DE2163344B2 - Regeleinrichtung fur eine Gasturbinen anlage, z B eines Kraftfahrzeug oder Flugtnebwerks - Google Patents
Regeleinrichtung fur eine Gasturbinen anlage, z B eines Kraftfahrzeug oder FlugtnebwerksInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Regeleinrichtung für eine Gasturbinenanlage, z.B. eines Kraftfahrzeug-
oder Flugtriebwerks, mit einem ersten Regler, durch den die Brennstoffmenge änderbar ist,
einem zweiten Regler, durch den die vom ersten Regler zugemessene Brennstoffmenge additiv oder alternativ
verringerbar ist, und einem die Änderung der Regelgröße des, zweiten Reglers verzögerungsbehaftet
messenden Fühler.
Es sind Regeleinrichtungen von Gasturbinentriebwerken bekannt, bei denen ein Regler eine Regelgröße
durch Ändern der Brennstoffmenge konstant hält. Die Regelgröße ist häufig die Drehzahl einer
Turbine des Triebwerks. Es sind ferner Zusatzregeleinrichtungen mit offenen Regelkreisen bekannt, die
das Überschreiten bestimmter Grenzzustände des Triebwerks verhindern. So ist bekannt, für einen Beschleunigungsvorgang
die höchstzulässige Brennstoffmenge in Abhängigkeit von Kenngrößen des Triebwerks zu steuern.
In jüngster Zeit versucht man, die Begrenzungseinrichtungen dadurch zu verbessern, daß man die kritische
Größe mißt und über einen zweiten Regler regelt. Ein Vorteil dieses geschlossenen Regelkreises für
instationäres Betriebsverhaken besteht darin, daß Störgrößen in der Brennstoffmengenzumessung ausgeregelt
werden, also nicht wirksam werden. Ein weiterer Vorteil ist, daß man häufig auf das Messen und
Umformen einiger Triebwerkskenngrößen verzichten und damit die Regeleinrichtung vereinfachen kann.
ίο Der Betrieb mit zwei Reglern, von denen der erste
die meiste Zeit im Eingriff ist, während der zweite einen Grenzwert absichert, hat jedoch eine Schwierigkeit.
Diese besteht darin, daß die meisten Fühler für einen Grenzwert, z. B. solche für einen Temperatur-Grenzwert,
also die meisten Fühler zur Messung der Regelgröße des zweiten Reglers, zu träge sind; d.h.,
daß eine durch eine Brennstoffmengenänderung hervorgerufene Änderung der Regelgröße des zweiten
Reglers von einem solchen Fühler verzögerungsbe-
haftet gemessen wird. Es kommt also bei schneller Annäherung an den Grenzwert zu einem zu langsamen
Ansprechen des Meßfühlers und zum Überschwingen und damit zu einer unerwünschten Überschreitung
des Grenzwertes.
Aufgabe gemäß der Erfindung ist, diesen Nachteil zu vermeiden. Die Erfindung löst diese Aufgabe durch
einen Umrechnungsblock (eine Umrechnungsschaltung), in dessen erstem Teilblock selbsttätig die Stellgröße
der Regler differenziert und ein Zeitglied gebil-
det wird und in dessen zweitem Teilblock selbsttätig das mit dem Zeitglied behaftete Differentiationsergebnis mittels mindestens einer Kenngröße des
Triebwerkes in einen Zusatzwert für den zu niedrig gemessenen Istwert der Regelgröße des zweiten Reg-
lers umgerechnet wird, der letzterem aufgeschaltet wird. Dadurch ist die Brennstoffmengenänderung in
eine Änderung der Regelgröße des zweiten Reglers mit einem Zeitverhalten selbsttätig umrechenbar und
die letztgenannte Änderung dem zu niedrig gemesse-
nen Istwert dieser Regelgröße selbsttätig aufschaltbar. Im Betrieb wird also die Stellgröße der Regler fortwährend
selbsttätig in einen Zusatzwert für die Regelgröße des zweiten Reglers umgeformt. Diese selbsttätige
Umformung geschieht so, daß dieser Zusatzwert
mit einem bestimmten schnellen Zeitverhalten behaftet ist. Der Zusatzwert wird selbsttätig dem genannten
Istwert so lange aufgeschaltet, wie der Fühler die Regelgröße des zweiten Reglers verzögerungsbehaftet
mißt. Der zweite Regler erkennt also den Grenzwert seiner Regelgröße wesentlich früher und verringert
mittels seiner Stellgröße den Wert der Stellgröße des ersten Reglers wesentlich früher. Die Brennstoffmenge
wird also auf ihren kritischen Wert begrenzt, so daß der Grenzwert der Regelgröße des zweiten
Reglers, also deren kritischer Wert, nicht überschritten wird.
