DE2164313A1 - Difunktionelle polymere mit endstaendigen hydrazidgruppen - Google Patents
Difunktionelle polymere mit endstaendigen hydrazidgruppenInfo
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Description
g/o 22. Dez 1971
Gegenstand der Erfindung sind lineare telechele Dienpolymerisate
mit Molekulargewichten von etwa-300 bis etwa 20.000, die
Hydrazidendgruppen besitzen, und ein Verfahren zu ihrer Herstellung,
sowie ihre Verwendung zum Aufbau hochmolekularer Polymerer.
Mit "telechel" werden in diesem Zusammenhang Polymerisate bezeichnet,
die linear sind und an beiden Ketterienclen die jleiche
reaktive Gruppe tragen.
Polymere mit niederem Molekulargewicht, die reaktive Gruppen besitzen, sind meist flüssig und daher gut geeignet mit anderen
Komponenten zusammen z.B. durch Polykondensation oder Polyaddition technisch interessante Segmentpolymere zu liefern. 3o sind.
z.B. flüssige Polybutadiene mit Hydroxyl-, Carboxyl- oder Mercapto-Endgruppen
als aktive Wasserstoffkomponenten im Isocyanat-Polyadditionsverfahren
zur Herstellung neuer kautschukarti^er Stoffe benutzt worden.
Verfahren zur Herstellung solcher telecheler Polyuerer sind bereits
bekannt. Eine Übersicht über den Stand der Entwicklung gibt D. French in "Rubber Chemistry and Technology" 42 (1969)
Nr. 1, Seite 71 - 109. Man erhält demnach telechele Polymere durch anionisch oder radikalisch initiierte Polymerisation
oder durch gezielten Abbau hochmolekularer Polymerer (z.B. par-
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tielle Ozonisierung von Pojybutadien). Die anionische Polymerisation·
verwendet difunktionelle Organolithiumkatalysatoren, ist
schwierig durchzuführen und liefert erst nach Polgereaktionen
das reaktive Polymer. Hierbei ist die Bifunktionalität des Produkts nicht gewährleistet, weil ein Teil des aktiven Lithiums
durch Nebenreaktionen (z.B. durch Verunreinigungen) verlorengeht. Auch die abbauenden Methoden sind technisch aufwendig und
liefern nicht mit Sicherheit bifunktionelle Produkte. Bifunktionell
in diesem Zusammenhang bedeutet, daß jedes Polymermolekül zwei reaktive Gruppen enthält.
Zur radikalischen Polymerisation verwendet man Initiatoren und/ oder Regler, deren Radikale die reaktiven Gruppen beKits enthalten,
so daß sie zusammen mit dem die Polymerisation bewirkenden Radikal an den Enden der Polymerketten eingebaut werden.
Diese Methode führt also direkt zum teleciielen Polymeren, wenn
Kettenabbruchreaktionen verhindert werden, die inerte Endgruppen erzeugen. Solche Reaktionen sind die Disproportionierung zweier
wachsender Ketten, die Übertragung eines Radikals auf ein Polymermolekül
(wobei verzweigte Proautc-ue entstehen) und die Übertragung
eines Radikals auf Lösungsmittelmoleküle oder Verunreinigungen. Die letzte Abbruchreaktion kann man durch Verwendung
von Lösungsmitteln mit niedriger Übertragungskonstante,ζ.B.
tert.-ButanoljUnd durch den Einsatz besonders gereinigter
Reaktanten weitgehend verhindern.
Dienpolymerisate mit Hydrazid-Endgruppen sind bisher nicht beschrieben
worden, jedoch würdengerade solche Verbindungen wegen der besonders günstigen Reaktivität der Hyärazidgruppe
zahlreiche Möglichkeiten zum Aufbau höhermolekularer Kunststoffe bieten.
