DE2156471C3 - Verwendung eines Zeolithen zur Entfernung von Ammoniumionen - Google Patents
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Description
Ammoniak oder das Ammoniumkation ist als gefährliche Verunreinigung im Wasser bekannt Seine
Anwesenheit in städtischem Abwasser und in den Abflüssen von landwirtschaftlichen Flächen und von der
Industrie ist schädlich, aber unvermeidlich.
Es hat sich gezeigt, daß die Anwesenheit von Ammoniak im Wasser nicht nur als Anzeichen und
Anhaltspunkt für den letzten Stand der Verunreinigung dient, sondern darüber hinaus eine weit größere
Bedeutung und weit ernstere Folgen hat.
Ammoniak kann giftig für Fische und Wassertiere so sowie -pflanzen sein. Als maximale Ammoniakkonzentration
ist ein Wert von 2,5 mg/1 empfohlen worden, jedoch sind bereits 0,3 bis 0,4 mg/1 für gewisse Fische
tödlich. Ammoniak kann zu explosivem Algenwachstum beitragen, der schließlich zu eutrophischen Bedingun- tr>
gen in Seen führt Ammoniak kann die Erneuerung von Abwasser und die Wiederverwendung von Wasser
einschränken. Da typisches städtisches Abwasser 30 mg NH4/I enthalten kann, müßten für die Wiederverwendung
des Wassers 90 bis 95% entfernt werden. Um dies jedoch durch übliche Elektrodialyse zu erreichen,
müßten untragbar hohe Kosten aufgewendet werden. Ammoniak kann schädliche Wirkungen auf die Desinfektion
von Wasserversorgungen haben. Es reagiert mit Chlor unter Bildung von Chloraminen, die zwar noch
bakterizid sind, jedoch langsamer wirken und weniger wirksam sind. Schließlich kann Ammoniak für gewisse
Metalle und Baustoffe korrodierend sein. Sein Einfluß auf Kupfer- und Zinklegierungen ist allgemein bekannt.
Es kann ferner Beton zerstören, der aus Portlandzement so hergestellt worden ist.
Der wirksamen und wirtschaftlichen Entfernung von Ammoniak aus Abwässern ist daher erhebliche
Aufmerksamkeit gewidmet worden. Die Elektrodialyse ist, wie bereits erwähnt, mit untragbar hohen Kosten
verbunden, und bei der umgekehrten Osmose ist die Situation ähnlich.
Der Kationenaustausch zur Entfernung von Ammoniak unter Verwendung der verschiedensten kationaktiven
»Zeolithe« ist eingehend untersucht worden, jedoch führten diese Untersuchungen nur zu begrenzter
großtechnischer Anwendung. Die Permutite (synthetische »Gelzeolithe« aus Natriumsilicat und Aluminiumsulfat)
und die wasserhaltigen amorphen Minerale vom Geltyp, z. B. Glauconit (»Grünsand«), sind wirksam,
haben jedoch den Nachteil hydrolytischer Instabilität. Sie haben ein verhältnismäßig geringes Austauschvermögen,
häufig andere unbefriedigende Regeneriereigenschaften und lassen sich schwierig zu brauchbaren
Formteilen mit annehmbaren physikalischen Eigenschaften formen (Gleason, G. H. et aL, Sewage Works
Jour„ Band 5, Nr. 1, Seite 61-73 [1933]; Band 6, Nr. 3,
Seite 450-468 [1934]). Organische »Zeolithe« (E J. Nesselson, »Removal of Inorganic Nitrogen from
Sewage Effluent«, Ph. D. Thesis, Univ. of Wisconsin [1954]; Pollio, F. X. et aL, Hydrocarbon Processing, Seite
124-126 [Mai 1969]), die sulfonierte oder carboxylierte Hochpolymere sind, sind für das Ammoniumion nicht
selektiv und bevorzugen statt dessen andere Kationen, z. B. Calcium (B. M. Mercer et al, Chem. Abstract, Vol.
