DE2160009A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines injizierbaren Trägers für Radioisotope - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines injizierbaren Trägers für RadioisotopeInfo
- Publication number
- DE2160009A1 DE2160009A1 DE19712160009 DE2160009A DE2160009A1 DE 2160009 A1 DE2160009 A1 DE 2160009A1 DE 19712160009 DE19712160009 DE 19712160009 DE 2160009 A DE2160009 A DE 2160009A DE 2160009 A1 DE2160009 A1 DE 2160009A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- sterile
- solution
- gelatin
- freeze
- water
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K51/00—Preparations containing radioactive substances for use in therapy or testing in vivo
- A61K51/12—Preparations containing radioactive substances for use in therapy or testing in vivo characterised by a special physical form, e.g. emulsion, microcapsules, liposomes, characterized by a special physical form, e.g. emulsions, dispersions, microcapsules
- A61K51/1282—Devices used in vivo and carrying the radioactive therapeutic or diagnostic agent, therapeutic or in vivo diagnostic kits, stents
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K51/00—Preparations containing radioactive substances for use in therapy or testing in vivo
- A61K51/12—Preparations containing radioactive substances for use in therapy or testing in vivo characterised by a special physical form, e.g. emulsion, microcapsules, liposomes, characterized by a special physical form, e.g. emulsions, dispersions, microcapsules
- A61K51/1217—Dispersions, suspensions, colloids, emulsions, e.g. perfluorinated emulsion, sols
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K2123/00—Preparations for testing in vivo
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Optics & Photonics (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Pharmacology & Pharmacy (AREA)
- Epidemiology (AREA)
- Dispersion Chemistry (AREA)
- Animal Behavior & Ethology (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Public Health (AREA)
- Veterinary Medicine (AREA)
- Heart & Thoracic Surgery (AREA)
- Medicines Containing Antibodies Or Antigens For Use As Internal Diagnostic Agents (AREA)
- Medicinal Preparation (AREA)
Description
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines injizierbaren Trägers für Radioisotope
Die Verwendung von Radioisotopen in injizierbarer Form ist in der Medizin seit langem für diagnostische Zwecke üblich.
Die zu diesem Zweck angewendeten Radioisotope müssen natürlich eine verhältnismäßig kleine Halbwertszeit aufweisen, da
eine längerdauernde Aktivität im Körper eines Patienten nicht erwünscht ist. Die Halbwertszeit der für diesen Zweck verwendeten
Isotope liegt zumeist in der Größenordnung von Stunden, und daher ist es üblich, Trägermischungen herzustellen und
diese mit dem radioaktiven Traces* unmittelbar vor der Anwendung in der Diagnose zu vermischen.
Seit kurzem ist es möglich geworden, durch Verwendung bestimmter Träger für die aktive Verbindung spezifische Organe
zu untersuchen. Dies beruht auf der Tatsache, daß bestimmte Trägerverbindungen durch die physiologische Umsetzung im Körper
in bestimmten Organen ^angereichert werden, so daß diese Organe, wenn die Träger mit absorbierten Radioisotopen ver-
209827/1017
setzt waren, diagnostisch untersucht werden können, und zwar entweder durch quantitative Bestimmung der amittierten Aktivität
oder durch Autoradiographie, eine der Röntgenaufnahme entsprechenden Technik, bei der anstelle einer außerhalb des
Körpers befindlichen Strahlungsquelle die Strahlungsquelle innerhalb des Körpers benutzt wird.
Kolloidaler Schwefel akkumuliert in der Leber und
^ in der Milz und in geringeren Ausmaßen in den Lungen. Kolloidales
Eisenhydroxyd akkumuliert in den Lungen.
1Es ist bekannt, daß Technetium-99 in beachtlichem
Maße auf kolloidalem Schwefel mit einer Partikelgröße bis 2,0 ,um absorbiert wird; die besten Resultate werden allerdings
dann erhalten, wenn eine Partikelgröße des Schwefelkolloids von weniger als 1,2 ,um eingesetzt wird. Auch Indium-113 wird auf
in kolloidaler Form vorliegendem Eisenhydroxyd absorbiert.
