DE2163344A1 - Regeleinrichtung einer gasturbinenanlage, z.b. eines kraftfahrzeug- oder flugtriebwerkes - Google Patents
Regeleinrichtung einer gasturbinenanlage, z.b. eines kraftfahrzeug- oder flugtriebwerkesInfo
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Description
MOTOREN- UND TURBINEN-UNION
MÜNCHEN GMHI. 2163344
München, den 3. Dez. 1971
Regeleinrichtung einer Gasturbinenanlage, z.B. eines Kraftfahrzeug- oder Flugtriebw.erkes
Die Erfindung bezieht sich auf eine Regeleinrichtung einer Gasturbinenanlage, z.B. eines Kraftfahrzeug- oder Plugtriebwerkes,
mit einem ersten Regler, von dem die Brennstoffmenge änderbar ist, und einem zweiten Regler, von dem die vom ersten
Regler zugemessene Brennstoffmenge additiv oder alternativ verringerbar ist, wobei ein die änderung der. Regelgröße des zweiten
Reglers verzögerungsbehaftet messender Fühler vorhanden ist.
Es sind Regeleinrichtungen von Gasturbinentriebwerken bekannt, bei denen ein Regler eine Regelgröße durch Ändern der Brennstoffmenge
konstant hält. Die Regelgröße ist häufig die Drehzahl einer Turbine des Triebwerks. Es sind ferner Zusatzregeleinrichtungen
mit offenen Regelkreisen bekannt, die das Überschreiten bestimmter Grenzzustände des Triebwerks verhindern. 80 ist bekannt, für
einen Beschleunigungsvorgang die hochstzulässige Brennstoffmenge
in Abhängigkeit von Kenngrößen des Triebwerkes zu steuern.
309836/0003 RAn Λ
BAD ORIGINAL
In jüngster Zeit versucht man, diese Begrenzungseinrichtungen
dadurch zu verbessern, daß man die kritische Größe mißt und :
über einen zweiten Regler regelt. Ein Vorteil dieses geschlossenen
Regelkreises für instationäres Betriebsverhalten besteht darin,
daß Störgrößen in der Brennstoffmengenzumessung ausgeregelt werden,
also nicht wirksam werden. Ein weiterer Vorteil ist, daß man häufig auf das Messen und Umformen einiger Triebwerkskenngrößen
verzichten und damit die Regeleinrichtung vereinfachen kann.
Der Betrieb mit zwei Reglern, von denen, der erste die meiste
Zeit im Eingriff 1st, während der zweite einen Grenzwert absichert, hat Jedoch eine Schwierigkeit. Diese besteht darin, daß
die meisten Fühler für einen Grenzwert, z.B. solche für einen Temperatur-Grenzwert, also die meisten Fühler zur Messung der
Regelgröße des zweiten Reglers, zu träge sind, d.h. eine durch eine Brennstoffmengenänderung hervorgerufene Änderung der Regelgröße
des zweiten Reglers von einem solchen Fühler verzögerungsbehaftet gemessen wird. Es kommt also bei schneller Annäherung
an den Grenzwert zu einem zu langsamen Ansprechen des Meßfühlers und zum überschwingen und damit zu einer unerwünschten Überschreitung
des Grenzwertes.
Aufgabe gemäß der Erfindung ist, diesen Nachteil zu vermeiden. Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Brennstoffmengenänderung
in eine Änderung der Regelgröße des zweiten Reglers mit einem Zeltverhalten selbsttätig umrechenbar ist und die
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letztgenannte Änderung dem zu niedrig gemessenen Istwert dieser Regelgröße selbsttätig aufschaltbar ist. Im Betrieb wird
also die Stellgröße der Regler fortwährend selbsttätig in einen Zpsatzwert für die Regelgröße des zweiten Reglers umgeformt.
Diese selbsttätige Umformung geschieht so, daß dieser Zusatzwert mit einem bestimmten schnellen Zeitverhalten behaftet ist.
