DE3124676C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung geht aus von einem elektronisch gesteuerten Kraft
stoffzumeßsystem nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Die DE-OS 27 30 100 und die DE-OS 28 45 043 offenbaren Einrichtungen
zum Regeln des Luft/Kraftstoff-Verhältnisses des Betriebsgemisches
einer Brennkraftmaschine, wobei insbesondere während Beschleunigungsvor
gängen die Lambdaregelung ausgeschaltet und auf einen Steuerbetrieb
übergegangen wird.
Die DE-OS 26 06 625 offenbart eine Lambdaregelung mit einem Inte
gralanteil, dessen Steigung zwischen den Schaltpunkten der Lambda
sonde jeweils mit zunehmender Dauer geringer wird. Dadurch sollen zu
große Gemischschwankungen aufgrund des Pendelns des Integrator
signals vermieden werden.
In vermeintlichem Gegensatz dazu steht die Offenbarung der DE-PS
22 06 276. Deren Lehre besteht darin, bei einem Ausbleiben des
Schaltens der Lambdasonde innerhalb eines bestimmten Zeitraumes das
Integratorsignal zu versteilern, um auf diese Weise das Gemisch
schneller in Richtung auf einen Schaltpunkt zu verändern.
Schließlich zeigt die DE-OS 22 29 928 ein Lambdaregelungssystem mit
einer von Betriebskenngrößen, insbesondere dem Luftdurchsatz im
Ansaugrohr abhängigen Integratorsteigung.
Es hat sich nun gezeigt, daß die bekannten Systeme nicht in allen
Betriebszuständen zufriedenstellende Ergebnisse zu liefern vermögen.
Aufgabe der Erfindung ist es, die im Regelbetrieb nach einem
instationären Zustand auftretenden unerwünschten Abgasspitzen
zu verringern.
Das erfindungsgemäße Kraftstoffzumeßsystem mit den Merkmalen des
Hauptanspruchs stellt einen fortlaufend optimalen Betrieb der Brenn
kraftmaschine sicher. Hinzu kommt, daß bei stationären Betriebszu
ständen das Pendeln der Fett-Mager-Wechsel zu zunehmend geringerer
Amplitude erfolgt mit der Folge verbesserter Abgaswerte.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich in Verbindung
mit den Unteransprüchen aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dar
gestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläu
tert. Es zeigt
Fig. 1 eine prinzipielle Darstellung eines
elektronisch gesteuerten Kraftstoffzumeßsystems für eine
Brennkraftmaschine mit einer Gemischregeleinrichtung,
Fig. 2 einen Ausschnitt in Blockdarstellung aus einem rechnerge
steuerten Steuersystem für Kraftstoffzumessung und
Fig. 3 verschiedene Diagramme zur Erläuterung der erfindungsgemä
ßen Gemischregeleinrichtung.
Im folgenden wird die Erfindung im Zusammenhang mit einer
Kraftstoffeinspritzanlage und einer λ-Regelungseinrichtung
mit einer Sonde im Abgas der Brennkraftmaschine beschrieben.
Es sei betont, daß die Erfindung unabhängig von der Art der
Kraftstoffzumessung ist und prinzipiell auch unabhängig von
der Erfassung eines Signals des Kraftstoff-Luft-Gemisches.
Das heißt, daß der Sensor zum Erfassen des Kraftstoff-Luft-
Gemisches nicht auf die Verwertung eines Abgassignals be
schränkt ist, sondern auch auf der Ansaugseite der Brenn
kraftmaschine lokalisiert sein kann.
In Fig. 1 ist mit 10 ein Zeitglied bezeichnet, das eingangs
seitig Signale von einem Drehzahlsensor 11 und einem Luft
mengenmesser 12 erhält und ausgangsseitig ein nicht korri
giertes Einspritzsignal der Dauer tp abgibt. Dieses Signal
wird in einer nachfolgenden Korrekturstufe 13 abhängig von
Betriebskenngrößen wie z. B. der Temperatur oder Beschleu
nigungsvorgängen korrigiert und letztlich bestimmt dieses
korrigierte Einspritzsignal die Öffnungsdauer eines nicht
näher dargestellten Einspritzventils 14. Die Korrekturstufe
13 weist einen weiteren Eingang 15 für ein Signal von einer
λ-Sonde 16 auf zur Realisierung der Gemischregeleinrichtung.