Um das Beschleunigungspotential eines Gasturbinentriebwerks möglichst auszuschöpfen, strebt man
den Betrieb mit flinken Regeleinrichtungen an. Bei diesen ist aber die Gefahr der Grenzwertüberschreitung
durch Pendeln besonders groß; bei Verwendung solcher flinken Regeleinrichtungen erweist sich die
Erfindung als besonders nützlich.
Die Erfindung wird insbesondere zur selbsttätigen Begrenzung einer Temperatur stromab der Brennkammer
angewendet. Dabei handelt es sich hauptsächlich um die Temperatur des Treibgases am Eintritt
oder Austritt einer Turbine der Gasturbinenanlage.
Insbesondere ist also die Regelgröße des zweiten Reglers eine Temperatur stromab der Brennkammer. Die
Brennstoffmengenänderung ist also selbsttätig in eine Änderung dieser Temperatur mit einem Zeitverhalten
umrechenbar und es ist die letztgenannte Änderung selbsttätig dem zu niedrig gemessenen Temperatur-Istwert
mit einem Zeitverhalten aufschaltbar. So können z. B. die Schaufeln der Turbine sicher vor Überhitzen
oder kann z. B. ein Verdichter der Gasturbinenanlage vor Pumpen geschützt werden. Die
Auswahl der Temperatur als genannte Regelgröße hat auch den Vorteil, daß Festigkeitswerte und thermodynamische
Kenngrößen der Turbine mit relativ geringem Aufwand überwacht werden können; bisher waren
dafür komplizierte Steuerungen erforderlich, die 1S
zahlreiche Parameter messen und umformen mußten. Dieser Vorteil ist nur dann vorhanden, wenn der
Temperatur-Regelkreis bzw. die Regeleinrichtung die erfindungsgemäßen Merkmale aufwüst.
Im Zusammenhang mit der Erfindung ist die Regelgröße des ersten Reglers vorzugsweise die Drehzahl
einer Turbine der Gasturbinenanlage. Diese Regelgröße kann aber auch eine andere Kenngröße der
Gasturbinenanalge, z.B. ein Druckverhältnis, oder ein aus mehreren Kenngrößen dieser Anlage zusam- »5
mengesetzter Wert sein.
Es ist auch von Vorteil, wenn im Zusammenhang mit der Erfindung die Regelgröße des ersten Reglers
und die Regelgröße des zweiten Reglers Druckverhältnisse oder Temperaturverhältnisse der Casturbinenanlage
sind. Die beiden Regelgrößen unterscheiden sich also nur im Betrieb in ihrer Größe. Damit
ergeben sich einfachere Regler, da die Zahl der zu messenden Parameter geringer ist.
