DE2201278C2 - Verfahren zur Erzeugung eines mit Erdgas austauschbaren Gases - Google Patents

Verfahren zur Erzeugung eines mit Erdgas austauschbaren Gases

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DE2201278C2 DE19722201278 DE2201278A DE2201278C2 DE 2201278 C2 DE2201278 C2 DE 2201278C2 DE 19722201278 DE19722201278 DE 19722201278 DE 2201278 A DE2201278 A DE 2201278A DE 2201278 C2 DE2201278 C2 DE 2201278C2
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung eines methanreichen, mit Erdgas austauschbaren Gases aus einem durch Vergasung von Kohle unter erhöhtem Druck erzeugten Primärgas. Ein solches, mit Erdgas austauschbares oder mischbares Gas soll mehr als 88 Vol.-% Methan, kein Kohlenmonoxid, weniger als 2 Vol.-% Wasserstoff und nur wenig Kohlendioxid, Stickstoff und Argon enthalten. Ein geringer Gehalt an Kohlendioxid kann mittels einer Gaswäsche eingestellt werden..
Für die Hydrierung der in einem Druckvergasungsgas aus Kohle enthaltenen Oxide des Kohlenstoffs zu Methan wird man einen hochaktiven Hydrierkatalysator wählen und aus Gleichgewichtsgründen für die stark exotherme Methanbildung bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen arbeiten. Im Temperaturbereich der Methanisierung ist aber auch die Bildung von freiem Kohlenstoff durch die Boudouard-Reaktion möglich und durch den relativ hohen CO-Gehalt im Druckvergasungsgas auch begünstigt
Aufgabe der Erfindung ist es, das eingangs genannte Verfahren auf günstige Weise durchzuführen. Dies geschieht dadurch, daß man das Primärgas kühlt und Kondensat abtrennt, einen Teilstrom des gekühlten Primärgases über einen üblichen Konvertierungskaialysator leitet und dabei Kohlenmonoxid und Wasserdampf zu Kohlendioxid und Wasserstoff umsetzt, den ίο konvertierten und den nicht konvertierten Teilstrom vereinigt, das Gas abkühlt und Wasser und Leichtöl enthaltendes Kondensat abtrennt, das gekühlte Gas in einer Gasreinigung von Katalysatorgiften befreit, ein Gas mit dem Verhältnis H2: (3 CO + 4 H2) von 0,95 bis 0,45 abzieht, dem Gas Methanisierungs-Produktgas beimischt und dabei ein Gasgemisch mit einem CO-Gehalt von höchstens 4 Vol.-% und einem Verhältnis CO2: CO von mindestens 4 erzeugt, das Gasgemisch einer ersten, gegebenenfalls mehrteiligen Methanisierung an einem üblichen, Nickel enthaltenden Methanisierungskatalysator unterwirft, wobei die Eintrittstemperatur des Gasgemisches mindestens 25O0C beträgt und derart eingestellt wird, daß man das Methanisierungs-Produktgas mit einer Temperatur von höchstens 6000C abzieht, das Produktgas kühlt, durch eine katalytische Nachmethanisierung leitet und aus dem nachmethanisierten Produktgas CO2 entfernt.
Es wurde gefunden, daß Gase mit relativ hohem Gehalt an CO an aktiven Hydrierkatalysatoren methanisiert werden können, ohne den Katalysator thermisch zu schädigen und/oder die Rußbildung aus der Boudouard-Reaktion zu begünstigen, wenn in dem zu methanisierenden Gas ein hohes CO2/CO-Verhältnis eingestellt und der CO-Gehalt auf eine vergleichsweise geringe Konzentration beschränkt wird. Da auf diese Weise die Konzentration einer Reaktionskomponente der Boudouard-Reaktion, nämlich des Kohlenmonoxids, herabgesetzt wird, die Konzentration eines Reaktionsproduktes dieser Reaktion aber erhöht wird, ist die Rußbildung nach der Boudouard-Reaktion so benachteiligt daß sich in der rascheren Methanbildungsreaktion das Kohlenmonoxid ausschließlich zu Methan umsetzt. Die Hydrierung von Kohlenmonoxid zu Methan erfordert je Mol CO drei Mol H2, die Hydrierung von Kohlendioxid sogar vier Mol H2 je Mol CO2.