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Die vorliegende Erfindung "betrifft lineare telechele Dienpolymere
mit Hydrazid-Endgruppen und einem Molekulargewicht von ca. 300 - ca. 20 000, deren Polymerkette aus dem Polymerisat
eines konjugierten Diens oder aus einem Copolymerisat eines
konjugierten Diens und einer eopolymerisierbaren äthyleniseh ungesättigten Verbindung besteht und deren Endgruppen die Formel
R R' ^R"
-C-CO-N-N
-C-CO-N-N
haben, in der R einen Alkylrest mit 1-4 Kohlenstoffatomen, .
R' Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1-4 Kohlenstoffatomen und R" Wasserstoff, einen Alkylrest mit 1-4 C-Atomen oder
einen gegebenenfalls substituierten Phenylrest bedeuten.
Die vorliegende Erfindung betrifft weiter ein Verfahren zur
Herstellung von linearen telechelen Dienpolymerisäten mit Hydrazid-Endgruppen
und einem Molekulargewicht von ca. 300 ca. 20 000, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man ein konjugiertes
Dien und gegebenenfalls eine damit copolymerisierbare äthyleniseh ungesättigte Verbindung in Substanz f wäßriger Emulsion
oder in Lösung in einem inerten organischen Lösungsmittel mit 1 - 20 Ge/w.-%, bezogen auf Monomere, eines Initiators der
Formel ·
R1 R R „R1 R
H - R R H
in der f$R' und R" die obengenannte Bedeutung haben, oder- mit
einem Hydroehlorid dieses Initiators polymerisiert.
Beispiele für geeignete Initiatoren sind :
Le A 14 147 3 0 9 8 236V 10 10
HN-NH- | CO | CH, -C-N- |
N | - C - CO | - NH | - NH | 2164313 |
έ2«5 | C2H5 | ||||||
|2 5 HN-NH- |
CO | CH, > ν -C-N- § |
N | CH, - C - CO |
- NH | ?2H5 - NH |
|
HN-NH- | CO | I CH, -C-N- |
N | C4H9 CH3 - C - .CO |
- NH | © - NH |
|
CH,
j |
t CH, |
besonders bevorzugt ist das .izo-bis-isobuttersäurehydrazid der
Formel
Cn3 CH5
H2K - WH - CO - C - W » K - C - CO - KH - ί.Ή2
«!j CH3 . .
Diese Verbindung ist leicht zugänglich. Sie zersetzt sich bei etwa 170 - 171°C, jedoch reicht die Geschwindigkeit der thermischen
Zersetzung bei 70 C bereits aus, ui.. die i'olymeriüation
zvi starten. Die lialbwertszeit des Zerfalls der Verbinuvui£ bei
1200C ist et-.va 6 Stunden.
Wenn die Polymerisation in wiflrigen Medien, z. B. als Emulsionspolynjerieation|durchgeführt wird, kann iaan die erf indungsgeoiM-'
ββη Initiatoren auch als Hydrochloride einsetzen, well diese
in Wasser leichter lösHöh sind und eine niedrigere Zersetzungs-
teoperatur besitzen. Mit dem Hydrochloric! des Azo-bis-isobutterstür ©hydrazide kann die Polymerisation schon bei 35°C ausgelöst
werden. Jedooh 1st die Wasserlösllchkeit des freien Dihydrazide
1» allgemeinen ausreichend. Bei der Emulsionspolymerisation
esralglert n»n die Monomeren mit den üblichen oberflächenaktiven
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Stoffen, vorzugsweise kationischen und nichtionischen 'Emulgatoren.
Bevorzugte Ausführungsform des Verfahrens der vorliegenden Erfindung
ist die Polymerisation in homogener Lösung. Man verwendet hierzu inerte organische Lösungsmittel mit möglichst
niedriger Übertragungskonstante für radikalische Polymerisation. Geeignet sind beispielsweise aliphatisch© Alkohole mit mindestens
4 Kohlenstoffatomen und aliphatisch© und aromatische Kohlenwasserstoffe
wie tert.-Butan.Ql, Benzol, Cyclohexan. Die Lösungspolymerisation
wird bev<
Druck durchgeführt.
