die Substanzen zu
mischen.
Fig. 11 zeigt die Rührschaufeln G, welche auf
den Spindeln C1 innerhalb der Gefäfse A A1 angebracht sind und mittelst konischer Getriebe g
von einer centralen Welle C2 aus in Drehung gesetzt werden; die Welle C2 liegt innerhalb
der Hohlwelle B. Die Achsen der Rührwerke können aber auch durch Stopfbüchsen in der
Wand des einen der beiden Gefäfse hindurchführen und mit Zahnrädern , oder Frictionsscheiben
versehen sein, welche mittelst eines aufsen angebrachten, innen verzahnten Kranzes
oder Frictionsringes in Drehung gesetzt werden.
Das Durcheinandermischen der in den Gefäfsen A Ä1 befindlichen Materialien kann auch
bewirkt werden durch Dampfeinströmung, welche durch die Einlafsöffnungen oder durch die Abflufsröhren
a2 al oder durch andere Oeffnungen
der Gefäfse A A1 eingeleitet wird; wenn Dampf sich für die Substanzen nicht eignet, so kann
comprimirte Luft oder eine Flüssigkeit unter Druck eingeführt werden. Aehnliche Vorrichtungen
können auch angewendet werden, um Dampf, Luft, Gase, Flüssigkeiten oder auch
feste Substanzen in die Gefäfse zu injiciren, zu dem Zweck, nach der Scheidung durch Centrifugalkraft
die Trennung der festen von den flüssigen Substanzen noch zu befördern oder chemische Zersetzungen herbeizuführen.
Die in den beschriebenen geschlossenen Maschinen verbleibende Mischung von festen und
flüssigen Substanzen wird in der Regel unter Druck behandelt, oder die Flüssigkeit kann
durch ein Filter hindurch abgepumpt werden. Das Ablösen der flüssigen und festen Substanzen
aus den Filtern geschieht am besten durch Dampfdruck oder comprimirte Luft und Dampf
oder durch comprimirte Luft allein unter hohem Druck, welche durch die Zuflufs- oder andere
Oeffnungen eingeführt wird. Es kann hierdurch gleichzeitig die Entleerung der in den Gefäfsen
noch befindlichen festen Substanzen und die Reinigung der Filter herbeigeführt werden.
Wenn feste Körper von geringerem specifischen Gewicht als die Flüssigkeit, mit der sie
vermischt sind, aus letzterer geschieden werden sollen, so sind die Gefäfse AA1 in einer der
bereits beschriebenen Anordnungen mit Perforationen oder Löchern am Umfange oder in
den oberen und unteren Wandungen der Gefäfse nahe am Umfange versehen; diese Oeffnungen
sind durch Filtermaterial überdeckt. Bei der Rotation der Gefäfse wird die schwerere
Flüssigkeit nach dem Umfang hingedrückt, während die leichteren Körper sich um den
Drehpunkt ansammeln, bis der Hohlraum gefüllt ist, worauf dann die Zuleitung weiterer
Mischung geschlossen wird. Die Gefäfse werden darauf während der Rotation geöffnet,
so dafs die festen Substanzen durch die Centrifugalkraft herausgeworfen werden, oder es werden
andere Vorkehrungen angewendet, um die sich anhäufenden festen Körper nach ihrer
völligen Scheidung von der Flüssigkeit zu entleeren, z. B. durch die Hohlwelle B, um welche
sie sich lagern, oder durch Oeffnungen in der Nähe dieser Welle.
