DE2158292A1 - Granulat oder Formkörper zur Verlängerung der Wirksamkeit biologisch aktiver Substanzen - Google Patents
Granulat oder Formkörper zur Verlängerung der Wirksamkeit biologisch aktiver SubstanzenInfo
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Description
betreffend:
Granulat oder Formkörper zur Verlängerung der Wirksamkeit biologisch aktiver Substanzen : ; .
Die Erfindung betrifft Mittel zur besseren Ausnutzung (extending) der Wirksamkeit chemischer Substanzen und besonders Träger
für diese Mittel und deren Herstellung.
Viele Jahre lang wurden als Exicipientien für Stäubemittel oder
Granulate natürliche Träger, wie Ton, Kaolin, Diatomeenerde, JCaIk, Dolomit, Gips, Talkum und/oder Bimsstein verwendet.
Venn der wirksame Bestandteil jedoch einen verhältnismäßig hohen Dampfdruck besitzt, wurden keine Stäube/und Granulate
hergestellt, da die v/irksamen Bestandteile sich in kurzer Zeit verflüchtigten.
Außerdem werden im Wasser lösliche wirksame Bestandteile
mit biologischen Aktivitäten, wie Düngemittel, Herbicide usw. auf Feldern angewandt. Diese wasserlöslichenBestandteile werden
jedoch manchmal durch Wasser oder Regen weggespült, ohne daß sie
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ihre Wirksamkeit ausüben können.
Andererseits ist es bekannt, Insecticide mit einem hohen Dampfdruck in Form insecticider Mittel herzustellen, durch Verformen
eines Gemisches aus synthetischem Polyvinylchlorid und dem flüchtigen Insecticid,/exner Organophosphorverbindung
wie 0,0-Dimethyl-2,2~dichlorvinylphosphat bei mehr als
150 bis 1600G und Abkühlen mit V/asser. Pesticide Verbindungen
verdampfen jedoch oder zersetzen sich bei so hohen Temperaturen von 150 his 16O°C und die Arbeitsbedingungen werden
schlechter und das Abkühlen durch Wasser beschleunigt die Zersetzung der pesticiden Verbindung.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die oben genannten Probleme und Nachteile zu überwinden durch Herstellung
von Mitteln mit einer besseren Ausnutzung der Wirksamkeit sowie ein Verfahren zur Herstellung von Mitteln mit verlängerter
Wirksamkeit, ohne daß hohe Temperaturen angewandt werden müssen, die zur Zersetzung oder Verdampfung üüchtiger organischer
Verbindungen führen und ohne daß mit V/asser gekühlt v/erden muß. Erfindungsgemäß kann ein Mittel mit einer verbesserten bzw. verlängerten Wirksamkeit in Form eines
Granulates hergestellt werden, indem man 100 Gew,-Teile chloriertes Polyäthylen, enthaltend mehr als 25 % Chlor, mit
einer Glasübergangstemperatur von weniger als 20°C 5 his
3OO Gew.-Teile anorganischen Füllstoff und eine wirksame
Menge des wirksamen Bestandteils,vorzugsi/eise 5 "bis 100
Teile eines Bestandteils mit biologischer Aktivität vermischt.
Die Glasübergangstemperatur ist definiert als eine Temperatur, bei der das/Harz einen Steifheitsmodul von 10 dyn/cm besitzt.
Als wirksamer Bestandteil mit biologischer Wirksamkeit können
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verschiedene Arten von biologisch wirksamen Substanzen verwendet werden, wie Duftstoffe, Pesticide, Regulatoren
für das Pflanzenwachstum, Herbicide, Bakterieide, Insecticide, Acaricide und Nematocide, Insektenanlockmittel, Begasungsmittel,
Insektenabstoßmittel und Düngemittel.
Pesticide sind u.a.
