DE2157606A1 - Verfahren und einrichtung zur waermebehandlung eines materials durch ein bogenentladungsplasma - Google Patents
Verfahren und einrichtung zur waermebehandlung eines materials durch ein bogenentladungsplasmaInfo
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Description
.20, November 1971
861.6-71- Dr".ν. Β/Ε
Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wisservschaf
tea e.V. 34 Göttingen, Bunsenstraße 10
Verfahren und Einrichtung zur Wärmebehandlung eines
Materials durch ein Bogenentladungsplasma
, Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren
und eine Einrichtung zur Wärmebehandlung eines Materials
durch ein in einem Entladungsraum brennendes Bogenentladungsplasma. '
Es sind induktive Plasmabrenner zum Erhitzen
von feinkörnigem Material bekannt, die eine hochfrequenzgespeiste
Induktionsspule enthalten/ in der sich einzylinderförmiges
Entladungsgefäß befindet, in dessen eine Stirnseite ein Geraisch aus einem Gas und dem feinkörnigen Material in axialer Richtung einströmt. Dia Stabilisierung des Entladungsplasmas
erfolgt durch einen tangential eingeführten Hilfsgasstrora.
Solche Plasmabrenner werden insbesondere zum Schmelzen von pulverförmigen
oder körnchenförmigen Materialien hoher Schmelztemperatur, wie feuerfesten Oxiden oder Karbiden, sowie zum
Flammspritzen verwendet (DT-PS 1 236 241).
Es sind ferner Plasmabrenner und Einrichtungen j
zur Wärmebehandlung eines Materials durch ein Plasma, bekannt,
bei denen das Plasma durch eine zwischen zwei Elektroden bren-
30-9 8 2t/GS 7 3
ORIGINAL INSPECTED
nende Lichtbogenentladung erzeugt wird. Diese Einrichtungen ha-:
ben gegenüber Hochfrequenzplasmabrennern den Vorteil·, daß der ;
Wirkungsgrad höher und der apparative Aufwand kleiner sind. '
■ ι
Aus der US-PS 3 051 639 ist eine Einrichtung j zur Durchführung von chemischen Reaktionen mit Kohlenwasserstoffen
bekannt, die mit einer Lichtbogenentladung zwischen einer \
stabförmigen Mittelelektrode und' einer in axialem Abstand von :
deren Spitze angeordneten ringförmigen Elektrode arbeitet. Ein j Magnetfeld ist hier nicht vorgesehen. j
Aus der US-PS 2 944 140 sind ferner Plasmabren- :
ner bekannt, bei denen das Plasma durch eine Lichtbogenentladünc
zwischen einer stab- oder plattenförmigen ersten Elektrode und
einer im Abstand vori dieser angeordneten ringförmigen Elektrode
erzeugt wird. In den von einer zylindrischen Wand umgebenen
Raum zwischen den beiden Elektroden wird ein Gasstrom tangeriti-j al eingeführt. Zur Stabilisierung des durch die öffnung der
ringförmigen Elektrode austretenden Plasmastrahles ist eine
"magnetische EtBe" vorgesehen', die durch eine Magnetspule gebildet wird, die entweder zwischen den Elektroden oder auf der der
plattenförmigen Elektrode abgewandten Seite der ringförmigen
Elektrode angeordnet sein kann. In letzterem Falle kann sich
der Querschnitt der aus einem kühlmitteldurchströmten Rohr bestehenden Spul^iiit zunehmendem Abstand von der ringförmigen
Elektrode anfangs etwas verkleinern und dann, wieder allmählich
vergrößern« .
einer im Abstand vori dieser angeordneten ringförmigen Elektrode
erzeugt wird. In den von einer zylindrischen Wand umgebenen
Raum zwischen den beiden Elektroden wird ein Gasstrom tangeriti-j al eingeführt. Zur Stabilisierung des durch die öffnung der
ringförmigen Elektrode austretenden Plasmastrahles ist eine
"magnetische EtBe" vorgesehen', die durch eine Magnetspule gebildet wird, die entweder zwischen den Elektroden oder auf der der
plattenförmigen Elektrode abgewandten Seite der ringförmigen
Elektrode angeordnet sein kann. In letzterem Falle kann sich
der Querschnitt der aus einem kühlmitteldurchströmten Rohr bestehenden Spul^iiit zunehmendem Abstand von der ringförmigen
Elektrode anfangs etwas verkleinern und dann, wieder allmählich
vergrößern« .