71, Nr. 12, Referat 116 322b.) Außerdem fallen bei ihrer
Verwendung übermäßig große Ausschußmengen an Regenerierungsmittel an (siehe B. M. Mercer, ibid.).
Gewisse natürliche und synthetische kristalline Aluminosilicate, die wahre Zeolithe sind, wurden für die
Verwendung zur Entfernung von Ammoniak durch selektiven Kationenaustausch untersucht Grundlegend
besteht bei der Wahl eines Zeoliths das Problem, einen Zeolith zu finden, der sowohl ausreichendes Kationenaustauschvermögen
als auch ausreichende Selektivität für das Ammoniumkation in Gegenwart von Alkali- und
Erdalkalimetallkationen hat, die zwangsläufig in Abwässern vorhanden sind. Die kristallinen Aluminosilicate
Clinoptilolit, Chabasit, Erionit und Mordenit haben erwünschte Selektivitätseigenschaften, jedoch ein verhältnismäßig
geringes Kationenaustauschvermögen, gerechnet als Äquivalente pro Gewichtseinheit (siehe die
oben genannte Arbeit von Mercer und die später folgenden Daten). Umgekehrt haben viele der leicht
erhältlichen kristallinen Aluminosilicate, z. B. Zeolith A (US-PS 28 82 243), Zeolith X (US-PS 28 82 244) und
Zeolith Y (US-PS 31 30 007) befriedigendes Austauschvermögen, aber ihre Selektivität oder die Bevorzugung
des Ammoniumkations durch diese Zeolithe ist geringer als bei den mineralischen Zeolithen.
In der US-PS 29 96 358 ist der Zeolith F beschrieben, der sich bezüglich Wasserstoff-, Ammonium- und
Magnesiumionen wie für Alkalimetallionen verhalten soll, in dem diese durch andere austauschbare Kationen
ohne wesentliche Änderung der grundsätzlichen Kristallstruktur der Zeolithen ersetzt werden können. Von
den Alkalimetallionen sind die Kalium-, Natrium- und Lithiumionen besonders zufriedenstellend austauschbar,
da sie leichter in die Hohlräume des Zeolithkristalls eingeschlossen werden können, d. h, daß Rubidium- und
Cäsiumionen sich aufgrund ihrer Größe nicht besonders gut hierzu eignen, jedoch ist über eine Selektivität für
Ammoniumionen nichts ausgesagt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Ammoniumionen aus wäßrigen Lösungen in Gegenwart eines
oder mehrerer Alkali- oder Erdalkaliionen mit einem Zeolithen zu entfernen, der hohes Kationenaustauschvermögen
mit ausgezeichneter Selektivität, hohen Austauschgeschwindigkeiten bei leichter und vollständiger
Regenerierung, Beständigkeit sowohl gegenüber der Austauschlösung als auch der Regeneriermittellösung
mit der Fähigkeit vereint, über einen verhältnismäßig weiten Bereich von Aziditäten und Alkalitäten
wirksam zu sein.
Gemäß der Erfindung werden Ammoniumionen aus wäßrigen Lösungen, die wenigstens ein Alkali- oder
Erdalkaliion enthalten, mit Hilfe des synthetischen kristallinen Aluminosilicate Zeolith F entfernt, der aus
einem kaliumreichen Reaktionsgemisch hergestellt worden ist. Dieser Zeolith hat ein ungewöhnlich hohes
Kationenaustauschvgrmögen und außergewöhnliche
Selektivität für das Ammoniumkation in Gegenwart störender Alkali- und Erdalkalimetallionen.
In der folgenden Beschreibung sind die Selektivitäten einer Reihe von Zeolithen, d.h. ihre Fähigkeit
verglichen, das Ammoniumion am einer wäßrigen Lösung, die Ammonium-, Natrium-; Kalium- und
Calciumchloride enthält, bei Raumtemperatur und einer Gesamtnormalität zwischen 0,15 und 0,18 zu entfernen.