Die durch Druckvergasung von Kohlen mit Wasserdampf und gegebenenfalls Sauerstoff erzeugten Gase enthalten im allgemeinen einen hohe.n Anteil an CO2 und CO, so daß der Wasserstoffgehalt für eine vollständige Hydrierung des Kohlenmonoxids nicht ausreicht. Wenn der Wasserstoffgehalt dieses Gases durch Konvertierung eines Teils des darin enthaltenen CO mit Wasserdampf zu CO2 und H2 umgesetzt wird, dann ergibt sich der Vorteil, daß dabei auch das Verhältnis CO2: CO erhöht und der Gehalt an CO vermindert wird. Um bei der Methanisierung das gesamte CO aufzubrauchen, muß der Wasserstoffanteil mindestens das Dreifache des CO-Anteils betragen und soll über 4, vorzugsweise zv/ischen 4 und 7, liegen. Damit der Wasserstoffanteil in der Methanisierung völlig aufgebraucht wird, liegt das Verhältnis H2: (3 CO + 4 CO2) im Synthesegas, dem noch kein Methanisierungs-Produktgas beigemischt ist, bevorzugt zwischen 0,85 und 0,55.
Es wurde weiter gefunden, daß das Eintrittsgas in den Katalysator der Methanisierung auf einen CO-Gehalt von maximal 4 Vol.-% und ein CO2/CO-Verhältnis von mindestens 4 eingestellt sein soll, um die Wärmeentwick-
22 Ol
lung der Methanbildung zu beherrschen und die Rußbildung aus der Boudouard-Reaktion zu verhindern. Diese Begrenzung des CO-Anteils im Eintrittsgas der Methanisierung erfolgt dadurch, daß dem gereinigten und durch teilweise Konvertierung des Kohlenmon- "> oxids mit Wasserstoff angereicherten Synthesegas vor dem Eintritt in die Methanisierung Wasserdampf enthaltendes Reaktionsprodukt der Methanisierung zugefügt wird.
Die Methanisierung selbst wird an einem üblich sn i» hochaktiven Nickelkatalysator, der beispielsweise 20 bis 60 Gew.-% Nickel auf einem oxidischen oder silikatischen Trägermaterial enthält, bei Temperaturen von 250 bis 6000C, vorzugsweise bei 280 bis 4800C ausgeführt Wegen der Empfindlichkeit der nickelhalti- ι gen Methanisierungskatalysatoren gegenüber Katalysatorgiften bedarf das aus Kohle erzeugte Druckvergasungsgas einer sehr sorgfältigen Reinigung, die nach der Konvertierung eines CO-Anteils des Primärgases erfolgt
Zur teilweisen Konvertierung seines CO-Anteils wird anspruchsgemäß ein Teilstrom des Primärgases durch die Konvertierungsanlage geführt Wenn die Konvertierung in bekannter Weise an einem Molybdän und Nickel oder Kobalt enthaltenden Katalysator ausgeführt wird, dann können durch unvollständige Kühlung des Primärgases die Teeröl- und Leichtöldämpfe und der Wasserdampf weitgehend im rohen Primärgas gelassen werden. Bei einer solchen Kühlung des rohen Primärgases, die in bekannter Weise in einem Waschkühler und gegebenenfalls einem Abhitzekessel erfolgt, wird eine Gastemperatur von 170 bis 210"C erreicht. Der dabei im Gas verbleibende Wasserdampf dient in der Konvertierung zur Umwandlung des Kohlenmonoxids. js
In der Gasreinigung sind außer den Schwefelverbindungen (Schwefelwasserstoff, organische Schwefelverbindungen und insbesondere COS) auch HCN, NH3 und dampfförmige, insbesondere ungesättigte, harzbildende Kohlenwasserstoffe und Spuren von Phenolen und Fettsäuren aus dem Primärgas abzuscheiden, während der Gehalt des Gases an Kohlendioxid auf einen gewünschten Gehalt eingestellt werden soll. Hierfür eignen sich bekannte Gaswaschverfahren (US-PS 28 63 527) mit physikalisch wirkenden, vorzugsweise organischen flüssigen Absorptionsmitteln, z. B. Methanol. Infolge ihres besseren Lösungsvermögens für H2S und COS vor CO2 können mittels solcher Verfahren die Schwefelverbindungen vollständig und selektig ausgewaschen werden, während ein wesentlicher Anteil des CO2 im gewaschenen Gas verbleibt Gaswaschverfahren mit physikalisch wirkenden Absorptionsmitteln können auch zur Auswaschung des CO2 aus dem abzuleitenden Methanisierungsprodukt verwendet werden. Vorzugsweise wird in der Gasreinigur.g ium Beseitigen von Katalysatorgiften, insbesondere zur Entschwefelung und für die Auswaschung von CO2 aus dem nachmethanisierten Produktgas, dasselbe übliche Absorptionsmittel verwendet Dabei kann d;e Regeneration der beladenen Absorptionsmittel aus den beiden Stufen in bekannter Weise teilweise gemeinsam erfolgen.