Bei einem aus der US-PS 2 945 119 bekannten
Plasmabrenner der ebenfalls mit einer "magnetischen Düse" arbetet,
durchläuft der Plasmastrahl, der durch eine Lichtbogenentladung zwischen einer plattenförmigen Elektrode und einer
ringförmigen Elektrode erzeugt wird, ein an die Mittelöffnung
der ringförmigen Elektrode angesetztes Quarzrohr, ir^iessen Wo.»«
zwei im Abstand voneinander angeordnete ringförmige Elektroden
ringförmigen Elektrode erzeugt wird, ein an die Mittelöffnung
der ringförmigen Elektrode angesetztes Quarzrohr, ir^iessen Wo.»«
zwei im Abstand voneinander angeordnete ringförmige Elektroden
3 Q 9 8 2 1 / 0 S 7 3
eingesetzt sind. Die ringförmigen Elektroden sind zum Erzeugen
einer Hilfsentladung mit einer Gleichspann ungsguelle verbunden.
Zwischen den ringförmigen Elektroden ist eine das Quarzrohr umgebende,
mit einer Gleichspannungsquelle verbundene, zylindrische Magnetspule angeordnet, deren Länge wesentlich kleiner als
der axiale Abstand der ringförmigen Elektroden ist.
Schließlich ist aus der DT-OS 1 932 703 eine Ein
richtung zur Wärmebehandlung eines Materials durch ein Lichtbogenplasiaa
bekannt, bei dem die Lichtbogenentladung zwischen eine kegelmantelförmigen Anode und einem als Kathode dienenden,axial
in die Anode hineinreichenden Plasmastrahl brennt, der durch ein Linearplasmatron erzeugt wird. Die Anode ist von einer Magnetspule
umgeben oder selbst als Magnetspule ausgebildet, um ein im wesentlichen axiales Magnetfeld zu erzeugen, das mit dem ra^alen
elektrischen Feld zwischen dem Plasmastrahl und der Anode eine -aziimiale Kraft auf den Lichtbogen ausübt, um diesen schnelle- umlaufen
zu lassen, damit die Temperaturverteilung im Reaktionsraum gleichmäßiger wird. Der Druck in der von der Anode umschlos
senen Reaktionsraum kann gleich dem Atmosphärendruck, kleiner als dieser oder größer als dieser sein. Die Entladung kann bei
vermindertem Druck diffus sein, während sich bei-höheren Drücken
eine Lichtbogenentladung ausbildet. Das zu behandelnde Material
wird durch ein schräg von der Seite eingeführtes Rohr etwa zwischen der Achse und dem Umfang der Anode in den oberen Teil des
von ihr umschlossenen Raumes eingeführt. Unterhalb der Anode ist eine Ausfriervorrichtung vorgesehen.
aus
Schließlich ist es wissenschaftlichen Veröffent-
Schließlich ist es wissenschaftlichen Veröffent-
lichungen (Physics Letter, 24A Mr.6, 13.März 1967, S.324,325
und Z.Natur for sch. ,23a., 251-263,1968 und 24a,1473-1491,1969)bekannt,
daß sich zwischen zwei in axialem Abstand voneinander angeordneten ringförmigen Elektroden, zwischen denen ein verhältnismäßig
starkes Magnetfeld herrscht, eine stabile Niederdruck-Bogenentladung erzeugen läßt, die einige ungewöhnlich Eigenschaften
hat. Die Existenzbedingungen für eine solche Entladung
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157606
sind jedoch verhältnismäßig kritisch, z.B. ist es für die Existenz
einer solchen Entladung erforderlich, daß die Elektronendichte
liegt.