Wie bereits erwähnt, hat der für die Zwecke der Erfindung verwendete kaliumreiche Zeolith F eine
ungewöhnliche Kombination von Kationenaustauschvermögen und Selektivität für das Ammonium in
j Gegenwart anderer Alkali- und Erdalkaliionen. Wie die folgende Tabelle A zeigt, hat Zeolith F ein wesentlich
höheres Kationenaustauschvermögen pro Gewichtseinheit als andere gebräuchliche Zeolithe.
Kationenaustauschvermögen von Zeolithen
Zeolith
Tatsächliche Formel
Austauschvermögen,
Milliäquivalent/g
Milliäquivalent/g
0,10 Na2O · 0,85 K2O - 1,0 Al2O3 ■ 2,06 SiO2 · 2,85 H2O
0,69 Na2O ■ 0,096 CaO · 0,216 MgO · 0,056 K2O · 1,0 Al2O3 · 9,75 SiO2
• 6,5 H2O
Clinoptilolit
Chabasit-Typ
(25% inert)
Erionit-Typ
(25% inert)
Mordenit (Zeolon)
Kalium X
Y
(25% inert)
Erionit-Typ
(25% inert)
Mordenit (Zeolon)
Kalium X
Y
Zeolith K, Pellets
(20% Bindemittel)
(20% Bindemittel)
(1) Literaturwert für SiO2/AI2O3 = 8 —10 und 5—20% inert beträgt 1,81 (B. M Mercer et al, Chem. Abstract, Vol. 71, Nr. 12, Referat
116322b).
(2) Literaturwerte (Mercer und Mitarbeiter).
0,9 K2O ■ 0,1 Na2O · 1,0 Al2O3 · 2,56 SiO2 · 5,6 H2O
1,00 Na2O · 1,0 Al2O3 · 3,55 SiO2 ■ 7.0 H2O
5,3
1,2C)
1,67(2)
1,88(-7)
1,88(-7)
2,02(2)
4,0
4,0
3,9
4,0
4,0
3,9
In Kombination mit ihrem hohen Gesamtkationenaustauschvermögen hat der für die Zwecke der
Erfindung verwendete Zeolith F eine unerwartete Selektivität oder Bevorzugung für das Ammoniumion in
einer Lösung, die Ammonium- und Alkali- oder Erdalkalikationen enthält Dies wird durch die folgende
Tabelle B veranschaulicht, in der vollständigere Ergebnisse des in Beispiel 4 beschriebenen Versuchs
zusammengestellt sind, und die teilweise in der Abbildung dargestellt ist.
Selektivität von Zeolithen für NH4
Zeolith | Äquivalente | NH4-Beladung |
Fraktion, HHa am | Milliäquivalent/g | |
Zeolith, 0,4 | ||
F | 3,5 | 2,1 |
Clinoptilolit | 1,8 | 0,48 |
Kalium X | 1,8 | 1,6 |
Y | 1,8 | 1,6 |
X, 20% Binde | 1,2 | 1,5 |
mittel |
Besonders bemerkenswert ist die Tatsache, daß allein unter den Zeolithen der von Kalium abgeleitete Zeolith
F die einzigartige Kombination von hohem Kationenaustauschvermögen pro Gewichtseinheit und Selektivität
für das Ammoniumion in Gegenwart von Alkali- und Erdalkalikationen aufweist
Der für die Zwecke der Erfindung verwendete Zeolith F wird beispielsweise nach dem bekannten
55
bO Verfahren der US-PS 29 96 358 aus Reaktionsgemischen hergestellt, die Wasser, eine Quelle für reaktionsfähiges
Siliciumdioxyd, eine Quelle für reaktionsfähiges Aluminiumoxyd und ein Alkali enthalten, durch das die
notwendige Kaliumoxydkomponente eingeführt wird. Kalium kann entweder das einzige Alkali sein oder in
Verbindung mit einem oder mehreren anderen alkalischen Materialien, z. B. Natriumhydroxyd, verwendet
werden, wobei es jedoch notwendig ist, daß bei Verwendung von zwei oder mehr Alakalimetallen das
strukturelle Raumnetz des gebildeten kristallinen Aluminosilicats durch das Kaliumion bestimmt ist. Es ist
somit notwendig, daß das Reaktionsgemisch kaliumreich ist, obwohl das Kalium nicht unbedingt das
überwiegend vorhandene basische Material sein muß.