Insecticide: Dichlordiphenyltrichloräthan (DDT), γ-1,2,3,4,5,6-Hexachlorhexan
(Lindane), 1,2,3,4,iO-Hexachlor-6,7-epoxy-1,4,4a,
5,6,7,8,8a-octahydro-endo-1,4-exo-5,8-dimethanonaphthalin,
(HEOD, Dieldrin), o-Dichlorbenzol, O,O-Dimethyl~2,2-dichlorvinylphosphat
(DDVP), Diäthyl-2-isopropyl-4-methyl- |
6-pyrimidinylphosphorothionat (Diaz^inon), S^fT, 2-Di-(äthoxycarbonyl)äthyl_7-dimethyldithionophosphat
(Malathion) Dimethyl-2,2,2-trichlor-i-hydroxyäthylphosphonat (DEP,
Dipterex), Dimethyl-4-nitro-m-tolylthionophosphat (MEP, Sumithion),
Dimethyl-4-methylthio~m-tolylthionophosphat (MPP, Baycid), Pyrethrin, Allethrin, o-Isopropoxyphenyl-methylcarbamat
(PHC, Suncide), ü,O-Dimethyl-2,4,5-triehlorphenylthiophosphat
(Mankor) , O, O-Diiaethyl-1,2-dibrom-2,2-dichloräthylphosphat
(Dibrom), a-Naphthyl-N-methylcarbamat (Sevin)·
Acaricide: 2,2,2-Trichlor-1,i-bis( p-chlorphenyl)äthanol
(Kelthane), ρ-Chlorphenyl- p-chlorbenzolsulfonat (CPCBS,
Sappiran), N-Methyl-N-(i-naphthyl)-fluoracetamid (MPA Nissol),
Nematocide: Natriummethyldithiocarbamat, Dibromäthylen, "
Riechstoffe: Piperonylbutoxid, Limonen, Menthol, Benzylalkohol,
Citronellol, p-Hethoxypropenylbenzol (Anäthol),
Eugenol, Citronellal, Kampfer, Methon, Ginnamylacetat,
Butylphenylacetat, Kumarin, m-Cineol, Naphthalin, p-Dichlorbenzol,
Acetyleugenol, Anisol, Amyl-zimt-aldehyd, i-Amylbutyrat,
Äthylvanillin, Diphenyläther, Zimtaldehyd, hinoketiol,
Attractants: Methyleugenöl,
Räuchermittel: Chlorpikrin, Methylbromid, Hatrium-N-methyldithiocarbamat,
Repellants: Cyclohexid, ß-Kaphthol,
Repellants: Cyclohexid, ß-Kaphthol,
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Herbicide: Pentachlorphenol (PCP) ·;
Bakterieide: Ο,Ο-Di-i-propyl-S-Benzilthiophösphat, 1,2-Bis-(3-methOxycarbonyl-2-thioureido)benzol,
Streptomycin* Rodenticide: Natriummonofluoroacetat, a-Naphthylharnstoff,
3(a-Phenyl-ß-acetyl)äthyl-4-h.ydroxy-c\imarin;
Regulatoren für das Pflanzenwachstum: a-Naphtltylessigs—
säure, NtN-(Dimethylamino)bernsteinsäureamid.
Als Düngemittel können z.B. Harnstoff, Ammoniumsulfat,
Phosphat, Kaliumsulfat usw. verwendet werden.
Als wirksame Bestandteile werden vorzugsweise flüchtige Verbin dungen mit biologischer Aktivität, insbesondere
organische Phosphate, wie Pesticide, Insektenanlockmittel
und Riechstoffe verwendet, da sich hierbei die vorliegende Erfindung besonders günstig auswirkt.
Als anorganische Füllstoffe können Oxide, Hydroxide oder Salze von
Magnesium, Calcium, Barium, Aluminium, Silicium, Titan und/oder Zinksalze oder Gemische mehrerer Verbindungen, wie Calciumsulfat,
Aluminiumhydroxid, Siliciumdioxid, Titanoxid und Zinkoxid oder z.B. Talkum,Kreide,Dolomit, Magnesit, Glimmer,
Quarz, Feldspat, Ton, Canaanit, Sericit, Bentonit, Asbest
und Diatomeenerde in Form eines Pulvers mit einem Teilchendurchmesser von weniger als 100 /um verwendet v/erden.
Chloriertes Polyäthylen wird in Form eines Granulats oder Pulvers mit einem mittleren Teilchendurchmesser von weniger
als 1 mm und vorzugsweise weniger als 0,5 mm verwendet und der anorganische Füllstoff wird in Pulverform verwendet und
wenn das Gemisch aus chloriertem Polyäthylen, anorganischem Füllstoff und wirksamem Bestandteil ausreichend gemischt ist,
kann ein Granulat mit einem Teilchendurchmesser von 0,3 bis 2 mm hergestellt x^rerden.
