DE2200569C2 - Scheibensatz für Kegelscheibenumschlingungsgetriebe mit hydrostatischer Axialabstützung der festen Kegelscheibe - Google Patents
Scheibensatz für Kegelscheibenumschlingungsgetriebe mit hydrostatischer Axialabstützung der festen KegelscheibeInfo
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Description
45
Die Erfindung bezieht sich auf einen oder mehrere Scheibensätze eines stufenlos einstellbaren Kegeltcheibenumschlingungsgetriebes,
bei dem die an- und abtriebsseitigen Anpreßkräfte zumindest teilweise mit Druckflüssigkeit erzeugt werden, die von der
Druckflüssigkeit beaufschlagten Stirnflächen der axialbeweglichen Kegelscheiben als umlaufende
Stellkolben wirken, die axialbeweglichen und die axialfesten Kegelscheiben gegenüber der die Kegelicheiben
tragenden Welle unter bestimmten Bedingungen eine begrenzte Relativdrehbewegung ausführen
und die axialfeste Reibscheibe eine diese Relativdrehung erlaubende mechanische Abstützung aufweist.
Bei Getrieben dieser Gattung üben die Kegelscheiben gegenüber der Welle funktionsbedingt eine Relativdrehbewegung
aus. Dies sind Kegelscheibenumschlingungsgetriebe, bei denen die Anpreßkraft der
Kegelscheiben gegen das Umschlingmittel hauptsächlich^ mechanisch durch schraubenförmige Kurvenbahnen,
die die Umfangskraft in Axialkraft umsetzen, bewirkt wird. Die Kegelscheiben drehen sich
bei diesen Getrieben auf der Welle in Abhängigkeit von der jeweiligen Getriebeübersetzung, d. h. von
der jeweiligen axialen Lage der beweglichen Kegelscheibe. Zu dieser Gattung gehören auch Getriebe,
deren Anpreßkraft hauptsächlich hydraulisch bewirkt wird. Ferner solche, deren Drehmomentübertragung
von den Kegelscheiben auf die Welle, oder bei Kraftrichtungswechsel von der Welle auf die Kegclscheiben,
durch Reibschluß erfolgt.
Bei diesen Getrieben also, bei denen die Kegelscheiben
funktionsbedingt relativ zur Welle eine Drehbewegung ausführen müssen, ist die Axialabstützung
der axialfesten Kegelscheibe v/egen der bei Reibgetrieben außerordentlich hohen spezifischen
Anpreßkräfte schon immer problematisch gewesen. Die Wälzkörper arbeiten sich in ihre Wälzbahnen
ein, wenn längere Zeit in derselben Übersetzungsstellung
gefahren wird, wobei ja bekanntlich keine Relativdrehung der Kegelscheiben gegenüber der Welle
stattfindet. Sind erst kleine Vertiefungen in die Wälzbahnen eingearbeitet, so bleiben die Wälzkörper
darin liegen. Funktionsstörungen, Spurversatz des Umschlingungsmittels sind die Folgen. Durch den
dann entstehenden Schrägzug kann es alsbald zum Bruch des Umschlingungsmittels kommen.
Besonders Getriebe, bei welchen durch schraubenförmige Kurvenbahnen eine !astproportionale Anpressung
erfolgt, sind hierdurch gefährdet. Kürzeste Überlaststöße, die ja bekanntlich selbst von Rutschkupplungen
nicht abgebaut werden, gehen voll durch das ganze Getriebe und belasten alle Bauteile um ein
Vielfaches der normalen Dauerlastwerte. Dadurch werden die Wälzkörper in ihre Wälzbahnen geradezu
eingehämmert.
Werden die Umfangskräfte zwischen den Kegelscheiben und der sie tragenden Welle durch Reibkörper
übertragen, so ist die Dimensionierung der Reibkörper schwierig. Die spezifischen Flächenpressungen
sind für die in Frage kommenden Reibwerkstoffe wegen der relativ hohen Anpreßkräfte zwischen in öl
laufenden Kegelscheiben und Umschlingungsmittel zu hoch.
Ein weiterer, sehr schwerwiegender Nachteil der mechanisch fest abgestützten, also metallisch fest anliegenden
Kegelscheibe liegt in ihrem Schwing-, Reib- und Verschleißverhalten gegenüber der axialbeweglichen Kegelscheibe. Die mechanisch fest anliegende
Kegelscheibe wird bei Betrieb ständig mit Kettengliederfrequenz erregt und in Schwingungen versetzt.
Durch ungenügende Dämpfung senkt die Schwingungsamplitude dieser axialfesten Kegelscheibe
den Reibwert und erhöht dabei den Verschleiß gegenüber der axialbeweglichen Kegelscheibe.