liegt.
dichte im Bereich zwischen ungefähr 5 κ 10 und 3 χ 10 cm
Nachteilig an den bekannten Verfahren und Einrichtungen zur Behandlung eines Materials mittels eines Plasmas,
das durch eine elektrische Entladung zwischen zwei Elektroden erzeugt wird, ist*daß eine Verunreinigung des behandelten Materials
durch Elektrodenmaterial praktisch nicht vermieden werden kann. Außerdem ist praktisch keine Zone gleichmäßiger Temperatur
und Dichte vorhanden, man versucht vielmehr eine solche meis durch einen rasch umlaufenden Entladungskanal anzunähern.
Der vorliegenden Erfindung liegt dementsprechend die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Einrichtung
zur Wärmebehandlung eines Materials mittels eines Bogenentladungsplasmas.anzugeben,
bei denen eine Verunreinigung des zu behandelnden Materials durch Elektrodenmaterial mit Sicherheit ver
mieden wird ·. und eine stabile Entladung gewährleistet ist,
durch die eine Zone gleichmäßiger, sehr hoher Temperatur geschaffen wird.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch . ein Verfahren gelöst, das durch die Kombination folgender Maßnahmen
gekennzeichnet ist;
a) Der mittlere Druck in dem die Elektroden enthaltenden Entladungsraum wird unter dem Atmosphärendruck
gehalten;
b) es wird ein magnetisches Feld erzeugt, das , im wesentlichen parallel zu der die Verbindungslinie zwischen
den Elektroden bildenden Achse verläuft und in mindestens einem Teil des zwischen den Elektroden liegenden Bereiches des Entladungsrgtumes
einen so hohen Wert hat, daß das Produkt ωτ aus der Gyrationsfrequenz ω der freien Elektronen im Plasma und
der Seit τ , innerhalb derer ein Elektron im Mittel seinen Im-
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215760S
pttls auf'die Ionen des Plasmas überträgt, größer als 1 ist-und
das Bogenentladmigsplasma in diesem Bereich als Ganzes in sich
tun eine mittlere Magnetfeldlinie,zu der das Plasma
iia wesentlichen symmetrisch ist, rotiert;
ei das zu bearbeitende Material wird in einen
der mittleren Magnetfeldlinie nahen Teil des Bereiches-, in dem;
die Bedingung ωτ > 1 erfüllt ist, gebracht; und
d) das bearbeitete Material wird aus dem radial außerhalb dieses Bereiches liegenden Raum gewonnen.
Bei diesen Verfahrensbedingungen tritt ein großer radialer Druckgradient eihr der hohe Druckwerte im axialen
Bereich zur Folge hat. Dadurch werden Verunreinigungen, die von.
den Elektroden ausgehen, von dem Entladungsraum zwischen den
Elektroden ferngehalten. Überraschenderweise wird dagegen das
in den Raum zwischen die Elektroden, vorzugsweise in axialem
Abstand von diesen in der Nähe der Achse eingeführte zu behandelnde
Material' praktisch nicht in axialer Richtung transpor-'tiert,
sondern es durchsetzt die sich um sich drehende Entladung
in radialer Richtung, so daß das behandelte Material aus dem
außerhalb des; Plasmas gelegenen Teil des Entladungsraumes, rein |
gewonnen werden kann, z.B. in dem es auf der Innenwand des Entladungsgefäßes
niedergeschlagen wird, überraschenderweise wird die Entladung durch das eingeführte zu behandelnde Fremdmaterial
auch nicht so stark gestört,' daß Instabilitäten, eintreten.,
Es hat sich nämlich gezeigt, daß zwar die in der unbeeinflußten
Entladung verhältnismäßig hohe Elektronentemperatur bei Einführung
von Fremdmaterial absinkt, die für die Stabilität und Existenz der Entlad mag erforderliche Elektronendichte jedoch durch
die Einführung des Materials kaum beeinflußt wird. Die Elektro-
f.