Druck durchgeführt.
merisation wird bevorzugt bei 70 - 150 C unter autogenem
Das Polymerisationsverfahren kann grundsätzlich auf alle ein-
oder mehrfach ungesättigten radikalisch polymerisierbaren Monomeren
angewendet werden. Man wählt jedoch'-die zu polymerisierenden
Monomeren und Monomerkombinationen erfindungsgemäß so aus,
daß die erhaltenen Polymeren mi;t Molekulargewichten von 300, 20.000,
vorzugsweise von 500 -.15.000 flüssig und gießbar sind. Besonders geeignete Monomere sind 1.,3-Diene mit 4-6 Kohlenstoffatomen,
z.B. Butadien, Isopren, Chloropren und 2,3-Dimethylbutadien-1,3.
Comonomere können in Mengen bis zu 50 Mol.-%, vorzugsweise bis etwa 35 Mol.-%, bezogen auf Gesamtmonomere,
mitpolymerisiert werden. Besonders geeignet sind vinylaromatische
Verbindungen wie Styrol, Vinyltoluol, Alkoxystyrole mit bis zu 3 C-Atomen im Alkoxyrest, z.B. p-Methoxystyrol, Halogenstyrole,
z.B. p-Chlorstyrol, oder ot-Methylstyrol, ferner Nitrile
und Alkylester der Acryl- und Methacrylsäure mit 1-6 C-Atomen wie Acrylnitril, Methacrylnitril, Äthylacrylat, Methylmethacrylat.
Das Polymerisationsverfahren in Lösung wird im allgemeinen so durchgeführt, daß man den Initiator im Lösungsmittel auflöst, '
das oder die Monomer(en) zufügt und die Polymerisation durch Erwärmen
in Gang bringt. Im allgemeinen polymerisiert man bis zu
einem Umsatz von 50 - 80 % und isoliert das Polymerisat aus der Lösung durch Fällen mit einem NichtlÖsungsmittel, z.B. mit einem
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niederen aliphatischen Alkohol wie Mechaaol,oder man dampft
' die Lösung nach Extraktion mit Wasser ein. Das Molekulargewicht der Polymeren wird durch die Polymerisationstemperatur
und durch die Menge des Initiators bestimmt. Die Polymerisationstemperatur
kann im Bereich von 7o - 15o°C gewählt werden; dabei arbeitet man gewöhnlich bei dem sich im geschlossenen
Gefäß einstellenden autogenen Druck. Die Initiatormenge ist - je nach gewünschtem Molekulargewicht - 1 - 2o Gewichtsprozent,
bevorzugt 2-12 Gewichtsprozent, bezogen auf Monomere^
Die Emulsionspolymerisation wird nach den für solche Polymerisationen
üblichen Methoden durchgeführt. Man emulgiert beispielsweise
das oder die Monomer(en) in Wasser mit Hilfe eines üblichen Emulgators und setzt den Polymerisationsinitiator,
wahlweise in Form seines Hydrochlorids, zu. Auch hier kann man zu einem Umsatz von 5o - 8o % polymerisieren.
Die Polymerisationstemperaturen sind hier etwa 35 - 15o°C.
Das erhaltene Polymerisat kann aus der Emulsion mit Hilfe von wassermischbaren Nichtlösungsmitteln oder mit Hilfe von
Elektrolyten ausgefällt werden. . .
Zur Ermittlung der Funktionalität bestimmt man über den Stickstoffgehalt das A'quivalentgewicht und nach der ebullioskopischen
oder osmometrischen Methode das Zahlenmittel des Molekulargewichts. Aus den beiden Werten erhält man durch
Division die Funktionalität. Danach besitzen die erhaltenen Polymeren durchschnittlich zwei Hydrazidendgruppen pro Molekül.
Besonders bevorzugt sind lineare, telechele Dienpolymerisate, die aus Dienen mit 4-6 Kohlenstoffatomen erhalten worden
sind. Diese Produkte haben die allgemeine Formel
-N-CO-C -(CH2 -C=C- CH2-V C-CO-N-N,
H' " R ■ I
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worin R, R*, R11 die bereits genannte Bedeutung haben und R-,
und R2, Wasserstoff, Methyl oder Chlor darstellen; η ist eine
ganze Zahl von 1 - etwa 370, bevorzugt 1 - j5oo.