Wenn nötig können weniger als 100 Teile Weichmacher verwendet
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werden und Beispiele für Weichmacher sind Dioctylphthalat
(DOP), Dibutylphthalat und chloriertes Paraffin. Gegebenenfalls können Stabilisatoren, wie Epoxide, Bleiverbindungen
und Farbstoffe zugegeben werden. Wenn die wirksame Substanz Jedoch ölig ist und Weichmachereigenschaften besitzt, kann
die Menge an Weichmacher, die verwendet wird, vermindert oder weggelassen werden.
Bei der ,Herstellung des granulatförmigen Mittels werden die
vorgesehenen Mengen von chloriertem Polyäthylen, anorganischem Füllstoff und wirksamem Bestandteil in einem Mischer unter
heftigem Rühren bei einer Temperatur von unter 1OO°C Vorzugs- ™
weise von 40 bis 100 C miteinander vermischt. Die Reihenfolge, in der das chlorierte Polyäthylen, der anorganische Füllstoff
und der wirksame Bestandteil miteinander vermischt werden, ist dabei unwichtig. Gegebenenfalls können der wirksame Bestandteil
und das chlorierte Polyäthylen gut miteinander vermischt und ein Gemisch erhalten werden, das mehr oder weniger
leicht ein Gel bildet. Dann kann der anorganische Füllstoff zugesetzt werden und aus dem unter heftigem Rühren erhaltenen
Gemisch kann ein nicht klebriges, granulatförmiges Mittel
hergestellt werden.
Erfindungsgemäß wird selbst wenn feine Pulver von anorganischem ä
Füllstoff und .chloriertem Polyäthylen verwendet werden, das Granulat in Form von Teilchen mit einer günstigen Teilchengröße
von 0,3 bis 2,0 mm erhalten. Chloriertes Polyäthylen mit weniger als 5 Gew.-% Sauerstoff, der bei der Chlorierung
des Polyäthylens durch Chlor eingeführt wird, wird vorzugsweise verwendet, wenn eine Zersetzung des chlorierten Polyäthylens
ckirch Witterung eintreten soll. Chloriertes Polyäthylen,
enthaltend 25 bis 50 % Chlor, wird vorzugsweise verwendet,
da chloriertes Polyäthylen mit weniger als 25 % Chlor
die Verträglichkeit mit dem wirksamen Bestandteil verschlechtert und chloriertes Polyäthylen, enthaltend mehr als
50 % Chlor, brüchige Formkörper ergibt und viel Weichmacher
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erfordert. Wenn ein anorganischer Füllstoff mit einem
Teilchendurchraesser von mehr als 100 /um verwendet wird,
ist das fertige Granulat klebrig und besitzt eine schlechte Yerarbeitbarkeit bei der weiteren Herstellung von Formkörpern.
Gegebenenfalls können auch weitere Kunststoffe, die mit chloriertem Polyäthylen gut verträglich sind, Yerwendung
finden. Hierzu gehören z.B. Polyvinylchlorid, Polyolefine, Acryl-Butadien-Styrol-Harze (ABS) und Polyäthylenvinylacetat.
Diese Polymeren v/erden in Mengen bis zu 20 Teilen auf 100 !eile chloriertes Polyäthylen eingesetzt.
Das Granulat kann für verschiedene Bereiche verwendet werden, je nach dem wirksamen Bestandteil, z.B. für die Landwirtschaft,
den Gartenbau, die Gesundheitsfürsorge und Hygiene.
Wenn kein anorganischer Füllstoff verwendet wird, bildet das chlorierte Polyäthylen ein Gel und es können keine Granulate
erhalten werden.
Das erfindungsgemäße Granulat kann außerdem als Ausgangsmaterial
zur Herstellung von Formkörpern verwendet werden. Das geformte Produkt kann erhalten werden, ohne daß man mit
Wasser kühlt bei einem Druck von mehr als 10 at und ungefähr 30 bis 1000G, vorzugsweise 50 bis 80°C unter einem Druck von
100 bis 300 at. Für diese Formgebung können bekannte Verfahren, wie z.B. Strangpressen oder Spritzen, angewandt
werden.
