DE2141376C3 - Vorrichtung zur Erzeugung von relativistischen Elektronenstrahlimpulsen mit magnetischer Selbstfokussierung - Google Patents
Vorrichtung zur Erzeugung von relativistischen Elektronenstrahlimpulsen mit magnetischer SelbstfokussierungInfo
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Description
55
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung von relativistischen Elektronenstrahlimpulsen
mit magnetischer Selbstfokussierung, bestehend aus einer Hochvakuumkammer mit einem als Anode
dienenden Strahlaust/ittsfenster. in welcher gegenüber der Anode eine kalte Kathode angeordnet ist, und
einer sich an das Strahlaustrittsfenster anschließenden. Gas enthaltenden Driftkammer, die über einen mit
einem Ventil versehenen Pumpstutzen an eine Vakuumpumpe angeschlossen ist und in der die magnetische
Selbstfokussierung erfolgt.
Es sind verschiedene Vorrichtungen bekannt, mit denen versucht wurde, eine gleichförmige oder in
anderer Weise vorbestimmte Strahldichte energiereicher Elektronen oder anderer Teilchen an einem
Ziel- oder Fensterbereich von bestimmter Flache iu
erreichen Diese bekannten Vorrichtungen sehen die Benutzung eines Abtast- oder Ablenkmechanismus
vor der den Strahl veranlaßt, ein bestimmtes Geb.et auf "verschiedenen Abtastwegen abzutasten, um so das
obengenannte Ziel zu erreichen (Zeitschrift «JEkE
Transactions on Nuclear Sciences«, Volume Ns-12, Number 3, Juni 1965. S. 279). Die bei diesen Vornchtun°en
erforderlichen Abtast- und Ablenkeinnchtungen sind jedoch als Nachteil zu werten, da sie
selbst nicht das gleichzeitige Vorhandensein der gewünschten Strahldichte an allen Stellen des vorbestimmten
Gebietes ermöglichen können. Dadurch, daß die Abtast- und Ablenkeinrichtung den Strahl bei
der von dem Beschleuniger erzeugten Stromdichte abtasten, werden hohe vorübergehende Dosisleistungen
in der bestrahlten Materie festgestellt, was oft dazu führt, daß oie Wirkung der Strahlung abnimmt,
die Veränderungen oder Verschlechterungen im bestrahlten Zieimaterial hervorgerufen hat.
Eine andere angenäherte Lösung zur Erreichung einer gleichförmigen Strahlendichte energiereicher
Elektronen bestand darin, die Fokussierung des Strahles so zu steuern, wie dies beim Elektronenstrahlschweißen
und bei ähnlichen Verfahren geschieht. Dieses Verfahren ist aber ebenfalls für das Problem
der Steuerung der Strahldichte bei großen Flächen nicht geeignet, da die Fokussiereinrichtung nur wirkungsvoll
arbeitet beim Konzentrieren des Strahles auf einen kleinen Punkt oder eine kleine Fläche.
Es ist auch eine Vorrichtung zum Steuern des Flusses eines aus geladenen Teilchen bestehenden
Strahles über eine vorbestimmte Fläche hinweg bekannt, die eine Hochvakuumkammer und eine gasgefüllte
Niederdruckkammer umfaßt, die durch ein strahldurchlässiges Niederdruckfenster verbunden
sind, wobei die Niederdruckkammer mit einem weiteren strahldurchlässigen Fenster versehen ist (DT-AS
12 85 629). Das Fenster stellt hierbei die Verbindung mit der Außenatmosphäre auf einer vorbestimmten
Fläche her, auf der dann eine vorbestimmte Strahldichte aufrechterhalten ist. Dabei sorgt eine Einrichtung
dafür, daß der Strahl von der Hochvakuurnkammer über das Niederdruckfenster auf die Fläche
eines weiteren Fensters fortgeleitet wird. Diese Vorrichtung wird jedoch mit einem Elektronenbeschleuniger
betrieben, der bei niedrigen Elektronenstrahlenergien arbeitet.
