DE2160745C3 - Verfahren zur Aufarbeitung von chlorierten Kohlenwasserstoff-Rückständen - Google Patents
Verfahren zur Aufarbeitung von chlorierten Kohlenwasserstoff-RückständenInfo
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Description
Gegenwärtig fallen große Mengen chlorierter Rückstände bei den verschiedensten Verfahren an.
Die Zusammensetzung dieser Rückstände hängt von dem Verfahren ab. bei dem sie erhalten werden.
Einige dieser Rückstände sind chlorierte teerige Rückstände, wobei einige Bestandteile derselben
mindestens 8 Kohlenstoffatome im Molekül aufweisen. Andere chlorierte Rückstände sind chlorierte
C4-Verbindungen und/oder chlorierte C6-Verbindungen.
Die chlorierten Cg-Rückstände können andere Materialien enthalten, nämlich chlorierte C,- bis C4-Verbindungen.
Die chlorierten C4- und/oder chlorierten C6-Verbindungen können Materialien, die chlo-
rierte C,- bis C3-Verbindungen darstellen, und/oder
chlorierte Cg-Rückstände enthalten. Es gibt also Quellen für Rückstände, die für die Industrie lästig
sind, da sie beseitigt oder anderweitig behandelt werden müssen.
ι ί Die GB-PS 1205 831 beschreibt ein Verfahren, bei
welchem halogenierte Abfall-Kohlenwasserstoffe durch Verbrennen mit Sauerstoff in Abwesenheit eines
Katalysators bei einer Temperatur von 538 bis 1649° C, vorzugsweise 538 bis 1093° C, in Chlor
2» und/oder Chlorwasserstoff überführt werden. Die
Gase werden weitgehend mit einer Schmelze von Kupfer(I)-ChlGrid und/oder Kupfer(I)-Oxychlorid
umgesetzt, um eine Schmelze herzustellen, die Kupfer(II)-halogenid enthält. Letzteres wird in einer wei-
r. teren Stufe mit einem Kohlenwasserstoff und/oder einem halogenierten Kohlenwasserstoff umgesetzt.
Diese Rückstände können in Gegenwart von Dampf bei sehr hohen Temperaturen in der Größenordnung
von 800 bis 1300° C in einem besonderen
«ι Brenner von extrem robuster Bauart mit Luft behandelt werden. In einer solchen Behandlung wird Chlorwasserstoffentwickelt.
Weiche Zusammensetzung die zu behandelnden Rückstände auch immer aufweisen, der organische Bestandteil des Rückstands geht verlo-
r> ren.
Ein anderes Verfahren zur Behandlung von chlorierten Rückständen, welche aus ein oder mehreren
teilweise chlorierten aliphatischen Kohlenwasserstoffen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bestehen, besteht
4i) darin, die Rückstände zu verdampfen und weiter zu
chlorieren, indem man sie in flüssigem Zustand in ein fluidisiertes Bett aus einem teilchenförmigen Material
einführt, bei dem es sich gewöhnlich um ein inertes Material, wie z. B. Sand, handelt, und indem man sie
π mit molekularem Chlor bei einer Temperatur im Bereich von 200° C bis 700° C behandelt. Ein solches
Verfahren stellt einen Fortschritt in der Technik dar. Es ist in der britischen Patentschrift 1 174583 beschrieben.
Wenn jedoch die genannten chlorierten
κι (!,-Rückstände in das Bett eingeführt werden, dann
wird das inerte tcilchenförmige Material mit Kohlenstoff und Teeren in Mengen bis zu 50 Gew.-% und
manchmal darüber, bezogen auf das Bett, verunreinigt. Zu irgendeiner Zeit muß das tcilchenförmige
r> Material entfernt werden, wobei wieder die Schwierigkeit der Beseitigung des verunreinigten teilchenförmigen
Materials auftaucht. Wenn versucht wird, die teerigen Niederschläge auf dem teilchenförmigen
Material auszubrennen, dann entsteht die Schwierig-
M) kcitdcr Beseitigung des Rauchs, der Hexachlorobcnzol
enthält. Wenn ein Chlorierungskatalysator anstelle eines inerten teilchenförmigen Materials bei diesem
Verfahren verwendet wird, dann wird die Aktivität des Chloricrungskatalysators rasch verringert, da sich
h'i Kohlenstoff und Teere auf dem Katalysator ablagern.
