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Verschluss für Behältnisse Es handelt sich im Folgenden um einen Verschluss
für hehältnasse zur Aufbewahrung von gesundheitsschädlichen Stoffen, mit einer eine
Entnahmeöffnung aufweisenden Kappe und einem an der Kappe beweglich angeordneten,
die Entnahmeöffnung verschliesenden, mit einem Griffteil zur Betätigung von Hand
versehenen Deckel.
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Zweck des vorgeschlagenen Verschlusses ist die Sicherung von bei unsachgemässem
Gebrauch die Gesundheit schädigenden Stoffen, die insbesondere als Haushaltsartikel
Verwendung finden, gegen die Benutzuncj durch Kinder.
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In jüngster Zeit ist eine ständige Zunahme von Vergiftungen rnit Haushaltartikeln
zu beobachten, die Anzahl dieser Vergiftungen tangiert direkt hinter derjenigen
der Vergiftungen mit Arzneimittteln, und in der überwiegenden Zahl der Vergiftungsfälle
sind Kleinkinder im zweiten und dritten
Lebens jahr betroffen (Deutsche
Apotheker-Zeitung 1971, S.671). Die vom Gesetzgeber vorgeschriebene Kennzeichnung
von toxisch wirksamen Stoffen bietet keinerlei Schutz für Kleinkinder, weil jene
durch Warnsymbole oder andere Hinweise auf Packungen, die von den Kindern weder
verstanden noch geiesen werden können, nicht von dem Umgang damit abgehalten werden;
im Gegenteil: Wirkt schon oft die an -sprechende Aufmachung vpn Packungen für Kinder
recht verlockend, so kann ein besonders auffälliges Warnsymbol noch zusätzlich anreizend
wirken. Kleinkinder sind besonders gefcihrdet, weil viele für Erwachsene lediglich
als bedingt gesundheitsschädlich einzustufende Stoffe gegenüber Kindern als lebensbedrohende
Gifte angesehen werden müssen.
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Die im Folgenden vorgeschlagene Neuerung geht von der Überlegung aus,
dass ein echter Schutz gegen Vergiftungen von Kleinkindern durch gesundheltsschadliche
Stoffe nur dann gegeben ist, wenn die zur Aufbewahrung der Stoffe vorgesehenen E3ehältnisse
sozusagen "selbstsichernd" ausgebildet sind, das heisst, dass eine Öffnung des betreffenden
Gefsses zwar durch einen Erwachsenen, keinesfalls aber von einem Kleinkind im Alter
bis zu etwa 6 Jahren durchgeführt werden kann.
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Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Verschluss für Behältnisse
zur Aufbewahrung von gesundheitsschädlichen Stoffen so auszubilden, dass zu deren
Öffnung eine Kraft erforderlich ist, welche von Kindern bis zu einem bestimmten
Alter nicht aufgebracht werden kann.
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Diese Aufgabe wird an einem Verschluss der eingangs erwahnten Art
gelöst durch ein zwischen Griffteil und Kappe eingesetztes, den Deckel in seine
Geschlossenstellung drückendes
Federelement, welches auf den Griffteil
eine Kraft ausübt, die zu Beginn der Freigabe der Entnahmeöffnung wenigstens 1 Kilopond
beträgt. Durch geeignete Wahl der Federkonstanten des Federelementes lässt sich
die zum Öffnen erforderliche Kraft vorbestimmen; Versuche haben gezeigt, dass ein
8-jähriges Kind unter ungünstigen Bedingungen eine Kraft von knapp 3 Kilopond kurzzeitig
auszuüben imstande ist (ein kräftiges1O-J.ahriges schon etwa 6 Kp!), sodass die
vorgeschlagene Kraft von wenigstens 1 Kilopond in jedem Falle Sicherheit gegenüber
Öffnen durch Kleinkinder im Alter von 2 bis 3 Jahren zu bieten vermag.
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Durch di.e vorgeschlagene Anordnung des Federelementes wird der Deckel
des Verschlusses in jeder seiner Stellungen selbsttätig in seine Geschlossenstellung
zurückgedrückt, woraus selbst dann noch ein wirksamer Kinderschutz resultiert, wenn
dem mit dem Verschluss manipulierenden Kind es zufällig einmal gelungen sein sollte,
den Deckel - etwa durch Anwendung einer Hebelwirkung mit Hilfe eines Werkzeuges
- kurz zu lüften.