Die axialbewegliche Kegelscheibe mit dem an sie direkt angrenzenden Stelldruckraum wird hingegen
gut gedämpft. Hohe Frequenzen werden allein schon durch die Anwesenheit der Druckflüssigkeit im
Stelldruckraum gedämpft. Niedrige Frequenzen dadurch, daß die axialbeweglichen Kegelscheibe auch
kleinste Axialwege ausführen kann. Hierdurch ergeben sich also beträchtliche Unterschiede in dem
Schwing-, Reib- und Verschleißverhalten zwischen axialfester und axialbeweglicher Kegelscheibe.
Es ist nun Aufgabe der Erfindung, diese beträchtlichen
Mangel an Getrieben der eingangs erwähnten Gattung abzustellen oder wenigstens zu mildern.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die axialfeste Reibscheibe neben der mechanischen Axialabstützung
über Wälz-, Gleit- oder Reibkörper auch
durch Druckflüssigkeit, die die wirksame Stirnfläche der axialfesten Reibscheibe unmittelbar oder mittelbar
beaufschlagt, abgestützt ist.
Durch diese Maßnahme werden die oben beschriebenen Mangel beseitigt oder wesentlich gemildert.
Da in derartigen Scheibensätzen ohnehin Druckflüssigkeit vorhanden ist, wird mit geringem konstruktivem
Aufwand eine wesentliche Verbesserung der Getriebe erzielt und eine größere Lebensdauer erreicht.
Bezüglich der Schwing- und Dämpfungseigenschaften besitzt die axialfeste Kegelscheibe, nach den Erfindungsmerkmalen
hydrostatisch abgestützt, ähnlich gute Verhältnisse wie die axialbewegliche Kegelscheibe,
so daß beide Kegelscheiben gleiche Reibkraftanteile
in Umfangsrichtung übertrage^ werden.
Vier Beispiele, bei denen gleiche Funktionsteile dieselbe Bezifferung aufweisen, werden dargestellt.
Es zeigt
A b b. I einen Ausschnitt aus einem Scheibensatz, bei dem die Anpreßkraft hauptsächlich machanish
durch schraubenförmige Kurvenbahnen erzeugt wird, mit hydrostatischer Entlastung der axialfesten Kegelscheibe,
A b b. 2 eine hydrostatische Entlastung der axialfesten Kegelscheibe mit außenliegender Steuerkante
zur Axiallagensicherung,
A b b. 3 eine hydrostatische Entlastung der axialfesten Kegelscheibe mit innenliegender Steuerkante
zur Axiallagensicherung,
A b b. 4 einen Ausschnitt aus einem Scheibensatz, bei dem die Anpreßkraft hauptsächlich hydraulisch
erzeugt und die Drehmomentverbindung zwischen Kegelscheiben und Welle durch Reibkörper erfolgt, mit
hydrostatischer Entlastung der axialfesten Kegelscheibe.
Einfachheitshalber wird in der Beschreibung die axialfeste Kegelscheibe Festscheibe und die axialbewegliche
Kegelscheibe Wegscheibe genannt.
Mit der Welle 1 ist die Abstützscheibe 2 fest verbunden. Die Festscheibe 3 ist am" der Welle 1 drehbar
und stützt sich axial über Wälz-, Gleit- oder Reibkörper 4 auf der Abstützscheibe 2 ab. Die Wegscbeibe5
ist mit der Fes?scheibe3 drehmomentverbunden, läßt sich jedoch axial auf dieser verschieben.
Das Umschlingungsmittel 6 überträgt die Umfangskräfte zwischen den Scheibensätzen. Ebenfalls fest
mit der Welle i ist der Dichtungsträger 7 verbunden. Die Wegscheibe 5 und der Dichtungsträger 7 besitzen
schraubenförmige Kurvenbahnen oder Nocken 8, die die Umfangskraft in Axialkraft umsetzen und det. so
Hauptanteil der Anpreßkraft gegen das Umschlingungsmittel 6 ausmachen. Die Druckflüssigkeit gelangt
durch die Bohrung 9 der Welle 1 in den Stelldruckraum 10 und in den Entlastungsdruckraum 11,
die von den Dichtungen 12 bzw. 13 abgedichtet werden. Im Betriebszustand eines solchen Scheibensatzes
sind Stelldruckraum 10 und Entlastungsdruckraum Il mit Druckflüssigkeit gefüllt und stehen unter
einem definierten Druck. Dieser Druck wirkt sowohl auf die dem Stelldruckruum 10 zugewandte Stirnflüche
der Wegscheibe 5 wie auch auf die dem Entlastungsdruckraum Il zugewandte Stirnfläche der
Festscheibe 3. Je nach der zu übertragenden I sistung
erfolgt die abzustützende Axialkraft der Festscheibe 3 mehr oder weniger hydrostatisch. Die
Reib-, Gleit- oder Wälzkörper 4 werden also nur durch einen geringen Teil der gesamten Abstützkraft
belastet. Durch die Druckflüssigkeil im Enilastungsdruckraum
11 werden die Schwingungsamplituden der Festscheibe 3 wesentlich verringert, und das
Reib- und Verschleißverhalten wird dem der Wegscheibe 5 weitestgehend angeglichen.