' Die bisher übliche Technik der Trägerherstellung aus kolloidalem
Schwefel besteht darin, daß eine wässerige Lösung mit einem Gehalt an Gelatine und Natriumthiosulfat mit einer wässerigen
Lösung des Tracers, wie beispielsweise Natrium-pertechnetat versetzt
wird, zu dieser Lösung dann Säure zugegeben und kurz, vorzugsweise im siedenden Wasserbad, erhitzt wird, um das Natriumthiosulfat
in kolloidalen Schwefel zu überführen. Die Lösung wird dann abgekühlt und mit einer physio-
209827/1017
logisch unbedenklichen Base annähernd neutralisiert. Die bei diesem Verfahren übliche Ausrüstung besteht zumeist aus einer
wäßrigen Lösung aus Gelatine und Natriumthiosulfat, einer
Säurelösung und einer Basenlösung, die vorzugsweise zusammen mit einem Puffer verwendet wird.
Das bisher übliche Verfahren weist zwei bedeutende Nachteile auf. Der eine Nachteil besteht darin, daß eine Gelatine- und eine Natriumthiosulfatlösung mit einer Lösung
der anderen Komponenten versetzt werden, so daß sich eine *
fertige Injektionslösung mit einem ziemlich großen Wasservolumen
ergibt. Durch dieses Wasservolumen werden einerseits die Radioisotope stark verdünnt und andererseits muß das gesamte
Volumen injiziert werden, so daß sich daraus oft eine schlechtere Aktivitatsm:essung
; bei gleichzeitiger aufgrund des Wasservolumens uj^genehmer und eventuell gefährlicher Injektion
ergibt.
Der zweite Nachteil bei Verwendung einer wäßrigen
Gelatine- und Natriumthiosulfatlösung besteht darin, daß diese
Mischung nur eine geringe Stabilität und eine schlechte Lager fähigkeit aufweist. Bei längerdauernder Aufbewahrung bei Zimmertemperatur
zeigen wäßrige Lösungen des Natriumthiosulfates
eine Neigung, in Zersetzungsprodukte zu zerfallen, die keinen
kolloidalen Schwefel mehr bilden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen injizier bar en Träger für Radioisotope aus Gelatine und
2098^7/1017 ;-:' ?
kolloidalem Schwefel zu entwickeln, der in kleinen Wassermengen
schnell löslich ist, (normale Gelatine ist verhältnismäßig schlecht wasserlöslich), und der ein unbegrenztes Lagervermögen
aufweist. ·
Zur Lösung der Aufgabe wird daher eine Kombinationspackung zur
Herstellung eines injizierbaren Trägers für Radioisotope vorgeschlagen, welche dadurch gekennzeichnet ist, daß sie a) einen steril verschlossenen
Behälter mit einer sterilen gefriergetrockneten Mischung . aus Gelatine und Natriumthiosulfat oder Gelatine und Eissen-(III)-äthylat, .
b) eine sterile Spritzampulle mit einer sterilen Säurelösung und
c) eine sterile Spritzampulle mit einer sterilen, gegebenenfalls mit
einem Puffer versetzte Baselösung enthält.
In den bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung wird eine Gelatinelösung dadurch hergestellt, daß Gelatine:.in
pyrogenfreiera schwebstoffreiem,destilliertem Wasser suspendiert
wird, diese Suspension dann sterilisiert und die entstandene Lösung abgekühlt wird. Weiterhin wird eine Lösung des Natriumthiosulfates
vorzugsweise als Natriumthiosulfat-pentahydrat in kaltem, pyrogenfreiern, destilliertem Wasser hergestellt,
die dann durch ein Bakterienfilter in ein sauberes steriles Gefäß
filtriert wird.