Dieser Zeolith kann entweder in der Kaliumform, in der er synthetisiert wurde, oder nach der Regenerierung
in beliebigen anderen austauschfähigen Kationenformen verwendet werden. Beispielsweise können die
Wasserstofform, Natriumform und andere gegen einwertige und zweiwertige Kationen ausgetauschten
Formen des Zeoliths verwendet werden.
Es gib ι keine befriedigende Erklärung für die Selektität des von Kalium abgeleiteten Zeolithen F mit
niedrigem Siliciumdioxyd/Aluminiumoxyd-Verhältnis für das Ammoniumion gegenüber konkurrierenden
Alkali- oder Erdalkalikationen.
Außer ihrer einzigartigen Kombination von Austauschvermögen und Selektivität für Ammoniumionen
läßt sich der für die Zwecke der Erfindung verwendete Zeolith leicht regenerieren. Dies geschieht im allgemeinen
durch Waschen mit einer Regeneriermittellösung, die in hoher Konzentration ein Ion enthält, das das
Ammoniumkation zu ersetzen vermag, wenn die beiden Kationen in allgemein gleichen Konzentrationen
vorhanden sind. So wird durch Behandlung mit einer gesättigten Calciumhydroxydlösung die Entfernung des
ausgetauschten Ammoniumions erreicht, obwohl der Zeolith das Ammoniumion selektiv aus einer Lösung
aufzunehmen vermag, die ungefähr gleiche Mengen Ammonium- und Calciumionen enthält.
Außer den vorstehend genannten Merkmalen haben kaliumreiche Zeolithe mit niedrigem Siliciumdioxyd/
Aluminiumoxyd-Verhältnis vorteilhafte Kationenaustauschgeschwindigkeiten. Sie sind sowohl gegenüber
der Flüssigkeit, in der der Austausch erfolgt, als auch gegenüber den Regenerierlösungen beständig. Sie sind
ferner haltbar und robust und können in einem verhältnismäßig weiten Bereich von Temperaturen und
pH-Werten eingesetzt werden.
Da der Ionenaustausch eine Gleichgewichtserscheinung ist, kann die Selektivität eines Zeoliths für ein Ion
bevorzugt vor einem anderen Ion als Trennfaktor
4
4
a ' ausgedrückt werden. Dieser Faktor a ' wird durch
die Gleichung
A A.
A A.
B A, ■ B1
für die beim Gleichgewicht stattfindende lonenaustauschreaktion des Systems
A + B. = A: + B,
definiert.
In der vorstehenden Gleichung ist
Af die äquivalente Fraktion des austauschenden Ions A
in der Lösung,
B2 die äquivalente Fraktion des Ions B im Zeolith,
A1, die äquivalente Fraktion des Ions A im Zeolith,
Bs die äquivalente Fraktion des Ions B in Lösung.
A1, die äquivalente Fraktion des Ions A im Zeolith,
Bs die äquivalente Fraktion des Ions B in Lösung.