Der Zusatzwert wird selbsttätig dem genannten Istwert solange aufgeschaltet, wie der Fühler die Regelgröße des zweiten Reglers
verzögerungsbehaftet reißt. Der zweite Regler erkennt also den Grenzwert seiner Regelgröße wesentlich früher und verringert
mittels seiner Stellgröße den Wert der Stellgröße des ersten Reglers wesentlich früher. Die Brennstoffmenge wird also bei
ihrem kritischen Wert begrenzt, so daß der Grenzwert der Regelgröße
des zweiten Reglers, also deren kritischer Wert, nicht überschritten wird.
Um das Beschleunigungspotential eines Gasturbinentriebwerkes möglichst
auszuschöpfen, strebt man den Betrieb mit flinken Regeleinrichtungen an. Bei diesen ist aber die.Gefahr der Grenzwertüberschreitung
durch Pendeln besonders groß, und die Erfindung erweist sich bei Verwendung solcher flinken Regeleinrichtungen
als besonders nützlich.
Die Erfindung wird insbesondere zur selbsttätigen Begrenzung einer Temperatur stromab der Brennkammer angewendet. Dabei handelt
es sich hauptsächlich um die Temperatur des Treibgases am Ein-
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tritt oder Auetritt einer Turbine der Gasturbinenanlage
(Turbineneintritts- oder -austrittstemperatur). Insbesondere ist also die Regelgröße dee zweiten Reglers eine Temperatur stromab
der Brennkammer. Die Brennstoffmengenänderung ist also selbsttätig
in eine Änderung dieser Temperatur mit einem Zeitverhalten umrechenbar, und es ist die.letztgenannte Änderung selbsttätig
dem zu niedrig gemessenen Temperatur-Istwert mit einem Zeitverhalten aufschaltbar. So können z.B. die Schaufeln der Turbine
sicher vcr überhitzung oder kann z.B. ein Verdichter der Gasturbinenanlage
vor Pumpen geschützt werden. Die Auswahl der Temperatur als genannte Regelgröße hat auch den Vorteil, daß Festigkeitswerte
und thermodynamische Kenngrößen der Turbine mit relativ
geringem Aufwand überwacht werden können; bisher waren dafür komplizierte Steuerungen erforderlich, die zahlreiche
Parameter messen und umformen mußten. Dieser Vorteil ist nur dann vorhanden, wenn der Temperatur-Regelkreis bzw. die Regeleinrichtung
die erfindungsgemäßen Merkmale aufweist.
Im Zusammenhang mit der Erfindung ist die Regelgröße des ersten Reglers vorzugsweise die Drehzahl einer Turbine der Gasturbinenanlage.
Diese Regelgröße kann aber auch eine andere Kenngröße dör Gasturbinenanlage, z.B. ein Druckverhältnis, oder ein aus
mehreren Kenngrößen dieser Anlage zusammengesetzter Wert sein.
Es ist auch von Vorteil, wenn im Zusammenhang mit der Erfindung die Regelgröße des ersten Reglers und die Regelgröße des zweiten
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5'12*71 309836/0003
Reglers Druckverhältnisse oder Temperaturverhältnisse der Gasturbinenanlage
sind. Die beiden Regelgrößen unterscheiden sich also nur im Betrieb in ihrer Größe. Damit ergeben sich einfachere
Regler, da die Zahl der zu messenden Parameter geringer ist.
Zur selbsttätigen Umrechnung der Brennstoffmengenänderung in die
Änderung der genannten Regelgröße wird mindestens eine Kenngröße
der Gasturbinenanlage verwendet. Eine solche Umrechungskenngröße kann z.B. die Drehzahl einer Turbine oder ein Gasdurchsatz der
Gasturbinenanlage sein. Mittels dieser Kenngröße(n) let es möglich,
selbsttätig zu errechnen, welche tatsächliche Änderung z.B. der Temperatur stromab der Brennkammer sich bei einer bestimmten
Brennstoffmengenänderung ergibt, und mit der Kenntnis
der Charakteristik des Fühlers kann seibetätig dem zu niedrigen Istwert der Regelgröße des zweiten Reglers ein Zusatzwert mit
einem Zeitverhalten aufgeschaltet werden, so daß dann der Istwert dieser Regelgröße zumindest etwa die richtige Größe hat.