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Es sind zwar versch5.edene Verschlüsse bekannt, die zum Off nen eine
von einem Kleinkind nicht aufbringbare Kraft erfordern - hierzu ist beispielsweise
der Minderalwasserflaschenverschluss zu zählen -, jedoch sind diese Verschlüsse
keinesfalls a3s "Kindersicherung" anzusprechen, weil, wenn sie einmal geöffnet,
sie sich nicht mehr selbsttätig schliessen. Der neue Verschluss eignet sich für
Behältnisse verscliiedenster Art wie Flaschen, Büchsen oder Kanister, und zwar zur
Aufbewahrung sowohl von pulverförmigen oder körnigen Stoffen wie von Flüssigkeiten,
wobei im Falle der Flüssigkeiten unter dem Deckel des Verschlusses ein zusätzlicher,
flüssigkeitsdichter Abschluss, sei es etwa in Gestalt eines dichtenden Stopfens
oder eines Schraubabschlusses, vorgesehen ist.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Neuerung ist der Deckel an
einem seitlich an der Kappe hervorstehenden Lagerarm schwenkbar befestigt. Diese
Ausbildung als Schwenkdekkel-Verschluss ist preiswert herstellbar und sie erlaubt
eine einfache Betätigung (Einhandbetätigung) durch Erwachsene.
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Vorteilhaft ist der Deckel des Verschlusses an seiner Kante mit einem
Schutzring versehen. Dieser Schutzring bietet zusätzliche Sicherheit, weil er verhindert,
dass bereits bei nur wenig angehobenem Deckel eine kleine Menge eines pulverförmigen
oder körnigen Gefässinhaltes ausgeschüttet werden kann.
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Der Deckel kann auch einen in die Entnahmeöffnung hineinragenden Bodenteil
tragen. Mit Hilfe jenes Bodenteiles wird ebenfalls eine Entnahme des im Behältnis
aufbewahrten Stoffes bei nur etwas gelüftetem Deckel wirksam verhindert. Diese Maßnahme
kann vorteilhaft bei pulverförmigen.Stoffen auch zusätzlich zu dem oben erwähnten
Schutzring Anwendung finden, weil die in diesem Falle hintereinandergeschaiteten
Spalte (zwischen Bodenteil und Kappeninnenwand sowie zwischen Schutzring und Kappenaussenwand)nicht
nur den Austrittsweg des Stoffes verlängern, sondern jenem auch eine Wegumlenkung
in die Gegenrichtung entgegenstellen.
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In einer anderen, besondere Vorteile aufweisenden Ausführungsform
des Verschlusses ist die Entnahmeöffnung durch ein oder mehrere Schüttlöcher gebildet,
über welcher der mit jenen in Offenstellung deckungsgleichen Löchern versehene Deckel
verschiebbar angeordnet ist. Diese Verschlussausbildung, die sich ausschliesslich
für Behältnisse für Stoffe in Form von Pulvern oder Granulaten eignet, benötigt
nur einen sehr kurzen Weg zur Freigabe der Entnahmeöffnung;
jener
Weg braucht nur wenig länger zu sein als die lichte Weite der Schüttlöcher bzw.
derjenigen der Löcher im Deckel.
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Hieraus resultieren für den vorgeschlagenen Ve.rschluss geringe Abmessungen,
die nur wenig über diejenigen hinausgehen, welche für die Kappe des Verschlusses
ohnehin benötigt werden.
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Verschiedene Vorteile bietet die Venendung eines Fed£relementes aus
gummielastischem Material. Derartige Federeleinente in Gestalt eines kleinen, auf
Druck zu bnspruchcdn, zylindrischen oder prismatischen Körpers aus Gummi oder einem
geeigneten Kunststoff, massiv ausgebildet oder hohl, lassen sich leicht so herstellen,
dass sie selbst auf hohe Druckkräfte nur mit geringen Formveränderungen reagicren,
und dass zu einer gleichmässig zunehmenden Verformung eine steil (exponentiel))
zunehmende Druckkraft gehört. Gerade diese Eigenschaften machen Federelemente aus
gummielastischem Material, ganz abgesehen von ihrem gegenüber Schraubenfedern niedrigeren
Preis, zur Anwendung bei der mit dem verschiebbar angeordneten Deckel versehenen
Verschlussausführung besonders geeignet.
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Zweckmässig ist das Federelement unter Vorspannung eigesetzt. Ein
unter Vorspannung eingesetztes Federelement erschwert dessen Entfernung, sodass
sich aus dieser Maßnahme ein zusätzliches Sicherheitsmoment ergibt.
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Einige Ausführungsbeispiele des neuen Verschlusses sind in den Zeichnungen
dargestellt und werden im folgenden näher erläutert. Es zeigen: Figur 1 einen Verschluss
mit einem hoch schwenkbaren Deckel, in einem Querschnitt;
Figur
2 eine Teildarstellung eines Verschlusses nach Figur 1, wobei der Deckel einen Bodenteil
aufweist; Figur 3 die Teildarstellung eines Verschlusses nach Figur 1, wobei am
Deckel in Schüttlöcher eingreifende Zapfen vorgesehen sind; Figur 4 einen Verschluss
mit einem verschiebbaren, gelochten Deckel.