Bei der Anwendung derjenigen der beschriebenen Schleudergefäfse, bei denen die Flüssigkeiten
anders als durch die Hohlwelle der Maschine abfliefsen, wie z. B. bei den radial
nach aufsen führenden Oeffnungen oder Kanälen, entsteht innerhalb der Gefäfse das Bestreben
zur Bildung abwechselnder Zonen oder Ringe von flüssigen und von festen oder halbfesten
Körpern; die Lage der festen Zonen wird in der Regel bestimmt durch den Abstand der
Ausflufsöffhungen für die Flüssigkeiten vom Drehpunkt; durch Anordnung der Filter in
horizontaler Lage oder als ringförmige, senkrechte Kammern oder als radial gestellte
Wände kann man nicht immer die Flüssigkeit abziehen, ohne die Zonen fester Substanzen zu
zerstören. Um für gewisse Fälle die Bildung solcher Zonen zu vermeiden und in anderen
Fällen wieder daraus Nutzen zu ziehen, wird die Flüssigkeit aus den Filterkammern direct
durch Röhren oder durch Röhren aus einem Sammelraum, am besten am Boden des unteren
Gefäfses, abgelassen; die Röhren sind in jedem Falle so eingerichtet, dafs ihre Ausflufsöffnungen
näher an den oder weiter von dem Drehpunkt gelegt werden können während der Rotation
oder während des Stillstandes. Auf diese Weise kann die centrifugale Wirkung auf die Füllung
der Maschine und auf die durch den Sammelraum und die Röhren abfliefsende Flüssigkeit
ausgeglichen oder den festen Substanzen ein gröfseres oder geringeres Bestreben, sich am
Umfang des Gefäfses abzusetzen, ertheilt werden. Wenn abwechselnde Zonen fester und flüssiger
Substanz sich gebildet haben, so werden bewegliche Rohre al, wie in Fig. 3 und 4 angegeben,
mit Hähnen oder Ventilen ae, Fig. 10,
oder fest sitzende Röhre mit beweglichen Ventilen angebracht, durch welche die Flüssigkeit aus
dem geschlossenen Gefäfs an jedem verlangten Punkt abgelassen werden kann. Diese Röhren
können durch die Wandung eines der Gefäfse hindurchgehen und innerhalb desselben knie-■
förmig gebogen sein, so dafs durch Drehung
Claims (3)
- des Rohres seine Oeffnung in die flüssige Zone gebracht werden kann. Diese so zur Ableitung der Flüssigkeit angewendeten Röhren sind zweckmäfsig mit Filtertuch oder anderem Filterstoff bedeckt; in einigen Fällen können sie auch nur mit perforirtem Blech bekleidet sein, um die halbflüssigen Substanzen durchzulassen.Die Ventile β6 können so gehandhabt werden, dafs entweder die Röhren al oder die Röhren a1 geschlossen oder beide zugleich geöffnet oder geschlossen werden können, wie in Fig. io angedeutet; die Hebel a1 a% beherrschen die Ventile der inneren bezw. äufseren Röhrenserie, oder die Ventile «s können durch einen einzigen Hebel beherrscht werden, der die eine Serje der Röhren öffnet, während er die andere Serie schliefst, wie in Fig. 6 angegeben.Eine andere Ausführungsform der Schleuder zur Scheidung von festen und flüssigen Substanzen ist in Fig. 9. angegeben; hier ist nur ein einziges rotirendes Gefäfs A x angewendet, welches oben geschlossen oder auch offen sein kann, ähnlich wie eine gewöhnliche Centrifuge.Der äufsere Umfang des Gefäfses Ax ist entweder massiv oder perforirt und mit Filtertuch oder anderem Filtermaterial bedeckt; die Mitte des Gefäfses wird von einer cylindrischen Kammer Ä1 eingenommen, welche ebenfalls perforirt und mit Filterstoff bekleidet ist.Aus dieser cylindrischen Kammer A* führt eine Abflufsröhre «3 oder mehrere derselben, welche mit Hähnen oder Ventilen versehen sein können, aus der Maschine heraus; diese Röhren sind so eingerichtet, dafs ihre Ausflufsöffnungen in ihrem radialen Abstand vom Drehungspunkt während der Rotation nach Gefallen verändert werden können; dies· kann geschehen durch Zusammenschieben wie ein Teleskopenrohr oder durch Drehung der Enden nach innen oder nach aufsen hin.Wenn die Maschine in Betrieb gesetzt ist, wird die Drehung des Gefäfses Ax zur Folge haben, dafs die schwereren, festen Substanzen sich zu einer Schicht am Umfange des Ge-. fäfses Ax anhäufen, und wenn die aus der inneren Kammer A"2 heräbführenden Röhren sich radial weiter auswärts erstrecken als die Wand der Kammer A2, so wird sich auch um letztere herum eine Schicht von festen Substanzen ansammeln, so dafs zwischen diesen beiden Schichten eine Zone von leichter, flüssiger Substanz besteht. Röhren oder Abflufslöcher -a4, welche mit Filterstoff bedeckt sind und deren Lage verändert werden kann, können in den Boden des Gefäfses Ax eingesetzt sein, oder wenn das Gefäfs Ax oben offen ist,, können Heberöhren ax, wie punktirt, eingehängt werden, um die Flüssigkeit aus der Mittelzone zwischen den beiden Schichten fester Substanzen abzulassen.Sind die in der Flüssigkeit enthaltenen Substanzen leichter als die Flüssigkeit, so wird die Bildung der Zonen umgekehrt stattfinden, d. h. die gereinigte Flüssigkeit wird sich am Umfang und gegen die Mittelkammer A 2 hindrängen, während die festen Substanzen die Mittelzone einnehmen. Da der Umfang des Gefäfses Ax sowie auch die Kammer A 2 perforirt ist und als Filter