Da die Temperatur beim Kneten der Masse während des Formens dazu neigt, aufgrund des Tuschens und der Reibung sich zu
erhöhen, ist es günstig, eine Strangpreßvorrichtung mit einer Kühlvorrichtung an der Schnecke oder dem Spritzkopf zu
verwenden, je nach der Form und Art der Vorrichtung, um die Strangpreiitemperatur unterhalb von 1000C zu halten. SrfindungsgemäSe
Forakörper können je nach ihrer Verwendung verschiedene
Fora en, besiusen. Sie können z.B. in Form einer rechteckigen
Platte (1), eines Hohrs (2), eines langen Bandes (3), einer
langen Schnur (4), die un ihre Handhabung zu erleichtern
aufgewickelt; sind oder eines geschTiteteriRohres (5), wie in Fig.
gezeigt, vorliegen, wobei jede spezielle Form für einen bestimmten
VerwendunEs'zT/ffCTc-Desoiiuex-ä geeignet ist. So kann z.B.
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ein Band als pesticides Mittel über den Weg schädlicher Insekten geklebt werden, die in Häuser, Lager oder Speicher
eindringen und das Band oder die Schnur kann in der Landwirtschaft verwendet werden, indem es zwischen einzelnen
als Ring Reihen von Pflanzen ausgespannt wird oder/um Pflanzen herumgewik-
kelt. Rohre oder geschlitzte Rchre sind gut geeignet, um an
Zweige von Pflanzen oder am Haken im Haus oder Speicher aufgehängt
zu v/erden, nachdem sie in runde Scheiben oder hufeisenförmige Stücke geschnitten worden sind.
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Mittel werden die
Bestandteile mit biologischer Wirksamkeit/mehr auf Temperaturen
von über 1000C erhitzt und daher tritt keine Zersetzung oder
VerdamOfung der organischen flüchtigen Verbindung ein und
und zäh
das Granulat ist hart/und die Formkörper besitzen eine Zug-
das Granulat ist hart/und die Formkörper besitzen eine Zug-
festigkeit von 5 bis 100 kg/cm und eine Dehnbarkeit von
50 bis 300 %.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert.
1000 g chloriertes Polyäthylenpulver mit einem Gehalt von "
35 c/o Chlor und -15°C Tg, 2 000 g Talkum mit einem mittleren
Teilchendurchmesser von 40,um, 200 g DOP und 630 DDVP
wurden mit einem Intensivmischer bei sehr hoher Geschwindigkeit
20 min bei ungefähr 30° C gemischt, wobei man gleichmäßige
Körner mit einem Durchmesser von 1 mn erhielt.
Nachdem man das Granulat 7 Tage in einer offenen V.'eithalsflasche
bei 200C stehengelassen hatte, wurden 2zl· g davon
auf dem Boden eines Gewächshauses von 2 χ 2 χ 2 m in einer Menge von 3 g pro rar Volumen ausgestreut.
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Drahtnetze, die 5 Schabenlarven enthielten, wurden 1 m
oberhalb des Bodens aufgehängt.
Die Mortalität wurde nach 3, 5 und 20 Stunden beobachtet.
Die Ergebnisse sind in Tabelle I angegeben.
Zeit (h) 3 5 20
Sterbeziffer (%) 10 50 100
1000 g Pulver von chloriertem Polyäthylen mit einem Chlor gehalt von 35 % lind. -15°C Tg, 1 400 g Galcxumcarbonat mit
einer mittleren Teilchengröße von 2 /Um, 800 g DOP und 800 g Natriumsalz-von PCP wurden bei hoher Geschwindigkeit mit
einem Intensivmischer 20 min bei ungefähr 30 C vermischt, wobei ein Granulat mit einer gleichmäßigen Teilchengröße
und einem mittleren Teilchendurchmesser von ungefähr 1 mm erhalten wurde.
Nachdem das Granulat eine Zeit lang in einer geschlossenen Veithalsflasche bei einer Eaumtemperatur von 25°C stehengelassen
worden war, wurden 1 500 g (entsprechend 300 g
Natriumsalz von PCP) des Granulats auf 300 m eines Gerstenfeldes ausgestreut und das Wachstum von Unkrautsamen beobachtet
und die Wirkung des Herbicides nach 14, 25 und 42 Tagen
beobachtet.
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Bewertung Hinderung des Wachstums verglichen mit dem nicht behandelten Feld
5 | 100 - 90 % |
4 | 90 - 80 % |
3 | 70 - 50 % |
2 | 50 - 30 % |
1 | 30 - 0 % |
Das Granulat war 42 Tage lang wirksam. Die Ergebnisse sind in Tabelle II angegeben.
TABELLE II Tage erfindungsgemäß Vergleich *
14 5 5
28 5 3
42 3 ' 1
Zum Vergleich wurden 1 200 g eines Granulats mit einer Teilchengröße von
1 mm, enthaltend 300 g Natriumsalz von PCP und 900 g Bentonit auf 300 m2 Gersten
feld ausgestreut und die Entwicklung von Unkraut beobachtet.