209827/1017
Berechnete Mengen der beiden Lösungen werden dann in einen sterilen Behälter eingebracht und unter aseptischen Bedingungen
gefriergetrocknet. Danach werden die Behälter verschlossen, und zwar vorzugsweise mit einer festschließenden
Stechkappe wie beispielsweise einer Gummikappe oder einem Gummikorken. Weiterhin werden sterile, pyrogenfreie Lösungen
einer Säure und einer Base, die Base vorzugsweise zusammen mit einem Puffer, hergestellt, die jeweils in eine sterile Vorrichtung
zum Injizieren in den sterilen Behälter mit der gefriergetrockneten Mischung aus Gelatine und ÜTatriumthiosulfat verpackt
werden. Vorzugsweise werden als Verpackungen Kunststoffspritzen zum einmaligen Gebrauch verwendet.
Die gefriergetrocknete Mischung aus Gelatine und Natriumthiosulfat ist sehr schnell in kleinen Wasserraengen löslich
und weist eine fast unbegrenzte Lagerfähigkeit auf.
Zur Herstellung der injizierbaren Radioisotopenlösung
wird eine wäßrige Lösung eines Radioisotops wie beispielsweise Natrium-pertechnetat in den Behälter mit der gefriergetrockneten
Mischung aus Gelatine und Natriumthiosulfat unter Verwendung einer Kanüle injiziert, die Bestandteile miteinander
vermischt, eine bestimmt Menge Säure zugegeben und die gesamte Lösung nach erneutem Vermischen kurzzeitig auf erhöhte
Temperaturen erwärmt." Dabei bildet sich der kolloidale Schwefel mit Gehalt an absorbierten Radioisotopen. Die Mischung wird
dann abgekühlt und eine Base, vorzugsweise zusammen mit einem
209827/1017
Puffer, zur Einstellung des pH-Wertes in den Behälter injiziert. Die fertige Mischung wird dann zu diagnostischen Zwecken
einem Patienten injiziert.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich auch bei anderen
injizierbaren kolloidalen Trägern wie beispielsweise bei kolloidalem Eisenhydroxyd anwenden. In diesem Falle wird anstelle
des Natriumthiosulfates Eisen-III-äthylat verwendet, das
schnell in vorzugsweise, aber nicht notwendigerweise alkalischem Milieu ein salzfreies kolloidales Eisen-III-hydroxyd ergibt,
das dann ein Radioisotop wie beispielsweise Indium-113
absorbiert.
Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnungen näher erläutert.
Figur 1 zeigt einen Querschnitt durch einen sterilen
Behälter für Gelatine und Natriumthiosulfat.
Figur 2 zeigt in Draufsicht den Behälter aus Figur 1
mit einer Metallbördelkappe.
Figur 3 zeigt in Draufsicht den Behälter aus Figur 1
nach Abnahme der Metallbördelkappe.
Figur 4 und 5 zeigen in Draufsicht Injektlonsvorriohtungen
für eine Säure- bzw. Base/Puffer-Lösung.
209827/1017
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
sollten alle Bestandteile und Geräte sauber und steril sein. Verwendetes .Wasser muß pyrogenfrei und im wesentlichen
schwebstoffrei sein. Die Herstellung der Gelatinelösung erfolgt, indem Gelatine in Wasser suspendiert wird, so daß sie
sich kurzfristig mit Wasser vollsaugen kann, die entstandene leimartige Suspension wird nach Verschließen des Behälters
durch Anwendung von Hitze und vorzugsweise überhitztem Dampf sterilisiert, wobei nicht nur eine Sterilisation der Suspension
erfolgt, sondern auch die Gelatine vollständig gelöst wird. Der Ausdruck 'Lösung1 ist nicht vollständig korrekt, weil
es sich im wissenschaftlichen Sinne um ein kolloidales Sol handelt.
Da die Gelatinelösung anschließend gefriergetrocknet
wird, ist die Menge des zur Herstellung der Lösung verwendeten Wassers nicht begrenzt; allerdings werden im allgemeinen je
Liter Wasser 60 g bis 100 g Gelatine eingesetzt. Gelatinesuspensionen dieser Konzentration nehmen bei Zimmertemperatur in ungefähr
10 bis 20 Minuten eine optimale Menge Wasser auf, so daß eine längere Immersion nicht notwendig ist.