Es ist weiterhin zum Zwecke der Strahlsteuerung eine Anordnung von Meßeinrichtungen in Strahlnähe
bei Elektronen-Bestrahlungsgeräten bekannt (DT-OS 19 29 446).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Vorrichtung mit Hilfe der bei gepulsten, relativistischen
Elektronenstrahlenbündeln hoher Stromdichte auftretenden magnetischen Selbstfokussierung die
Stromdichteverteilung über den Bündelquerschnitt zu regeln.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in der Nähe eines weiteren, den Austritt dei
Elektronen aus der Driftkammer ermöglichenden Strahlaustrittsfensters innerhalb oder außerhalb dei
Driftkammer eine Ladungsmeßeinrichtung angeordnet ist. welche über eine Steuereinrichtung auf das
in dem Pumpstutzen angeordnete steuerbare Ventil einwirkt und auf diese Weise den Gasdruck in dei
Pnftkammer in Abhängigkeit von der Sirahlstromdicbte
steuert.
Die. mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß das bei Strahlen so hoher
Stromdichie auftretende und bekannte Phänomen
der magnetischen Selbstfokussierung in der Technik der Ekktronenstrahlbeschleuniger nutzbar angewendet
werden kann, indem durch Änderung des Druckes in der Driftkammer eine genaue Steuerung der
Stromdichte des ElektronenstrahL erfolgt. ~ |O
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Vorrichtung nach der Erfindung sind nachstehend an Hand von
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigt
Fig. ! einen mit einem schematisnhen Schaltbild
kombinierten Längsschnitt einer vorzugsweisen Ausfuhrungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig.2 ein anderes Ausführungsbeispiel der Vorrichtung
nach Fig. 1,
Fig.3 einen Längsschnitt der Vorrichtung nach
Fig. 2 längs der Linie 3-3, in Richtung der Pfeile gesehen,
Fig.4 ein weiteres Ausführungsbeispiel der Vorrichtung
nach F i g. I,
F i g. 5 in einer graphischen Darstellung den Verlauf des effektiven Strahlstromes von Elektronen und
Ionen als Funktion des Gasdruckes in der Niederdruck-Dnflkammer der Vorrichtung nach Fig. 1
Die praktische Verwendung von energiereichen geladenen Teilchenstrahlen, insbesondere Elektronenstrahlen,
hängt in starkem Maße von der Fähigkeit ab. diese Strahlen in gesteuerter Weise in die Atmosphäre
zu Meiern, so daß die an der vordersten Werkstoffebene, die in F i g. 1 mit 1 bezeichnet ist, gelieferte
Stromdichte (d. h. der Energiefluß oder die Dosierungsrate)
präzise gesteuert werden kann. Geeignete Einrichtungen zum Erzeugen derart intensiver gepulster
Ströme mit Stromstärken von 10000 Ampere bei Energien von 100 Kilovolt und darüber
während einer Zeit von 10 Nanosekunden sind z. B. in den US-PS 33 97 337 und 33 44 398 beschrieben
worden. Im allgemeinen werden diese Strahlen durch Anlegen von negativen Hochspannungsimpulsen P,
Fig. 1. an eine isolierte Kollektorplatte2 gebildet,
an der die kalte Kathode 3 befestigt ist, so daß Elektronen
von der Kathode 3 während einer Impulsdauer von etwa 10 Nanosekunden abgelöst werden. Die
Elektronen werden in der Kammer oder dem Gebiet 3' von dem an der Oberfläche der Kathode 3 gebildeten
Gasplasma zur Grundebene Shin im Gebiet der Ver-Stärkung
des Feldes beschleunigt. Typische Anwendungen dieser Strahlen sind z. B. in der US-PS 3489944
beschrieben worden, wobei die Elektronen von einer Beschleunigungskammer oder einem Gebiet 3' mit
relativ hohem Vakuum, das auf ungefähr 10"5Torr
durch eine aktive Pumpe über einen Zugang 6 gehalten wird, durch ein elektronendurchlässiges Fenster 7 in
eine Kammer oder Driftgebiet 8 mit relativ niedrigem Druck gelangen. Die Kammer oder das Driftgebiet 8
wird auf einem Druck gehalten, der sich vom Druck im Beschleunigungsgebiet 3' unterscheidet. Dies wird
durch eine Differentialpumpenöffnung 9 erreicht, die z. B. mit einem verschieden durchlässigen Klappenventil
11 versehen werden kann, das eine genaue Drucksteuerung des von der Kammer 8 eingeschlosscnen
Volumens erlaubt, die normalerweise mit Umgebungsluft oder Stickstoffgas gefüllt ist. Der Strahleintritt
in die Atmosphäre erfolgt durch ein zweites eiektronendurchlässiges Fenster 10 am äußersten Ende
der Kammer 8, wobei das Fenster in der Lage ist, einer Atmosphäre Druck zu widerstehen. Die Elektronenfenster
können 7. B. aus einer Titanfolie von etwa 25,4 μΐη Dicke bestehen, die mit einem vakuumdichten
Flansch von etwa 3,048 m Durchmesser eingespannt ist, wie es in der US-PS 34 89 944 und in der Veröffentlichung:
»Proc. IEEE Transactions on Nuclear Sciences«, Volume NS-14, Nr. 3, S. 782, 1967, beschrieben
worden ist.