Weitere bevorzugte Polymerisate gemäß der Erfindung entstehen aus der Copolymerisation eines konjugierten Diens mit 4-6 Kohlenstoffatomen
und Styrol bzw. Acrylnitril. Sie können wiedergegeben werden durch die allgemeine Formel
R f C t
R1 N-CO-
R! CO-N-
JR"
-C=C
- CH
bzw. die allgemeine Formel
R t
- C ι
R* N- CO
R t
C ι
-C- -(CH0 -
co-n-n:
.R" ■Η
C=C
CN
In- dieser Formel haben die allgemeinen Reste die bereits oben angegebene Bedeutung, m ist eine Zahl von 1 - etwa 25o. Der Ausdruck
in eckigen Klammern soll andeuten, daß die beiden Monomerbansteine
in beliebiger Verteilung vorliegen können.
Zum Aufbau höher Polymerer aus niedermolekularen, flüssigen,
bifunktioneilen Polymerisaten sind mehrere Verfahren geeignet,
von denen die Isocyanat-Polyaddition besonders vielseitig und einfach ist. Polymere mit Hydrazidendgruppen sind infolge
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_ γ _
iQ9 8 2 6/1 0 1 0
ihrer hohen Reaktivität gegenüber Isocyanaten für dieses Verfahren
"besonders geeignet. Gerade die Carbonsaurehydrazidgruppierung
besitzt eine solche günstige Isocyanatreaktivität,-daß bifunktionelle Polymere mit dieser Endgruppe sehr gut zum
Aufbau hochmolekularer Polysemicarbazide durch ein Gießverfahren (Reaktionsguß) oder ein Sprühverfahren geeignet sind.
Natürlich können diese hochpolymeren Stoffe auch nach den in der Kautschuk- und Kunststofftechnologie üblichen Methoden
wie Walzen, Pressen usw. verarbeitet werden. Solche hochpolymeren Stoffe zeichnen sich, bedingt durch den Einbau von
hydrolytisch nicht angreifbaren Polymersegmenten und von
Semicarbazidgruppen, welche untereinander sehr stabile Wasser-. stoffbrückenbindungen ausbilden, durch überlegene Hydrolyse-"
festigkeit, sehr gute thermische und Alterungsbeständigkeit und ausgezeichnete mechanische Eigenschaften aus. Die Vernetzung
erfolgt durch Einbau höherfunktioneiler Polyisocyanate
oder mit Hilfe in der Kautschukverarbeitung üblicher Vulkanisationssysteme.
Die neuen Polymeren können natürlich auch in Kombination mit anderen in der Polyurethanchemie üblichen
endgruppenfunktionellen Ausgangsstoffen, den Polyäther- oder Polyesterpolyolen, zum Aufbau gemischter Segmentcopolymerer
verwendet werden, welche ebenfalls in erhöhtem Maße hydrolysebeständig sind.
Insbesondere kann man die linearen telechelen Dienpolymerisate ) mit Hydrazidendgruppen gemäß der vorliegenden Erfindung mit
allen üblichen Diisocyanaten, z.B. aliphatischen oder aromatischen Diisocyanaten umsetzen. Als besonders geeignet seien
hier genannt: Toluylendiisocyanate (Auch Is'omerengemische), Hexamethylendiisocyanat, 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat,
4,4'-Diisocyanatodiphenylather, Naphthylendiisocyanat-1,5.
Ebenfalls geeignet sind sogenannte NCO-Präpolymere, d.h.
Umsetzungsprodukte von Di- bzw. Polyisocyanaten mit Hydroxylendgruppen
enthaltenden Polyäthern oder Polyestern, die noch freie NCO-Gruppen enthalten. Im allgemeinen setzt man die
Hydrazidendgruppen enthaltenden Dienpolymerisate und die
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Diisocyanate im NH:NCO-Verhältnis von 0,8 -1,5 um.