Das Beispiel 2 wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß das chlorierte Polyäthylen einen Chlorgehalt von 35 %»
3 % Sauerstoff und -100C Tg besaß.
Das Granulat, das als Wirkstoff ein Herbicid enthielt, be-
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- ίο -
saß die gleichen Eigenschaften wie dasjenige des Beispiels 2, es wurde jedoch an der freien Luft nach 6 Monaten zerstört.
Bei spiel 4
1 000 g pulverförmiges chloriertes Polyäthylen mit 35 % Chlor und -15°C Tg, 600 g DDVP, 2 000 g Talkum mit einer
mittleren Teilchengröße von 5yum, 200 g DOP und 100 g
Stearinsäure wurden 20 min bei ungefähr 30 bis 35°C mit sehr hoher Geschwindigkeit in einem Xntensivmischer gemischt,
wobei ein Granulat mit einer mittleren Teilchengröße von 1,2 mm entstand.
Dann wurde das Granulat zu Platten von 5 ™a Dicke und 60 mm
Breite ausgepreßt mit einer Strangpreßvorrichtung mit einer
Doppelschnecke unter einem Druck von 220 kg/cm bei 65 bis
70 G. Die Formkörper wurden nach dem Auspressen an der Luft getrocknet.
Die erhaltene Platte besaß eine starke mechanische Festigkeit (Zugfestigkeit 32 kg/cm2).
Die Formkörper wurden in Aluminiumfolie eingeschlagen und nach 24 Stunden wurde der Gehalt an DDVP zu 15,7 % bestimmt.
Dadurch wurde gezeigt, daß das DDVP bei der Formung nicht zerstört worden war.
Die insecticide Wirkung der Platte wurde bestimmt, nachdem sie 1 Tag, 1 Monat, 2 Monate und 3 Monate in einem offenen
Raum gelagert worden war·
Die Untersuchung wurde so durchgeführt, daß die Forakörper frei in ein Gewächshaus gehängt wurden in einer
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Menge von 3 g /m des Gewächshauses, in dem Milben auf
Orangenblättern, Stubenfliegen und Larven von Schaben in Drahtnetzen waren. Die Mortalität der Milben,
Stubenfliegen und Schaben wurde berechnet. Es wurde bestätigt, daß die insekticide Wirkung lange anhielt.
Die Ergebnisse sind in Tabelle III angegeben.
TABELLE III
Zeit Sterblichkeitsrate in %
Milben Stubenfliegen Schabenlarven
1 Tag 100 100 100
1 Monat 100 100 100
2 Monate 100 10O- 100
3 Monate 100 100 100
500 g pulverförmiges chloriertes Polyäthylen mit 35 % Chlor
und -15°C Tgj 1 000 g Talkum mit einer mittleren Teilchengröße
von 50 Atm, 300 g DDVP, 100 g DOP und 50 g Stearat
wurden mit sehr hoher Geschwindigkeit 25 Hinuten bei 4-50C
in einem Intensivmischer gemischt, wobei ein Granulat mit einer gleichmäßigen Teilchengröße mit einem Teilchendurchmesser
von 1,0 mm erhalten wurde. Das Granulat wurde mit einer Strangpresse mit einer Schnecke unter einem Druck
von 180 kg/cm bei 50 bis 55°C zu einer Schnur von 1 cm
Durchmesser gepreßt, wobei weder der Spritzkopf noch die Schnur bei der Herstellung gekühlt wurden. Die Schnur be-
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saß eine gute mechanische Festigkeit (Zugfestigkeit 35 kg/cm )
und eine Dehnbarkeit von 100 bis 150 %. Die Schnur wurde
mit Aluminiumfolien umwickelt und. nach 24 Stunden wurde der
Gehalt an DDYP in der Schnur bestimmt und es zeigte sich, daß der Gehalt 15,4 % war und bei der Formgebung kein
DDVP zerstört worden war.
500 g pulverförmiges chloriertes Polyäthylen mit 35 %
Chlor und 20G Tg, 2000 g Lindane, 7 500 g getrockneter pulverförmiger
Ton, 1 500 g DBP und 600 g Wachs wurden entsprechend Beispiel 4 vermischt und das entstehende Granulat besaß, einen
mittleren Teilchendurchmesser von 0,8 mm. Dann wurde das
Granulat zu einer Platte von 5 ™ Dicke und 60 mm Breite
mit einer Strangpresse mit einer Doppelschnecke unter einem
Druck von 220 kg/cm bei 58 bis 62°C ausgepreßt. Die Platte
wurde am Spritzkopf mit Luft von ungefähr 15°G gekühlt und mit Aluminiumfolie eingeschlagen.