wirkt, so wird die Flüssigkeit, welche von den festen Körpern getrennt ist, durch die Oeffnungen herausgelangen, während die Mittelzone von festen Stoffen so lange bei fortdauernder Nachfüllung zunimmt, bis die Maschine gefüllt ist, worauf die Drehung der Maschine verlangsamt oder stillgesetzt werden kann, um die Masse zu entfernen.Die rotirenden Gefäfse können mit einem feststehenden Gehäuse, welches der. Eigenart der Maschine angepafst ist, umgeben werden; solche Gehäuse werden zweckmäfsig aus Blech gefertigt und haben eine abgestumpft . kegelförmige Gestalt; sie dienen besonders auch dazu, das aus den Gefäfsen herausgeschleuderte Material aufzufangen und abzuleiten.Bei gröfseren Maschinen in einer der verschiedenen beschriebenen Constructionen empfiehlt es sich, das untere Gefäfs A' auf Rädern oder Rollen J laufen zu lassen, wie in Fig. 12 gezeigt. Die Räder sind entweder am Umfang oder zwischen letzterem und der Achse angeordnet, oder an beiden Stellen. Diese Räder werden entweder in Hängelagern J1, welche an dem Gefäfs, wie gezeigt, befestigt sind, getragen und laufen auf einer kreisförmigen Schiene _/2, oder sie sind in feststehenden Lagern in der Grundplatte der Maschine . drehbar und das Gefäfs A' ruht auf ihnen. Die Rotation der Gefäfse A A1 kann auch durch solche Rollen J bewirkt werden, welche dann auf rotirenden Achsen befestigt sind, oder die Drehung geht von der Welle B aus.Geschieht der Antrieb durch Räder oder Rollen, auf denen die Maschine ruht, so kann in der Mitte, welche bei den anderen Constructionen von der Drehungsachse eingenommen wird, ein Hohlraum bleiben, da an dieser Stelle doch keine oder nur eine für die Scheidung unzureichende Kraft entwickelt wird. Das oder die Gefäfse , sind in diesem Falle ringförmig und der Mittelraum' kann zur Ableitung der Flüssigkeit nutzbar gemacht werden; in solchen Maschinen, die mit Rührwerk versehen sind, kann der Antrieb für die Rührarme in diesen Raum verlegt werden.I .Patenτ-Ansprüche:i. Die Construction von Centrifugen (Schleudermaschinen), in denendieSchleudergefäfse^4^i' während der Rotation durch mechanischeVorrichtungen, speciell durch die Hebel D und die Nasen d, Klemmern d1 und Röllchen d2 geöffnet und geschlossen werden können, Fig. i, 2, 7, 10, 12 und 13.
- 2. An Schleudermaschinen, deren Schleudergefäfse AA1 oder deren im Umfang angebrachte Pforten und Oeffhungen al mit Ventilen E mechanisch geöffnet oder geschlossen werden können, die Einfügung von Filterkammern A 2 und Abzugsröhren«2, durch welche die Flüssigkeiten entweder direct oder durch Filterstoffe während der Rotation der Gefäfse entleert werden können.
- 3. Die Construction und Einrichtung von Schleudermaschinen mit der Anordnung von Filter vorrichtungen, welche aus in der Mitte der Gefäfse angeordneten ringförmigen, perforirten Kammern A2 oder aus in der Rotationsebene liegenden Scheiben bestehen oder auch die Umfangswand eines oder beider Gefäfse bilden können, und aus welchen die Flüssigkeiten während der Rotation entleert werden können.
In Schleudermaschinen die Anordnung der Ausflufsröhren «2 «4 aus dem oder den Gefäfsen AA1 oder Ax zu dem Zwecke, die Bildung von Zonen fester und flüssiger Substanzen in den Gefäfsen zu befördern; diese Abflufsröhren sind mit Ventilen ae versehen, welche während der Rotation durch Hebel a7 as oder auch von Hand während des Stillstandes der Maschine geöffnet oder geschlossen werden.
In Schleudermaschinen die Construction und Anordnung der Rührwerke GG1 innerhalb der Schleudergefäfse zur Unterstützung chemischer oder anderer Processe; diese Rührwerke werden durch die Rotation der Gefäfse in Wirkung gesetzt, wie in Fig. 11 angegeben.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE22085C true DE22085C (de) |
Family
ID=298743
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT22085D Active DE22085C (de) | Neuerungen an Schleudermaschinen zur Scheidung fester Körper von flüssigen Körpern oder von Flüssigkeiten aus Flüssigkeiten von geringerem spezifischem Gewicht |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE22085C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2467742A (en) * | 1943-07-13 | 1949-04-19 | Laval Separator Co De | Centrifugal bowl with reciprocating valve for separating sludgecontaining liquids |
US2559917A (en) * | 1945-12-22 | 1951-07-10 | Paul J Gresham | Centrifuge bowl with reciprocating valve for discharging solids from the bowl |
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- DE DENDAT22085D patent/DE22085C/de active Active
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US2467742A (en) * | 1943-07-13 | 1949-04-19 | Laval Separator Co De | Centrifugal bowl with reciprocating valve for separating sludgecontaining liquids |
US2559917A (en) * | 1945-12-22 | 1951-07-10 | Paul J Gresham | Centrifuge bowl with reciprocating valve for discharging solids from the bowl |
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