Es ist vorteilhaft, das aus der CO2-Wäsche des nachmethanisierten Produktgases abgezogene, mit CO2 beladene Absorptionsmittel mindestens als Teilstrom tir> als CO2 haltiges Absorptionsmittel in der Gasreinigung zum Beseitigen von Katalysatorgiften zu verwenden. In diesem Fall wird der CO2-Gehalt des Absorptionsmittels, gegebenenfalls durch teilweise Entspannung, auf den COrPartialdruck im zu entschwefelnden Gas so eingestellt werden, daß bei der Entschwefelung kein oder nur wenig CO2 ausgewaschen oder sogar CO2 aus dem Absorptionsmittel an das entschwefelte Gas abgegeben wird.
In der Zeichung ist das Fließschema einer Anlage zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens beispielsweise dargestellt
Die Anlage besteht im wesentlichen aus dem Druckgaserzeuger 1 mit dem anschließenden Waschkühler 2 und dem Teerscheider 3, dem Rohgaskühlsystem 4, dem Konvertierungsreaktor 5, der Gasreinigungsanlage 6, dem Methanisierungsreaktor 7, dem Reaktor 8 für die Nachmethanisierung und der Produktgasreinigung 9. Erhitzer und Kühler, die als Wärmetauscher ausgebildet sind und im Verfahren verfügbare Wärme von heißeren zu kälteren Stellen übertragen, sind zur Vereinfachung des Fließschemas weggelassen.
Dem Druckgaserzeuger 1 wird durch die Schleuse 10 die zu vergasende Kohle zugeführt. Die Vergasungsmittel Wasserdampf und Sauerstoff werden durch Leitungen 11 und 12 in den Druckgaserzeuger eingeführt. Der Vergasungsrückstand wird durch die Aschenschleuse 13 ausgetragen. Das heiße teerhaltige Rohgas gelangt durch die Verbindungsleitung 14 in den Waschkühler 2 und wird darin mit Wasser und Teeröl enthaltendem Kondensat, das dem Teerscheider 3 durch die Leitung 15 entnommen und mittels der Pumpe 16 auf den Kopf des Waschkühlers 2 gefördert wird, im Gleichstrom gewaschen. Dabei wird ein Teil des Kondensats verdampft, während hochsiedende, insbesondere pechartige Teeranteile auskondensieren und im Rohgas mitgeführten Staub mitreißen. Das im Sumpf des Waschkühlers anfallende Kondensat wird in der Leitung 17 zum Teersche.ider 3 zurückgeführt. Der staubhaltige Schwerteer sammelt sich im Sumpf des Teerscheiders und wird daraus durch die Leitung 18 entnommen und in den Gaserzeuger zurückgeführt. In diesem wird er weiter zersetzt und auf diese Weise beseitigt. Aus dem Waschkühler 2 gelangt das Rohgas in der Leitung 19 in das Rohgaskühlsystem 4, für das hier ein Abhitzekessel steht. Dieses kann mehrstufig ausgebildet sein und z. B. aus mehreren Abhitzekesseln und/oder direkten Rieselkühlern bestehen, in denen das Gas mit daraus gewonnenem kälterem Kondensat in Berührung gebracht wird. Das in dem Rohgaskühlsystem überschüssig anfallende Kondensat, das überwiegend aus Teeröl besteht, wird durch die Leitung 20 abgezogen. In diesem Kühlsystem wird das Rohgas bis in die Nähe des Taupunktes, etwa 180 bis 2100C, gekühlt, so daß der in der Druckvergasung nicht zersetzte Wasserdampf überwiegend im Gas verbleibt und in der nachfolgenden Konvertierung ausgenutzt werden kann.