Mit anderen Worten und unter Bezugnahme auf das System, bei dem man an der Selektivität eines Zeoliths
für das Ammoniumkation, das zusammen mit anderen Kationen in Lösung vorliegt, interessiert ist, kann die
vorstehende erste Gleichung wie folgt ausgedrückt werden:
Selektivität des Zeoliths für NH4 gegenüber anderen Kationen
(äquivalente NH4-Fraktion im Zeolith)
(äquivalente NH^-Fraktion in Lösung)
(äquivalente NH^-Fraktion in Lösung)
, (äquivalente Fraktion anderer Kationen in Lösung)
(äquivalente Fraktion anderer Kationen im Zeolith)
(äquivalente Fraktion anderer Kationen im Zeolith)
In den vorstehenden Gleichungen ist der Trennfaktor α β eine Funktion der Ionen, des Zeoliths und der
Zusammensetzung der Lösung, α ß gilt somit für eine
bestimmte Temperatur (Isotherme), eine bestimmte Gesamtionenkonzentration, Ionenzusammensetzung
und einen bestimmten Austauschgrad (Az). Experimentell
wird die Selektivität durch zusätzliche Faktoren, z. B. die Größe der solvatierten Ionen, die Wertigkeit,
die »Ionensiebwirkung«, die Bildung von Komplexen oder Fällungen und die Temperatur beeinflußt, aber die
mögliche Wechselwirkung dieser Faktoren in einem gegebenen lonenaustauschprozeß macht es schwierig,
die Selektivität eines bestimmten Zeoliths in einem gegebenen System vorauszusagen.
Im Hinblick auf die Abhängigkeit des Trennfaktors
α B von der Ionenkonzentration und vom Austauschgrad
ist es üblich, die Selektivität in Form eines Isothermendiagramms darzustellen, wie es in der
Abbildung gezeigt ist In diesem Diagramm ist die äquivalente Fraktion des Ammoniumkations in Lösung
>i(NH)j« als Abszisse und die äquivalente NHe-Fraktion
in Zeolith >>(NH4)z« als Ordinate aufgetragen. Eine
gestrichelte Linie vom Nullpunkt zur gegenüberliegenden Ecke mit der Neigung 1 stellt einen Trennfaktor von
α 4vonl,0, & h. die Beziehung zwischen Ordinate und
ο
Abszisse für den Fall dar, in dem der Zeolith das Ammoniumion nicht gegenüber anderen Ionen im
System bevorzugt Ober dieser Linie befindet sich eine Kurvenschar, die die Selektivität der genannten
Zeolithe für das Ammoniumion im untersuchten System darstellt, nämlich bei einer Natriumchloridkonzentration von 85 Milliäquivalent/I, einer KCl-Konzentration
von 50 Milliäquivalent/1 und einer Calciumchloridkonzentration von 5 Milliäquivalent/1 bei einer Gesamtnor
malität von 0,15 bis 0,18 und bei Raumtemperatur.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele und die Beschreibung einer typischen Ausführungsform
weiter erläutert
Dieses Beispiel vergleicht die Wirksamkeit mehrerer natürlicher und synthetischer Zeolithe für die Entfernung von Ammoniumionen aus einer wäßrigen Lösung,
die Alkali- und Erdalkalimetallkationen enthält Die folgenden Zeolithe werden verwendet: Kalium-Zeolith
F (ein von Kalium abgeleitetes synthetisches kristallines Aluiriinosiücst mit einem Siliduindicxyd/Alunüniuinoxyd-Molverhältnis von etwa 2), Natrium-Zeolith X (ein
von Natrium abgeleitetes synthetisches kristallines Aluminosilicat mit einem SiBchimdioxyd/Aluminhimoxyd-Molverhältnis von etwa 2^5), zwei Proben von
natürlichem Clinoptilolit und eine Probe eines synthetischen organischen Kationenaustauscherharzes, nämlich
eines sulfonierten synthetischen Polystyrolharzes in der Säureform. Die Analysenwerte der anorganischen
Materialien sind nachstehend in Tabelle Π zusammen mit den Analysenwerten anderer synthetischer kristalliner Aluminosilicate genannt, die in den anschließenden
Beispielen verwendet werden. (Die in Tabelle Π genannten Kalhnn-Zeolithe X und Y werden in der
Natriumform synthetisiert und anschließend mit 30%igen Kaliumchloridlösungen gerührt, um sie durch
Kationenaustausch in die Kalhimformen umzuwandeln.)