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Ein vorschlagsgemässer Verschluss für Behältnisse besteht aus einer
zylindrischen, hülsenförmig ausgebildeten Kappe 1 sowie einem beweglich angeordneten
Deckel 2.
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Die Kappe 1, welche eine Entnahmeöffnung 3 mit kreisfor-migem Querschnitt
aufweist, ist mittels eines Absatzes 4 am Hals 5 eines Behältnisses 6, nämlich einer
beispieiscise aus Kunststoff hergestellten Flasche oder Büchse, unlösbar befestigt.
Der die Entnahmeöffnung 3 verschlicsende Deckel 2 geht in einen Griffteil 7 (vgl.
Fiquren 1 und 4) übers mit dessen Hilfe der Deckel 2 von Hand betätigbar ist.
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Der Verschluss gemäß Figuren 1, 2 und 3 weist einen hoeischwenkbaren
Deckel 2 auf. Hierzu trägt die Kappe 1 an ihrer Seite einen hervorstehenden Lagerarm
8, der von einem Gelenkbolzen 9 durchsetzt ist. Der Deckel 2 geht hier seitlich
in einen stumpfwinkelig abgebogenen Griffteil 7 über; im Bereich der Übergangsstelle
befindet sich ein Schlitz 10, in welchen zur Bildung einer einem Gabelgelenk entsprechenden
Schwenkverbindung der Lagerarm 8 eingreift.
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Zwischen Kappe 1 und der Unterseite. des Grlffteiles 7 ist ein Federelement
11 in Gestalt einer kräftigen Druckfeder
eingesetzt. Die sichere
Halterung der Druckfeder wird durch Vertiefungen 12 in der Kappe 1 nd dem Griffteil
7 gewährleistet, in welche die Enden der Druckfeder eingreifen.
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Beim Niederdrücken des Griffteiles 7 gegen die Kraft des Federelementes
11 wird der Deckel 2 von dem oberen Rand 13 der Entnahmeöffnung 3 abgehoben..Dabei
verhindert ein an der Kante 14 des Deckels 2 hervorstehender, in Geschlossenstellung
des Deckels 2 dem Aussenmantel der Kappe 1 eng anliegender Schutzring 15, dass die
Ennahmeöffnung 3 vor Erreichen einer auf den Griffteil 7 in Richtung des -Pfeiles
f ausgeübten - sowohl durch die Höhe des Schutzringes 15 wie durch die Wahl der
Federkonstanten des Federelementes 11 vorbestimmbaren - Kraft (neuerung gemäss wenigstens
1 Kilopond) freigegeben wird. Wird jedoch das Federelement 11 unter Vorspannung
eingesetzt, so kann der Schutzring 15 entfallen, weil der Beginn der Freigabe der
Entnahmeöffnung 3 in diesem Falle erst nach Überwindung der Vorspannung erfolgt,
und dies soll dann einw treten, wenn auf den Griffteil 7 eine Kraft ausgeübt wird,
die vorschiagsgemäss wenigstens i Kilopond beträgt.
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Bei der Ausführungsform des Verschlusses nach Figur 2 bewirkt ein
in die Entnahmeöffnung 3 hineinragender, am Dekkel 2 angeordneter Bodenteil 16 das
Gleiche wie der Schutzring 15 nach Figur 1. Die Entnahmeöffnung 3 kann - vergleiche
Figur 3 - aber auch durch mehrere Schüttlöcher 17 gebildet sein ; und damit eine
Freigabe dieser Schüttlöcher 17 erst nach Überwindung einer vorbestimmten Kraft
geschieht, ragt in jedes Schüttloch 17 ein Bodenteil 16 in Form eines Zapfens hinein.
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Die Wirkung des vorgeschlagenen Schutzringes 15 bzw. des Bodenteiles
16 oder der Zapfen sowie der Vorspannung des Federelementes 11 unterstützen sich
gegenseitig, sodass die zur Freigabe der Entnahme öffnung 3 auszuübende Kraft auf
hohe Werte festgelegt werden kann.
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Der in Figur 4 dargestellte Verschluss besitzt einen quer zur Mittelachse
der Kappe 1 verschiebbaren Deckel 2. Dieser Deckel 2 wird unter der Einwirkung eines
aus einem gummielastischen Materiales bestehenden, zylindrischen bzw.
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prismatischen Federelementes 11 in seine Geschlossenstellung gedrückt,
wobei dieses Federelement 11 mit oder ohne Vorspannung zwischen Deckel 2 und Kappe
1 in die zu seiner Halterung vorgesehenen Vertiefungen 12 eingesetzt ist. Mehrere
Schüttlöcher 17 bilden die Entnahmeöffnung 3, und der Deckel 2 ist mit der gleichen
Zahl von Löchern 18 gleicher Abmessungen versehen, die bei Offenstellung des Deckels
2 mit den Schüttlöchern 17 fluchten und somit den Austritt des Inhaltes des Behältnisses
6 gestatten.