Außerdem werden chlorierte C^-Riickstände bei einem solchen Verfahren nicht beseitigt, da sie die wärmestabile
und unerwünschte Verbindung Hcxachlor-
benzol bilden.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zur wirksamen Aufarbeitung einer Reihe von chlorierten Kohlenwasserstoff-Rückständen
zu schaffen.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Aufarbeitung von chlorierten Kohlenwasserstoff-Rückständen,
welche aus einer oder mehreren der folgenden Komponenten bestehen:
a) chlorierte teerige Rückstände, wobei einige Bestandteile
derselben mindestens 8 Kohlenstoffatome im Molekül aufweisen,
b) chlorierte C4-Verbindungen, und
c) chlorierte C6-Verbindungen,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man die genannten
Rückstände in ein fluidisiertes Bett eines auf einem Träger aufgebrachten Oxychlorierungskatalysators
einführt, während man gleichzeitig ein molekularen Sauerstoffe enthaltendes Gas in das 200 bis
500° C heiße fluidisierte Bett einführt.
Bevorzugte Ausführungsformen des vorstehend angegebenen Verfahrens sind in den vorstehenden
Unteransprüchen 2 bis 7 aufgezeigt.
Der verwendete Katalysator ist ein solcher, wie er normalerweise bei Oxychlorierungsreaktionen verwendet
wird. In geeigneter Weise besteht er aus einer Verbindung von Kupfer, wie z. B. Kupfer(II)-chlorid,
das auf einem Träger niedergeschlagen ist. Die Kupferverbindung kann mit einem Alkalimetallchlorid
wie z. B. Kaliumchlorid, gemischt sein. Eine Verbindung eines anderen Metalls mit veränderlicher Wertigkeit,
wie z. B. ein Chlorid eines seltenen Erdmetalls, kann ebenfalls in den letzteren Katalysator
eingearbeitet werden.
Geeignete Träger für dieOxychlorierungskatalysatoren
sind z. B. Aluminiumoxyd, i lciumdioxyd oder Silidumdioxyd-AIuminiumoxyd. Siliciumdioxyd-AIuminiumoxyd-Träger
enthalten einen hohen Anteil, und zwar gewöhnlich mehr als 70 Gew.-%, Siliciumdioxyd,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Trägers, und sind im Handel erhältlich.
Beim erfindungsgernäßen Verfahren wird als
Quelle für molekularen Sauerstoff zweckmäßigerweise Luft verwendet.
Die Menge des beim erfindungsgemäßen Verfahren
zu verwendenden Sauerstoffs hängt von den jeweiligen Reaktionsbedingungen und der Zusammensetzung
der organischen Beschickung und der Art des gewünschten Produkts ab. Zur Erzielung bester Resultate
ist aber neben dem Sauerstoff, der für die Oxychlorierung der verdampften chlorierten Kohlenwasserstoffe
erforderlich ist, auch ein Überschuß über die stöchiometrische Menge nötig, die zur Verbrennung
der Teere errechnet wird.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren kann eine große Menge Wärme aufgrund der Verbrennung des
organischen Ausgangsmaterials entwickelt werden. Diese kann durch geeignete Kühlmaßnahmen abgeführt
werden. Beispielsweise kann Perchloräthylen in flüssigem Zustand oder im Dampfzustand in das fluidisierte
Bett eingeführt werden, um den Temperaturanstieg im Bett zu verringern.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert. Die Prozentangaben beziehen sich auf
das Gewicht, sofern nichts anderes angegeben ist.
Beispiel 1
In einem Glasreaktor mit 5 cm Durchmesser, der an der Unterseite mit einer gesinterten Glasscheibe ausgerüstet war, wurden 500 ml (240 g) eines Oxychlorierungskatalysators eingeführt. Kurz über der Scheibe war am Reaktor eine Abzweigung ange-
In einem Glasreaktor mit 5 cm Durchmesser, der an der Unterseite mit einer gesinterten Glasscheibe ausgerüstet war, wurden 500 ml (240 g) eines Oxychlorierungskatalysators eingeführt. Kurz über der Scheibe war am Reaktor eine Abzweigung ange-
ί bracht, durch welche ein flüssiges chloriertes Kohlenwasserstoffgemisch
eingeführt werden konnte. Der Katalysator bestand aus Kupferchlorid, Kaliumchlorid
und Neodymchlorid (2% Cu, 2% K, 2% Nd), weiche auf einem aus Mjkrokügelchen bestehenden SiIiciumdioxyd
niedergeschlagen waren.