Der in Fig. 1 dargestellte Gegenstand ist seit langem Stand
der Technik. In neuerer Zeit werden die signalverarbeitenden
Blöcke 10 und 13 zunehmend durch Rechnersteuerungen ersetzt,
was ebenfalls prinzipiell bekannt ist.
Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus einem rechnergesteuerten
System zusammen mit der erfindungsgemäßen Erweiterung, die zur
besseren Erläuterung hier in Form getrennter Blöcke dargestellt
ist. Im allgemeinen wird man sie innerhalb des Rechners in den
Blöcken 18 und 20 realisieren. Mit 18 ist der Rechner selbst
bezeichnet, der über einen Datenbus 19 mit wenigstens einer
Speichereinheit 20 in Verbindung steht. Über den Datenbus ge
langen auch die Eingangsdaten von einem Eingangskreis 21 in
die Signalverarbeitung und entsprechend die errechneten Werte
zu einem Ausgangskreis 22, der dem elektromagnetischen Ein
spritzventil 14 vorangeschaltet ist.
Ein Integralregler ist mit 25 bezeichnet. Er steht ebenfalls
mit dem Datenbus 19 in Verbindung und darüber hinaus erhält
er Steuersignale über ein UND-Gatter 26 aus einer Δ-Abfrage
einheit 27 und einem Überwachungsschaltkreis 28 für das Aus
gangssignal der λ-Sonde 16. Die Δ-Abfrageeinheit 27
spricht auf Änderungen in den Ausgangssignalen der Senso
ren für Drehzahl 11, Luftmenge 12 und Temperatur 29 an
und erlaubt somit das Bestimmen von stationären und in
stationären Zuständen der Brennkraftmaschine. In dieser
Einheit 27 werden bei Beginn eines stationären oder quasi
stationären Bereichs die Werte der Eingangsgrößen gespei
chert und laufend mit den momentan anliegenden Werten ver
glichen. Sobald die Abweichung Δ für eine dieser Eingangs
größen einen jeweils vorgegebenen Wert überschreitet, wird
in der Einheit 27 derart umgeschaltet, daß die jeweils an
liegenden Werte der Eingangsgrößen in den entsprechenden
Speicher übernommen werden. Am Ausgang der Δ-Abfrageein
heit 27 erscheint dann das Signal für einen nicht statio
nären Bereich, wodurch die Gemischregelung abgeschaltet
und auf Steuerbetrieb umgeschaltet wird. Unabhängig davon
werden jedoch weiterhin die Eingangswerte auf ihre Bestän
digkeit hin abgefragt. Verkleinern sich die Abweichungen
wieder, dann erscheint am Ausgang der Δ-Abfrageeinheit 27
wieder das Signal für quasi-stationären Betrieb, wodurch
die Gemischregelung erneut aktiviert wird.
Beispielhaft erhält die Δ-Abfrageeinheit 27 in der Dar
stellung von Fig. 2 drei Eingangswerte. Selbstverständlich
liegt hier keine Beschränkung vor, und die Eingangsgrößen
können allgemein als Ei(tn) bezeichnet werden. Unter anderem
zur Taktsteuerung sind die Δ-Abfrageeinheit 27 und der
Überwachungsschaltkreis 28 für das Ausgangssignal der λ-
Sonde 16 ebenfalls mit dem Datenbus 19 verbunden.
Fig. 3 zeigt verschiedene Diagramme zur Erläuterung der Er
findung. Das Zeitdiagramm nach Fig. 3 I gibt an, wann die Δ-
Abfrageeinheit 27 von Fig. 2 entsprechende Signale je nach
Betriebszustand abgibt. Dabei veranschaulicht ein Null-Si
gnal einen stationären bzw. quasi-stationären Betrieb und ein
1-Signal das Vorliegen eines nicht-stationären oder Über
gangsbetriebes.
