DE2161629B2 - Verfahren zum schmelzen von metallen unter elektrisch leitender schlacke und zuschlagstoffe hierzu - Google Patents
Verfahren zum schmelzen von metallen unter elektrisch leitender schlacke und zuschlagstoffe hierzuInfo
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Description
Die Erfindung betrifft das Schmelzen von Metallen unter elektrisch leitender Schlacke und insbesondere
das Einführen von Zusatzstoffen in das Metall- und/oder Schlackenbad im Verlauf der Herstellung von Barren
durch diskontinuierliche oder kontinuierliche Schmelz verfahren unter elektrisch leitender Schlacke.
Es ist bekannt, durch Schmelzen unter elektrisch leitender Schlacke Legierungen herzustellen, deren
Zusammensetzung anders ist als die des umzuschmelzenden Ausgangsmetalls oder die der umzuschmelzenden
Ausgangslegierung. Zu diesem Zweck werden metallische Legierungsprodukte mit verschiedenem
Kornaufbau kontinuierlich in das flüssige Schlackenbad im Verlauf der Umsehmelzung des Ausgangsmetalls
oder der Ausgangslegicrung eingeführt. Die Ausgangsmetalle oder -legierungen können entweder als in das
Schlackenbad eintauchende Abschmelzelektroden oder auch als Pulver, Körner oder Späne vorliegen, die
zusammen mit den zugeführten Legierungsstoffen im Schlackenbad umgeschmolzen werden, das in letzterem
Falle mit Hilfe einer nicht verzehrbaren Elektrode beheizt wird.
Diese Verfahren zur Herstellung von Legierungen haben jedoch bestimmte beträchtliche Nachteile und
führen im allgemeinen zu legierten Barren unzureichender Qualität, entweder im Hinblick auf die innere
Struktur oder im Hinblick auf die Oberflächenqualitäi oder aber auch im Hinblick auf beides. Da die in das
Metallbad einzuführenden Legierungsprodukte im allgemeinen einen höheren Schmelzpunkt als das Ausgangsmetall
und die Betriebstemperatur des Schlackenbads haben, können sie bei ihrem Durchgang durch die
Schlacke nicht vollständig schmelzen. Hieraus ergibt sich eine ungleichmäßige Verteilung der Legierungsstoffe im Metallbad und folglich auch im erhaltenen
Barren; die Qualität des Barrens wird um so schlechter, je mehr sich der Schmelzpunkt der Legierungsstoffe
und ihre relative Anreicherung im Barren erhöht. Das Zurückgreifen auf Legierungsprodukte mit sehr feiner
Zustandsform ist kaum vorteilhafter als die Verwendung von Körnern mit weniger feinem Kornaufbau. Die
auf das Schlackenbad geschütteten Metallpulver neigen nämlich dazu, große Klumpen zu bilden, die, wenn sie
erst einmal in der Schlacke versunken sind, nicht mehr vollständig zerfallen, während die großen Metallkörner
wegen ihrer relativ großen Masse das Schlackenbad schnell durchqueren, ohne vollständig zu schmelzen und
ohne daß sich die Legierungsstoffe gleichmäßig verteilen können.
Da die Legierungsprodukte in kaltem Zustand in die Kokille eingeführt werden, rufen sie im Schlackenbad
eine je nach ihrer Masse und der zugegebenen Menge mehr oder weniger ausgeprägte örtlich begrenzte
Abkühlung hervor. Diese örtliche Abkühlung, die um den Auftreffpunkt herum hervorgerufen wird, stellt,
besonders wenn es sich um metallische Zuschlagstoffe mit hohem Schmelzpunkt handelt, ein zusätzliches
Hindernis für ein schnelles und vollständiges Überführen in Lösung dar.
