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Mittel und Verfahren zur Herstellung haltbarer Beschichtungen mit
flüssigen Kristallen Die Erfindung betrifft ein Mittel und ein Verfahren'zum Auftragen
von flüssigen Kristallen (nachfolgend mit "FK" abgekürzt) auf Oberflächen, z.110
auf Oberflächen von technischen Objekten oder Gebrauchsgegenständen verschiedener
Art.
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Cholesterische bzwO nematische FK lassen sich bekanntlich zur Anzeige
von Temperaturen bzwO elektrischen Feldern verwenden, da sie in charakteristischen
Temperaturbereichen Farbeffekte durch Lichtinterferenz zeigen bzw. ihre Lichtdurchlässigkeit
beim Anlegen eines elektrischen Feldes ändern0 Die Temperaturen bzw. Feldstärken,
bei denen diese Erscheinungen auftreten, siüd substanzabhängig und können durch
Mischung mehrerer Komponenten in weiten Grenzen variiert werden0 Für die beabsichtigten
Zwecke kann man die FK anwenden, indem man sie auf das zu prüfende Objekt unmittelbar
aufträgt. Durch dieses-einfa.che Auftragen einer dünnen FK-Schicht auf die Oberfläche
des Objekts, z,B. auf eine Trägerfolie, werden jedoch keine befriedigenden Ergebnisse
erzielt, da die FK-Schicht ungeschützt ist und durch den Einfluß der Atmosphäre
oder durch Verschmutzung rasch unbra.uchba.r wird.
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Zur Vermeidung dieser Nachteile ist bereits vorgeschlagen worden,
die offenliegende FK-Schicht mit einer transparenten Folie, zum Beispiel aus Kunststoff,
abzudecken. Abgesehen von den Schwierigkeiten, die sich bereits bei der Auswahl
des Abdeckmaterials hinsichtlich seiner chemischen Beschaffenheit und der gleichmäßigen
Dicke ergeben, läßt sich diese Maßnahme auch bei unregelmäßig gestalteten Oberflächen
nur schwer durchführen. Weiterhin erfordert die Notwendigkeit, zwischen der FK-Schicht
und der Abdeckfolie den Einschluß von Luit- oder Gasblasen zu vermeiden, ein sehr
präzises und dadurch aufwendiges Arbeiten. Schließlich treten immer wieder Probleme
auf bei der notwendigen Befestigung der Folienränder.
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Man hat auch bereits versucht, die FK-Substanz durch Mikroverkapselung
zu schützen. Derartige mikroverkapselte FK werden in der Praxis mit einem Latex
(-z.B. einer wässerigen Emulsion eines Bindemittels, wie eines Styrol-Butadien-Copolymers)
oder einer Bindemittellösung abgedeckt, so daß die l«-Beschichtung der Oberfläche
aus drei Phasen (FK, Kapselwandung und Bindemittel) besteht. Der Einsatz von mikroverkapselten
FK führt zwar zu einer guten mechanischen Stabilität.der Beschichtwlg, wird aber
von einer erheblich verminderten Intensität der optischen Effekte begleitet.
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Weiterhin ist vorgeschlagen worden, FI( in Form einer wäßrige Emulsion
unter Zusatz von wasserlöslichen Bindemitteln auf das zu prüfende Objekt aufzubringen0
Hierbei bleiben die FK nach dem Verdunsten des Wassers in Form von in den Bindemittelfilm
eingebetteten Tröpfchen zurück. Hiermit sind die FK zwar gegen Verschmutzung und
Abrieb geschützt, aber in der Praxis hat es sich gezeigt, daß auch bei dieser Lösung
des Problems einige
Nachteile in Kauf zu nehmen sind die bisher
herstellbaren wäßrigen Emulsionen neigen leicht zu Koagulation, wodurch ihre Brauchbarkeit
stark beeinträchtigt wird. Weiterhin sind die mit diesen Emulsionen erhaltenen FK-Filme
wasserempfindlich, so daß in vielen Fällen ein zusätzlicher Schutz durch eine Folie
oder einen wasserbeständigen Lack notwendig wird. Außerdem ist auch bei dieser Art
der Aufbringung von FK die Intensität der optischen Effekte vermindert: beispielsweise
treten die roten Farbtöne bei cholesterischen Mischungen kaum noch in Erscheinung.