Ein Teil des aus dem Rohgaskühlsystem in der Leitung 21 abströmenden Rohgases wird in der Leitung 22, die als Aufheizer einen Wärmeaustauscher enthalten kann, zum Konvertierungsreaktor 5 geleitet und in diesem an einem bekannten schwefelfesten Katalysator umgesetzt. Dabei werden im Gas enthaltene Schwefelverbindungen zu Schwefelwasserstoff abgebaut, und das Kohlenmonoxid wird bis zu einer Restkonzentration von etwa 4 Vol.-% mit Wasserdampf zu Kohlendioxid und Wasserstoff umgesetzt. Der unbehandelte Rohgasstrom in Leitung 23 und der Konvertgasstrom in Leitung 24 werden in der Leitung 25 durch einen Vorkühler 26 zur Gasreinigungsanlage 6 geführt.
Im Vorkühier, der zweckmäßig mehrstufig ausgebildet ist und Wärmeaustauscher, Abhitzekessel u. dgl. enthalten kann, wird das Gas auf Umgebungstemperatur oder auch darunter abgekühlt, um Wasserdampf und Kohlenwasserstoffdämpfe (Leichtöl) abzuscheiden und r> von der nachfolgenden Gasreinigung weitgehend fernzuhalten. Die Gasreinigung, die in der Zeichnung nur mit dem Absorptionsturm 6 berücksichtigt ist, dient der Entfernung von Katalysatorgiften, insbesondere von H2S, COS, NH3 und HCN, wobei aber das CO2 mit i< > einer wählbaren Restkonzentration im gereinigten Gas verbleiben soll.
Hierzu eignet sich vorzugsweise eine an sich bekannte Waschung des Gases mit einer organischen polaren Flüssigkeit, insbesondere Methanol, bei Tempe- ι *> raturen unter —20° C1 bei der alle katalysatorschädlichen Gasverunreinigungen gemeinsam ausgewaschen werden. Um dabei die Absorption von Kohlendioxid zu begrenzen, wird als Absorptionsmittel kohlendioxidhaltiges Methanol verwendet, das in noch zu beschreibender Weise aus dem Waschmittelkreislauf der Produktgasreinigung 9 entnommen und in der Leitung 47 der Gasreinigungsanlage 6 zugeführt wird.
Aus der Gasreinigung strömt das nunmehr reine Synthesegas in der Leitung 27 zum Methanisierungsre- zr> aktor und wird vor Eintritt in diesen mit primärem, noch Wasserdampf und CO2 enthaltendem Methanisierungsprodukt aus Leitung 28 gemischt, um die erfindungsgemäßen Eintrittskonditionen des Synthesegases vollends herzustellen. jo
Das im Methanisierungsreaktor enthaltene Katalysatorbett kann in mehrere, z. B. zwei Schichten 30 und 32 unterteilt sein. Jeder Katalysatorschicht ist ein mit einer nicht dargestellten Dampftrommel verbundenes Kühlsystem 31, 33 nachgeschaltet. Zur Beeinflussung der Reaktion kann zwischen benachbarten Schichten Synthesegas, vorzugsweise kalt, eingeführt werden, wie durch die Leitung 34 dargestellt.
Das primäre Produktgas wird aus dem Methanisierungsreaktor durch die Leitung 35 entnommen. Ein Teil davon wird in der Leitung 28 zur Einmischung in das Synthesegas aus der Leitung 27 vor den Methanisierungsreaktor 7 zurückgeführt. Der andere Teil strömt in der Leitung 36 durch ein Wärmeaustausch- und Kühlsystem 37, in dem das Reaktionswasser auskondensiert und über die Leitung 48 ausgeschleust wird, zur Nachmethanisierung 8, die der noch weitergehenden Verminderung des Wasserstoffgehalts durch Methanisierung dient. Dann strömt das Gas in der Leitung 38 zur Produktgasreinigung 9, in der aus dem Gas nach Abkühlen und Auskondensieren des neu gebildeten Wasserdampfes das CO2 ausgewaschen wird. Diese Auswaschung wird in gleicher Weise wie in der Gasreinigung 6 mit Methanol bei tiefen Temperaturen vorgenommen. Am Kopf des Absorptionsturmes 9 strömt das Reingas in der Leitung 41 zur Verwendung ab. Die Produktgasreinigung 9 ist wiederum nur mit der Absorptionsstufe dargestellt Das daraus anfallende, mit CO2 beladene Absorptionsmittel wird in der Leitung 39 zu einer nicht dargestellten Regeneration geführt, in der das CO2 in bekannter Weise durch Entspannen, Erhitzen, Abstreifen mit Inertgas, Abpumpen od. dgl. regeneriert und danach durch die Leitung 40 auf den Absorptionsturm zurückgeführt wird.