Weitere Möglichkeiten zur Überführung der polymeren Dihydrazide in hochmolekulare Stoffe sind z. B. die Umsetzung mit bifunk-'tionellen
nieder- und hochmolekularen Epoxydharzen, ferner die Polykondensation mit Dicarbonsäuren und ihren Derivaten,
etwa mit Dicarbonsäureestern, -anhydriden oder -halogeniden, sowie mit mehrfach halogenierten aliphatischen Kohlenwasserstoffen.
Die Polyadditionsreaktion mit Epoxidharzen liefert
elastische Harze mit guten elektrischen Eigenschaften, die als Form- und Vergußmassen Verwendung finden können.
Von besonderer Bedeutung ist hier die Umsetzung der erfindungsgemäßen
Dienpolymerisate mit Diepoxyden. Hierfür sind besonders geeignet: Polyepoxyde auf Basis von Bisphenolen, z. B.
Bisphenol A,oder von aromatischen Aminen. Sie werden erhalten
durch Umsetzung der Amine, wie Anilin, 4,4t-Monomethylaminophenylmethan
bzw. der Bisphenole mit Epichlorhydrin. Weiter geeignet sind: Polyglycidylester auf Basis aromatischer oder
hydroaromatischer Polycarbonsäuren und cycloaliphatische
Polyepoxyde, die durch Umsetzung von monoolefinisch ungesättigten
Verbindungen mit z. B« Peressigsäure zugänglich sind.
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Beispiel 1 - 4
Polymerisation von Butadien
Allgemeine Arbeitsweise: Man beschickt einen 3 1-Rührautoklaven
mit 400 g tert.-Butanol und der gewünschten Initiatormenge, verdrängt
die Luft in der Apparatur vollständig durch Reinstickstoff und pumpt 800 g Butadien zu. Dann wird auf die Polymerisationstemperatur erhitzt und bis zu einem Umsatz von cat. 50 60
% polymerisiert. Nach dem Abkühlen wird entspannt und das Polymere mit Methanol ausgefällt, oder die Lösung wird in Benzol
aufgenommen, mit Wasser extrahiert und in einem Dünnschichtverdampfer eingedampft. ■
Beispiel | 1 | 2 | 3 | 4 |
Gew.-% Azobisisobuttersäure- hydrazid bez. auf Monomer |
4 | 8 | 12 | 5 |
Polymerisationstemperatur 0C |
140 | 100 | 120 | 140 |
Polymerisationszeit (Stunden) | 15 | 15 | 15 | 15 |
\%A gemessen in Toluol, 25 C |
0,24 | 0,20 | 0,19 | 0,38 |
osmometrisches Molekular gewicht (Zahlenmittel) |
2650 | 3950 | 2600 | .2800 · |
% Stickstoff | 2.05 | 1,41 | 2,2 | 2,05 |
Äquivalentgewicht, ber. aus N |
1368 | 1985 | 1273 | 1368 |
"Funktionalität" (Anzahl der reaktiven Grup pen pro Molekül) |
1,94 | 1,99 | 2,04 | 2,05 |
Zum Nachweis des gleichmäßigen Einbaus der Hydrazidendgruppen
wurde das Polymerisat aus Beispiel 4 fraktioniert. An zwei Fraktionen
wurden Molekulargewicht und Stickstoffgehalt bestimmt:
0,2 | - Io - | Fraktion B | |
Fraktion A | 1,3 | 309826/1010 | 1750 |
osmometr. Molekulargewicht 4600 | 2,14 | 0,09 | |
[7$ Toluol 250C) | 3,3 | ||
% Stickstoff | 2,06 | ||
"Funktionalität" | |||
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21B4-313 -
Eine 10 Gew.-%ige Lösung des Polymeren nach. Beispiel 4 in Toluol
wird mit der äquivalenten Menge 4,4'-Diphenylme-thandiisocyanat,
gelöst in Toluol, versetzt. Nach kurzer Zeit nimmt die Viskosität
der Lösung stark zu, Die Reaktion läuft unter Selbsterwärmung
ohne Zusatz eines Aktivators ab. Nach 24 Stunden ist die Lösung noch homogen, gut gießbar und verdünnbar und trocknet auf Glasplatten
zu sehr elastischen, reißfesten Filmen auf.