Da die Gemischregeleinrichtung nur während stationären Be
triebszuständen arbeiten soll, wird die λ-Regeleinrichtung
bei den Gegenständen nach Fig. 1 und 2 entsprechend der
Darstellung in Fig. 3 II eingeschaltet.
Fig. 3 III bis Fig. 3 V zeigt Einzelheiten bezüglich der
Arbeitsweise der Gemischregeleinrichtung.
Wenn die Δ-Abfrageeinheit 27 und der Überwachungsschaltkreis
28 die λ-Regelung entsprechend Fig. 2 II aktivieren, dann
läuft der Integralregler 25 von einem Korrekturwert Null aus
los, z. B. in Richtung fett. Die Steigung des Integrators
ist proportional dem Luftdurchsatz im Ansaugrohr und dabei
so gewählt, daß eine möglichst schnelle Annäherung an den
Wert λ = 1 erreicht wird, ohne daß im Regelkreis Probleme
z. B. hinsichtlich Schwingungen auftreten. Die Korrektur
werte K1 und K2 an den Umschaltpunkten des Integralreglers
werden gespeichert. Anschließend findet eine Mittelwertbil
dung von jeweils zusammengehörenden Maximal-(K1) und Minimal
werten (K2) statt. Die Mittelwertbildung erfolgt von 2 oder
auch mehreren aufeinanderfolgenden Werten. Die Gemischrege
lung arbeitet dann mit dem Mittelwert M und erst nach einer
bestimmten Sperrzeit (Δt) läßt man den Integralregler von die
sem Mittelwert aus wieder hochlaufen. Im Anschluß daran bil
det der Rechner wieder den Mittelwert zwischen wenigstens
zwei Umkehrpunkten, die Gemischzumessung orientiert sich am
neuen Mittelwert zumindest für eine bestimmte neue Sperrzeit
Δt. Wesentlich ist nun, daß die einzelnen Regelzyklen
mit einer unterschiedlichen, im vorliegenden Fall mit einer
geringer werdenden Integratorsteigung durchlaufen werden.
Während im Diagramm nach Fig. 3 III für einen bestimmten
Regelzyklus die gleichen Integratorsteigungen verwendet wer
den, gibt Fig. 3 IV eine Variante derart an, daß die Anfangs
steigung des Integrators zwar luftmassendurchsatzabhängig
gewählt wird, dann jedoch linear, stufenmäßig oder nach be
liebiger Funktion verkleinert wird. Es hat sich als zweck
mäßig erwiesen, die Zeitdauer dieses Verkleinerns der In
tegratorzeitkonstante zu begrenzen und insbesondere vari
abel zu halten. Außerdem empfiehlt es sich, den Endwert
der Integrationssteigung betriebskenngrößenabhängig zu wählen.
Ist die kleinste Integratorsteigung erreicht, ohne daß die
Δ-Abfrageeinheit 27 des Gegenstandes von Fig. 2 die Rege
lung abgeschaltet hat, dann arbeitet die Regelung mit die
ser kleinsten Integratorsteigung, bis ein nicht-stationärer
Betrieb auftritt. Die Vorteile der Arbeitsweise mit den
unterschiedlichen Integratorsteigungen geht aus Fig. 3 III
deutlich hervor. Die Abweichungen in der Gemischzusammen
setzung von einem konstanten Wert während des Regelvorgangs
verkleinern sich und somit treten keine unerwünschten peri
odischen Abgasspitzen auf.
Die in Verbindung mit Fig. 3 III beschriebene Regelung führt
zunächst zu Gemischverhältnissen von λ = 1. Werden Gemisch
werte ungleich 1 gewünscht, dann wird mit der obengenannten
Methode zunächst ein Grundwert ermittelt, der der korrigier
ten Kraftstoffeinspritzmenge für λ = 1 entspricht und dieser
Wert wird mit dem gewünschten λ-Wert für einen speziellen
Betriebspunkt multipliziert. Auf diese Weise läßt sich jedem
(stationären) Betriebspunkt der Brennkraftmaschine
ein beliebiger λ-Wert zuordnen. Dargestellt ist dies in
Fig. 3 V. Ersichtlich ist dort, daß ein einmal gebildeter
Mittelwert in seiner Höhe verändert wird, dieser geänderte
Wert für eine bestimmte Zeitdauer zum Tragen kommt, und an
schließend der neue Regelzxklus von diesem geänderten Wert
aus beginnt.