Das Verhalten von Strahlen mit hoher Stromdichte und genügender Intensität, die eine eigenmagnetische
Fokussierung bewirkt, wurde von W. H. B e η η e 11
und anderen im voraus bestimmt (Phys. Rev. 45, S.890, 1934, und Phys. Rev.98, S. 1584, 1955). Bennett zeigte, daß elektrostatisch neutralisierte Strahlen
selbstfokussierendes Verhalten aufweisen können bei Strömen oberhalb von
I1=*" Kk (Γ..+ Γ,),
dabei ist Λ' die Anzahl der Ladungsträger pro Längeneinheit
des Strahles, k die Boltzmann-Konstante,
μ,, die Permeabilität des Vakuums J4-r· 10 '"".*).
T1. und T, die Elektronen- bzw. Ionentemperatur
Diese Vorausberechnung wurde erstmals experimentell bestätigt von G r a \ b i 11 und N a b I ο (Applied
Physics Letters, 8, S. 18, 1966) mit einem Gerät, in dem da? Verhalten der Stromdichte (d. h. der Energiefluß)
erstmals experimentell gemessen wurde bei relativistischen Elektronenstrahlen, die eine ausreichende
Intensität aufwiesen, so daß dieses Phänomen gezielt untersucht werden konnte.
Die Untersuchungen des Strom-Feldgleichgew ichles
in der Kammer mit verhältnismäßig niedrigem Druck bzw. in dem Driftgebiet 8 zeigten die Bedingungen
für eine optimale Strahlausbreitung und Stromdichte, wenn keine äußeren Felder angelegt
sind. Bei einem Druck von ungefähr 1 mm Hg ergab sich bei einem Gerät, wie es in der US-PS 34 89 944
beschrieben wurde, eine Bedingung für die magnetische Neutralität. Auf diese Weise wird in dem
System nach Fig. 1 durch den Primär-Strahl 12 ein um diesen umlaufendes Magnetfeld erzeugt, das
schematisch angedeutet ist und mit der Bezugsziffer 13 bezeichnet ist und neutralisiert oder aufgehoben wird
durch ein entgegengesetztes Feld 13', das von dem im vom Primärstrom erzeugten Plasma zurückfließenden
Strom 12' erzeugt wird. Unter den Bedingungen der elektrostatischen Neutralisation (d. h. K1 = Ke) ergibt
dies einen laminaren oder parallelen Fluß im Elektronenstrahl.
Eine genaue Steuerung der Plasmaleitfähigkeit durch Verändern des Druckes in der Kammer 8 legt
dabei den Strom 12' und das Gegenfeld 13' fest. Damit kann der Durchmesser und die Verteilung der Stromdichte
am Austrittsfenster 10 bestimmt werden durch Verändern der Durchlässigkeit des Pumpenventils 11.