Der Reaktor wurde auf 450° C gehalten, und ein Gasgemisch.!« 60 list Luft, 15 l/st S'kstoffund
24 l/st HC_ wurde durch das Katalysatocbett hindurchgeführt, so daß es in fluidisiertem Zustand ge- > halten wurde. 35 g/st eines flüssigen Gemisches aus Chlorkohlenwasserstoffen, das aufgrund der Anwesenheit von ungefähr 2 Gew.-% Teere ein schwarzes Aussehen besaß (einige Komponenten desselben besaßen mindestens 8 Kohlenstoffatome im Molekül)
24 l/st HC_ wurde durch das Katalysatocbett hindurchgeführt, so daß es in fluidisiertem Zustand ge- > halten wurde. 35 g/st eines flüssigen Gemisches aus Chlorkohlenwasserstoffen, das aufgrund der Anwesenheit von ungefähr 2 Gew.-% Teere ein schwarzes Aussehen besaß (einige Komponenten desselben besaßen mindestens 8 Kohlenstoffatome im Molekül)
>o wurden durch die Abzweigung eingefühlt. Das Gemisch
aus Chlorkohlenwasserstoffen enthielt neben den Teeren annähernd 92% chlorierte C1-. C2- und
^-Kohlenwasserstoffe (7% chlorierte C1-Verbindungen,
52% C2Cl4,3% chlorierte C4-Verbindungen)
>■> und auch 1 % Benzol und Chlorbenzole. Der Abstrom
aus dem Reaktor wurde durch eine Reihe von Kühlern hindurchgeführt. Der Versuch dauerte 2 st. Es wurde
festgestellt, daß das kondensat aus einer klaren farblosen Flüssigkeit bestand. Außerdem hatte der Kata-
ω lysator seine normale Farbe beibehalten. Er wies keinerlei
Anzeichen von Kohlenstoffabscheidung auf. Der Abgasstrom enthielt 2,5 V°I--% CO2 und etwas
CO, entsprechend einer Menge von 15 bis 20% des im Gemisch der Chlorkohlenwasserstoffe vorhande-
j-, nen Kohlenstoffs. Das erhaltene Produkt wurde analysiert.
Es wurde festgestellt, daß es 4% CCl4, I %
C2HCI3, 82% C2Cl4, 7% C2Cl6, 2% C4Cl6 und 0,5%
Polychlorbenzole enthielt.
4() Beispiel 2
Es wurde das allgemeine Verfahren von Beispiel I verwendet, wobei jedoch das Fluidisierungsgas nur
aus Luft und Stickstoff bestand und die Versuche während eines Zeitraums von 4 st bei verschiedenen
■π Temperaturen ausgeführt wurden. Auch hier war das Kondensat wieder eine klare farblose Flüssigkeit. Am
Ende der Versuche enthielt der Katalysator nur 0,1 Gew.-% Kohlenstoff. Einzelheiten der Versuche
sind in der folgenden Tabelle angegeben.