Die erhaltene Platte besaß eine gute mechanische Festigkeit
von 40 kg/cm . Es zeigte sich, daß der Gehalt an Lindan
12,0 % betrug und bei der Formgebung kein Wirkstoff zerstört worden war.
Die Wirksamkeit des Insecticides in der Platte wurde untersucht, nachdem die Platte 1 Tag, 1 Iionat, 2 Monate und
3 Monate in einem offenen Raum gelagert worden v-ar. Die Test platten wurden in einer Menge von 3 g/a in ein Gewächshaus
gehängt und Milben auf Orangenblättern und Schabenlarven in Tragnetzen wurden in das Gewächshaus gegeben. Es wurde festgestellt,
daß die Platte 3 Monate lang ihre Wirkung behielt. Die Ergebnisse sind in Tabelle IV angegeben.
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TABELLE IV
Zeit Sterblichkeitsrate %
Milben | Schaben |
100 | 100 |
100 | 100 |
100 | 100 |
100 | 100 |
1 Monat
2 Monate
3 Monate
Das Beispiel 4- wurde wiederholt mit der Ausnahme, daß 1 000 g
pulverförmiges chloriertes Polyäthylen mit 4-5 % Chlorgehalt
und 300C Tg verwendet wurden. Es konnte jedoch kein
Granulat mit einer gleichmäßigen Teilchengröße erhalten v/erden und das Granulat konnte nicht bei 1400C geformt werden
und der Formkörper, der aus dem Granulat bei 1700C erhalten
worden war, besaß einen unangenehmen Geruch.
PATENTANSPRÜCHE:
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209828/1
Claims (2)
1) - Granulat oder Formkörper zur Verlängerung der Wirksamkeit biologisch, aktiver Substanzen, bestehend aus
100 Gew.-Teilen chloriertem Polyäthylen, enthaltend mehr als 25 % Chlor^mit einer Glasübergangstemperatur von weniger als
200C, 5 "bis 300 Gew.-Teilen anorganischen Füllstoffen und
5 bis 100 Gew.-Teilen der biologisch aktiven Substanz.
2) Granulat oder Formkörper nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet , daß der anorganische Füllstoff ein Oxid, Hydroxid oder Salz von Magnesium, Calcium,
Barium, Aluminium, Silicium, Titan und/oder Zink ist, besonders Calciumcarbonat, Calciumsulfat, Aluminiumhydroxid,
Siliciumdioxid, Titanoxid und Zinkoxid oder Talkum, Diatomeenerde,
Kalk, Dolomit, Magnesit, Glimmer, Quarz, Feldspat, Ton, Canaani't, Sericit, Bentonit und/oder Asbest.
3) Granulat oder Formkörper nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet , daß die biologisch aktive Substanz eine organische flüchtige Verbindung, wie ein organisches
Phosphatpesticid, ein Räuchermittel, Insektenanlockmittel
(Atractant) und/oder ein Eiechstoff ist.
4) Verfahren zur Herstellung des Granulats oder der Formkörper nach Anspruch 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet , daß man 100 Gew.-Teile chloriertes
Polyäthylen mit einem Chlorgehalt von mehr als 25 % und
einer Glasübergangs temp era tür von weniger als 20°C, 5 bis
300 Gew.-Teile anorganischen Füllstoff und 5 bis 100 Teile der biologisch aktiven Substanz bei einer Temperatur von
20 bis 1000C unter heftigem Rühren vermischt und das Gemisch
zu einem Granulat mit einer mittleren Teilchengröße von 0,3 bis
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2 mm formt und gegebenenfalls aas Granulat bei einer
Temperatur vo~ 30 bis 1000C
10 at zu ForiLkorpern formt.
Temperatur vc~ 30 bis 1000C unter einem Druck von mehr als
62XXIV
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0013769A1 (de) * | 1979-01-19 | 1980-08-06 | Saat- und Erntetechnik GmbH. | Verfahren zur Inkrustierung, Pillierung, Granulierung von Saatgut |
Also Published As
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GB1326825A (en) | 1973-08-15 |
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