Die Betriebstemperatur des Schlackenbads läßt sich nicht in dem Maße erhöhen, wie es gegebenenfalls
erforderlich wäre, um die genannten Nachteile auszuschalten. Einerseits würden die Wärmeverlu^te bei
normalen Betriebsbedingungen einer solchen Erhöhung der Temperatur entgegenstehen, und andererseits
würde man hierdurch die Bildung einer schlechten Barrenoberfläche und einer ungünstigen inneren Struktür
bewirken. Die Kompromisse, die man in diesen Fällen eingeht, sind nur ein Notbehelf, und man verfügt
bis heute über kein wirklich effektives und allgemeines Verfahren zur Herstellung von Legierungen hoher
Qualität durch Umschalten eines Ausgangsmetaüs und eines metallischen Legierungsprodukts mit hohem
Schmelzpunkt unter elektrisch leitender Schlacke. Auch ist man in der Regel darauf beschrankt, nur solche
Barren umzuschmelzen, die vor ihrer Umschmelzung legiert wurden, und man kann den Legierungsvorgang
nicht noch im Verlauf der Umschmelzung eines Ausgangsmetalls durchführen, obwohl sich hieraus
praktische und wirtschaftliche Vorteile ergeben wurden.
Andererseits sieht man sich oft genötigt, dem Bad in der Kokille noch zusätzlich Umschmelzschlacke hinzuzufügen
bzw. verbrauchte Schlacke zu erneuern, insbesondere bei der Umschmelzung von großen
Mengen Ausgangsmetall bei kontinuierlichem Abzug des gebildeten Barrens. Im Verlauf der kontinuierlichen
oder diskontinuierlichen Zugabe dieser Zusätze, die in kaltem Zustand in die Kokille eingeführt werden, bildet
sich ebenfalls je nach der Menge der zugegebenen festen Schlacke eine mehr oder weniger ausgeprägte
örtliche Abkühlung der geschmolzenen Schlacke. Eine zusätzliche elektrische Energiezufuhr in die Schlacke
beim Zuschütten der Zugaben in die Kokille würde höchstens die Gefahr in sich bergen, das Umschmelzverfahren
zu stören, ohne das örtlich begrenzte erhöhte Kalorienbedürfnis decken zu können.
In Anbetracht der erwähnten Nachteile, die auf die Verwendung von herkömmlichen Zusatzstoffen zurückzuführen
sind, die während der kontinuierlichen oder diskontinuierlichen Umschmelzung von Metallen unter
elektrisch leitender Schlacke in das Metall- und/oder Schlackenbad eingeführt werden sollen, ist es Aufgabe
der Erfindung, ein verändertes Umschmelzverfahren unter Verwendung neuartiger Zusatzstoffe zu schaffen,
das die Nachteile vermeidet.
Gemäß der Erfindung kann jede örtlich begrenzte Temperaturverminderung des Bads, die durch das
Einführen von festen Zusatzstoffen hervorgerufen wird, die eine niedrigere Temperatur als das Schlackcnbad
haben, beinahe sofort in dem gewünschten Maße und am erforderlichen Ort durch eine Wärmeenergie-Zufuhr
kompensiert werden, die aus der chemischen Reaktion von wenigstens einem reaktionsfähigen
metallischen Element herstammt, dessen freie Energie Λ(Ί7ΐ\τ Rildune des entsprechenden Oxyds stark negativ
ist. Die reaktiven Elemente werden innig mit den Zusatzstoffen vermengt und sind so ausgewählt, daß
wenigstens ein Reaktionsprodukt einem der Bestandteile der Umschmelzschlacke entsprichu
Die dem Bad zuzuführende Wärmeenergiemenge ist im allgemeinen so gewählt daß sie praktisch der Menge
entspricht, die notwendig ist, um die Zusatzprodukte auf ihre Schmelztemperatur zu bringen und eine schnelle
und vollständige Umwandlung vom festen in den flüssigen Zustand zu bewirken. Diese Bedingungen sind
durch eine dem Mengenverhältnis der mit den Zusatzstoffen gemischten reaktiven Stoffen angepaßte
Dosierung leicht zu erfüllen. Bei verschiedenen Anwendungen, insbesondere wenn man eine Zugabe von
Schlacke oder Legierungsprodukten vornimmt, deren Schmelzpunkt im wesentlichen gleich ist wie die
Betriebstemperatur der Schlacke, bringt schon eine Unterdosierung an reaktiven Stoffen eine merkliche
Verbesserung der Bedingungen und des Umschmelzresultats, bezogen auf die vor der Erfindung praktizierte
Arbeitsweise. Wenn dagegen die Zugaben einen sehr hohen Schmelzpunkt haben, ist es vorteilhaft, eine
exothermere Mischung vorzusehen als unbedingt nölig. um in jedem Fall ein vollständiges und schnelles
Schmelzen der Zugaben sicherzustellen.