I | 7 | Tabelle II | 21 | Al2O3 | 56 471 | LOI*) | 8 | MgO | K2O |
Chemische Analyse von Zeolithen | 28,1 | 14,1 | 22,1 | ||||||
Zeolith | 22,0 | 23,2 | |||||||
Kalium-Zeolith F, Pulver | Zusammensetzung | 11,7 | η Gew.-°/o | 13,5 | CaO | 1,0 | 0,6 | ||
Natrium-Zeolith XO, l,6mm-Gra- | Na2O | 13,2 | SiO2 | 15,7 | 1,5 | 1.8 | |||
nulat. 25% Bindemittel | 0,17 | 34,0 | |||||||
Clinoptilolit »A«, Pulver | 12,1 | 13,5 | 38,8 | 15,5 | 1,3 | 1,4 | |||
Clinoptilolit »B« (geringe Rein | 28,0 | 20,1 | 0,6 | ||||||
heit), Pulver | 4,9 | 66,9 | 2,4 | ||||||
Chabasit, 1,6 mm-Granulat | 1,4 | 20,4 | 61,9 | 25,0 | — | — | |||
Natrium-Zeolith A(2>, 1,6 mm-Gra | 23,0 | 22,8 | 3,2 | — | 18,9 | ||||
nulat, kein Bindemittel | 3,0 | 19,8 | 57,1 | 21,3 | 17,4 | ||||
Natrium-Zeolith Y<3>, Pulver | 15,1 | 35,8 | |||||||
Kalium-Zeolith XlD, Pulver | — | ||||||||
Kalium-Zeolith YW, Pulver | 12,6 | 41,7 | — | ||||||
0,21 | 34,5 | ||||||||
0,15 | 40,4 | ||||||||
") Glühverlust, d. h. zeolithisches Wasser.
(1) US-Patent 28 82 244.
(2) US-Patent 28 82 243.
(3) US-Patent 31 30 007.
Eine künstlich hergestellte Lösung mit der Zusammensetzung eines typischen städtischen Abwassers als
Sekundärabfluß aus einer Abwasseraufbereitungsanlage wird hergestellt. Die Zusammensetzung dieses
Wassers ist nachstehend in Tabelle 111 genannt.
Tabelle III
Abwasseranalyse
Abwasseranalyse
—.
Ammonium als Stickstoff 14
Natrium 58
Kalium 12 Magnesium 8
Calcium 34
Alkalität als CaCO3 180
Orthophosphat als Phosphat 9
Sulfat als Schwefel 20 pH-Wert 7,45
Wirksamkeit von Zeolithen, die von Kalium und Natrium abgeleitet sind, von mineralischen und anorganischen
Zeolithen für die selektive Entfernung von Ammoniumionen in Gegenwart von Na, K, Mg und Ca
Teile der Lösung werden mit Kalium-Zeolith F, Natrium-Zeolith X, zwei Clinoptilolitproben und dem
Ionenaustauscherharz zusammengeführt. Jeder Versuch wird doppelt durchgeführt, wobei in jedem Fall eine
andere Zeolithmenge verwendet wird.
Die Ergebnisse der Behandlung von 100 ml des künstlich hergestellten Abwassers mit den genannten
Zeolithmengen sind nachstehend in Tabelle IV genannt. Während alle drei kristallinen Aluminosilicate, nämlich
Kalium-Zeolith F, Clinoptilolit und Natrium-Zeolith X, Ammoniak oder das Ammoniumkation bis zu einem
Restgehalt von etwa 2 ppm in Gegenwart von fremden Alkali- und Erdalkalikationen zu entfernen vermögen,
hat der Kalium-Zeolith F ein wesentlich höheres Austauschvermögen, gerechnet als Ammoniakmenge
pro Gewichtseinheit Zeolith. Die Unfähigkeit von organischen Kationenaustauscherharzen, Ammoniumionen
aus dem Ablauf einer Abwasseraufbercitungsanlage selektiv zu entfernen, ist deutlich erkennbar.