In Abb.2 wird der Druckflüssigkeitsdurchfluß durch den Entlastungsdruckraum 11 an Stelle der in
A b b. 1 verwendeten Dichtung 13 von einem Steuerspalt 14 gedrosselt. Dar ;i wird die Axiallage der
Festscheibe durch sehr kleine, dem Überdeckungsgrad der Steuerkanten entsprechenden Axialwege geregelt.
Eine solche Lösung kann erforderlich werden, wenn die dem Stelldruckraum 10 zugewandte Stirnfläche
der Wegscheibe 5 kleiner ist als die dem Entlastungsdruckraum 11 zugewandte Stirnfläche der
Festscheibe 3. Bei einem bestimmten Flächenverhältnis dieser wirksamen Stirnflächen in Verbindung mit
einer bestimmten zu übertragenden Leistung kann es zu einem Abheben der Festscheibe 3 von den Wälzoder
Reibkörpern 4 kommen. Die Festscheibe 3 würde sich axial verschieben, wodurch das Umschlingungsmittel
6 einem Spurversatz zwischen den Scheibensätzen ausgesetzt wäre und durch Schrägzug
alsbald zu Bruch gehen würde.
A b b. 3 zeigt funktionell keinen Unterschied zu der in Abb.2 dargestellten Lösung. Hier ist die
axiallageregelnde Steuerkante 14 lediglich nach innen verlegt.
Unter bestimmten Bedingungen kann auch eine Kombination nach A b b. 2 und A b b. 3 vorteilhaft
sein, bei der Zufluß und Abfluß durch Steuerspalte geregelt werden.
Schließlich zeigt A b b. 4 einen Scheibensatz, bei dem sowohl die Verstellkräfte wie auch der größte
Teil der Anpreßkraft hydraulisch bewirkt werden. Die Drehmomentübertragung zwischen Welle 1 und
den drehmomentverbundenen Kegelscheiben 3 und 5 erfolgt durch Reibschluß zwischen Festscheibe 3 und
Abstützscheibe 2 mittels Reibkörper 4. Hierbei kann der Reibkörper 4 aus mehreren nebeneinanderliegenden
Reiblamellen, was hkr nicht näher ausgeführt zu werden braucht, bestehen. Bei der Dimensionierung
solcher Reibkörper kann durch die hydrostatische Axialkraftabstützung der Festscheibe 3 die spezifische
Flächenpressung und der Verschleiß der Reibkörper klein gehalten werden, was als sehr vorteilhaft anzusehen
ist.
Claims (5)
1. Scheibensatz eines stufenlos einstellbaren Kegelscheibenumschlingungsgetriebes,
bei dem die an- und abtriebsseitigen Anpreßkräfle zumindest teilweise mit Druckflüssigkeit erzeugt werden, die
von der Druckflüssigkeit beaufschlagten Stirnflächen der axialbeweglichen Reibscheiben als umlaufende
Stellkolben wirken, die axialbeweglichen und die axialfesten Reibscheiben gegenüber
der die Reibscheiben tragenden Welle unter bestimmten Bedingungen eine begrenzte Relativdrehbewegung
ausführen und die axialfeste Reibscheibe eine diese Relativdrehung erlaubende
mechanische Axialabstützung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die axialfeste Reibscheibe (3) neben der mechanischen
Axialabstützung über Wälz-, Gleit- oder Reibkörper (4) auch durch Druckflüssigkeit, die
die wirksame Stirnfläche der axialfesten Reibscheibe (3) unmittelbar oder mittelbar beaufschlagt,
abgestützt ist.
2. Scheibensatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdichtung des Entlastungsdruckraumes (11) durch die Reibkörper (4)
selbst erfolgt.
3. Scheu ansatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdichtung des Entlastungsdruckraumes I1Il) na_h außen durch einen
Steuerspalt (14) erfolge.
4. Scheibensatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Zufluß der Druckflüssigkeit
in den Entlastungsdruckraum (11) durch einen Steuerspalt (14) geregelt wird.
5. Scheibensatz nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Abdichtung
des Entlastungsdruckraumes (11) nach außen wie auch der Zufluß der Druckflüssigkeit
durch je einen Steuerspalt innen und außen erfolgt.
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