Wie in F i g. 5 dargestellt, führt z. B. eine Steigerung des Druckes za einem Absinken der Stromdichte am
Austrittsfenster 10 (d. h. zu einer Strahl verbreiterung, abnehmender Fokussierung und sinkender magnetischer
Neutralisation); während ein abnehmender Druck zu einer stärkeren magnetischen Fokussierung
oder Stromdichte am Austrittsfenster 10 führt (d. h. zu einer Strahlbündelung oder Fokussierung). Die
Steuerung des Klappen- oder Druckminderventils 11
im Pumpstutzen 9 der Kammer 8 wird durch eine Steuereinrichtung 23 mit Rückkopplung erreicht, die
mit einer Ladungsmeßeinrichtung 15 üblicher Bauart in Verbindung steht. Die Ladungsmeßeinrichtung 15
kann innerhalb oder außerhalb der Kammer 8 angeordnet sein und wird vorzugsweise, wie dargestellt,
in der Nähe des Austrittsfensters 10 am Rand des Strahles angeordnet. Alternativ kann als Ladungsmeßeinrichtung 14 ein Rogowskigürtel in der Driftkammer
8 in der Nähe des Austrittsfensters 10 vorgesehen werden, so daß der genaue Wert der magnetischen
Neutralität in dem abgelenkten Strahl fortlaufend und wirksam aufrechterhalten werden kann.
Eine weitere Steuerung des Systems zur wirksamen Steuerung der an der Werkstoffebene 1 letztlich gelieferten
integrierten Ladungsmenge oder Dosis kann durch ein in die Wand der Kammer 8 eingebautes
(nicht dargestelltes) Ladungsmeßgerät erfolgen, das die vom Austrittsfenster 10 zurückgeworfenen Elektronen
ermittelt.
Der vorgeschlagene magnetisch neutralisierte Zustand ermöglicht diese Meßtechnik, da nicht neutralisierte
Systeme starke um den Strahl umlaufende Magnetfelder zur Folge haben, die einen Fluß geladener
Teilchen zur Peripherie des Systems hervorrufen.
Das Verfahren der magnetischen Neutralisation ist jedenfalls nur für gepulste Systeme praktisch anwendbar,
da der induzierte rückwärtige Strom 12' und das begleitende azimutale Feld 13' während des Durchlaufs
der Front oder des ansteigenden Endes des primären Stromimpulses 12 ansteigt oder im Plasma
induziert wird. Versuche mit Stromstärken von 40 000 Ampere. Impulsen von 30 Nanosekunden
Dauer mit einer Energie von 1,5 Millionen Elektronenvolt,
wiesie in den zuvor genannten Veröffentlichungen beschrieben wurden, haben gezeigt, daß die rückwärtige
Stromdichte unterhalb der Zeit erhalten bleibt, die durch den ansteigenden Teil oder das Führungsende
des primären Stromimpulses bestimmt wird, infolge der Abhängigkeit der induzierten oder
rückwärtsgerichteten elektromotorischen Kraft von der Differenz zwischen den Strömen 12 und 12'. Ein
Beispiel des hohen Grades der magnetischen Neutralisation im Druckgebiet von 1 bis 10 Torr ist durch
die graphische Darstellung einer derartigen Strömung gezeigt worden. In diesem Falle ist der effektive, in
der Kammer 8 fließende Strom (Strom 12 minus Strom 12') entlang der Ordinate aufgetragen, der den
interessierenden Druckregelbereich (0,5 bis 10 Torr) für die selbsttätige Druckvariationsstabilisierung der
Ausgangsstromdichte, die in F i g. 5 längs der Abzisse aufgetragen ist.
In dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 2 wird eine leitende Kammer 16 als Niederdruck-Driftkammer
benutzt, die vorzugsweise mit einer Vielzahl von leitenden Flügelteilen 16' versehen ist, um die GleichfÖrnHgkeit der Stromdichte am vorderen Fenster 18
zn verbessern, wie es im folgenden beschrieben wird.