Die Lösung des Natriumthiosulfates, vorzugsweise in
Form des Pentahydrates, erfolgt bei Zimmertemperatur oder
darunter. Die Temperatur ist an und für sich nicht ausschlaggebend, wenn beachtet wird, daß die Löslichkeit bei höherer
Temperatur etwas besser ist, aber andererseits erhöhte Temperaturen . wegen der möglichen Zersetzung des Natriumthiosulfates
in kolloidalen Schwefel nicht empfohlen werden kömien.
Zumeist wird Natriumthiosulfat-pentahydrat eingesetzt, es können
aber anuh Thiosulfate anderer Hydratationsgrade oder gege-
209827/ 1017
benenfalls Kaliumthiosulfat verwendet werden.
Die Thiosulfatlösung wird dann durch einen Bakterienfilter zur Entfernung von Schwebstoffen und Bakterien filtriert.
Die Thiosulfatlösung kann, ebenfalls wegen der folgenden Gefriertrocknung verschieden stark konzentriert sein, im allgemeinen werden 3g bis 8 g Thiosulfat je Liter Wasser verwendet.
Vorzugsweise werden Filter mit einer Porenweite von ungefähr 0,8jHm zur Entfernung aller Bakterien verwendet.
Unter aseptischen Bedingungen werden dann Teile der Gelatinelösung und der Thiosulfatlösung in kleine sterile Behälter
10, vorzugsweise in Form von sauberen sterilen Serumampullen,
eingefüllt. Im allgemeinen werden Lösungsmengen entsprechend k· bis 40 mg Gelatine und vorzugsweise 8 mg Gelatine und
1 bis k mg und vorzugsweise 2,5 mg Natriumthiosulfat-penta«
hydrat in jeden Behälter eingebracht.
Die in den Behälter eingebrachten Lösungen werden dann unter aseptischen Bedingungen gefriergetrocknet. Anschließend
werden die Behälter mit einem fest schließenden Durchstechverschluß wie beispielsweise einem Gummistopf en oder
einem ähnlichen Verschluß aus elastomerem Material und darüber angebrachter Metallbördelkappe verschlossen.
In dem Behälter 10 befindet sich eine Schicht 19 aus der gefriergetrockneten Mischung aus Gelatine und TUiosulfat.
Der doppelte Verschluß des Gefäßes beateilt aus einem
Gummiclurchstechstopfen 12, über den eiiio Metallböräelknppe \h
209827/ 1017
mit einem Randteil 16 und einer entfernbaren Mittelplatte 18 befestigt ist. Die Mittelplatte 18 wird erst unmittelbar vor
der Verwendung abgerissen und gestattet eine sterile Injektion in den Behälter 10.
Anschließend werden die Säure- und Basenlösung hergestellt. Die verwendete Säure sollte physiologisch unbedenklich
sein, aus diesem Grunde werden zumeist wäßrige Lösungen von Phosphorsäure oder Salzsäure einer Stärke von 0,5 bis ungefähr
0,15 n und vorzugsweise 0,1 η verwendet. Die Säure wird in eine sterile Injektionsvorrichtung eingefüllt, die ein Injizieren
in den sterilen Behälter mit der gefriergetrockneten Mischung aus Gelatine und Natriumthiosulfat gestattet. Vorzugsweise
werden daher Kunststoffkanülen zum einmallen Gebrauch
verwendet. Bei Anwendung der beschriebenen Mengen an Gelatine und Natriumthiosulfat werden vorzugsweise 5 ml-Kanülen mit
einer Füllung von 2 ml Säure verwendet. Derartige Kanülen 20 und 30 sind in Figur k bzw. 5 dargestellt und enthalten einen
Behälterteil 22 bzw. 32, die mit Druckkolben Zk bzw. 3^ und
Hohlnadeln 26 bzw. 36 ausgerüstet sind. Die Säurelösung 28 und
Basenlösung 38 sind im Behälterteil 22 bzw. 32 zwischen den
Druckkolben Zk bzw. Jk und den Hohlnadeln 26 bzw. 36 eingefüllt.