Zweckmäßigerweise ist die Ausgangegröße der Regler ein Quotient
B/K, wobei B die Brennstoffmenge und K eine Kenngröße oder Verbindung von Kenngrößen der Gasturbinenanlage, z.B. ein Gasdurchsatz,
ist,
In der Zeichnung ist in Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel der Regeleinrichtung
gemäß der Erfindung in Form eines Blockschaltbildes im Zusammenhang mit einem in Form eines Schaltbildes gezeigten
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Kraftfahrzeug-Gasturbinentriebwerkes dargestellt. Pig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Regeleinrichtung gemäß
der Erfindung ebenfalls in Form eines Blockschaltbildes. Auoh diese Regeleinrichtung kann für das eben genannte Triebwerk verwendet
werden.
Das Gasturbinentriebwerk gemäß Fig. 1 ist eine Zweiwellenanlage
mit einer Gaserzeugerturbine lo, die einen Verdichter 11 für die
Verbrennungsluft (mit UberfOhußluft) antreibt, und einer Freiturbine
12 mit verstellbarem Leitschaufelkranz 15* die über ein
Getriebe 14 Nutzleistung abgibt. Das Triebwerk weist noch einen
Luftvorwärmer 15, eine Brennkammer 16, eine Brennstoffpumpe 17 und eine BrennstoffzumeiJvorrichtung 18 auf. Die Punktion des
Triebwerks ist ohne weiteres aus Pig. I ersichtlich - siehe
u.a. die Pfeile, die den Luftstrom und die Gasströme kennzeichnen.
Der Pfeil 24 kennzeichnet den Brennstofffluß.
Die Brennstoffzumeßvorrlchtung 18 wird von der in Fig. 1 dargestellten
Regeleinrichtung gesteuert. Von einem ersten Regler R, der Regeleinrichtung ist die Brennstoffmenge veränderbar. Von
einen zweiten Regler Rg der Regeleinrichtung ist die vom ersten
Regler zugemessene Brennetoffmenge additiv verringerbar. Die
Regelgröße dee ersten Reglers R. ist die Drehzahl N der Gaserzeugerturbine
Io und des Verdichters 11. Der Sollwert dieser Drehzahl N ist mit N , ihr letwert mit N. bezeichnet. Die Regel-
8 X
größe des zweiten Reglere R2 ist die Temperatur T des Treibgases
am Eintritt der Freiturbine 12. Der Sollwert dieser Temperatur ist mit T_, ihr Istwert mit T1 bezeichnet.
8 X
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1271 " 7 "
Bei Brennetoffmengenerhöhung mißt ein nicht dargestellter
Fühler die Temperatur T verzögerungsbehaftet. Daher weist die Regeleinrichtung einen Umrechnungsblock (eine Umrechnungsschaltung)
19 mit Mitteln zum - siehe Teilblock IS * - selbsttätigen
Differenzieren der Stellgröße y der Regler R. und Rg und zur
selbsttätigen Bildung eines Zeitgliedes und zum - siehe Teilblock 13n - selbsttätigen Umrechnen des mit dem Zeitglied behafteten
Differentiationsergebnisses mittels mindestens einer der Kenngrößen des Triebwerkes in einen Temperatur-Zusatzwert
A T für den zu niedrig gemessenen Istwert T. auf. Eine selbsttätige
Eingabe dieser Triebwerkskenngröße(n) in den Umrechnungsblock 19" ist durch den Pfeil 2o gekennzeichnet. Wenn die Brennstoffmenge
bzw. die Stellgröße y z.B. vergrößert wird, wird selbsttätig der Temperatur-Zusatzwert A T dem zu niedrig gemessenen
Istwert T. aufgeschaltet. Während der Aufschaltzeit steigt
dieser Istwert T* bis auf seine richtige Größe an und nimmt der
Temperatur-Zusatzwert Z^T auf Null ab, wobei aber die Summe aus
beiden Werten immer etwa gleich dem richtigen Temperatur-Istwert ist. Infolge des genannten selbsttätigen .Aufschaltens verringert
der Regler R2 mittels seiner Stellgröße yg den Wert der Stellgröle
y. so rechtzeitig, daß die Brennstoffmenge bei ihrem kritischen Wert begrenzt wird und somit der Grenzwert der Temperatur T
nicht überschritten wird.