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Durch eine gegebenenfalls notwendige Folien- oder Lackschichtabdeckung
werden die optischen Effekte noch weiter beeinträchtigt Es wurde nun gefunden, daß
FK-Beschichtungen hoher mechanischer Stabilität mit ausgezeichneten optischen Eigenschaften
erhalten werden, wenn eine homogene Mischung einer Lösung der auf zur bringenden
flüssigkristallinen Substanz in einem organischen Lösungsmittel mit der Lösung eines
Bindemittels in einem Alkohol oder einem I(eton auf die zu besdhichtende Oberfläche
aufgetragen wird. Derartige homogene Mischungen lassen sich wie normale Lacke verarbeiten,
wobei die in der Lackverarbeitung üblichen Arbeitstechniken wie beispielsweise Streichen,
Gießen, Spritzen oder Rakeln arnyendbar sind. Ferner können diese Mischungen durch
übliche Drucktechniken, beispielsweise Siebdruck, aufgebracht werden. Ueberraschender'yeise
scheidet sich die flüssigkristalline Substanz beim Verdunsten der Lösungsmittel
in Form von Tröpfchen wieder aus, die in oder unter dem Bindemittel verteilt sind
und die die optischen Effekte der FK in gleicher Weise wie eine direkt aufgebrachte
FK-Schicht zeigen. Durch geeignete Zusätze wie beispielsweise Netzmittel oder Schutzkolloide
läßt sich die Größe der entstehenden Tröpfchen üi weiten 13ereichen steuern; im
Extremfall kann eine zusammenhängende FM-Schicht zwischen dem Substrat und einem
auf dieser Schicht schwimmenden Bindemittelfilm erzeugt werden.
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Gegenstand der Erfindung sind demnach Mittel zur Herstellung haltbarer
Beschichtungen mit flüssigen Kristallen, die aus einer homogenen Mischung einer
Bindemittel lösung in einem Alkohol oder Keton mit bis zu 6 C-Atoinon mit ciner
Lösung einer flüssigkristallinen Substanz in einem geeigneten organischen Lösungsmittel
b-estehen. Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zur Herstellung haltbarer
FK-Beschichtungen, das darin besteht, daß man eine homogene Mischung aus einer alkoholischen
Bindemittellösung und einer Lösung der aufzubringenden FK in einem organischen Lösungsmittel
in einer fl1r die Verarbeitung von Lacken üblichen Weise auf die zu beschichtende
Oberfläche aufbringt.
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Die erfindungsgemäßen FK-Beschichtungsmittel stellen echte Lösungen
dar, die im Gegensatz zu den bekannten wäßrigen Emulsionen nicht koagulieren können.
Mit den neuen Beschichtungsmitteln lassen sich FK-Beschichtungeu herstellen, die
kein ölig-schmieriges Aussehen zeigen, wasserfest sind und ein brilliantes Farbenspiel
zeigen, das das Farbenspiel der aus wäßrigen Emulsionen hergestellten Beschichtungen
deutlich tbertrifft.
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Weiterhin können die erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel wie Lacke
dem vorgesehenen Anwendungszweck entsprechenti vielseitig variieren Sie lassen sich
nit den üblichen Treibgasen in Aerosol-Sprühdosen abfüllen. Andererseits können
sie mit Hilfe von geeigneten Verdickungsmitteln a.uf die Konsistenz von Druckfarben
eingedickt werden und so mit Hilfe der üblichen Drucktechniken, beispielsweise Siebdruck,
appliziert werden.
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Erfindungsgemäß können haltbare FK-Beschichtungen mit nematischer
cholesterischen und smektischen flüssigkristallinen Substanzen hergestellt werden.