Beispiel 4 b) ·
100 g des Polymerisats nach Beispiel 4 werden mit der äquivalenten
Menge eines Epoxidharzes (Diglycidylather von Bisphenol A, Epoxydäquivalent
370), innig vermischt. Die Mischung wird in eine Glasschale gegossen und 2"Stunden auf 110°C erhitzt. Anschließend
wird 10 Stunden lang bei 80° nacherhitzt. Nach dem Zerschlagen ' der Form hinterbleibt eine schwach■gelbgefärbte Scheibe eines
klaren, sehr zähelastischen Harzes.
In einem Rührautoklaven von 6 1 Inhalt werden 30 g des Natriumsalzes
eines sulfonierten Gemischs von CV0 - C.o-Alkanen und
I c- !o 60 g Azobisisobuttersäurehydrazid in 2500 ml Wasser gelöst. Die
Luft in der Apparatur wird durch mehrmaliges Evakuieren und Auffüllen mit Stickstoff verdrängt. Dann werden 1500 g Butadien in
der Lösung emulgiert. Die Mischung wird auf 900C erhitzt und der
Fortgang der Polymerisation durch Bestimmung des Feststoffgehalts
von Proben bestimmt. Bei einem Umsatz von 65 % der Theorie wird der Versuch abgebrochen. Durch Eingießen der Emulsion in 5 1 Methanol
wird das Polymere ausgefällt» Das resultierende Öl;wird
noch je einmal mit ¥asser und mit Methanol gewaschen und in einem Dünnschichtverdampfer von Lösungsmittelresten befreit. Es resultiert ein hellbraun gefärbtes gießbares Harz. Das osmometrisch
bestimmte Zahlenmittel des Molekulargewichts beträgt 3240, der Stickstoffgehalt 1,8 %. Daraus errechnet sich ein Äquivalentgewicht
von 1545 und eine Funktionalität von 2,1.
Le A 14 147 3OiTBA? 101 Q
Beispiel 6-7 /* '
In der in Beispiel 1-4 "beschriebenen Weise werden folgende
Ansätze polymerisiertί
Beispiel [ 6 7
tert. Butanol 4oo . 4,oo
Azobisisobuttersäurehydra-
4θ 4θ
Butadien 64o . 64o
Styrol - I6o ~
Acrylnitril - . löo
Zusammensetzung der Polymeren 18 % Styrol j51 % Acrylnitril
ermittelt durch gaschromato- ■ 82 % Butadien 69$ Butadien
graphische Restmonomerenanalyse
Stickstoffgehalt 2.51 % 9.58 %
Molekulargewicht (Zahlenmittel) 221ο 324o
Äquivalentgewicht · 1116 - ■ Funktionalität I.98
In Beispiel 7 ist eine Bestimmung des Ä'quivalentgewichts über
den Stickstoffgehalt nicht genau möglich. Unter Berücksichtigung des Acrylnitrilgehalts, der nach einer anderen Methode
bestimmt wurde, ergibt sich ein Reststickstoffgehalt, der von den Endgruppen herrührt, von ca. 1.4 %. Daraus errechnet
sich ein Äquivalentgewicht von 2ooo und eine Funktionalität von I.87. Eine Reaktion wie in Beispiel 4a mit der äquivalenten
Menge 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat zeigt, daß die
Funktionalität nicht >2 ist; es wird eine gelfreie, gutgießbare Reaktionslösung erhalten.