Die Umrechnungskenngröße der Gasturbinenanlage kann z. B. die Drehzahl einer Turbine oder ein
Gasdurchsatz der Gasturbinenanlage sein. Mittels dieser Kenngröße(n) ist es möglich, selbsttätig zu errechnen,
welche tatsächliche Änderung 7. B. der Temperatur stromab der Brennkammer sich bei einer bestimmten
Brennstoffmengenänderung ergibt, und mit der Ko.nntnis der Charakteristik des Fühlers kann
selbsttätig dem zu niedrigen Istwert der Regelgröße des zweiten Reglers ein Zusatzwert mit einem Zeitverhalten
aufgeschaltet werden, so daß dann der Istwert dieser Regelgröße zumindest näherungsweise die
richtige Größe hat.
Zweckmäßigerweise ist die Ausgangsgröße der Regler ein Quotient BIK, wobei B die Brennstoffmenge
und K eine Kenngröße oder Verbindung von Kenngrößen der Gasturbinenanlage, z.B. ein Gasdurchsatz,
ist.
In der Zeichnung ist in Fi g. 1 ein Ausführungsbeispiel der Regeleinrichtung gemäß der Erfindung in
Form eines Blockschaltbildes im Zusammenhang mit einem in Form eines Schaltbildes gezeigten Kraftfahrzeug-Gasturbinentr'ebwerks
dargestellt. Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der Regeleinrichtung
gemäß der Erfindung ebenfalls in Form eines Blockschaltbildes. Auch diese Regeleinrichtung kann
für das eben genannte Triebwerk verwendet werden.
Das Gasturbinentriebwerk gemäß Fig. 1 ist eine
Zweiwellenanlage mit einer Gaserzeugerturbine 10, die einen Verdichter 11 für die Verbrennungsluft (mit
Überschußluft) antreibt, und einer Freiturbine 12 mit verstellbarem Leitschaufelkranz 13, die über ein Getriebe
14 Nutzleistung abgibt. Das Triebwerk weist noch einen Luftvorwärmer 15, eine Brennkammer 16,
eine Brennstoffpumpe 17 und eine Brennstoffzumeßvorrichtung 18 auf. Die Funktion des Triebwerks ist
ohne weiteres aus Fig. 1 ersichtlich - siehe u.a. die Pfeile, die den Luftstrom und die Gasströme kennzeichnen.
Der Pfeil 24 kennzeichnet den Brennstofffluß.
Die Brennstoffzumeßvorrichtung 18 wird von der in Fig. 1 dargestellten Regeleinrichtung gesteuert.
Von einem ersten Regler U1 der Regeleinrichtung ist
die Brennstoffmenge änderbar. Von einem zweiten Regler R2 der Regeleinrichtung ist die vom ersten
Regler zugemessene Brennstoffmenge additiv verringerbar. Die Regelgröße des ersten Reglers A1 ist die
Drehzahl N der Gaserzeugerturbine 10 und des Verdichters 11. Der Sollwert dieser Drehzahl N ist mit
Ns, ihr Istwert mit N( bezeichnet. Die Regelgröße des
zweiten Reglers R2 ist die Temperatur Γ des Treibgases
am Eintritt der Freiturbine 12. Der Sollwert dieser Temperatur ist mit T1, ihr Istwert mit T1 bezeichnet.
Bei Brennstoffmengenerhöhung mißt der nicht dargestellte Fühler die Temperatur T verzögerungsbehaftet.