In einer entsprechenden Kanüle ist also auch die physiologisch verträgliche Basenlösung eingefüllt, die vorzugsweise,
aber nicht notwendigerweise, einen physiologisch verträglichen Puffer enthält. Als Basen können Kalium- oder Nateriumhydroxyd
oder die entsprechenden Carbonate verwendet werden.
209827/1017
Als Puffersubstane wird im allgemeinen Natrium- oder Kaliumdihydrogenphosphat
angewendet.
Die Konzentration der verwendeten Basen beträgt 0,05 bis 0,15 η und vorzugsweise-0,1 n.
Der in der Basenlösung gelöste Puffer weist meist eine Stärke zwischen 0,1 bis 0,2 η und vorzugsweise 0,15 η
auf.
Im allgemeinen werden also k bis ^O mg und vorzugsweise
8 mg Gelatine, 1 bis k und vorzugsweise 2,5 mg Natriumthiosulfat-pentahydrat
verwendet, die mit 1 bis 5 ml einer Säurelösung mit einem Gehalt an 0,1 bis 0,3 und vorzugsweise 0,2
Milliäquivalent Säure und/oder einer Basenlösung mit einem Gehalt an 0,15 bis 0,35 und vorzugsweise 0,28 Milliäquivalent
Base zusammen mit 0,2 bis 0,*l· und vorzugsweise 0,3 mMol eines
Puffers versetzt werden. Beim Vermischen dieser Mengen und dem
üblichen Verarbeiten ergibt sich eine Injektionslösung mit einem pH-Wert zwischen 6 und 6,5 und vorzugsweise 6,3 bis 6,5.
Das diesen Mischungen zuzusetzende Radioisotop liegt vorzugsweise in Form eines wasserlöslichen Salzes vor. Bevorzugt
eingesetzt wird Natrium-pertechnetat. Bei Verwendung der
angegebenen Mengen de"r Trägerlösung wird eine Menge des Radioisotops
mit einer Gesamtaktivität von 1 bis 10 Millicurie.vorzugsweise eingesetzt. Zur Herstellung der injektionsfertigen
Lösung wird das Radioisotop in Lösung in den verschlossenen Be-
209827/1017
hälter mit der gefriergetrockneten Mischung aus Gelatine und
Natriumthiosulfat injiziert. Die Bestandteile bilden nach sorgfältigem
Vermischen eine Lösung, die anschließend mit der Säurelösung unter sorgfältigem Mischen und Schütteln versetzt wird.
Die so hergestellte Lösung wird dann kurzfristig zur Bildung der kolloidalen Schwefellösung erhitzt, wobei sich das Radioisotop
auf dem Kolloid absorbiert. Die Mischung wird vorzugsweise auf einem kräftig siedenden Wasserbad mit einer Badtemperatur
von 900C bis 1000C 2 bis 10 Minuten und vorzugsweise
3 Minuten erwärmt. Ein zu langes Erhitzen ist zu vermeiden, da sich dann durch Aggregation der Kolloidpartikel größere Partikel
-.. . " über der optimalen Größe von weniger als 2jun und
vorzugsweise unter 1,2 um bilden können. Die Kolloidlösung
wird dann abgekühlt und mit der berechneten Menge Basenlösung versetzt. Dann ist die Injektionslösung für diagnostische
Zwecke gebrauchsfertig.