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Claims (11)
1. Lineare telechele Dienpolymerisate mit Hydrazidendgruppen
und" einem Molekulargewicht von ca. 300 - 20 000, deren Polymerkette
aus dem Polymerisat eines konjugierten Die-ns - oder aus
einem Copolymerisat eines konjugierten Diens und einer äthylenisch
ungesättigten Verbindung besteht und deren Endgruppen die Formel
R Rl
-C-CO-N-N
-C-CO-N-N
R-'
haben, in der R einen Alkylrest mit 1 - 4 Kohlenstoffatomen,
R' Wasserstoff oder einen Alkylrest mit 1-4 Kohlenstoffatomen und R" Wasserstoff, einen Alkylrest mit 1 -4 Kohlenstoffatomen
oder einen gegebenenfalls substituierten Phenylrest bedeuten.
2o Lineare telechele Dienpolymerisate der Formel
D I T> DD D Dl
K K K^ K, K.K
Il ,11 I I
N - N - CO - 'C 4CHO -C=C- CH0-) C -CO-N-
i c- ^n ι
R ' R.
in der R einen Alkylrest mit 1-4 KoEenstoffatomen, R1 Wasserstoff
oder einen Alkylrest mit 1-4 Kohlenstoffatomen, R" Wasserstoff, einen Alkylrest mit 1-4 Kohlenstoffatomen oder einen
Phenylrest, R^ und R^ Wasserstoff, Methyl oder Chlor und η eine
Zahl von 1 - 370 bedeuten.
3. Lineare telechele Dienpolymerisate der Formel
Ki-N-CO-C U(CH2-C=CrC-CH2)-4-CH2-CH) Q-CO-N-N
1^ R. As ' "^1 R
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in der die Reste R, Rr, R", R^ und R- die gleiche Bedeutung wie
in Anspruch 2 haben, m eine ganze Zahl von 1 - 250 ist und
der Teil der Formel in eckigen Klammern beliebige Verteilung der beiden Monomerbausteine wiedergibt. ; ■·.
Verfahren zur Herstellung von linearen ielechelen Dienpolymerisaten
mit Hydrazidendgruppen und einem Molekulargewicht von ca. 300 - 20 000, dadurch gekennzeichnet, daß man ein konjugiertes
Dien und gegebenenfalls eine damit copolymerisierbare äthylenisch ungesättigte Verbindung in Substanz, wäßriger Emulsion
oder in Lösung in einem inerten organischen Lösungsmittel mit 1 - 20 Gew.-% eines Initiators der Formel
TD f TD D Df
□ II n- K tt K
P " N - N - CO - C- - N = N - C -■ CO- - N - N. '
ti/ ti ■
M R R
oder dessen Hydrochlorid polymerisiert, wobei. R einen Alkylrest mit 1-4 Kohlenstoffatomen, R1 Wasserstoff' oder einen Alkylrest
mit 1-4 Kohlenstoffatomen und R" Wasserstoff, einen Alkylrest mit 1-
4 Kohlenstoffatomen oder einen gegebenenfalls
substituierten Phenylrest bedeuten.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man
als konjugiertes Dien Butadien, Isopren, Chloropren oder Dimethylbutadien
einsetzt.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man
die copolymerisierbare äthylenisch ungesättigte Verbindung in Mengen bis zu 50 Gew.-%, bezogen auf gesamte Monomere, einsetzt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man
als äthylenisch ungesättigte Verbindung Styrol oder Acrylnitril benutzt.
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8. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man
als inertes organisches Lösungsmittel ein solches mit niedriger Übertragungskonstante verwendet und die Polymerisation bei
70 - 150°C durchführt»
9. Verwendung linearer telecheler Dienpolymerisate nach
Anspruch 1 zur Herstellung hochmolekularer Stoffe durch
Polyaddition oder Polykondensation mit geeigneten polyfunktionellen
Verbindungen.
10. Verwendung nach Anspruch 9* dadurch gekennzeichnet, daß
man als polyfunktionelle Verbindungen Polyisocyanate benutzt.
11. Verwendung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß "
man als polyfunktionelle Verbindungen Produkte mit mindestens 2 1,2-Epoxygruppen verwendet.
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Priority Applications (9)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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