Um die Auswaschung von CO2 aus dem Synthesegas b5 in der Gasreinigung 6 zu begrenzen, wird ein Teilstrom des beladenen Absorptionsmittels aus der Produktgasreinigung 9, der mit CO2 etwa gesättigt ist, durch partielle Entspannung auf einen verminderten CO2-Gehalt gebracht, so daß er bei Verwendung in der Gasreinigung 6 nur einen Teil des im Gas enthaltenen CO2 aufzunehmen vermag. Dieser Absorptionsmittel-Teilstrom ist durch die Leitung 42 mit der Entspannungsvorrichtung 43 bezeichnet.
Das aus dem Absorptionsturm der Gasreinigung 6 durch die Leitung 44 ablaufende, mit allen Gasverunreinigungen beladene Methanol wird in einer Regenerationsanlage 45 durch Entspannen und Aufkochen in einer Destillationskolonne vollständig regeneriert und danach durch die Leitung 46 in den Waschmittelkreislauf der Produktgasreinigung 9 zurückgeführt.
Beispiel
Aus einer Steinkohle mit 47% flüchtigen Bestandteilen, bezogen auf asche- und wasserfreie Kohle (waf), wird im Druckgaserzeuger 1 ein Rohgas erzeugt. Der Aufwand an Vergasungsmitteln, Wasserdampf und Sauerstoff (98 Vol.-% O2) beträgt dabei 1,03 t Dampf bzw. 190Nm3 Sauerstoff je Tonne Kohle (waf). Das Rohgas hat nach Abkühlung auf 1900C im Rohgaskühler 3 folgende Zusammensetzung (trocken):
CO2 29,6 V0I.-O/0
CO 18,8 Vol.-%
H2 39,8 Vol.-%
CH4 ll,5Vol.-%
H2S 0,3 Vol.-%
Es enthält außerdem 0,75 Nm3 Wasserdampf und 0,056 kg schwefelhaltige Teere und öle als Dampf je Nm3 Rohgas.
1000 NmVh dieses Gases, entsprechend 0,521 Kohle (waf), werden nach der Rohgaskühlung auf 186° C in zwei Teilströme verzweigt Ein Teilstrom von 710NmVh wird durch den Konvertierungsreaktor geführt, wobei 810Nm3 konvertiertes Gas entstehen, die mit dem anderen Teilstrom von 290 NmVh vereinigt werden.
Das resultierende Mischgas hat folgende Zusammensetzung (Vol.-%):
CO2 36,2 V0I.-O/0
CO 7,7 Vol.-%
H2 45,4 Vol.-%
CH4 10,4 VoL-%
H2S 03 VoL-%
50 Es enthält außerdem noch Wasserdampf und Leichtöldämpfe, die bei der Abkühlung für die nachfolgende Gasreinigung aaskonder.siert und abgetrennt werden. Die Gasreinigung erfolgt durch Waschen des Gases mit Methanol bei —40°C Darin sind Absorptionsmittehnenge und Absorptionstemperatur so abgestimmt daß das Gas auf eine Restkonzentration an Schwefelverbindungen unter 0,1 ppm gereinigt wird, wobei auch alle anderen Verunreinigungen wie HCN und ungesättigte Kohlenwasserstoffe vollständig ausgewaschen werden.
Hinter dieser Gasreinigung fallen stündlich 840 Nm3 Synthesegas folgender Zusammensetzung an:
CO2
CO
H2
CH4
16,6VoL-%
59,6 VoL-%
13,6 VoL-%
22 Ol 278
Dieses Gas ist trocken.