Wie bereits erwähnt, bestand eine der Schwierigkeiten der bisher üblichen Trägerlösungen darin, daß aufgrund der
zu starken Verdünnung eine unzureichende Absorption des Radioisotops auf dem Träger eintrat. Es wurden Versuche mit den erfindungsgemäßen
Trägerlösungen durchgeführt, die die Nachteile
exzessiv verdünnter Lösungen bestätigten. Bei Verwendung von Trägerlösungen nach Beispiel 1 mit einem Zusatz von 0,5 bis
3 ml einer standardisierten Natriura-pertechnet at-lösung wurde
eine Partikelgröße unter lt2JJjn erhalten und die Menge an
freiem Pertechnetat lag unterhalb der Meßbarkeitsgrenze. Bei
Verwendung von 5 ml der gleichen Lösung stieg nicht nur die
Partikclgrößo auf 2 jafl, sondern auch ungefähr k0% der Gesamt-
209827/ 1017
aktivität wurde in Form von freiem , d.h. gelöstem und nicht absorbiertem Pertechnetat nachgewiesen.
Eine Verdünnung der Lösung führt daher zu einer zunehmenden Partikelgröße. Derartig-vergrößerte Partikel können
sich in den Lungenkapillaren festsetzen, während die kleineren Partikel, wie gewünscht, vom reticuloendothelialen System aufgenommen
werden.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher
erläutern.
Herstellung der Gelatine-Hatriumthiosulfat-Mlschung:
1 g Gelatine wurde in 12,5 ml pyrogenfreiem und im wesentlichen
schwebstoffreiem destillierten Wasser gelöst. Nach zehnminütigem Stehen wurde diese Lösung in einen Behälter überführt, der
mit einer Metallbördelkappe verschlossen wurde, mit Dampf sterilisiert
und abgekühlt .wurde.
250 mg Natriumthiosulfat-pentahydrat wurden in 50 ml
pyrogenfreiem destilliertem Wasser bei Zimmertemperatur gelöst
und dann durch ein Bakterienfilter mit. einer Porenweite von
0,8JU-In in einen sterilen Behälter filtriert. Jeweils 0,1 ml der
Gelatinelösung und 0,5 ml der Thiosulfatlösuiig wurden zusammen
in sterile saubere Gefäße eingefüllt, gefriergetrocknet und mit
Gummistopfen und Metallbördelkappen verschlossen.
2 0 9 8 2 7/1017
Herstellung der Säuren- und Basenlösung.
a) 2 ml einer in sterilem, pyrogenfreiem Wasser hergestellten
0,111-n-Lösung von HCl werden in Z, 5 ml-Kunststoffkanülen eingefüllt.
b) In einem Liter pyrogenfreiem und schwebstoffreiem Wasser
werden 22,3 g Natrium-dihydrogenphosphat und 5,5 g Natriumhydroxyd
gelöst. Die Lösung entspricht einer O,139-n-Natriumhydroxydlösung
und einer 0,163-n-Natrium-dihydrogenphosphatlösung.
Jeweils 2 ml dieser gepufferten Basenlösung werden in 2,5 ral-Kunststoffkanülen für den einmaligen Gebrauch eingefüllt.
Herstellung der In.iektionslösung.
1 ml einer sterilen, pyrogenfreien und im wesentlichen schwebstoffreien Lösung des Natrium-pertechnetates
wird in einen Behälter mit einer gefriergetrockneten Mischung
aus Gelatine und Hatriumthiosulfat aus Beispiel 1 injiziert.
Nachsorgfältigem Vermischen der Bestandteile wird der Inhalt der Kanüle aus Beispiel 2 (a) injiziert, wieder sorgfältig vermischt
und der Behälter in einem kräftig siedenden Wasserbad 3 Minuten lang erhitzt, abgekühlt und mit dem Inhalt der Kanüle
aus Beispiel 2 (b) vermischt.