Die in Betracht zu ziehenden Zusatzstoffe können, wie schon aus dem Vorhergehenden hervorgeht, ganz
verschiedene Legierungsbestandteil wie auch verschiedene Schlackenformulierungen sein. Die ersteren
werden entweder in ausschließlich metallischem Zustand verwendet, in welchem Fall man in die Mischung
eine Sauerstoffverbindung einbringen kann, deren positiv geladener Bestandteil von den in die Mischung
kommenden Legierungselementen, wie z. B. Spane. Kupfer- und Manganoxyde usw. verschieden ist, oder
aber verwendet man Metalle, die mit wenigstens einem Oxyd vermischt sind, das einem der in ein Ausgangsmetall
oder eine Ausgangslegierung einzuführenden Legierungselemente entspricht, in welchem Fall das
Oxyd wenigstens teilweise den Sauerstofflieferanten für die exotherme Reaktion darstellt. Die Oxydmeng der
Legierungsstoffe in einer Mischung der zuletzt genannten Art überschreitet die stöchiometrische Menge
vorzugsweise nicht, die für die die erforderliche Wärmeenergiezufuhr liefernde Reaktion notwendig ist,
und jeder Überschuß an Legierungsstoffen kann der Mischung in metallischer Form zugegeben werden.
Wenn also eine Mischung aus metallischen Legierungsbestandteilen mit einem höheren Schmelzpunkt
als die Betriebstemperatur der Schlacke, mindestens einem reaktiven Element in der gewünschten Menge
sowie gegebenenfalls Sauerstofflieferanten in das schmelzende Schlackenbad eingeführt wird, ist diese
Mischung nach Reaktionsbeginn der Ort einer stark exothermen Reaktion, die eine örtlich begrenzte
Erwärmung bewirkt, wobei die Temperatur leicht über die des Schlackenbads und die dem Schmelzpunkt der
im allgemeinen verwendeten Legierungsstoffe entsprechende Temperatur hinausgehen kann. Die Legierungsprodukte schmelzen also unter dem Einfluß der
Reaktionswärme praktisch im selben Augenblick, in dem sie in das Bad eingeführt werden, vollständig, ohne
daß es nötig ist, daß die Schlackentemperatur gleich oder höher als der Schmelzpunkt der Zusätze liegt. Die
Tröpfchen aus geschmolzenem Metall können sich also frei im Schlackenbad während ihrer Wanderung in
Richtung auf das Metallbad verteilen, so daß die Verteilung im Barren homogen wird, was nicht der Fall
ist, wenn die Zusätze nur unvollständig schmelzen, wie
es bisher geschah. Die Reaktionsprodukte der reaktiven Hauptelemente stellen auch wegen ihrer hohen
Gleichgewichtskonstante die geeignetsten Bestandteile für die verschiedenen Formulierungen von Umschmelz- S
schlacken dar, weil sie nach ihrer Bildung mit der in der Umschmelzschlacke vorhandenen Schlacke verschmelzen.
Die in der Eisenmetallurgie am häufigsten verwendeter
Legierungsstoffe sind unter anderem: Titan, Molybdän, Vanadin, Wolfram, Mangan, Niob. Tantal,
Chrom, Kobalt und Nickel, die meistens in Form von Ferrolegierungen oder Mutterlegierungen aus mehreren
Bestandteilen, seltener in elementarer Form verwendet werden. Die Legierungsverbindungen wie
die anderen erfindungsgemäß in Frage kommenden Zusatzstoffe und die reaktiven Elemente werden vor
ihrer Verwendung vorzugsweise fein verteilt und innig gemischt. Sie können als pulverförmige Mischungen
verwendet werden, werden aber häufiger in gekörnter Form eingesetzt.
Die in dieser Beschreibung »reaktive Elemente« genannten Stoffe, deren freie Energie AG zur Bildung
des entsprechenden Oxyds stark negativ ist, und die besonders in Frage kommen, sind in der Reihenfolge
ihrer Reaktivität geordnet, hauptsächlich: Lanthan, Calcium. Cer, Barium, Titan, Zirkon, Aluminium.