Die Bedingung for die kräftemäßige Neutralisation in einem relativistischen Strahl, bei dem die radialen eäektrostatiscaen Kräfte gerade von den fosen magnetischen Kräften neutralisiert werden, wird darcfe folgende Beziehung gegeben:
dabei ist_F die Längsgeschwindigkeit des Ladungsträgers, Sn das Eigannagnetfeld, das durch den
Strafe! 12 in der Fig.2 erzeugt wird, Er das radiale
elektrische Feld, das durch nicht neutralisierte Ladungen im Strahl erzeugt wird. Für einen Strahl mit
geringer Streuung, gleichförmiger Ionisierung und Stromdichte sowie mit konstanter Längsgeschwindigkeit,
wie er im Driftkammerabschnitt 16 auftritt, hat J. D. L a w s ο η gezeigt (Journal Electronics and Control,
5, S. 146, 1958), daß die Bedingung Tür die kräftemäßige
Neutralisierung erfüllt ist, wenn /, d. h. das Verhältnis der Ionendichte zur Elektronendichte in
ίο dem von dem Strahl eingenommenen Driftgebiet,
gleich ist 1 — fi\ wobei β das Verhältnis der Driftgeschwindigkeit
der Teilchen zur Lichtgeschwindigkeit bedeutet.
Bei typischen Arbeitsbedingungen, wie sie in der schon genannten Veröffentlichung von Nablo und
G r a y b i 11 in der Zeitschrift »Applied Physics Letters« erläutert worden sind, mit einem relativistischen
Elektronenstrahlbeschleuniger mittlerer Energie (0.5 bis 10 MeV) ist /f2 groß und nähert sich dem Wert
Eins; z.B. beträgt bei kräftemäßiger Neutralisierung in einem 2-Millionen-Elektronenvolt-Strahl /.' = 0.98
und / = 1 - β2 = 0,04. Da ein derartiger Zustand
für eine wirkungsvolle Beschleunigung als auch fur eine Änderung der Stromdichte in einem großen
Strahlgebiet günstig ist, beträgt die Dichte der positiven Ionen nur wenige Prozent (4% bei 2 MeV) der
für die primären Sirahlelektronen erforderlichen Dichte. In Zahlen ausgedrückt: Ein Elektronenstrahl mit
einer Strahlenergie von 2MeV besitzt bei einer Stromdichte von 100 Ampere/cm2 eine Ladungsdichte
von nur 2,1 · 10loe/cm3 und erfordert eine vorhandene
Teilchendichte von nur 8- 108Cm"3. um die Neutralisierung
der Kräfte zu erreichen.
Unter derartigen Bedingungen der Strahldrift mit
dem Primärstrahl 12, der an ein außenliegendes Ziel in der Ebene 1 hinter der leitenden Kammer 16 geliefert
wird, die eine konische Form hat und versehen mit gestrichelt dargestellten Differentialpumpenzuführungen
6 und 17. rührt der einzige in den Wänden
der Kammer 16 fließende Rückstrom von dem geringen Anstieg der in der Fenstereinheit 18 gestoppten
Ladungen her. Dies ergibt sich durch die Sekundärladungen, die durch die Ionisierung und Streuung
des Strahles 12 in der Kammer 16 erzeugt werden.
Unter diesen Bedingungen sind die Bild-Stromkräfte infolge der Ladung in den leitenden Wänden der
Kammer 16 derart, daß sie den Primärstrom 12 zurückdrängen, wenn die anziehenden Kräfte geringer
sind als 1 - /i2 der zurückdrängenden Kräfte, die
durch diese Wandladung entstehen. Folglich wird der Primärstrom durch die Verteilung der Bild-Ladung
in der leitenden Wand 16 beeinflußt.
Die Form der Kammer nach F i g. 2 wurde benutzt, um diesen Effekt dafür nutzbar zu machen, einen an-
fangs zylindersymmetrischen Strahl, erzeugt durch die Kathode 3 am Fenster 7, in einen Streuen oder
eine zweidimensional Verteilung zu verwandeln, wie es in dem Längsschnitt an der Ebene 18der Kanamer 16
in F i g. 3 gezeigt ist. Eine Verbesserung dieser en*-
fachen selbstverteilenden Geometrie unter deal neutralisierten Fluß wird erhalten durch HiözafSgen
von in einem gewissen Abstand feefiadfli^en, konvergierenden, ebenen leitenden Flügelteilea 16' m der
Kammer 16, die im wesentlichen paraSel zu den ge*
genüberliegenden Sehen der Kammer 16 liege« vm
potentialfrei sind, so daß safe eine stärke» Bffdkraftverteilung im Mittelteil des Strahles ergäa, was efctf"
Verbesserung der Glddjiformigkeit der Sdiltfr
am Fenster 18 und letztlich an der Werkstoffebene 1 zur Folge hat.