Zeolith | Gewicht des | N im behandelten | Vom Zeolith nach | Aufgenommener |
Zeoliths, g | Abwasser, ppm | dem Austausch | Stickstoff pro | |
aufgenommener | Gewichtseinheit | |||
Stickstoff, mg | des Zeoliths, mg/g | |||
Kalium-Zeolith F, Pulver | 03 | 14 23 |
1,16 | 3,9 |
03 | 2,0 | 1,23 | 23 | |
Natrium-Zeolith X, 1,6 mm-Gra- | 1,0 | 1,7 | 1,15 | |
nuiat, 25% Bindemittel | 1,6 | 1,6 | 1,15 | 0,72 |
Clinoptilolit »A«, Pulver | 0,7 | 1,4 | 130 | 1,9 |
1,1 | 1,0 | 130 | ||
Clinoptilolit »B« (niedrige Rein | 2,0 | 1,8 | 1,18 | 039 |
heit), Pulver | 4,0 | 33 | 1,01 | 0,25 |
Kationenaustauscherharz, | 1,0 | 12 | 0,26 | 0,26 |
sulfoniertes Polystyrolharz in der | 1,6 | 12 | 032 | 0,20 |
Säureform
Ursprüngliche Stickstoffmenge im ablaufenden Wasser 1,40 mg (100 ml, 14 mg/1).
Dieses Beispiel veranschaulicht weiterhin die ungewöhnlich hohe Selektivität und das ungewöhnlich hohe
Aufnahmevermögen von Zeolith F für das Ammoniumion im Vergleich zu einer Reihe von natürlichen
mineralischen Zeolithen und von Natrium abgeleiteten synthetischen kristallinen Aluminosilicaten (Zeolith A,
Zeolith X und Zeolith Y).
10
Für diese Reihe von Versuchen werden 10,0 g des
Zeoliths eine Stunde in 500 ml einer Lösung, die pro Liter 85 Milliäquivalent Natrium. 50 Milliäquivalent
Kalium, 5 Milliäquivalent Calcium und etwa 60 Milliäquivalent Ammonium enthält (sämtlich als Chloride),
ins Gleichgewicht gebracht. Die Ergebnisse sind nachstehend in Tabelle V genannt. Auch hier ist die
Überlegenheit der von Kalium abgeleiteten synthetischen kristallinen Aluminosilicate deutlich erkennbar.
Wirksamkeit verschiedener Zeolithe für die selektive Entfernung von Ammoniumionen in Gegenwart von
Na, K, Mg und Ca (Chargenversuche)
Zeolith | NH4-Aufnahme |
Milliäquivaleru/g | |
Kalium-Zeolith F | 2,47 |
Kalium-Zeolith F | 2,35 |
Natrium-Zeolith XO) | 0,65 |
Clinoptilolit A | 0,49 |
Clinoptilolit B | 0,24 |
Chabasit(') | 0,8(K5I |
Natrium-Zeolith A<?> | O,7O>3> |
Natrium-Zeolith Y | 0,96 |
Kalium-Zeolith X | 0.84 |
Kalium-Zeolith Y | 0,95 |
(1) l,6mm-Granulat, 25% Bindemittel.
(2) 1,6 mm-Granulat. ohne Bindemittel.
(3) Berechnet durch Differenz.
Dieses Beispiel veranschaulicht die Leichtigkeit der Regenerierung der Ammoniumform von Zeolith F mit
einer Lösung von Natriumchlorid, Kaliumchlorid und Calciumchlorid.