3098 2Ϊ/0&Τ3"
BAD ORIGINAL
nentemperatur läßt sich über den, Durchsatz des zu behandelnden
Materials steuern und man kann reproduzierbare Verwe'ilzeiten des j
Materials im Plasma erreichen. j
e Einrichtung zur Durchführung des
Sine bevorzugt
Verfahrens gemäß der Erfindung,enthält ein mit einer Väkuumpumpaniage
verbundenes Entladungsgefäß, in dem sich eine ringförmige
erste Elektrode und eine zu ihrer Achse im wesentlichen symmetrische
und mir axialem Abstand von ihr angeordnete zweite Elektrode befinden, ferner eine den Raum zwischen den Elektroden im
wesentlichen koaxial umgebende Magnetspule, die im Bereich der Achse ein Magnetfeld von mindestens 10 kG zu erzeugen vermag,
und eine Vorrichtung zum Einführen eines zu behandelnden Materials durch die ringförmige Elektrode in den achsnahen Bereich
des Entladungsraumes zwischen den beiden Elektroden, vorzugsweise
in axialem Abstand von diesen. '
Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
Der Erfindungsgedanke wird im folgenden anhand
der Zeichnung näher erläutert, in der ein Ausführungsbeispiel
einer Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung schematisch dargestellt ist.
Die in der Zeichnung schematisch dargestellte
Einrichtung enthält ein im wesentlichen zylindrisches Vakuumgefäß
10, das z.B.aus Quarz oder irgend einem anderen unmagnetischen Material besteht. Das Vakuumgefäß ist am einen Ende geschlossen
und am anderen Ende über einen Anschlußstutzen 12 mit
einem nicht dargestellten Vakuumsystem verbunden, das es ge- \
stattet, das Vakuumgefäß 10 zu evakuieren, mit einem gewünschten ',
Gas unter einem vorgegebenen Druck, der insbesondere im Bereich von einigen Torr liegt, zu füllen sowie im Betrieb die anfallen-j
den Gase abzupumpen und einen solchen Druck aufrechtzuerhalten, j
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BAD ORIGINAL
j' .
j ■
' daß eine stabile Entladung gewährleistet ist.
Innerhalb des Vakuumgefäßes 10 sind koaxial zu
dessen Achse 14 zwei ringförmige Elektroden 16 und 18 angeordnet
die z.B. aus Aluminium bestehen können. Vom radial inneren und
äußeren Rand der Elektroden 16 und 18 springen jeweils etwa kegelmantelförmige
Wände 20a, 20b bzvz. 22a, 22b aus "Isoliermaterial,
z.3. Quarz oder Keramik, vor, die zwischen sich einen im Querschnitt ringförmigen Kanal begrenzen. Vorzugsweise springt
die jeweils innere Wand 20b bzw. 22b in Richtung auf die Mitte des Entladungsgefäßes axial weiter vor als die zugehörige äußere
Wand 20a bzw. 22a. .
In dem von der Wand 20"umschlossenen Raum ist
eine Vorrichtung zum dosierten Einführen eines zu bearbeitenden, z.B. pulverförmigen Materials 24 vorgesehen. Die Zuführung erfolgt
vorzugsweise rotationssymmetrisch bezüglich der hier senkrecht stehenden Achse 14 der Einrichtung, um eine gleichmäßig
Beeinflussung des Materials durch das Entladungsplasma zu ge- ,
währleisten. Die Vorrichtung zum Einführen des Materials ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine Art von Nadelventil
26 τ das durch eine elektromagnetische oder andersartige Betätigungsvorrichtung
28 verstellbar ist und ein dosiertes Einführen des Materials 24 in den achsnahen Bereich des Vakuumgefäßes IO
erlaubt. Dadurch, daß die Wand 20b von der Elektrode 16 ein erhebliches Stück in Achsrichtung in den vom Vakuumgefäß 10 umschlossenen
Entladungsraum vorspringt, wird das zu bearbeitende Material in einen Bereich des sich zwischen den Elektroden 16
und lö' ausbildenden Plasmas eingeführt, der einen erheblichen
axialen Abstand von den Elektroden hat. Dies trägt zusammen mit der speziellen Art der Entladung dazu bei, Verunreinigungen des
bearbeiteten Materials durch Elektrodenmaterial zu verhindern,
wie noch näher erläutert werden wird.