In der Regel werden bei digital arbeitenden Kraftstoffzumeß
systemen die einzelnen Steuerwerte aus Speichern ausgelesen.
Dabei werden die einzelnen gespeicherten Werte empirisch
ermittelt. Darüber hinaus sind sogenannte lernende Regel
systeme prinzipiell bekannt, bei denen einmal gespeicherte
Werte fortlaufend durch neue und korrigierte Werte ersetzt
werden. Für derartige lernende Regelsysteme hat sich auch
die vorliegende Erfindung als besonders geeignet erwiesen,
da hier für jeden stationären und quasi-stationären Be
triebszustand optimale Werte ermittelt werden, die - ein
mal abgespeichert - Ausgangspunkt von neuen Regelungen
sein können.
Die oben näher beschriebene Erfindung besteht u. a. in der
zeitlich unterschiedlichen Integrationskonstante des Inte
gralreglers für die Gemischregeleinrichtung. Bei digitalen
Systemen läßt sich ein derartiger Integrator z. B. mittels
eines Auf-Abwärtszählers realisieren. Für einen Fachmann
auf dem Datenverarbeitungssektor ist bei Kenntnis der Im
pulsdiagramme von Fig. 3 die Aufstellung eines entsprechen
den Regelprogrammes kein Problem. Entsprechend verhält es
sich bei der Realisierung der Erfindung mittels konkreter
Bauelemente, da Integralregler mit definierter Integrator-
Zeitkonstante, z. B. abhängig vom Luftmassendurchsatz im
Ansaugrohr einer Brennkraftmaschine, hinlänglich bekannt
sind.
Claims (8)
1. Elektronisch gesteuertes Kraftstoffzumeßsystem für eine Brenn
kraftmaschine mit einer Lambda-Regelung mittels einer je nach Betriebs
zustand ein- und ausschaltbaren Gemischregeleinrichtung, die einen
Integrator mit umschaltbarer Integrationsrichtung und steuerbarer
Integratorzeitkonstante umfaßt,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Integratorzeitkonstante im stationären Betriebszustand in auf
einanderfolgenden Regelzyklen verringerbar ist.
2. Elektronisch gesteuertes Kraftstoffzumeßsystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verringerung der Integratorzeit
konstante nur während einer bestimmten Gesamtzeitdauer oder einer
bestimmten Anzahl von Regelzyklen gegeben ist.
3. Elektronisch gesteuertes Kraftstoffzumeßsystem nach Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Integratorzeitkonstante
stetig und/oder unstetig änderbar ist.
4. Elektronisch gesteuertes Kraftstoffzumeßsystem nach einem der
Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Endwert der
verringerten Integratorzeitkonstante betriebskenngrößenabhängig ist.
5. Elektronisch gesteuertes Kraftstoffzumeßsystem nach einem der
vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Integrator
zeitkonstante vom Luftdurchsatz im Ansaugrohr abhängig ist.
6. Elektronisch gesteuertes Kraftstoffzumeßsystem nach einem der
vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen auf
einanderfolgenden Regelzyklen eine Sperrzeit (Δt) vorgesehen ist.
7. Elektronisch gesteuertes Kraftstoffzumeßsystem nach einem der
vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Mittelwert
aus zwei oder mehr Umschaltpunkten des Ausgangssignals des Inte
grators gewonnen wird und ein vom Mittelwert abhängiges Signal als
Ausgangswert für einen nachfolgenden Regelzyklus dient.
8. Elektronisch gesteuertes Kraftstoffzumeßsystem nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Speicher
vorgesehen ist, aus dem betriebskenngrößenabhängig Kraftstoffzumeß
werte auslesbar sind, und daß die gespeicherten Werte mit Hilfe der
Mittelwerte bei einer Lernregelung korrigierbar sind und die zuvor
gespeicherten Werte ersetzen.
Priority Applications (3)
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Legal Events
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Ipc: F02D 41/14 |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8320 | Willingness to grant licences declared (paragraph 23) |