Magnesium und Silicium. Da die Oxyde dieser Elemente überdies in veränderlichen Mengen in verschiedene
Zusammensetzungen von Umschmelzschlacken hineingehen, kann man für jeden Verwendungszweck das oaer
die reaktiven Elemente je nach der Zusammensetzung und den Eigenschaften der Schlacke auswählen. Die am
häufigsten verwendeten Stoffe sind offensichtlich Calcium, Aluminium und Magnesium. Aber die Zugabe
von geringeren Mengen an stabile Oxyde bildenden Stoffen wie Lanthan, Cerium, Zirkon, Titan oder
Silicium kann sich ebenfalls als günstig erweisen. Die ersteren stellen wegen ihres relativ niedrigen Gesi;chungspreises
die Grundelemente der erfindungsgenia-Ben Mischungen mit exothermer Reaktion dar und sind
so ausgewählt, da!3 sie möglichst der Zusammensetzung der Ausgangs-Umschmelzschlacke entsprechen oder ihr
gleichkommen. Die letzteren werden hauptsächlich gewählt, um gegebenenfalls Veränderungen der ph\sikaiischen
oder chemischen Eigenschaften der Schlacke auszugleichen, wie z. B. Erhöhungen der Schmelztemperatur
der Schlacke, die auf die Bildung eines Aluminiumüberschusses oder auf die Tendenz der
Schlacke zurückzuführen sind, bestimmte Legierung;»- stoffe, die am oxydierfähigsten sind, aus dem Ausgangsmetall
zu binden. Gegebenenfalls wird die Mischung durch Zugaben vervollständigt, die die Zusammensetzung
oder den Flüssigkeitsgrad der Schlacke konstant halten sollen, wie z. B. Fluoride.
Anstatt die periodischen Zugaben an Ergänzungsschlacke wie bisher in kaltem Zustand in die Kokille zu
schütten und so eine örtliche Abkühlung zu bewirken, bietet sich erfindungsgemäß die Möglichkeit, in die
Schlacke entweder in Abhängigkeil von der Zusammen-Setzung
der Schlacke gewählte reaktive Elemente einzuführen oder die berechnete Menge von einem oder
mehreren Bestandteilen der Schlacke durch die gleiche Menge an entsprechenden reaktiven Stoffen zu
ersetzen. Die bei der Einführung einer solchen Mischung in die Kokille freigesetzte Reaktionswärme
ruft eine last sofortige Auflösung der zugeführten Schlacke hervor, ohne den thermischen Zustand des. in
Betrieb befindlichen bades zu stören.
Bestimmte genannte reaktive Elemente werden schon in den Metallschmelzverfahren unter elektrisch
leitender Schlacke verwendet, aber mit einem ganz anderen Ziel als im erfindungsgemäßen Verfahren. So
werden Aluminium. Silicium und Ferrolegierungen ständig für die Entoxydierung der Schlacke bei der
Herstellung von Barren mit geringem Sauerstoffgehalt durch Umschmelzen verwendet. Diese Elemente werden
außerdem zum Ausgleich der im Verlauf der Umschmeizung des Ausgangsmetalls durch Oxydation
erlittene Verluste oder zur Legierung mit dem Ausgangsmetall in die Kokille gegeben. Titan wird
normalerweise als Stabilisator von Carbiden und Nitriden mit dem Ausgangsmetall legiert.
Obwohl sich diese Wirkungen zusätzlich durch eine Überdosierung an metallischen, reaktiven Elementen in
den erfindungsgemäßen Mischungen erreichen lassen, besteht der Zweck ihrer Verwendung hauptsächlich
darin, ihre stark exotherme Reaktion für das Erreichen einer örtlichen Temperaturerhöhung bei der Einführung
der kalten Zusatzprodukte in das Bad auszunutzen und dank der an der Einführungsslelle der Zusätze
gebildeien örtlichen intensiven Erwärmung eine voll
ständige und sozusagen sofortige Auflösung dieser Zusätze zu bewirken, ohne auf eine zusätzliche
elektrische Energiezufuhr angewiesen zu sein.