Der zwischen den Elektroden 16 und 18 liegende
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mittlere Teil des Vakuumgefäßes 10 ist von einer zylindrischen
Hagnetspule 30, umgeben, die ein verhältnismäßig starkes Magnetfeld
zu erzeugen gestattet. Die Stärke des Magnetfeldes soll mindestens so groß sein, daß das Produkt ωτ aus der Gyrationsfrequenz
ω der freien Elektronen im Plasma und der Zeit τ, innerhalb
derer ein Elektron im Mittel seinen Impuls auf die
Ionen des .Plasmas überträgt, bei dem im Entladungsraum herrschenden
Druckverhältnissen größer als 1 ist. In der Praxis wird die Stärke des Magnetfeldes mindestens 10 kG, insbesondere
mindestens 20 kG betragen; gute Ergebnisse wurden z.B. bei Feld stärken zwischen 30 und 60 kG erhalten.
Vorzugsweise endet die Magnetspule beidseits
in axialem Abstand von den Elektroden, so daß die magnetischen Feldlinien im Bereich der Elektroden divergieren, wie durch gestrichelte
Linien angedeutet ist. Die Wände 20a, 20b und 22a, 22b sind vorzugsweise so geformt, also z.B. ähnlich wie ein Rofcationshyperboloid,
daß sie dem Verlauf der magnetischen Feldlinien folgen und die Ladungsträger in der Entladung dadurch
auf Bahnen gezwungen werden, die parallel zu den Wänden verlaufen .
Die Elektroden 16 und 18 sind mit entsprechenden Anschlüssen 32 bzw. 34 versehen, die mit einer nicht dargestellten
Spannungsquelle, vorzugsweise einer Gleichspannungsquelle, verbunden sind, welche einen für die Entladung ausreichenden
Strom abzugeben vermag. Die Magnetspule 30 ist im Betrieb mit einer nicht dargestellten Energieversorgung verbunden.
Vorzugsweise ist die Magnetspule 30 als Supraleiterspule
ausgeführt, so daß sie im Dauerbetrieb keine Energiezufuhr benötigt.
Im Betrieb der dargestellten Einrichtung wird
das zu bearbeitende Material 24, z.B. zu reduzierendes, pulverförmiges
Tantaloxid, in den durch die Wand 20b umschlossenen
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Raum eingefüllt. Das Vakuumgefäß wird dann durch den Pumpstutzen
12 evakuiert und anschließend mit einem gewünschten Gas, z.B. Wasserstoff oder Luft, unter einem Fülldruck zwischen etwa 1 und
lO Torr, vorzugsweise zwischen etwa 3 und 5 Torr (gemessen bei
Raumtemperatur) eingefüllt. Bei eingeschaltetem Magnetfeld B wird dann zwischen den Elektroden 16 und 18 mittels eines Hochspannungsimpulses
eine Bogenentladung gezündet. Bei brennender Bogenentladung wird das Nadelventil 26 geöffnet und es wird dosiert
Material in den achsnahen Bereich der Entladung eingelassen. Vom Achsbereich wird das Material durch den heißen/Strom
führenden Plasmaschlauch, der durch die Entladung zwischen den Elektroden entsteht, radial nach außen getrieben. Es tritt dabei
eine äußerst intensive und für das ganze Material gleiche Wechselwirkung mit dem Plasma ein. Das bearbeitete Material, z.
B. reduziertes metallisches Tantal, wird schließlich gegen die Innenwand des Vakuumgefäßes 10 geschleudert, wie bei 36 angedeutet
ist. .
Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung war die Magnetspule 30 etwa 30 cm lang, das durch die Spule 30 erzeugte
Magnetfeld B hatte eine Feldstärke von etwa .50 kG und zwischen den Elektroden 16 und 18 brannte eine schlauchförmige,
stabile Bogenentladung mit einem Strom von etwa 2 kA und einer
ungefähren Brennspannung von etwa 30Qv. Der Abstand der Elektroden
betrug etwa 60 cm, der mittlere Durchmesser etwa 6 cm. Es
wurde im Impulsbetrieb gearbeitet, die Dauer der Impulse lag in" der Größenordnung von Millisekunden.
Bei Verwendung von Tantaloxid als zu bearbeitendes Material schlug sich an der Wand des Vakuumgefäßes metallisches Tantal hoher Reinheit nieder. Der VJirkungsgrad der Reduktion
bezogen auf die aufgewendete elektrische Energie ist selrj
gut, so daß das erzeugte Material wesentlich billiger in der stellung ist als bei Verwendung der bekannten Verfahren,
309821/0673
Das beschriebene Verfahren und die beschriebene Einrichtung lassen sich vor allem zur Darstellung chemischer
Elemente aus ihren Verbindungen, insbesondere zur Gewinnung von Metallen, die aus ihren Erzen durch Reduktion mit Kohle nicht
gewonnen werden können, verwenden, also insbesondere zur Herstellung
von metallischem Titan, Zirkon, Vanadium und Tantal.
Das vorliegende Verfahren und die vorliegende
Einrichtung lassen sich auch zur Synthese chemischer Verbindungen verwenden, insbesondere wenn diese nur durch stark endotherme
Reaktionen herstellbar sind.
Es können die verschiedensten Arten von Materialien verarbeitet werden, die in fließfähiger Form vorliegen,
z.B. auch Flüssigkeiten mit nicht zu hohem Dampfdruck, ferner Dämpfe, Gase und Mischungen bzw. Dispersionen solcher Materialien.
Der Begriff "ringförmige Elektrode" soll hier
auch Elektrodenforraen umfassen, die einem Kreisring topologisch äquivalent sind, also z.3. durchbrochene Elektroden, die im wesentlichen
die Form einer Scheibe, eines Rechteckes, einer Ellipse, eines Dreieckes usw. haben.
Anhand der Figur wurde eine bevorzugte Ausführungsform einer Einrichtung zur Durchführung des vorliegenden
Verfahrens beschrieben. Von dieser bevorzugten Ausführungsform
kann jedoch in mehrfacher Hinsicht abgewandelt werden, wobei jedoch unter Umständen gewisse Nachteile in Kauf genommen werden
müssen.
Anstelle der ringförmigen Elektrode 18 kann z.B.' eine koaxiale stabförmige Elektrode verwendet werden. Die sich
ausbildende Plasmaentladung ist dann nur im oberen Teil hohl.
821
Im Prinzip kann man auch beide Elektroden kompakt/ z.B. stabförmig
machen und sogar unsymmetrisch bezüglich der zylindrischen Magnetspule 30 anordnen. Die Elektroden können dabei auch
in verhältnismäßig großem Abstand von der Magnetspule angeordnet sein. In diesem Falle wird dann die für das vorliegende Verfahren
wesentliche Bedingung ωτ > 1 nur in einem Teil des zwischen
den Elektroden liegenden Bereiches erfüllt sein und nur dort wird sich die um ihre Achse rotierende Plasmaentladung in Form
einer Säu-le ausbilden. Da die Plasmaentladung dann nicht hohl
ist, kann man das zu bearbeitende Material nicht bei brennender· Entladung in den Bereich der Rotationsachse der Plasmaentladung
einführen, sondern man muß dann zuerst eine gewisse Menge des Materials in den Bereich der Rotationsachse bringen, z.B. fallen
lassen und dann erst die Entladung um das frei fallende Material zünden. Dies erfordert selbstverständlich eine relativ
komplizierte Steuerung des Verfahrensablaufes und das Magnetfeld wird nicht optimal 'ausgenutzt, was insbesondere wegen der hohen
Feldstärke η zu nicht unerheblichen Verringerungen des Wirkungsgrades führen kann. Etwas einfacher werden die Verhältnisse,
wenn man die obere Elektrode, wie es in der Figur dargestellt ist, ringförmig und koaxial zum Magnetfeld ausbildet, sie aber
soweit entfernt von diesem anordnet, daß die Führung des Bogenstromes
durch das Magnetfeld in der Nähe der Elektrode noch nicht übernommen wird und an der Elektrode dann ein um die Achse
des Magnetfeldes umlaufender Entladungskanal ansetzt, der erst in dem Bereich, in dem die Bedingung ωτ
> 1 erfüllt ist, in die Entladungsforra übergeht, die für die Materialbearbeitung verwendet
wird. Da die gewünschte Entladung in diesem Falle nicht hohl ist, wird die Entladung auch hier /erst dann gezündet v/erden,
wenn sich das Material in dem Bereich auf der Achse befindet, um den sich die dann gezündete ,·.' gewünschte Entladung ausbildet.