Gestrichelt eingezeichnet, ist ein Multiplikator 21, den die
Regeleinrichtung aufweist, wenn die Ausgangsgröße der Regler R.' '
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und R2 ein Quotient B/K ist, wobei B die Brennstoffmenge und.K
eine Kenngröße oder Verbindung von Kenngrößen des Triebwerks ist. Diese Kenngröße wird bzw. diese Kenngrößen werden in den Multiplikator
21 selbsttätig eingegeben - siehe den Pfeil 22. In diesem Fall ist es möglich, daß in den Teilblock 19" lediglich eine
Konstante selbsttätig eingegeben zu werden braucht.
Die Brennstoffzumeßvorrichtung l8 kann auch von der Regeleinrichtung
gemäß Pig, 2 gesteuert werden. Diese Regeleinrichtung
unterscheidet sich von der gemäß Pig. 1 dadurch, daß der Regler R2 der alternativen Verringerung der vom Regler 1 zugemessenen
Brennstoffmenge dient. Zu diesem Zweck enthält die Regelvorrichtung eine Auswahllogik 2j5, die selbsttätig den kleinsten der
Werte der Stellgrößen y. und y« bzw. Feglerausgangsgrößen auswählt.
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Claims (6)
1. Regeleinrichtung einer Gasturbinenanlage, χ.Β. eines Kraftfahrzeug-
oder Plugtriebwerkes, mit einem ersten Regler, von dem die Brennstoffmenge änderbar ist, und einem zweiten Regler,
von dem die vom ersten Regler zugemessene Brennstoffmenge additiv oder alternativ verringerbar ist, wobei ein die Änderung
der Regelgröße des zweiten Reglers verzögerungsbehaftet messender Fühler vorhanden ist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Brennstoffmengenänderung in eine Änderung (ΔΤ) der Regelgröße
(T) des zweiten Regiere (R3) mit einem Zeitverhalten selbsttätig
umrechenbar ist und die letztgenannte Änderung (A T) dem zu niedrig gemessenen Istwert (T1) dieser Regelgröße (T)
selbsttätig aufschaltbar ist.
2. Regeleinrichtung nach Anspruch 1, daduroh gekennzeichnet,
daß die Regelgröße des zweiten Reglers (R2) eine Temperatur
(T) stromab der Brennkammer (l6) ist.
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309836/0003 BAD 0RIQ1NAL
3· Regeleinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeieh-■
net, daß die Regelgröße des ersten Reglers (R1) die Drehzahl
(N) einer Turbine (lo) dtr Gasturbinenanlage ist.
4. Regeleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelgröße des ersten Reglers (R,) und die Regelgröße
des zweiten Reglers (Rg) Druckverhältnisse oder Temperaturver»·
hältnisse der Gasturbinenanlage sind.
5. Regeleinrichtung nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß zur selbsttätigen Umrechnung der Brennstoffmengenänderung
in die Änderung (^T) der Regelgröße ,(T) des
zweiten Reglers (Rg) mindestens eine Kenngröße der Gasturbinenanlage verwendet wird.
6. Regeleinrichtung nach Anspruch 5» dadurch gekennzeichnet, daß
die Ausgangsgröße der Regler (R1, Rg) ein Quotient B/K ist,
wobei B die Brennstoffmenge und K eine Kenngröße oder Verbindung von Kenngrößen der Gasturbinenanlage ist.
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EGA | New person/name/address of the applicant | ||
8320 | Willingness to grant licences declared (paragraph 23) |