260
60
18
60
18
44
33
Temperatur (0C) 450 360
Luftstrom (l/st) 60 60
Stickstoffstrom (l/st) 15 18
Chlorkohlenwasserstoffbeschickung (g/st) 35 41
Kondensiertes Produkt (g/st) 20 27
Umwandlung in CO2 (% des
zugeführten Kohlenstoffs) 25 20 6
Produktanalyse:
Luftstrom (l/st) 60 60
Stickstoffstrom (l/st) 15 18
Chlorkohlenwasserstoffbeschickung (g/st) 35 41
Kondensiertes Produkt (g/st) 20 27
Umwandlung in CO2 (% des
zugeführten Kohlenstoffs) 25 20 6
Produktanalyse:
CHCl1 4
CCl4 ' 2 2 2
C2HCl, 6 3 I
C2Cl4 87 70 61
C2H4CI1 1 5 12
C2E1CI," - 15 12
C2H2Cl4 (svm) - I 3
C,HCI5 3
0,2 | 0,4 | 0,7 |
0,6 | 0,3 | 0,2 |
0,4 | 0,6 | 0,1 |
C2Cl6
Chlorbenzole
0,4
0,5
Es wurde das allgemeine Verfahren von Beispiel 2 verwendet, jedoch bestand das flüssige Gemisch der
chlorierten Kohlenwasserstoffe im wesentlichen aus chlorierten Äthanen, Pentachlorobutadien, Hexachlorobutadien, Polychlorobenzolen und Teeren. Das
Gemisch wurde als Rückstand bei der Herstellung von Trichloräthylen und Perchloräthylen erhalten. Einzelheiten der Versuche bei verschiedenen Temperaturen sind in Tabelle 2 angegeben. In jedem Versuch
war das kondensierte Produkt eine klare farblose Flüssigkeit. Außerdem enthielt der Katalysator keine
Kohlenstoffabscheidung. Die Bedingungen und Resultate sind in Tabelle 2 angegeben.
20
C2CI6
Chlorbenzole
Es wurde das allgemeine Verfahren von Beispiel 2 verwendet, jedoch bestand der Katalysator aus Kupferchlorid (7% Cu) auf gamma-Aluminiumoxyd. Die
Reaktionscemperatur betrug 300° C. Das Fluidisie- in rungsgasgemisch bestand aus Luft (70 l/st) und Stickstoff (40 l/st). 35 g/st des Gemisches aus Chlorkohlenwasserstoffen wurden durch die Abzweigung
eingeführt. Das kondensierte Produkt war eine klare farblose Flüssigkeit (25 g/st). Das Austrittsgas ent- r,
hielt 3,6 VoI.-% CO2, was 30% des im Chlorkohlenwasserstoffgemisch anwesenden Kohlenstoffs bedeutet. Der Katalysator enthielt keinerlei Anzeichen von
Kohlenstoffabscheidung. Das Produkt wurde analysiert. Es enthielt folgendes (%):
C2H4Cl2 6
C2H3CI, 1
C2Cl4 73
C2H2Cl4 (sym) 15
C2Cl6 2
C4CI6 1
Es wurde das allgemeine Verfahren von Beispiel 2 verwendet, jedoch bestand der Katalysator aus Kupferchlorid (2% Cu) und Kaliumchlorid (2% K) auf
einem Siliciumdioxyd-Aluminiumoxyd-Träger. Der Reaktor wurde auf 370° C gehalen und 60 l/st Luft
und 50 l/st Stickstoff wurden durch das Bett hindurchgeführt. Durch die Abzweigung wurden 60 g/st
des Chlorkohlenwasserstoff gemisches eingeführt. Das kondensierte Produkt (41 g/st) war eine klare farblose
Flüssigkeit. Das Austrittsgas enthielt 6 Vol.-% CO2 4n
und 4 Vol.-% CO, was 50% des im Chlorkohlenwasserstoffgemisch vorhandenen Kohlenstoffs bedeutet.
Der Katalysator enthielt keine Kohlenstoffablagerungen. Diis Produkt wurde analysiert. Es enthielt folgende Bestandteile (%):
C2H4CI2 3
C2HCi3 2
C2H3Cl3 1
C2Cl4 82
r>
55
bo
Temperatur ("C) | Beispiel | 450 | 6 | 350 | 250 |
Luftstrom (l/st) | 60 | 60 | GO | ||
Stickstoffstrom (l/st) | 15 | 15 | 15 | ||
Chlorkohlenwasserstoff | |||||
beschickung (g/st) | 46 | 50 | 50 | ||
Kondensiertes Produkt (g/st) | 29 | 36 | 41 | ||
Umwandlung in CO2 (% des | |||||
Kohlenstoffs in der | |||||
Beschickung) | 45 | 20 | 8 | ||
Produktanalyse: | |||||
CCI4 | 2,0 | 23 | 0,3 | ||
C2HCl3 | 0,6 | 7 | 0,6 | ||
C2Cl4 | 50 | 24 | 4 | ||
C1H1Cl4 (sym) | _ | 4 | 16 | ||
c;hcis | — | 12 | 14 | ||
C2Cl6 | 3 | 1,7 | 6 | ||
C4HCl5 | 13 | 32 | |||
C4Cl6 | 42 | 30 | 5 | ||
Tetra-, Penta- und Hexa- | |||||
chlorbenzole | 1,1 | 1,3 | 2,3 | ||
Es wurde das allgemeine Verfahren von Beispiel 2 verwendet. Das flüssige Gemisch aus Chlorkohlenwasserstoffen bestand aus einem Gemisch aus C1-, C2-
und Q^Chlorkohlenwasserstoffen, Teeren, Benzol
und Chlorbenzolen gemeinsam mit einer größeren Menge von 1,2-Dichloräthan (gesamte Beschickungsgeschwindigkeit 152 g/st; 0,6% des gesamten Gemisches bestand aus chlorierten C4-Verbindungen). Die
Reaktionstemperatur betrug 425° C, und das Fluidisierungsgas enthält 25 l/st Chlor, 39 l/st Sauerstoff
und 10 l/st Stickstoff. Der Versuch dauerte 2 st.