< am zweckmäßigsten >
309821/0573
BAD ORIGINAL
Claims (20)
- 20 ,November 1971 8616-71 Dr.ν.Β/ΕPatentansprüche/ IJ Verfahren zur Wärmebehandlung eines Materials durch ein Bogenentladungsplasma, das in einem Entladungsraum zwischen zwei in axialem Abstand voneinander angeordneten Elektroden brennt, gekennzeichnet durch die Kombination der folgenden Maßnahmen:a) Der mittlere Druck in dem die Elektrodenenthaltenden Entladungsraum wird unter dem Atmosphärendruck ,gehalten;b) es wird ein magnetisches Feld erzeugt, das im wesentlichen parallel zu der die Verbindungslinie zwischen den Elektroden bildenden Achse verlaufe und in mindestens einem Teil des zwischen den Elektroden liegenden Bereiches des Entladungsraumes einen so hohen Wert hat, daß das Produkt ωτ aus der Gyrationsfrequenz ω der freien Elektronen im Plasma und der Zeit τ, innerhalb derer ein Elektron im Mittel seinen Impuls
auf die Ionen des Plasmas überträgt, größer als 1 ist und das Bogenentladungsplasma in diesem Bereich als Ganzes in sich um eine mittlere Magnetfeldlinie, zu der das Plasma im wesentlichen symmetrisch ist, rotiert;c) das zu bearbeitende Material wird in einender mittleren Magnetfeldlinie nahen Teil des Bereiches, in dem die Bedingung ωτ > 1 erfüllt ist, gebracht; undd) das bearbeitete Material wird aus dem radial außerhalb dieses Bereiches liegenden Raum gewonnen. - 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daßa) die Entladung zwischen einer ringförmigen
ersten Elektrode und einer zweiten Elektrode erzeugt wird, die3 0 9821/0573im wesentlichen symmetrisch zur Achse der ringförmigen Elektrode und in axialem Abstand von dieser angeordnet ist;b) der mittlere Druck in dem die Elektroden enthaltenden Entladungsraum unter 300 Torr gehalten wird;c) das Magnetfeld im wesentlichen symmetrisch zur Achse der ringförmigen Elektrode erzeugt wird;d) das zu bearbeitende Material durch die ringförmige Elektrode hindurch in einen achsnahen Bereich des Entladungsraumes innerhalb des im Betrieb entstehenden und an der ringförmigen Elektrode ansetzenden hohlen Plasmaschlauches eingeführt wird; unde) das bearbeitete Material aus einem radial außerhalb des Plasmaschlauches liegenden Teil des Entladungsraumes, der in axialer Richtung vor den Elektroden endet, gewonnen wird. - 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß im achsnahen Bereich zwischen den Elektroden ein magnetisches Feld mit einer Feldstärke von mindestens 10 KilogauB (kG), vorzugsweise mindestens 20 kG aufrechterhalten wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der mittlereNeutralgasdruck im Entladungsgefäß/zwischen 2 und 5 Torr gehalten wird. .. „..-,", τ, ^i j<vor der Zündung der Entladung>
- 5. Verfahren nach Anspruch 1, 2,3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Magnetfeld und die Entladung im Impulsbetrieb' erzeugt werden.