Geeignete cholesterische FK sind insbesondere Ester des Cholesterins. Bevorzugt
sind Fettsäure-cholesteryl ester, wie Cholesterylacetat, Cholesterylpropionat, Cholesterylbutyrat,
Cholesterylpelargonat, Cholesteryllaurinat und deren Homologe, andere Carbonsäureester
des Cholesterins, wie Cholesteryibenzoat und/oder Alkylkohlensäure-cholesterylester,
die Methyl-cholesterylcarbonat, Aethyl-cholesterylcarbonat, Cetylcholesterylcarbonat,
Oleyl-cholesterylcarbonat. Auch weitere Cholestanderivate, z.B. 5-Cholesten, Cholesterylhalogenide,
wie Cholesterylchlorid oder Cholesterylbromid, Cholesterylsulfonsäureester, wie
Cholesteryl-p-toluolsulfonat, oder die entsprechenden Ester anderer ähnlicher Steroide,
z.B. die des Stigmasterins oder Cholestan-3B-ols, sind geeignet, ferner optisch
aktive Zimtsäureester, z.B. p-Anisylidenaminozimtsäureamylester. in der Regel werden
Gemische der Cholesterylester verwendet, die nach dem Temperaturbereich ausgewählt
sind, dessen Anzeige mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens erwünscht ist0 Zur
Anzeige von elektrischen Feldern verwendet man als FK nematische Substanzen, vorzugsweise
p,p'-disubstituierte Benzyliden-aniline [insbesondere N-(4-Alkoxybenzyliden)-4-nalkyl-aniline,
wie N-(4-Methoxy-benzyliden)-4-n-butyl-anilin; N-(4-Alkoxybenzyliden)-4-n-acyloxy-aniline,
wie N-(4-Methoxybenzyliden)-4-butyryloxy-anilin; N-(4-Alkoxybenzyliden)-4-alkoxy-aniline,
wie N-(4-Hexyloxybenzyliden)-4-methoxy-anilin; 4-(4-Alkoxybenzylidenamino)-α-methyl-zimtsäurealkylester
wie
4-(4-Methoxybenzylidenamino)-α-methyl-zimtsäure-methylester],
ferner 4,41-disubstituierte Azoxybenzole, wie 4,4l-Dimethoxyazoxybenzol, 4-Methoxy-4'-acetoxy-azoxybenzol,
2,4-Alkadiensäuren, wie Sorbinsäure, 4-n-Alkoxy-benzoesäuren, wie p-n-Butoxy-benzoesäure,
p-(p-Alkoxyphenylazo)-phenyl-carbonsäureester, wie 4-Aethoxy-4'-capronyloxyazobenzol.
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Als erfindungsgemäß einzusetzende Bindemittel kommen prinzipiell alle
die in Frage, die in den aufzubringenden flüssigkristallinen Substanzen nicht löslich
sind und die durch diese Substanzen nicht plastifiziert werden. Zur Herstellung
der erfindungsgemäßen homogenen Mischungen müssen die Bindemittel in einem wasserlöslichen
Alkohol odor Keton oder in einem überwiegend aus mindestens einem dieser Lösungsmittel
bestehenden Lösungsmittelgemisch löslich sein. Geeignete Bindemittel sind beispielsweise
Ester von Polyvinylalkoholen wie Polyvinylacetate, insbcsonderc Polyvinylaoetate
mit Molekulargewichten von 104 bis 2 . i06, Polyvinylpropionate, Polyvinylbutyrale
mit Molekulargewichten von 5 10@ bis 106, Schellack, Celluloseäther und Cellulosoester,
zum Beispiel hochacetylierte Cellulosen, Celluloseacetobutyrat oder Nitrocellulosen
wie Collodiumwolle, Acrylharze und Polyvinylchlorid-Copolymerisate. Erfindungsgemäß
geeignete Bindemittel sind auch handelsübliche Epoxidharz-Lackgrundlagen wie beispielsweise
die Polykondensationsprodukte aus 2,2-Bis-(4-hydroxyphenyl)-propan mit Epichlorhydrin,
die unter Zusatz eines üblichen Härters auf Polyamin- oder Anhydridbasis zu festen
Bindemitteln erstarren. Erfindungsgemäßen FS-Beschichtungsmitteln mit diesen Bindemitteln
werden die Härter zweckmäßig erst unmittelbar vor der Verarbeitung zugesetzt. Selbstverständlich
können auch Kombinationen von zwei oder mehreren Bindemitteln in don erfindungsgemäßen
FK-Beschichtungsmitteln verarbeitet sein.
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Als Lösungsmittel für die Bindemittel kommen insbesondere aliphati.sche
Aikohola mit bis zu 6 C-Atomen, vorzugsweise
Methanol Aethanol,
Propanol, Isopropanol, n-Butanol, iscbutanol und Amylalkohol in Frage, ferner auch
partiell verätherte oder veresterte Polyalkohole von ausreichender Flüchtlgkeit,
zum Beispiel Aethylenglykolmonomethyläther, Sethylenglykolmonoäthyläther, Aet11ylenglykolmonoacetat
oder Glycerindimethyläther. Ferner sind erfindungsgemäß aliphatische Ketone mit
3 - 6 C-lStomen und cycloaliphatische Ketone mit 5 oder 6 0-Atomen als Lösungsmittel
für die Bindemittel gut geeignet.