Fine weitere Verbesserung dieser einfachen BiIdkraftselbstverieilungs-Gcometrie
nach F i g. 2 kann erreicht werden durch die Benutzung dielektrischer Schichten, wie z. B. Quarz oiler Titanoxid, an den
gegenüberliegenden oder inneren Stellen 16" der ebenen Flügelteile 16' in der Nahe der Strahlachse, so daß
die BildfeldelTekie verstärk! werden durch ein derartiges
Material mit hoher Dielektrizitätskonstante. )0
Die Kombination von leitenden Flügeln in dem Strahl und derartigen hochdielektrischen Oberflächen über
der Strahlach.se in der Kammer 16 gewährleistet eine
Verstärkung der seitlichen Ausbreitung der Bildkräfteauf dem Strahl.
Eine weitere Variation des Systems zur Verbesserung det Gleichförmigkeit des anfangs zylindersvmmetrischen
Strahls 12 sieht den Gebrauch einer Kammer 16 vor. die einen Querschnitt von doppelt-hyperbolischer
Form oder »Dumbell«-Geomeirie aufweist statt
der einfach konisch verlaufenden Wand oder des flachgedrückten Kegelstumpfes, um die Bildkraftverteilung
zu verbessern, so daß der Strahl einen gleichförmigen zvveidimcnsionalen Querschnitt aufweist,
wie er am Austrittsfenster 18 und an der Produktebene 1 erwünscht ist.
Ein weiteres Ausführungsbcispiel wird in F 1 g. 4
gezeigt. Hierbei wird eine Gasentladung in der Kammer der F i g. 1 mittels einer Spannungsversorgung 19
aufrechterhalten, die eine für das Aufrechterhalten des Glimmentladezustandes in der Driftkammer 8 bei
verringertem Druck geeignete Spannung über in der besagten Kammer 8 angeordnete Elektroden 20. 21
anlegt oder durch eine andere lonisierungseinnchtung. die gepulst oder gleichförmig sein kann. Dadurch
wird ein vorgeformtes Plasma konstanter Leitfähigkeit erzeugt, so d'-»ß die zum Aufbau einer ausreichenden
Leitfähigkeit in der Driftzone zwecks Aufrechterhaltung des rückwärtigen Stromes 12' erforderliche
Zeit nicht mehr erforderlich ist. Dies ist insbesondere wichtig bei sehr kurzen Impulsen, wo bedeutende
Beträge des primären Stromes 12 verlorengehen, solange keine ausreichende Leitfähigkeit vorhanden
ist. um dcii rückwärtigen neutralisierenden Strom 12'
zu unterstützen. Diese Zeit wird durch die Beziehung gegeben: 7 - (I - ,i2)in Λ C. dabei ist /i das Verhältnis
der Teilchengeschwindigkeit zur Lichtgeschwindigkeit,
η die umgebende Gasdichte, ή der Ionisierungsquerschnilt.
Zum Beispiel für eine Elektronenenergie von 2 MeV I. = 0.98) und Λ = 10"""|l)cm2/pro Gasatom für Stickstoff
beträgt τ — 12 Nanosekunden bei einem Druck
von 0.1 mm Hg und verändert sich wie l/P. Es ist beobachtet worden, daß dieser Verlust beträchtlich seir
kann für 20 30-Nanosekundenstrahlen in der Steuerdruckz.one,
wie es in F i g. 5 dargestellt ist, insbesondere bei Strahlen, deren Anstiegszeiten einen beträchtlichen
Bruchteil der gesamten Impulsdauer ausmachen
Bei sehr kurzen Impulsen in der Größenordnung von 10 Nanosekunden ist eine derartige Technik mil
vorgeformtem Plasma unbedingt notwendig für einer wirkungsvollen Transport sowie die Handhabung
derartiger relativistischer Ströme.
