DE2164488B2 - Verfahren zur Herstellung eines Hohlnietes zum Verbinden zweier Bleche - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Hohlniets zum Verbinden zweier Bleche, insbesondere zum Befestigen einer Grifflasche mit dem Dekkenspiegel eines Aufreißdeckels für Dosen mit flüssigen, pastösen oder festen Füllgütern.

Bei der Herstellung von Aufreißdeckeln wird heute fast ausnahmslos die Aufreißlasche mit einem aus dem Deckenspiegel geformten Hohlniet verbunden.

Bei der Nietherstellung sind folgende Arbeitsschritte zu unterscheiden

a) Bereitstellung des Materials für die Nietbildung,

b) Herstellung des Hohlniets,

c) Bildung des Niet kopf es beim Vernieten.

Die Erfindung befaßt sich vorwiegend mit den unter Punkt a) und b) skizzierten Verfahren; das Vernieten erfolgt erfindungsgemäß in bekannter Weise durch Stauchen des Nietkopfes.

Die Form der Hohlniets wird nach dem heutigen Stand der Technik durch Beulen oder Fließpressen gebildet. So werden in der DT-OS 15 27 992 und in der DTC)S 14 8? 557 ein nietartiges Befestigungsmittel bzw. eine Büv.'!>v.- niii Büchsenöffner beschrieben, in denen dieser Vorgang des Fließpressens ganz klar dargestellt wird. Dabei wird der obere Teil des Niets bereits im ersten Arbeitsgang mit annähernd fertigem Durchmesser gebildet. Ein Tiefziehen kommt als Umformverfahren nicht in Betracht, da die Deckeloberfläche im Verhältnis zur Nietkopffläche sehr groß ist und ein Nachfließen des Materials ohne Wanddickenreduzierung unmöglich ist.

Es ist bereits bekannt, in den Deckelspiegel eines Aufreißdeckels eine Beule relativ großen Durchmessers durch Streckziehen einzubringen. In einem weiteren Arbeitsgang wird dann die Beule zu einem Niet umgeformt. Beim Vernieten wird dann der Nietkopf durch eine Verschwächung der Nietoberseite durch Fließpressen gebildet.

Bei einem anderen bekannten Verfahren wird ebenfalls zunächst eine Auswölbung relativ großen Durchmessers gebildet, die wiederum zu einem Niet kleineren Durchmessers umgeformt wird; weiteres Material für die Nietbildung wird dadurch zur Verfügung gestellt, daß der Bereich um den Hohlniet durch Fließpressen verschwächt wird und das Material in Richtung auf den Nietschaft zum Fließen gebracht wird. Der Nietkopf, der vor dem Vernieten kalottenartig ausgebildet sein kann, wird beim Vernieten gestaucht wobei das zur Verfugung stehende Material überschießt; eine Wanddickenreduktion im Bereich des Nietkopfes findet nicht

Bei einem anderen bekannten Verfahren geht man ebenfalls von einer durch Beulung gebildeten Kugelkalotte aus, die dann in mehreren Stufen im gleichen Werkzeug und in derselben Aufspannung zu einem Hohlniet umgeformt wird. Das Vernieten erfolgt in bekannter Weise durch Stauchen des Nietkopfes ohne Wanddickenreduzieren.

Nachteilig wirkt sich bei der Nietformung nach diesen Verfahren aus:

a) beim Fließpressen erfolgt die Materialbewegung auf der Werkzeugoberfläche unter sehr hohem Preßdruck, so daß die Lackierung des Deckels beschädigt wird und somit eine Korrosionsbeständigkeit des Deckels gegenüber dem Füllgut nicht gewährleistet ist. Hohe Umformgrade bewirken außerdem eine starke Kaltverfestigung des Materials und beeinträchtigen die weiteren Umformmöglichkeiten,

b) bei der Materialbereitstellung durch Beulung, was einem Streckziehen einer Kugelkalotte gleichkommt, wird der Werkstoff im oberen Kalottenbereich häufig so stark beansprucht, daß unter Umständen Einschnürungen auftreten und eine weitere Nietbildung unmöglich ist.

Es bestand daher die Aufgabe, einen Hohlniet zu fertigen, bei dem diese Nachteile weitgehend vermieden werden, insbesondere auch einen Hohlniet herzustellen, bei dem eine weitgehend etwa gleichmäßige Wandstärke erhalten bleibt. Dies ist für die Verpackungsindustrie von besonderer Bedeutung, denn man möchte dort mit einem Verfahren arbeiten, das zu einer besseren Dosenqualität führt, und das gleichzeitig dabei ein hohes Aufbringen gewährleistet.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Material für die Nietbildung im ersten Arbeitsgang durch eine Ringsicke um den Niet zur Verfugung gestellt wird, die Materialbereitstellung durch Streckziehen erfolgt, wobei eine gleichmüßige Wanddickenreduktion im umgeformten Bereich stattfindet und die Nietbildung im zweiten Arbeitsgang unter Druckeinwirkung auf die Ringsicke erfolgt wobei die Nietkopffläche keinen weiteren Verformungen ausgesetzt wird. Dadurch findet eine Überbeanspruchung des Materials nicht statt.

Beim neuen Verfahren erfolgt die Bereitstellung des Materials an zwei Stellen (oberer Teil des Niets und Ringsicke) über zwei nahezu gleichzeitig gegeneinander arbeitende Stempel. Folge: keine punktförmige Belastung des Bleches.

Die Wirkungsweise des Verfahrens sei an Hand der Figuren näher geschildert;

F i g. 1 veranschaulicht den ersten,

F i g. 2 den zweiten Arbeitsgang.

!.Arbeitsgang (Fi g. 1)

Zunächst wird durch den Stempel 1 mit abgerundetem Kopf des Unterwerkezeugs 2 eine Beule 3 mit einem Durchmesser annähernd dem des fertigen Niets geformt; die Höhe dieser Beule ist relativ gering. Im Anschluß daran erfolgt die Bildung der Ringsicke 4 durch das Oberwerkzeug 5.

2. Arbeitsgang (F i g. 2)

Die Ringsicke 4 wird zunächst im äußeren Randbereich, dann im inneren Bereich ebengedrückt; das überschießende Material wird zur Bildung des Hohlniets verwendet. Die Ausbildung des Stempelkopfes entspricht der des ersten Zuges; durch die formschlüssige Stempelgestaltung wird die gesamte Kopffläche gleichmäßig belastet; Einschnürungen in diesem Bereich werden somit vermieden.

3. Arbeitsgang

Das Vernieten der Aufreißlasche mit dem Deckelspiegel des Aufreißdeckels erfolgt in bekannter Weise durch Stauchen des Nietkopfes.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. 21 488

   Patentanspruch:

   Verfahren zur Herstellung eines Hohlnietes zum Verbinden zweier Bleche, insbesondere zum Befestigen einer Grifflasche mit dem Deckelspiegel eines Aufreißdeckels für Dosen mit flüssigen, pastösen oder festen Füllgütern, wobei der obere Teil des Niets bereits im ersten Arbeitsgang mit annähernd dem fertigen Durchmesser gebildet wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Materia! für die Nietbildung im ersten Arbeitsgang durch eine Ringsicke um den Niet zur Verfugung gestellt vfkd, die Materialbereitstellung durch Streckziehen erfolgt wobei eine gleichmäßige WancUiickenredjiktion im umgeformten Bereich stattfindet und die Nietbildung im zweiten Arbeitsgang unter Druckeinwirkung auf die Ringsicke erfolgt, wobei die Nietkopffläche keinen weiteren Verformungen ausgesetzt wird.