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Bevorzugt sind hiervon Aceton, Butanon, Methylisorropylketon, Methylisobutylketon
und Cyclohexanon. Es können natürlich auch Gemische dieser Alkohole und Ketone untereinander
oder mit geringen Mengen anderer Lösungsmittel, zum Beispiel mit Wasser, mit Essigsäure,
mit Nitromethan oder Acetonitril verwendet werden.
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Als Lösungsmittel für die Herstellung der mit der Bindemittellösung
zu vermischenden FK-Lösung sind prinzipiell alle geeignet, die gegenüber den zu
verwendenden flüssigkristallinen Substanzen inert sind und in denen diese ausreichend
löslich sind. Zweckmäßig ist die Auswahl solcher Lösungsmittel, die auch gegenüber
dem zu beschichtenden Substrat und dem Bindemittel inert sind. Da die Intensität
der durch die FK-Beschichtung hervorgerufenen optischen Effekte bereits durch geringfügige
Verunreinigungen stark beeinflußt werden kann, ist höchstmögliche Reinheit aller
vervendeten Lösungsmittel -auch der für.die Lösung der Bindemittel - von großer
Bedeutung.
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Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen-, als Lösung mittel
für die erfindungsgemäß zu verwendenden flüssigkristallinen Substanzen solche zu
wählen, die weniger polar sind als die Alkohole bzw. Ketone, die als Lösungsmittel
für die Bindemittel verwendet werden. Geeignete Lösungsmittel für die FK sind beispielsweise
Kohlenwasserstoffe wie niedrigsiedende Petroläther, Pentan, Hexan, Cyclohexan, Benzol,
Toluol, chlorierte Kohlenwasserstoffe wie Methylenchlorid, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff,
Dichloräthylen, Trichloräthylen, ferner Aether wie Diäthyläther oder Dibutyläther.
Auch Gemische dieser Lösungsmittel können verwendet werden.
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Die Herstellung der erfindungsgemäßen homogenen FK-Beschichtungsmittel
erfolgt gewöhnlich durch Mischen der in der ILegel 0,2 bis 30 Gewichtsprozent, vorzugsweise
l bis 10 Gewichtsprozent Bindemittel b Bindeinittelvorstufen enthaltenden Bindemittel
lösung mit einer 0,5 bis 50 Gewichtsprozent,. vorzugsweise 2 - 30 Gewichtsprozent
flüssigkristalline Substanz enthaltende Lösung.
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Wenn den erfindungsgemäßen 1-Beschichtungsmitteln zur Steuerung der
Größe der sich ausscheidenden F«-Tröpfcl1cn Schutzkolloide oder Netzmittel zugefügt
werden, werden diese zweckmäßig zusammen mit dem Bindemittel gelöst.
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Geeignete Schutzkolloide sind beispielsweise Polyvinylpyrrolidone,
Polyalkylenoxide, Celluloseäther oder teilweise verseifte Polyvinylacetate, während
als Netzmittel vor allem nicÄtionische und amphotere bevorzugt sind, zum Beispiel
äthoxylierte Alk phenole, Sorbitanester oder äthoxylierte Sorbitanester. Derartige
Substanzen sind in den verarbeitungsfertigen Beschic11tungslösungen in Mengen von
0,01 bis 2, vorzugsweise O,i bis 1,5 Gewichtsprozent enthalten.