Um die für die Methanisierung geeignete Zusammensetzung einzustellen, wird es mit 2520 Nm3 des aus dem Methanisierungsreaktor abströmenden, noch Wasserdampf und Kohlendioxyd enthaltenden Reaktionsproduktes gemischt, auf 3000C vorgewärmt und dann in den Reaktor geleitet. Der Reaktor enthält einen hochaktiven Nickelkatalysator, der 25 Gew.-°/o Nickel auf einem Trägermaterial aus Aluminiumoxid enthält.
Bei der Methanisierung erhöht sich die Temperatur des Gases um 1500C auf 450°C. Zugleich tritt im Gas eine Volumenkontraktion ein. Aus dem eingesetzten Synthesegas entstehen 367 NmVh eines methanreichen Gases folgender Zusammensetzung (trocken):
CO2
CO
H2
CH,
22,8 Vo!,-%
0,5 Vol.-%
7,6 Vol.-%
69,1 Vol.-%
Um den restlichen Wasserstoff weiter zu vermindern, wird das Gas auf etwa 70° C unter Ausscheidung von Wasserdampf gekühlt und nach Aufheizen in einem
Wärmeaustauschsystem auf 290°C in einem Nachreaktor an einem Nickelkatalysator der gleichen Art wie im Methanisierungsreaktor behandelt, wobei der Wasserstoff weitgehend mit restlichem CO und einem Teil des CO2 zu Methan umgesetzt wird. Dadurch entstehen 341,5 Nm /h Gas folgender Zusammensetzung:
CO2
CO
H2
CH4
23,0 Vol.-%
0,0 Vol.-%
0,7 Vol.-%
76,3 Vol.-%
Nach Abkühlen des Gases und Auswaschen des Kohlendioxids auf einen Rest von 1 Vol.-% CO2 werden 265 Nm3 Methangas mit einem unteren Heizwert von 9360 kcal/Nm3 und folgender Zusammensetzung erhalten:
CO2 1,0 Vol.-%
co 0,0 Vol.-0/o
H2 0,9 Vol.-o/o
CH4 98,1 Vol.-o/o
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Erzeugung eines methanreichen, mit Erdgas austauschbaren Gases aus einem durch Vergasung von Kohle unter erhöhtem Druck erzeugten Primärgas, dadurch gekennzeichnet, daß man das Primärgas kühlt und Kondensat abtrennt, einen Teilstrom des gekühlten Primärgases über einen üblichen Konvertierungskatalysator leitet und dabei Kohlenmonoxid und Wasserdampf zu Kohlendioxid und Wasserstoff umsetzt, den konvertierten und den nicht konvertierten Teilstrom vereinigt, das Gas abkühlt und Wasser und Leichtöl enthaltendes Kondensat abtrennt, das gekühlte Gas in einer Gasreinigung von Katalysatorgiften befreit, ein Gas mit dem Verhältnis H2 : (3 CO + 4 H2) von 0,95 bis 0,45 abzieht, dem Gas Methanisierungs-Produktgas beimischt und dabei ein Gasgemisch mit einem CO-Gehalt von höchstens 4 Vol.-% und einem Verhältnis CO2 : CO von mindestens 4 erzeugt, das Gasgemisch einer ersten, gegebenenfalls mehrteiligen Methanisierung an einem üblichen, Nickel enthaltenden Methanisierungskatalysator unterwirft, wobei die Eintrittstemperatur des Gasgemisches mindestens 25O0C beträgt und derart eingestellt wird, daß man das Methanisierungs-Produktgas mit einer Temperatur von höchstens 600° C abzieht, das Produktgas kühlt, durch eine katalytische Nachmethanisierung leitet und aus dem nachmethanisierten Produktgas CO2 entfernt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Gasreinigung zum Beseitigen von Kataiysatorgiften und zur Auswaschung des Kohlendioxids aus dem nachmethanisierten Produktgas dasselbe übliche Absorptionsmittel verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil des aus der CO2-Wäsche des nachmethanisierten Produktgases abgezogenen, mit Kohlendioxid beladenen Absorptionsmittels, gegebenenfalls nach teilweiser Entspannung, als CO2 haltiges Absorptionsmittel in der Gasreinigung zum Beseitigen von Katalysatorgiften verwendet wird.
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