Es wurden 388 g eines klaren flüssigen Produkts erhalten. Der Katalysator zeigte keinerlei Anzeichen
von Kohlenstoffabscheidung. Das Austrittsgas enthielt CO2 und CO, entsprechend 12% des im Chlorkohlenwasserstoffgemisch anwesenden Kohlenstoffs.
Das Produkt wurde analysiert. Es enthielt folgendes (%)
4
8
26
39
1,5
3,5
11
0,7
0,5
C2H2Cl2
C2HCl3
C2Cl4
C2H3CI3
C2H2CI4
H2CI4
HCI5
tarierte C4-Verbindungen
Es wurde das allgemeine Verfahren von Beispiel 1 verwendet. Jedoch bestand bei diesem Versuch die
organische Brcchickung aus Hexachlßrobutadien, und außerdem wurde als Trägerkatalysator derjenige von
Beispiel 4 verwendet.
Der Reaktor wurde auf der gewünschten Temperatur gehalten, und Sauerstoff wurde in Form von Luft
(gemeinsam mit Dampf) durch das Katalysatorbett hindurchgeführt, um es in fluidisiertem Zustand zu
halten. Zum Zwecke des Vergleichs wurde das Verfahren unter ähnlichen Bedingungen wiederholt, wobei jedoch der Katalysator (der auch 2% Nd enthielt)
sich auf einem uus Mikrokügelchen bestehenden SiIiciumdioxyd befand. Die Bedingungen der Versuche
und die erhaltenen Resultate sind in Tabelle 3 ange-
geben. In der Tabelle bedeutet HCBD Hexachlorbutadien.
Vergleich | Versuch 2 | |
Versuch 1 | Silicium- dioxyd |
|
Katalysatorträger |
Silicium-
dioxyd/ Alu miniumoxyd |
460 |
Temperatur (0C) | 461 | 108 27 23 |
Beschickung (g) HCBD H2O |
101 27 22 |
6 r\ λ 83,0 |
Organisches Produkt (g) C2CI4 C2Ci6 HCBD |
20,8 1,1 |
23 |
% Umwandlung des HCBD |
99 |
Aus der Tabelle geht hervor, daß nahezu eine vollständige Entfernung von HexachlorbutiHien in Versuch
1 stattfand, wogegen in Versuch 2 ment mehr als ein Viertel des Hexachlorbu adiens entfernt worden
waren. In Versuch 1 fand auch eine gewisse Umwandlung des Hexachlorbutadiens in Perchloräthylen statt.
Das anorganische Produkt von Versuch 1 bestand aus Chlor, Chlorwasserstoff, Dampf und großen Mengen
Kohlendioxyd.
Es wurden die Vorrichtung und das Verfahren von Beispiel 7 verwendet. Es kam jedoch kein Dampf zur
Anwendung, und außerdem war der chlorierte Kohlenwasserstoffrückstand ein solcher, der bei der Herstellung
von Trichlorethylen und Perchloräthylen erhalten wird. Er enthielt chlorierte C4- und C6-Kohlenwasserstoffe
und chlorierte Cj-Kohlenwasserstoffe. Die P.esul'.ste iir.d :r. Tabe'ie Ί -»"."■>"ebr. !η A"' T"
belle 4 bedeutet PCBD Pentachlorbutadien und HCBD Hexachlorbutadien.
