DE216181C - - Google Patents
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- DE216181C DE216181C DENDAT216181D DE216181DA DE216181C DE 216181 C DE216181 C DE 216181C DE NDAT216181 D DENDAT216181 D DE NDAT216181D DE 216181D A DE216181D A DE 216181DA DE 216181 C DE216181 C DE 216181C
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B64—AIRCRAFT; AVIATION; COSMONAUTICS
- B64C—AEROPLANES; HELICOPTERS
- B64C33/00—Ornithopters
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 77h. GRUPPE
HERMANN TIESZEN in MELDORF.
Gleitflieger mit Schlagflügeln. Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. Mai 1907 ab.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Flugmaschine, welche nach Art der bekannten
Gleitflieger gebaut ist. Für die Bewegung dieser Flugmaschine sollen Schlagflügel
benutzt werden, welche aus federartig gestalteten schmalen, um eine unsymmetrisch liegende
Längsachse drehbaren Flächen bestehen, die sich bei der Abwärtsbewegung öffnen. Bei
dieser Öffnung entweicht die durch den Flügelschlag komprimierte Luft und treibt somit die
Flugmaschine vorwärts. Die zum Abwärtsbewegen dieser Schlagflügel notwendige Kraft
muß naturgemäß von einem Motor erzeugt wenden.
Das Wesentliche der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, daß dieser Motor auf einer
festen Tragfläche angeordnet ist, über welcher die Schlagflügel sich· befinden, so daß also während
des Flügelschlages, d. h. bei Öffnung der federartigen Flächen und Entweichen der Luft,
der Gleitflieger der Hauptsache nach auf der den Motor tragenden festen Tragfläche gleitet.
Bei Beendigung des Arbeitsganges der Schlagflügel schließen sich dann die federartigen
Flächen und wirken ihrerseits ebenfalls als Tragflächen. Eine unmittelbare Verbindung
zwischen den Schlagflügeln und dem Motor in der Weise, daß etwa die Hin- und Herbewegung
der Schlagflügel von der Motorwelle abgeleitet würde, ist hierbei nicht möglich, denn unter
diesen Umständen würde der durch den Motor veranlaßten Abwärtsbewegung der Schlagflügel
regelmäßig eine ebenso rasche von ihm erzeugte Aufwärtsbewegung entsprechen, die die beabsichtigte
Wirkung aufheben würde. Infolgedessen muß der Motor einen ungleichmäßigen Gang haben, nämlich einen schnellen Hub zum
Abwärtsbewegen der Schlagflügel und einen verhältnismäßig langsamen Rückwärtshub,
während dessen die zu Gleitflächen gewordenen Schlagflügel sich langsamer durch den Druck
der unter ihnen hindurchstreichenden Luft heben.
Zu diesem Zweck wird gemäß der vorliegenden Erfindung der Kolben des Motors mit den
Schlagflügeln in Verbindung gebracht, so daß bei einer Explosion in dem Motor die Schlagflügel
abwärts bewegt werden. Der Rückwärtsgang des Kolbens wird durch die sich langsam
hebenden Schlagflügel bewirkt. Hierbei wird erreicht, daß die langsame Aufwärtsbewegung
der Schlagflügel durch die von dem Kolben zu leistende Kompressionsarbeit verzögert wird.
Es empfiehlt sich hierbei die Benutzung von Viertaktmotoren mit zwei Arbeitszylindern,
welche jedoch hintereinander geschaltet sind, so daß ihre Kolben an einer und derselben Kolbenstange
sitzen. Zur seitlichen Steuerung des Gleitfliegers dienen jalousieartige Flächen in der
festen Tragfläche, welche entweder von Hand oder von einer beweglichen Steuerfläche über
der Gleitfläche geöffnet werden können, um die Seitensteuerung und eventuell bei dauernder
Öffnung einer dieser Jalousieflächen einen schraubenartig sich senkenden Landungsflug
zu erzielen.
Die beiliegende Zeichnung veranschaulicht die vorliegende Erfindung.
(2. Auflage, ausgegeben am S. Juli igri.J
Fig. ι ist eine Aufsicht auf den schematisch dargestellten Gleitflieger.
Fig. 2 ist die Vorderansicht in schematischer Darstellung.
Fig. 3 bis 8 veranschaulichen Einzelheiten.
Fig. 3 bis 8 veranschaulichen Einzelheiten.
