DE216906C - - Google Patents

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DE216906C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C309/00Sulfonic acids; Halides, esters, or anhydrides thereof
    • C07C309/01Sulfonic acids
    • C07C309/62Sulfonated fats, oils or waxes of undetermined constitution

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Working-Up Tar And Pitch (AREA)
  • Production Of Liquid Hydrocarbon Mixture For Refining Petroleum (AREA)

Description

KAISERLICHES
= (Exemplar
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- Λ* 216906 -KLASSE 12 ο. GRUPPE
N. ZWINGAUER in BERLIN.
Fossilien wie Ichthyolschiefer.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 14. Juni 1907 ab.
Die in Nordtirol bei Seefeld und anderen Orten vorkommenden fossilienhaltigen Gesteine werden durch einfache Destillation auf ein schwefelhaltiges Steinöl verarbeitet. Hierher gehört z. B. das unter dem Namen »Ichthyol« bekannte Produkt. Dieses Produkt ist eine braune, übelriechende Flüssigkeit vom spezifischen Gewicht 0,984 bei 200 C. und besitzt eine Viskosität von 1,4 bei 20° C. auf Wasser ζ= ι bezogen; durch Sulfurieren wird es in wasserlösliche Produkte übergeführt, was aber nur schwierig und mit mangelhaften Ausbeuten erreicht wird.
Es hat sich nun gezeigt, daß man durch die für andere bituminöse nicht wie der sogenannte Ichthyolschiefer stark schwefelhaltige Stoffe bekannte Destillation des Ichthyolschiefers im Vakuum vorteilhaft unter Anwendung von Wasserdampf ein Produkt von höherem spezifischen Gewicht und höherer Viskosität als durch trockene Destillation erhält. Das so aus dem Ichthyolschiefer in dieser Weise erhaltene. Produkt stellt eine dicke braune, nicht oder nur schwach riechende Flüssigkeit vom spezifischen Gewicht 1,000 und Viskosität 17,7 dar. Besonders bemerkenswert ist, daß es sich glatt und leicht sulfurieren läßt und in guter Ausbeute schwefelhaltige Produkte ergibt, die von höherem therapeutischen Werte nach ihrem Schwefelgehalte sind als die sogenannten Ichthyolsulfosäuren.
Wenn auch in der britischen Patentschrift
3792/1882 die Destillation einer bestimmten Sorte eines in England vorkommenden bituminösen Schiefers unter Anwendung eines partiellen Vakuums und unter Einleitung von überhitztem Wasserdampf beschrieben wird, so ist doch das aus dem bei Seefeld gefundenen Ichthyolschiefer nach dem vorliegenden Verfahren erhaltene Destillationsprodukt mit dem aus bituminösem Schiefer erhaltenen Produkt in keiner Weise vergleichbar. Nach den Untersuchungen von Kraemer und Spilker ist. das Bitumen der bituminösen Schiefer als sogenanntes Algenwachs anzusehen, also vegetabilischen Ursprunges, während das Bitumen des Seefelder Ichthyolschiefers, wie schon der Name sagt, als der fettartige Rückstand der Vermoderung von unzähligen Tieren, vornehmlich von Fischen, anzusprechen ist. Mit der Verschiedenheit des Ursprunges beider Bitumina ist aber auch eine Verschiedenheit in der inneren Zusammensetzung verbunden. Während das aus bituminösem Schiefer gewonnene Bitumen bzw. Destillationsprodukt meist wie das Rohpetroleum schwefelarm ist, zeichnen sich die aus dem Ichthyolschiefer gwonnenen öle durch einen hohen Schwefelgehalt aus, der aber auch die Ursache ihrer leichten Zersetzbarkeit ist. Zwecks Gewinnung eines mögliehst unzersetzten Produktes ist daher die Anwendung einer außerordentlich schonenden Behandlung bei seiner Gewinnung erforderlich, wie solche durch Anwendung des vorliegenden Verfahrens ermöglicht wird.
Beispiel.
Das genügend zerkleinerte Rohmaterial wird in einem geeigneten Destillationsapparat unter Luftverdünnung bis auf etwa 450 ° erhitzt und 7Q
hierbei hochüberhitzter Wasserdampf (ζ. Β. auf 4000) durchgeleitet. Man benutzt eine Luftleere von etwa 60 cm und erhält dieselbe während der ganzen Operation. Auf diese Weise ist es möglich, die aus dem Gestein durch Destillation zu erhaltenden Produkte vor weitergehender Zersetzung zu bewahren. Die Destillate werden in Kühlapparaten aufgefangen. In bekannter Weise wird das so erhaltene, gut getrocknete öl mit z. B. vier Teilen starker Schwefelsäure bei etwa 60 bis 70 ° sulfuriert.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung schwe: haltiger Kohlenwasserstoffe aus schwe: haltigen Fossilien, wie Ichthyolschiei gekennzeichnet durch Destillation derselt im luftverdünnten Raum.
2. Die Ausführungsform des Verfahr« riach Anspruch 1, dadurch gekennzeichn daß die Destillation im luftverdünni Raum unter Einleiten von überhitzt Wasserdampf vorgenommen wird.
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