209827/1017
Claims (1)
- Patentansprüche1. Kombinationspackung zur Herstellung eines injizierbaren Trägers für Radioisotope, dadurch gekennzeichnet, daß siea) einen steril verschlossenen Behälter mit einer sterilen gefriergetrockneten Mischung aus Gelatine und Natriumthiosulfat oder Gelatine und Eisen(III)-äthylat,b) eine sterile Spritzampulle mit einer sterilen Säurelösung undc) eine sterile Spritzampulle mit einer sterilen, gegebenenfalls mit einem Puffer versetzten Baselösungenthält.2. Kombinationspackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß siea) einen steril verschlossenen Behälter mit einer gefriergetrockneten Mischung aus 4 bis 40 mg Gelatine und 1 bis 4 mg Natriumthiosulfat-pentahydrat,b) eine sterile Kanüle mit 0,1 bis 0,3 Milliäquivalent Säure in 3 bis 5 ml Wasser undc) eine sterile Kanüle mit 0,15 bis 0,35 Milliäquivalent Base und 0,2 bis 0,4 mMol Phosphatpuffer in 3 bis 5 ml Wasserenthält.209827/10173. Kombinationspackung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß siea) einen steril verschlossenen Behälter mit einer sterilen gefriergetrockneten Mischung aus"8 mg Gelatine und 2,5 mg Natriumthiosulfat-pentahydrat,b) eine sterile Kanüle mit 2 ml 0,11 N Salzsäure in pyrogenfreiem Wasser undc) eine sterile Kanüle mit 2 ml einer pyrogenfreien wässrigen Lösung mit einem Gehalt an 0,139 mMol Natriumhydroxid und 0,163 m Mol Natriumdihydrogenphosphat-monohydratenthält.Ί. Kombinationspackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß siea) einen steril verschlossenen Behälter mit einer sterilen gefriergetrockneten Mischung aus *1 bis ^O mg Gelatine und 1 bis k mg Eisen(III)-äthylat,b) eine sterile Kanüle mit 0,1 bis 0,3 Milliäquivalent einer Säure in 3 bis 5 ml Wasser undc) eine sterile Kanüle mit 0,15 bis 0,35 Milliäquivalent Base und 0,2 bis 0,4 m Mol Puffer in 3 bis 5 ml Wasserenthält.20982 7 / 1D175. Verfahren zur Herstellung des Teiles a) der Kombinationspackung nach Anspruch 1 bis hs dadurch gekennzeichnet, daß eine sterile schwebstofffreie Lösung mit einem Gehalt an 1I bis kO mg und vorzugsweise 8 mg Gelatine mit einer sterilen schwebstofffreien Lösung mit einem Gehalt an 1 bis H und vorzugsweise 2,5 mg Natriumthiosulfat oder mit einer sterilen schwebstofffreien Lösung von Eisen(III)-äthylat in einen sterilen Behälter vermischt, die Mischung gefriergetrocknet und der sterile Behälter mit der Mischung in an sich bekannter Weise keimfrei verschlossen wird.si:cm:wy7/1017
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US9527170A | 1970-12-04 | 1970-12-04 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2160009A1 true DE2160009A1 (de) | 1972-06-29 |
Family
ID=22251071
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712160009 Pending DE2160009A1 (de) | 1970-12-04 | 1971-12-03 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines injizierbaren Trägers für Radioisotope |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US3743714A (de) |
DE (1) | DE2160009A1 (de) |
FR (1) | FR2116420B1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2828941A1 (de) * | 1978-06-30 | 1980-01-10 | Robert Thomas Gordon | Mittel zur behandlung von krebs |
Families Citing this family (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CA1105815A (en) * | 1977-06-17 | 1981-07-28 | Paul-Emile Bonneau | Red blood cell labelling kit |
US4540410A (en) * | 1982-11-16 | 1985-09-10 | Serono Pharmaceutical Partners | Lyophilized compositions, preparation and use thereof |
US5326532A (en) * | 1993-02-25 | 1994-07-05 | E. I. Du Pont De Nemours And Company | Apparatus for chemically processing toxic materials |