Wenigstens ein Teil der erforderlichen Menge an 111
das Ausgangsmetall einzuführenden Legierungsstoffen kann in Oxydform vorliegen, d.h. daß die Mischung
wenigstens einen Teil des für die Reaktion erforderlichen Sauerstoffs in Form von Oxyden eines oder
mehrerer Legierungsstoffe enthält. Diese Menge kann die stöchiomelrischc Menge für die Reaktion mit dem
reaktiven Stoff der Mischung erreichen, wobei die Konzentration des letzteren in der Mischung von der
Wärmemenge abhängt, die man freisetzen mochte. Durch die Nutzbarmachung der stark reduzierenden
Wirkung der erfindungsgemäßen Mischungen wird es also möglich, in der Umschmelzkokillc selbst die
Reduktion von wenigstens einem Teil der Oxyde aus den Legierungsstoffen durchzuführen, die in metallischem
Zustand im allgemeinen ziemlich teuer sind, schon deswegen weil sie durch Reduktion aus Oxyden
hergestellt werden. Obwohl es nicht Ziel der Erfindung ist, eine Reduktion von Oxyden an sich durchzuführen,
so kann man doch im Fall von bestimmten Oxyden die Einstellung von entsprechenden metallischen Legierungsstoffen
verringern, wenn nicht vollstärdig unter drücken. Neben den metallurgischen Vorteilen des
neuen Verfahrens zur Herstellung von Legierungen unter elektrisch leitender Schlacke, kommt ihm ebenso
sicher wirtschaftliche Bedeutung zu.
Es wurde gefunden, daß eine merkliche Verbesserung gegenüber der herkömmlichen Zugabe von metallischen
pulverigen oder körnigen Legierungsprodukten in die Umschmelzkokillc schon erreicht werden konnte,
wenn man das oder die metallischen Zusatzstoffe in fein verteiltem Zustand mit einem gemahlenen nichtmetallischen
Substrat mischt, das die gleiche oder eine ähnliche Zusammensetzung wie die Umschmelzschlacke hat und
wenn man diese Mischung in Körner umwandelt, die eine geringere Dichte als der metallische Legierungsbestandteil
haben, so daß bei der Verwendung die Verweilzeit der metallischen Legierungsprodukte im
Schlackenbad verlängert wrd und die Freisetzung der
Legierungsstoffe fortlaufend in dem Maße wie das Substrat schmilzt, geschieht. Es bleibt jedoch bestehen.
daß diese nichtreaktiven Körner ebenfalls eine örtliche Abkühlung bewirken, so daß sie verzögert und
verlangsamt schmelzen.
Gemäß der Erfindung ist es möglich, bei der Bildung der zur Herstellung der genannten Körner dienenden
Mischung wenigstens einen Teil der mineralischen Bestandteile des Substrats durch die entsprechenden
reaktiven metallischen Elemente zu ersetzen. Man erhält auf diese Weise eine gekörnte Mischung mit
exothermer Reaktion, die die Kalorien liefert, die notwendig sind, um die sonst eintretende örtliche
Abkühlung auszugleichen und das beschleunigte Schmelzen des Substrats und der Legierungsprodukte
zu bewirken.
Durch die Erfindung wird es zum erstenmal möglich, in ein Umschmelzbad sowohl Schlacke als auch
Legicrungsprodukte einzuführen, die als Überschuß
wenigstens einen Teil entsprechender Oxyde enthalten
können, ohne daß die allgemein bekannten Nachteile auftreten. Dies ist möglich dank der Einführung von
Zusatzstoffen, die als reaktive Sloffe verwendet werden,
deren Reaktionswärme die vollständige und fast sofortige Schmelzung der Zusätze bewirkt, ohne daß
man in das thermische Verhalten des Bades durch eine zusätzliche elektrische Energiezufuhr eingreifen muß.
Man muß jedoch darauf achten, daß die Zusammensetzung
der Zusätze so ausgewählt ist. daß die vorbestimmten Grenzen für die elektrische Leitfähigkeit,
die Viskosität, die Temperatur oder die Basi/.ität der Schlacke in Anbetracht einer optimalen Durchführung
der Umschinelzung nicht überschritten werden.