Der vorliegende Gleitflieger besteht der Hauptsache nach aus einer luftdichten, festen,
etwas nachgiebigen, im übrigen gegen die weiteren Teile des Gleitfliegers unveränderliehen
Gleitfläche i, auf welcher ein Motor 2 angeordnet ist. Mit der Kolbenstange dieses
Motors sind die inneren Hebelarme 3 der Schlagflügel 4 verbunden.
Die Schlagflügel schwingen um die Drehpunkte 5, welche von den Stangen oder Rahmen
6 unterstützt werden. Letztere sind ihrerseits bei 7 auf der festen Gleitfläche 1 ebenfalls
drehbar, um die erforderliche Beweglichkeit des Systems hervorzubringen. Die Schlagflügel
bestehen, wie Fig. 1 und 3 erkennen lassen, aus einer Mehrzahl schwungfederartiger Flächen
8, welche in bekannter Weise nach Art des Federkiels eine Stange 9 besitzen, durch die
jede einzelne Fläche 8 in zwei getrennte Flächen 10 und 11 geteilt wird. Die Stangen 9 sind, wie
Fig. 3 zeigt, in beliebiger AVeise in einem Rahmen 12 angeordnet, und zwar, wie die Fig. 5
und 6 zeigen, sind sie an der Innenseite dieses Rahmens nicht direkt, sondern mit Hilfe von
senkrecht stehenden Blattfedern 13 befestigt, welche'eine gewisse Verdrehung der Stangen 9
ermöglichen. Die Blattfedern können natürlich auch durch Spiralfedern ersetzt werden. Diese
Federn sind aber so stark zu wählen; daß sie nur eine verhältnismäßig geringe Verdrehung
der Stange zulassen (vielleicht um 10°). Die weitere Drehung wird durch Anordnen von
Anschlägen oder durch andere beliebige, hier nicht dargestellte Hilfsmittel verhindert. Dem
weiteren Druck der Luft auf die breitere Seite der Schlagflügel weicht diese um weitere 15°
bis 20° dadurch aus, daß die breitere Seite der Schlagflügel aus einem federnden Material hergestellt
ist. Die größte Abweichung der Flächen der Schlagflügel von der Horizontalen würde
so etwa 30° betragen können. An der Gleitfläche ι ist hinten eine beliebige Steuerfläche 15
in bekannter Weise angeordnet, welche zur Höhensteuerung dient.
Die seitliche Steuerung wird durch _ öffnen
oder Schließen je eines Systems jalousieartiger Flächen 14 und 14" in der Gleitfläche 1 bewirkt.
Beim Öffnen dieser jalousieartigen Flächen 14 senkt sich diese Seite des Gleitfliegers etwas,
weil die Luft durch die öffnungen von 14 entweicht.
Diese durchströmende Luft drückt auf die schrägen Flächen der Jalousien 14 und dreht
den ganzen Gleitflieger, so daß bei längerem öffnen der Gleitflieger sich in einem mehr oder
weniger großen Kreis bewegen würde. Wird dabei gleichzeitig der Motor ausgerückt, so
senkt sich der Gleitflieger schraubenartig zur Erde. Es wird dadurch eine sehr viel ungefährlichere
Landung desselben bewirkt.
Die Bedienung von dieser Jalousievorrichtung kann entweder durch den Führer erfolgen, oder
sie geschieht selbsttätig, wenn ein seitlicher Windstoß den Gleitflieger trifft. Zu diesem
Zweck befindet sich über der Gleitfläche 1 eine Fläche 19, die fest an der drehbaren Achse 20
befestigt ist. Die Fläche 19 steht bei normalem Flug stets nach hinten in der Richtung des
Fluges. Dieser Flug muß stets mit größerer Kraftentwicklung erfolgen, als die Kraft der
Luftströmungen ist. Ist eine seitliche Luftströmung stärker als die Kraft des Gleitfliegers,
so dreht sich die Fläche 19 aus der Flugrichtung ab in ihre eigene Richtung. Diese Drehbewegung
wird in der aus Fig. 7 und 8 ersichtlichen Weise auf die Jalousieflächen 14 übertragen, und der
Gleitflieger macht diese Drehung sofort mit. und stellt sich dabei je nach Bedarf etwas schräg
zur Horizontalen, genau in derselben Art, wie die Vögel es in solchem Falle machen.
Andererseits kann durch obige Vorrichtung durch verstärkten Schraubenflug ein schraubenartiges
Hochsteigen des Gleitfliegers bewirkt werden.