Die Stromdichteverteilung des Strahles 12 am Fenster 10 und an der Werkstoffebene 1 kann gesteuert
werden durch Verändern der Leitfähigkeit des in der Driftkammer 8 enthaltenen Plasmas 22 über die Elektroden
20. 21.
Die Ladungsmeßeimrichtung 15 (oder der Rogowskigürtel
14 der Fig. 1) kann zusammen mit der integrierenden
Steuereinrichtung 23 dazu benutzt werden, die Stromdichteverteilung in der Nähe des Austrittsfensters 10 in die Luft zu bestimmen, so daß die über
die Verbindung 19' erfolgende Rückkopplungssteuerung der Spannungsversorgung 19 dazu benutzt werden
kann, die Spannung an den Elektroden 20, 21 zu verändern und so die Leitfähigkeit des Gases zu
verändern und außerdem die Ausgangsstromdichte auf einen vom Ladungsintegrator der Steuereinrichtung
23 im voraus gewählten Wert zurückzubringen
Die beschriebene Technik ist insbesondere bedeutsam für die Steuerung der Stromdichteverteilung und
Ausbreitung des Strahles über große Entfernungen hinweg bei vom relativistischen Fluß bestimmten
Zeit verhalten bei einem Luftdruck von 0,5 bis 10 Ton für Elektronenstrahlen mittlerer Energie (0,5 bit
10 MeV).
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen 60963ΑΠ45
Claims (6)
1. Vorrichtung zur Erzeugung von relativistischen Elektronenstrahlimpulsen mit magnetischer S
Selbstfokussierung, bestehend aus einer Hochvakuumkammer mit einem als Anode dienenden
Strahlaustrittsfenster, in welcher gegenüber der Anode eine kalte Kathode angeordnet ist. und
einer sich an das Strahlaustrittsfenster anschiie- to ßenden. Gas enthaltenden Driftkammer, die über
einen mit einem Ventil versehenen Pumpstutzen an eine Vakuumpumpe angeschlossen ist und in
der die magnetische Selbstfokussierung erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Nähe eines weiteren, den Austritt der Elektronen aus der Driftkammer (8,16) ermöglichenden Strahlaustritlsfensters
(10) innerhalb oder außerhalb der Driftkammer (8) eine Ladungsmeßeinrichtung (15
oder 14) angeordnet ist, welche über eine Steuereinrichtung (23) auf das in dem Pumpstutzen (9)
angeordnete steuerbare Ventil (11) einwirkt und auf diese Weise den Gasdruck in der Driftkammer
in Abhängigkeil von der Strahlstromdichte steuert.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine leitende Driftkammer (16), eine
Einrichtung zum Weiterleiten eines Strahles geladener Teilchen längs dieser Kamtner und eine
Vielzahl von in einem gewissen Abstand voneinander befindlichen elektrisch leitenden Flügelteilen
(16'). die längs dieser Kammer verteilt angeordnet sind, zum Erzeugen von Strahl-Bildkräften
in der Mitte des Strahles.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an den Flügelteilen (16) in der
Nähe der Strahlachse dielektrische Schichten angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Driftkammer (16) eine konische Form aufweist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
daß in der Driftkammer (8) eine Einrichtung (19, 20, 21) zum Aufrechterhalten einer Glimmentladung von vorbestimmter Stärke
vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die mit der Ladungsmeßeinrichtung
(15 oder 14) verbundene Steuereinrichtung (23) auch auf die Einrichtung (19. 20, 21)
zum Aufrechterhalten der Glimmentladung einwirkt.
Applications Claiming Priority (2)
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US6473470 | 1970-08-18 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2141376A1 DE2141376A1 (de) | 1972-02-24 |
DE2141376B2 DE2141376B2 (de) | 1976-01-02 |
DE2141376C3 true DE2141376C3 (de) | 1976-08-19 |
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