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Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Beschichtungsmittel können Oberflächen
aus beliebigem Material mit FK beschichtet werden, sofern dieses Material gegen
die FK und die Lösungsbestandteile beständig ist. Die Oberflächen können aus organischen
Stoffen bestehen, z.B. aus Naturstoffen wie Holz, Kork, Leder, Muscheln, Horn, Elfenbein
oder Asphalt; aus synthetischen makromolekularen Stoffen, wie Polyathylen, (vorzugsweise
Niederdruck-Polyäthylen), Polypropylen (vorzugsweise Niederdruck-Polypropylen),
Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Polystyrol oder deren Mischpolymerisaten;
a.us Mischpolymerisaten von Vinylchlorid und Vinylacetat oder von Styrol und Acrylnitril
aus Polyestern wie Folyterephthalsäureäthylenglykolester, Polyamiden wie Nylon,
aus
Cellulose (z.B. in Form von Papier) Cellulosehydratfolien und/oder
Celluleseestern, z.B. Celluloseacetat, oder Celluloseäthern. Ferner können Oberflächen
anorganischer Natur beschichtet werden, beispielsweise Glas, keramische Stoffe (Steingut,
Steinzeug, Porzellan), Steine und Mineralien verschiedener Art (z.B. Basalt, Sandstein,
Marmor, Gips, Asbestzement, Meerschaum); Metalle wie Stahl, Kupfer oder Aluminium.
Zur Verbesserung der Haftung der FK-Beschichtung auf der zu beschichtenden Oberfläche
kann diese mechanisch oder chemisch vorbehandelt werden: beispielsweise kann man
sie mechanisch leicht aufrauhen, etwa mit Hilfe eines Sandstrahlgebläses. Es ist
auch möglich, sie mit einer hauchdünnen (etwa 0,005 bis 0,06 mm starken) TiO2-Schicht
zu überziehen, etwa durch Hydrolyse von @'@yltitanaten, z.B. n-Butyl-titanat.
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Die erfindungsgemäßen FK-Beschichtungsmittel werdem gewöhnlich in
Schichtdieken zwischen 0,01 und 1 mm, vorzugsweise 0,05 bis 0,5 mm aufgetragen.
Das Flächengewicht der erfindungsgemäß erhaltenen FK-Beschichtungen beträgt etwa
20 bis 200 g/m2.
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Da die Interferenz-Erscheinungen, die die Grundlage für die Temperaturanzeige
bilden, besonders deutlich auf dunklem llüergrund- bemerkbar sind, ist- es beim
Auftrag auf hellfarbige Körper zweckmäßig, diese zuvor mit einer dunklen Grundierung
zu versehen. Beim Auftrag auf durchsichtige Gegenstände wie Glas oder Kunststoffolien
kann auch die getrocknete FK-Beschicktung anschließend mit einem dunkelfarbigen
Lack überzogen werden. Dazu verwendet man Lacke mit Filmbildnern beliebiger Art,
z.B. den oben genannten wasserlöslichen hochmolekularen Bindemitteln, andererseits
wasserunlöslichen Stoffen, wie Polyestern, Celluloseestern, Acrylsäure- und/oder
Methacrylsäureestern. Die Lacke kommen in den gebräuchlichen Lösungsmitteln zur
Anwendung, z.B.
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in Estern, wie Aethylacetet, Butylacetat; Alkoholen wie Isopropanol;
Kohlenwasserstoffen
wie Toluol oder Xylol. Diesen Lacken werden dunkle Pigmente (z.B. Ruß oder dunkle
organische Farbstoffe) zugesetzt. Die Dicke der dunklen Lackschicht ist nicht kritisch;
sie liegt in der Regel etwa zwischen 0,01 und 0,2 mm, vorzugsweise zwischen 0,02
und 0,1 mm.
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Prinzipiell kann jedoch auch den erfindungsgemäßen Fi(-Lacken ein
dunkles Pigment zugesetzt werden, das sich unter der FK-Schicht absetzt und einen
dunklen Hintergrund bildet.
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Beispiel l Eine Lösung von 50 g Polyvinylacetat mit einem Molekulargewicht
von etwa 200 000 bis 500 000 und 5 g Polyvinylpyrrolidon mit einem Molekulargewicht
von etwa 40 000 in i200 ml Isopropanol wird mit einer Lösung von 22,5 g Oleyl-cholesteryl-carbonat,
22,5 g Cholesterylpelargonat und 5-g Cholesterylbenzoat in 300 ml Chloroform gemischt.
Man erhält einen spritzfähigen Lack, der nach dem Auftragen auf schwarzgefärbten
Karton und Trocknen eine haltbare, wasserbeständige FK-Beschichtung bildet, die
Temperaturänderungen im Bereich von 26 - 31°C durch brilliante Farbänderungen anzeigt.
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Beispiel 2 Eine Lösung von 100 g Polyvinylbutyral (Molekulargewicht
ca.