109 508/344
Claims (11)
1. Diskontinuierliches ode· kontinuierliches Metallschmelzverfahren
unter elektrisch leitender Schlacke unter Zugabe von in das Metall- und/oder Schlackenbad im Verlauf des Betriebs einzuführenden
Zuschlagstoffen in die Kokille, dadurch
gekennzeichnet, daß jede Temperaturverminderung des flüssigen Bades, die durch die
Einführung von festen Zusatzstoffen hervorgerufen wird, fast sofort in dem gewünschten Maße und am
erforderlichen Ort durch eine Wärmeenergiezufuhr ausgeglichen wird, die aus der chemischen Reaktion
von wenigstens einem reaktiven metallischen Element stammt, dessen freie Energie Δ G zur
Bildung des entsprechenden Oxyds stark negativ ist und das den Zusatzstoffen in dosierten Mengen
zugegeben ist, wcbei die reaktiven Elemente vorzugsweise so ausgewählt sind, daß wenigstens
eines der Reaktionsprodukte einem der Bestandteile der eingesetzten Umsehmelzschlacke entspricht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wärmeenergiezufuhr im wesentlichen
der Menge entspricht, die notwendig ist. um die Zuschlagstoffe auf ihre Schmelztemperatur zu
bringen und die vollständige und schnelle Umwandlung vom festen in den flüssigen Zustand zu
bewirken.
3. Zuschlagstoffe zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sie in inniger Mischung Legierungsverbindungen und/oder Bestandteile der Umsehmelzschlacke
enthalten sowie wenigstens ein reaktives metallisches Element, dessen Elnergie AG zur
Bildung des entsprechendes Oxyds stark negativ ist, und wenigstens eines der Reaktionsprodukte mit
wenigstens einem der Bestandteile der verwendeten Umsehmelzschlacke identisch ist.
4. Zuschlagstoffe nach Anspruch 3. dadurch gekennzeichnet, daß die Dosierung der reaktiven
Elemente in der Mischung mit exothermer Reaktion so gewählt ist, daß die freigesetzte Reaktionswärme
im wesentlichen der Menge entspricht, die notwendig ist. um die nichtreaktiven Zusätze auf ihre
Schmelztemperatur zu bringen und die vollständige und schnelle Umwandlung vom festen in den
flüssigen Zustand zu bewirken.
5. Zuschlagstoffe nach einem der Ansprüche 3 oder 4. dadurch gekennzeichnet, daß die reaktiven
Elemente in der Reihenfolge ihrer Reaktivität hauptsächlich Lanthan, Calcium, Cer. Barium. Zirkon,
Aluminium, Magnesium, Titan und Silicium sind.
6. Zuschlagstoffe nach einem der Ansprüche 3 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß sie außerdem eine Sauerstoffverbindung enthalten, die mindestens
einen Teil des für den Ablauf der Reaktion notwendigen Sauerstoffs freizusetzen vermag.
7. Zuschlagstoffe nach einem der Ansprüche 3 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierungsbestandteile in der Reaktionsmischung ausschließlich
in metallischer Form vorliegen.
8. Zuschlagstoffe nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Teil
wenigstens eines der Legierungsbestandteile in der Oxydform des entsprechenden Legierungselements
vorliegt.
9. Zuschlagstoffe nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Oxydmenge der Legierungselemente in der Mischung die stöchiometrische
Menge nicht übersteigt, die für die die erforderliche Wärmeenergiezufuhr liefernde Reaktion notwendig
ist, und jeder Oberschuß an Legierungselementen in der Mischung in metallischer Form vorliegt.
10. Zuschlagstoffe nach einem der Ansprüche 3 bis
6, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Teil von wenigstens einem der mineralischen Bestandteile
der Schlacke durch eine äquivalente Menge des entsprechenden reaktiven metallischen Elements
ersetzt ist.
11. Zuschlagstoffe nach einem der Ansprüche 3 bis
9, dadurch gekennzeichnet, daß sie in Form von zusammengesetzten Körnern mit einer geringeren
Dichte als die des oder der metallischen Legierungsbestandteile vorliegen.
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