US6225611B1 (en) | 1999-11-15 | 2001-05-01 | Hull Corporation | Microwave lyophilizer having corona discharge control |
EP1870649A1 (de) | 2006-06-20 | 2007-12-26 | Octapharma AG | Gefriertocknung zum Erzielen einer bestimmte Restfeuchte durch beschränkte Desorptionsenergiepegeln. |
EP3571281A4 (de) | 2017-01-27 | 2020-12-23 | Food & Beverage Innovations, LLC | Vorrichtung und verfahren zur herstellung von produkten auf gelatinebasis |
-
1970
- 1970-12-04 US US00095271A patent/US3743714A/en not_active Expired - Lifetime
-
1971
- 1971-11-30 FR FR717142807A patent/FR2116420B1/fr not_active Expired
- 1971-12-03 DE DE19712160009 patent/DE2160009A1/de active Pending
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2828941A1 (de) * | 1978-06-30 | 1980-01-10 | Robert Thomas Gordon | Mittel zur behandlung von krebs |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2116420B1 (de) | 1974-07-19 |
FR2116420A1 (de) | 1972-07-13 |
US3743714A (en) | 1973-07-03 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69010221T2 (de) | In situ gebildete Polysaccharidgele. | |
EP0108253B1 (de) | Technetium-99m-Tetraphosphonate zur szintigraphischen Darstellung RES-haltiger Organe und der Lymphgefässe und Verfahren zu deren Herstellung | |
DE2358759A1 (de) | Verfahren zur herstellung einer therapeutischen zusammensetzung | |
CH659394A5 (de) | Behaelter enthaltend ein schwerloesliches lyophilisiertes arzneimittel auf protein-basis. | |
DE2160009A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines injizierbaren Trägers für Radioisotope | |
DE2534985A1 (de) | Verfahren zum markieren mit 99 m technetium | |
DE1951769A1 (de) | Pharmazeutische Suspension und Stabilisierungsverfahren | |
DE2710728C2 (de) | Reagens für die radiologische Abtastung von Organen, Verfahren zu seiner Herstellung und seine Verwendung | |
DE2115066A1 (de) | Verpackungseinheit fur radioaktive Kennzeichnungsmittel | |
EP0363502B1 (de) | Flüssiges, wismuthaltiges Arzneipräparat, Verfahren zum Herstellen desselben und seine Verwendung | |
DE69619518T2 (de) | Wasserlösliche pulverzusammensetzungen und ihre verwendungen | |
AT395533B (de) | Verfahren zur herstellung einer pharmazeutischen, parenteralen dosiseinheit von na-piperacillin | |
EP0003041B1 (de) | Technetium-99m-markiertes Diagnostikum zur Darstellung des retikuloendothelialen Systems (RES) und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE3879966T2 (de) | Kalziumchlorid enthaltende zubereitung bei der vorbeugung und behandlung von hypocalcaemie bei wiederkaeuern. | |
DE2327870C2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines mit 99↑m↑ Tc markierten Phosphat-Zinn-Komplexes zur Szintigraphie | |
DE68902755T2 (de) | Antineoplastische formulierungen. | |
DE2950832C2 (de) | Spritzfertige injizierbare wäßrige Lösungen der Alkalisalze von Canrenoinsäure und Furosemid | |
DE2556001C3 (de) | Spritzfertige injizierbare Lösungen mit einem Gehalt an Alkalicanrenoat | |
DE2013039A1 (de) | Arzneimitteltablette zur oralen Verabreichung | |
DE2304381C3 (de) | Hoch 113m Indium-acetylacetonat enthaltendes Mittel für die szintigraphische Funktionsdiagnostik der Leber auf dessen Herstellung | |
DE3530821C2 (de) | Luprostiolhaltige Lösung | |
DE2606561C3 (de) | Verfahren zur Herstellung eines Technetium-99m-markierten Knochendiagnostikums | |
DE2536008C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von zur Bindung von Technetium geeigneten zinnhaltigen Humanserumalbumin-Partikeln | |
DE2433643A1 (de) | Zweikammerbehaelter fuer pharmazeutische loesungen | |
DE814317C (de) | Verfahren zur Herstellung haltbarer Loesungen von Penicillin liefernden Praeparaten |