Die ganze Flugvorrichtung soll in folgender Weise wirken:
Angenommen, die Schlagflügel befinden sich in der in Fig. 2 voll ausgezogenen Lage, und der
Motor oder der eine Zylinder desselben ist mit dem komprimierten Gasgemisch gefüllt. Wenn
nun die Explosion stattfindet, so wird der KoI-ben aufwärts geschleudert und bewegt die
Schlagflügelflächen 4, so daß sie in die punktierte Stellung der Fig. 2 gelangen. Hierbei
wird unter den Schlagflügeln die Luft zusammengedrückt. Die einzelnen federartigen Flächen
drehen sich in bekannter Weise um ihre Stangen 9, wobei die größeren Teile 11 dieser Flächen
etwas nach aufwärts gerichtet werden. Die unter den Schlagflügeln zusammengedrückte
Luft kann entweichen und drückt dabei die federnden Flächen 11 noch weiter nach oben,
so daß sie um etwa 30 ° nach oben ausweichen. Durch das Durchströmen der zusammengedrückten Luft erhält die Vorrichtung einen Antrieb,
der den Gleitflieger nach vorn bewegt. Wenn die Abwärtsbewegung der Schlagflügel
ihr Ende erreicht, so stellen diese sich wieder horizontal und sind Gleitflächen.
Die in der punktiert angedeuteten Stellung (Fig. 2) befindlichen Schlagflügel 8 werden nun
durch die darunter hinweg streichenden Luftmengen gehoben und gelangen langsamer wieder
in die in Fig. 2 in vollen Linien ausgezogene Stellung zurück. Dabei wird der Kolben des
Zylinders in seine Anfangsstellung zurückgeführt, und es werden die Verbrennungsgase
aus dem Kolben herausgedrückt. Da nun, wie
Fig. 2 und 4 veranschaulichen, zwei Zylinder übereinander angeordnet sind, deren Kolben
an einer einzigen Kolbenstange sitzen, so können Viertaktmotoren benutzt werden, wobei
die Explosion abwechselnd in jedem Zylinder stattfindet, so daß bei jedem Hub der Kolben
eine Explosion erfolgt. Dabei leisten die sich hebenden Schlagflügel die Arbeit des Herausdrückens
der Verbrennungsgase aus dem einen
ίο Zylinder und die Kompression des angesaugten
Gasluftgemisches in dem anderen Zylinder.
Die Konstruktion des Motors ist eine beliebige.
In Fig. 4 ist schematisch angedeutet, daß die Ventile der beiden übereinanderliegenden Arbeitszylinder
durch eine Daumenwelle 16 bewegt werden. Diese Daumenwelle erhält ihren
dauernden Antrieb mittels eines Sperrades 17, das durch die Klinken 18 an der Kolbenstange
ao dauernd in einer Richtung umgetrieben wird. Die Steuerung des Motors und seine Konstruktion
ist im übrigen beliebig. Dabei ist natürlich darauf Rücksicht zu nehmen, daß schädliche
Stöße im Motor nicht auftreten dürfen; diese Gefahr läßt sich in bekannter Weise durch Bildung
von Luftkissen hinter den Kolben beseitigen. ■
Die gedrosselt aus diesen Luftkissen entweichende Luft wird ebenso wie die in den Aus
puffgasen noch vorhandene Kraft als Rückstoß 30 zur Vorwärtsbewegung des Gleitfliegers ausgenutzt.
Claims (2)
1. Gleitflieger mit aus federartig gestalteten, schmalen, um eine unsymmetrisch
liegende Längsachse drehbaren, bei der Abwärtsbewegung sich öffnenden Flächen als
Schlagflügeln, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlagflügel über einer festen Tragfläche
angeordnet sind, wobei die einzelnen federartigen Flächenteile, welche sich entgegen
der Wirkung von Federn bei der Abwärtsbewegung in bekannter Weise etwas öffnen, bei
Beendigung der Abwärtsbewegung sich sofort schließen und sodann bei ihrer Aufwärtsbewegung
den Kolben der auf der festen Tragfläche angeordneten Kraftmaschine in die Anfangsstellung zurückführen.
2. Gleitflieger nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß in der festen Tragfläche jalousieartig zu öffnende Flächen angeordnet
sind, die entweder von Hand oder von einer beweglichen Steuerfläche oberhalb der Gleitfläche durch Hebelübersetzung gesteuert
werden, um die Seitensteuerung und Stabilität sowie einen sich schraubenartig senkenden Landungsflug zu erzielen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE216181C true DE216181C (de) |
Family
ID=477618
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT216181D Active DE216181C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE216181C (de) |
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0
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