Daher weist die Regeleinrichtung einen Umrechnungsblock (eine Umrechnungsschaltung) 19
auf, in dessen Teilblock 19' selbsttätig die Stellgröße y der Regler Rx und R2 differenziert und ein Zeitglied
gebildet wird und in dessen Teilblock 19" selbsttätig das mit dem Zeitglied behaftete Differentiationsergebnis
mittels mindestens einer Kenngröße des Triebwerks in einen Temperatur-Zusatzwert AT für
den zu niedrig gemessenen Istwert T1 umgerechnet
wird. Die selbsttätige Eingabe dieser Triebwerkskenngröße(n) in den Umrechnungsblock 19" ist
durch den Pfeil 20 gekennzeichnet. Wenn z.B. die Brennstoffmenge, also die Stellgröße y zunimmt, wird
selbsttätig der Temperatur-Zusatzwert AT dem zu niedrig gemessenen Istwert T1 auf geschaltet. Während
der Aufschaltzeit steigt dieser Istwert T1 bis auf seine
richtige Größe an und nimmt der Temperatur-Zusatzwert AT auf Null ab, wobei aber die Summe aus beiden
Werten immer etwa gleich dem richtigen Temperatur-Istwert ist. Infolge dieses selbsttätigen Aufschaltens
verringert der Regler R2 mittels seiner Stellgröße y2 den Wert der Stellgröße y 1 so rechtzeitig,
daß die Brennstoffmenge auf ihren kritischen Wert begrenzt wird und somit der Grenzwert der Temperatur
T nicht überschritten wird.
Gestrichelt eingezeichnet ist ein Multiplikator 21, den die Regeleinrichtung aufweist, wenn die Ausgangsgröße
der Regler A1 und R2 ein Quotient BIK
ist, wobei B die Brennstoffmenge und K die Kenngröße oder Verbindung von Kenngrößen des Triebwerks
ist. Diese Kenngröße wird bzw. diese Kenngrößen werden in den Mulitplikator 21 selbsttätig
eingegeben - siehe den Pfeil 22. In diesem Fall ist es möglich, daß in den Teilblock 19" lediglich eine
Konstante selbsttätig eingegeben zu werden braucht.
Die Brennstoffzumeßvorrichtung 18 kann auch von der Regeleinrichtung gemäß Fi g. 2 gesteuert werden.
Diese Regeleinrichtung unterscheidet sich von der gemäß F i g. 1 dadurch, daß der Regler R2 der alternativen
Verringerung der vom Regler 1 zugemessenen Brennstoffmenge dient. Zu diesem Zweck enthält die
Regelvorrichtung eine Auswahllogikschaltung 23, die selbsttätig den kleineren der Werte der beiden Reglerausgangsgrößen,
also der Stellgrößen y, und y2, auswählt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Regeleinrichtung für eine Gasturbinenanlage, z.B. eines Kraftfahrzeug- oder Flugtriebwerks,
mit einem ersten Regler, durch den die Brennstoffmenge änderbar ist, einem zweiten
Regler, durch den die vom ersten Regler zugemessene Brennstoffmenge additiv oder alternativ verringerbar
ist, und einem die Änderung der Regelgröße des zweiten Reglers verzögerungsbehaflet
messenden Fühler, gekennzeichnet durch einen Umrechnungsblock (eine Umrechnungsschaltung 19), in dessen erstem Teilblock (19')
selbsttätig die Stellgröße (>>) der Regier (R1, R2)
differenziert und ein Zeitglied gebildet wird und in dessen zweitem Teilblock (19") selbsttätig das
mit dem Zeitglied behaftete Differentiationsergebnis mittels mindestens einer Kenngröße (20)
des Triebwerks in einen Zusatzwert (ΔΤ) für den zu niedrig gemessenen Istwert (T1) der Regelgröße
(T) des zweiten Reglers (R2) umgerechnet wird, der letzterem aufgeschaltet wird.
2. Regeleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Regelgröße des zweiten Reglers (U2) eine Gastemperatur ( T) stromab der
Brennkammer (16) ist.
3. Regeleinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelgröße des
ersten Reglers (R1) die Drehzahl (N) einer Turbine
(10) der Gasturbinenanlage ist.
4. Regeleinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelgröße des ersten
Reglers (R1) und die Regelgröße des zweiten Reglers
(R2) Druckverhältnisse oder Temperaturverhältnisse
der Gasturbinenanlage sind.
5. Regeleinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausgangsgröße
der Regler (R1, R2) ein Quotient BIK
ist, wobei B die Brennstoffmenge und K eine Kenngröße oder Verbindung von Kenngrößen der
Gasturbinenanlage ist.
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