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200 000) und 5 g Triäthylammonium-dodecylbenzolsulfonat in einer Mischung
aus 1150 ml Methanol und 50 ml Wasser wird mit einer Lösung von i2,8 g Cholesterylpelargonat,
3,2 g Cholesterylpropionat, 2,8 g Oleyl-cholesteryl-carbonat und 1,2 g Cholesteryllaurat
in 40 ml Methylenchlorid gemischt. Man erhält einen spritzfähigen Lack, der nach
dem Auftragen auf Polyäthylenfolie und Trocknen eie haltbare wasserbeständige FK-Beschichtung
bildet, die Temperaturänderungen im Bereich von etwa. 28 - 340C durch brilliante
rarbänderungen anzeigt
Beispiel 3 Eine Lösung ou 100 g alkohollöslicher
Nitrocellulose und 50 g teilverseiftem Polyvinylacetat in 800 ml 96 d,0 Aethanol
wird mit einer Lösung von 24 g Cholesterylpelargonat und 6 g Cholesterylbutyrat
in 125 ml Chloroform gemischt. Mit dem so erhaltenen Lack werden auf Metalloberflächen
haltbare FK-Beschichtungen hergestellt, die Temperaturänderungen im Bereich von
55 - 75°C anzeigen.
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Beispiel 4 Eine Lösung von 100 g Schellack und 30 g Polyäthylenoxid
(Molekulargewicht ca. 100 000) in 800 ml 96 % Aethanol wird mit einer Lösung von
26 g p-n-Butyl-p'-methoxy-azoxybenzol und 14 g p-n-Butyl-p'-n-hexoxy-azoxybenzol
in 215 ml Methylacetat gemischt. Mit dem erhaltenen spritzfähigen Lack worden auf
elektrisch leitfähig gemachten Glasplatten wasserfeste FK-Beschichtungen erhalten,
die im Temperaturbereich von 15°C bis 850C nematische Eigenschaften aufweisen.
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Beispiel 5 Eine Lösung von 100 g Polyvinylacetat (Molekulargewicht
ca. .
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40 000 - 60 000), l g Polyvinylpyrrolidon, 2 g Polyoxyäthylensorbitan-monöoleat
und 5 g einer mittelviskosen Aethylcellulose in 700 ml Aethylenglykolmonomethyläther
wird mit einer Lösung von 10,5 g Cholesterylpelargonat, 2,5 g Cholest-erylpropionat,
2,0 g Oleylcholesteryl-carbonat und 5,0 g Cholesteryllaurat in 25 ml Chloroform
und 25 ml Trichloräthylen gemischt. Man erhält einen Lack, der durch Zusatz von
üblichen Verdickungsmitteln und fluß zu einer schwarz erscheinenden Druckfarbe verarbeitet
werden kann. Wenn mit dieser Farbe ein durchsichtiges Material wie Glas oder Polyesterfolie
bedruckt wird, zeigen die aufgedruckten Symbole bei Betrachtung durch die Unterlage
bei Temperaturen on 44 - 50°C ein brilliantes Farbenspiel.
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Beispiel 6 Eine Lösung von 200 g eines festen Epoxidharzes auf der
Basis von Diphenylolpropan und Aethylenchlorhydrin (Epicote # 1001) in 1,3 kg eines
Gemisches aus 45 Gewichtsprozent Aceton, 45 Gewichtsprozent Isopropanol und 10 Gewichtsprozent
Aethylcnglykolmonomethyläther wird mit einer Lösung von 240 g Cholesterylpelargonat
und 60 g Cholesterylbutyrat in 680 ml Trichloräthylen gemischt. Der Mischung werden
noch 10 g Polyvinylpyrrolidon (Molekulargewicht etwa 30 000) und 30 g Polyoxyäthylen-sorbitanmonooleat
zugesetzt. Vor dem, Verarbeiten dieses La.clRes, das zweckmäßig portionsweise vorgenommen
wird, wird ein flüssiges, basisches Polyamid (Versamid # 125) in einer Menge von
ca. 50 C/o des in der zu verarbeitenden Portion entha.ltenen Epoxidharz anteils
zugesetzt. Man erhält so harte, wasserfeste FK-Beschichtungen, die Temperaturänderungen
im Bereich von 55 - 750C durch Farbänderüngen anzeigen.