37O°C | Be- | Pro | 465° C | Be- | Pro |
schik- | dukt | schik- | dukt | ||
kung | (g) | kung | (g) | ||
(g) | (g) |
C2HCI,
C2Cl4
C2Cl4
C2H2CI4 (sym)
C2HCI5
C Cl
POBD/HCBD
'' Chlorierte
'' Chlorierte
Benzole
2,1
28,3
15,4
18,1
47,6
15,4
18,1
47,6
3,2
0,7
37,0
1.2
0,6
2,7
3,6
37,0
1.2
0,6
2,7
3,6
0,6
1.4 18,8 10,2 12,0 31,6
2,1
0,6 16,0
0,1 0,3 0,1
Es ist ersichtlich, daß die chlorierten C- und C.Verbindungen
wirksam beseitigt wurden, und zwar insbesondere bei der höheren Temperatur. Es fand
eine gewisse Umwandlung in Perchloräthylen statt. Die anorganischen Produkte der Versuche bestanden
aus Chlor, Chlorwassrstoff und Kohlenoxyden, wobei beträchtlich mehr Chlor und Kohlenoxyde im Versuch
mit der höheren Temperatur anwesend waren.
Es wurden die Vorrichtung und das Verfahren von Beispiel 8 verwendet. Die organische Beschickung
bestand jedoch aus Hexachlorbenzol (in der Dampfphase). Die Resultate sind in Tabelle 5 angegeben.
In Tabelle 5 bedeutet HCB Hexachlorbenzol.
Temperatur 0C
365
460
HCB zugeführt (g)
HCB verbrannt (g)
HCB verbrannt (g)
37 16
60 58
wirksam beseitigt wurde, und zwar insbesondere bei der höheren Temperatur.
Claims (7)
1. Verfahren zur Aufarbeitung von chlorierten Kohlenwasserstoff-Rückständen, die aus einer
oder mehreren der folgenden Komponenten bestehen:
a) chlorierte teerige Rückstände, wobei einige Bestandteile derselben mindestens 8 Kohlenstoff
atome im Molekül aufweisen,
b) chlorierte C4-Verbindungen, und
c) chlorierte C6-Verbindungen,
dadurch gekennzeichnet, daß man die genannten Rückstände in ein fluidisiertes Bett eines
auf einem Träger aufgebrachten Oxychlorierungskatalysators einbringt, während man gleichzeitig
ein molekularen Sauerstoff enthaltendes Gas in das 200 bis 500° C heiße fluidisierte Bett
einführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man gemäß Anspruch 1, Absatz
a) chlorierte leerige Rückstände einsetzt, die auch clorierte C1- bis ^-Kohlenwasserstoffe oder
bromchlorierte Kohlenwasserstoffe oder aromatische Kohlenwasserstoffe oder chlorierte aromatische
Kohlenwasserstoffe oder eine Mischung aus den genannten Halogenkohlenwasserstoffen
und/oder Kohlenwasserstoffen enthalten.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man gemäß Anspruch 1, Absatz
a) chlorierte teerige Rückstände einsetzt, die 0,1 bis 10Gew.-% chlorierte C4- und/oder C6-Verbindungen
enthalten und daß man als Träger für den Oxychlorierungskatalysator Siliciumdioxyd
oder Aluminiumoxyd verwendet.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man
chlorierte Kohlenwasserstoff-Rückstände einsetzt, die zumindest die chlorierten teerigen Rückstände
gemäß Anspruch 1, Absatz a) enthalten und daß man dem fluidisieren Bett auch Chlor
und/oder Chlorwasserstoff zuführt.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man
chlorierte Kohlenwasserstoff-Rückstände einsetzt, die insgesamt über 10 bis zu 50 Gew.-%
chlorierte C4- und/oder C6-Verbindungen, bezogen
auf die dem Bett zugeführten Rückstände, enthalten.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man für den Oxychlorierungskatalysator
einen Träger verwendet, der aus Siliciumdioxyd-Aluminiumoxyd besteht.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man
chlorierte Kohlenwasserstoff-Rückstände einsetzt, die im wesentlichen aus chlorierten C4-
und/oder C6-Verbindungen bestehen und daß man für den Oxychlorierungskatalysator einen Siliciumdioxyd-Aluminiumoxyd-Trüger
verwendet.
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