- 6. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch · ein mit einer Vakuumanlage verbundenes Entladungsgefäß (10), in dem sich eine ringförmige erste Elektrode (16) und eine zu ihre]U.„.v "" ""3098217 05-7-3-Achse (14) im wesentlichen symmetrische und mit axialem Abstand von ihr angeordnete zweite Elektrode (18) befinden; eine den .Raum zwischen den Elektroden (16, 18) im v/esentlichen koaxial umgebende Magnetspule (30), die im Bereich der Achse (14) ein Magnetfeld (B) von "mindestens 10 kG zu erzeugen vermag; und eine Vorrichtung (26) zum Einführen eines zu behandelnden Materials (24) durch die ringförmige Elektrode (16) in den achsnahen Bereich des Entladungsraumes zwischen den beiden Elektroden.
- 7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet/ daß auch die zweite Elektrode (18) ringförmig ist.
- 3. · Einrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens die erste ringförmige Elektrode (16) in einem Bereich des Magnetfeldes angeordnet ist, in dem die Bedingung ωτ > 1 erfüllt ist.
- 9. Einrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß vom inneren Rand mindestens einer der ringförmigen Elektroden (16, 18) eine rohrförmige Wand (20b, 22b) in Richtung auf die jeweils andere Elektrode vorspringt.
- 10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch g'ekennz e i chnet, daß vom äußeren Rand mindestens einer der ringförmigen Elektroden (16, 18) eine ringförmige Wand (20a, 22a) in Richtung auf die jeweils andere Elektrode vorspringt.
- 11. Einrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die vom inneren Rand einer ringförmigen Elektrode (16 oder 18) vorspringende rohrförmige Wand (20b, 22b) ih axialer Richtung langer309821/0573ist als die vom äußeren Rand der betreffenden Elektrode vorspringende ringförmige Wand (20a, 22a).
- 12. Einrichtung nach Anspruch 9, 10 oder 11, da durch gekennueichnet, daß die Achse (14) des Entladungsgefäßes (10) im wesentlichen senkrecht steht und daß die am Innenrand der oberen ringförmigen Elektrode (16) ansetzende Wand (20b) als Suführungsvorrichtung für ein fließfähiges Material (24) ausgebildet ist.
- 13. Einrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführungsvörrichtung eine Art von Nadelventil enthält.
- 14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der. Durchmesser der.ringförmigen Wände mit zunehmendem Abstand von der zugehörigen Elektrode kleiner wird.
- 15. Einrichtung nach Anspruch 14, d a d u r c h gekennzeichnet, daß die Wände (20a, 20b, 22a, 22b) im wesentlichen parallel zu den Feldlinien des von der Magnetspule (30) erzeugten Magnetfeldes verlaufen.
- 16. Einrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die vom inneren Rand der ersten ringförmigen Elektrode (16) vorspringende Wand (20b) bis in den Bereich reicht, in dem die Bedingung ωτ > 1 erfüllt ist.
- 17. Einrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die am Innenrand der ersten ringförmigen Elektrode (16) ansetzende Wand (20b) in den von der Magnetspule (3O) umschlossenen Raum des Entladungsgefäßes (10) hineinreicht.'Lo.ii.fi309821/0571
- 18. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnetspule (30) und die zugehörigen Energieversorgung so ausgebildet sind, daß ein Magnetfeld (B) in einer Feldstärke von mindestens 20 kG erzeugt werden kann.
- 19. Einrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnetspule (3D) als Supraleiterspule ausgebildet ist. - " . .
- 20. Einrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Magnetspule (30) in axialem Abstand von den Elektroden (16,18) endet. -309821/0573
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