Die beiden Proben von Kalium-Zeolith F, die bei dem
in Beispiel 2 beschriebenen Versuch verwendet wurden, werden nach dem Ammoniumaustausch getrennt
rückausgetauscht oder regeneriert, indem sie in einer Regeneriermittellösung gerührt werden. 500 ml der
Lösung, die pro Liter 140 Milliäquivalent NaCl, 15 Milliäquivalent KCl und 5 Milliäquivalent CaCl2 enthält,
wird 30 Minuten bei Raumtemperatur jeweils mit einer 10-g-Probe des ausgetauschten Zeoliths F gerührt. Nach
dem Rückaustausch wird der pulverförmige Zeolith durch Zentrifugieren von der Lösung abgetrennt, mit
Wasser gewascher., bei !10° C getrocknet an der Luft
ursprünglich 2.35 Milliäquivalent NHvg enthielt, sind 0,69 Milliäquivalent NHVg entfernt worden.
Dieses Beispiel veranschaulicht die experimentelle Bestimmung der Kaiionenaustausch-Trennfaktoren in
einem zeolithischen Kationenaustauschsystem.
Als Zeolithe werden Kalium-Zeolith F. das Mineral Clinoptilolit und die von Natrium abgeleiteten Zeolithe
X und Y verwendet. Eine bestimmte Menge des pulverförmigen Zeoliths wird bei Raumtemperatur mit
500 ml einer Lösung gerührt, die pro Liter 85 Milliäquivalent Natriumchlorid, 50 Milliäquivalent Kaliumchlorid
und 5 Milliäquivalent Calciumchlorid enthält. Zur Lösung werden unterschiedliche Mengen Ammoniumchlorid
«»ceben. um das Ammoniumkation einzufüh-
der Gleichg-iwichtseinstellung überlassen und auf ren.
Ammoniumionen analysiert
Die Ammoniumbestimmungen werden durchgeführt, indem aliquote Teile der Lösung von je 10 ml oder
200 mg Zeolith in einer Kjeldahl-Destillationsapparatur
mit 50%iger Kaliumhydroxydlösung behandelt werden, das Ammoniak durch Wasserdampfdestillation in 10 ml
gesättigte Borsäurelösung überführt wird und die 100 ml
Wasserdampfdestillat, die das Ammoniak enthalten, mit
0,025 η-Salzsäure bis zum Umschlagpunkt von Methylrot titriert werden.
Nach Beendigung der Regenerierungszeit von 04
Stunden sind aus der ammonium-ausgetauschten Probe des Zeoliths F von Beispiel 2, die 2,47 Milliäquivalent
NH4Zg durch Rückaustausch entfernt worden. Aus dem
ammonium-ausgetauschten Zeolith F von Beispiel 2, der
Nach Einführung jeder Ammoniumchloridportion wird die Lösung etwa 30 Minuten der Gleichgewichtseinstellung überlassen, worauf ein aliquoter Teil jeder
Lösung zur Analyse abgezogen, durch eine gleiche Menge ursprünglicher Lösung ersetzt und eine zusätzliche Ammoniumchloridmenge zur Erhöhung der Ammoniumionenkonzentration zugesetzt wird
Eine Reihe solcher Zugaben von zusätzlichem Ammonium, Gleichgewichtseinstellungen und Analysen
wird mit jedem Zeolith durchgeführt, wobei Gleichgewichte bei einer Reihe von Ammoniumchloridkonzentrationen erhalten werden.
Aus den vorstehend genannten Werten werden die variierten Glieder der Trennfaktorgleichung berechnet
In den folgenden. Tabellen VI bis IX sind die
11
Versuchsdaten für Kalium-Zeolith F, Clinoptilolit, Die Ergebnisse der verschiedenen Versuche sind in
Kalium-Zeolith X und Natrium-Zeolith Y zusammenge- der Abbildung dargestellt und für zwei ausgewählte
stellt. Das Kationenaustauschvermögen ist direkt aus Grade des Ammoniumaustausches (A,) in Tabelle B
der molaren Analyse des Zeoliths berechnet worden. genannt.
Selektivität — Zeolith F
(10,0059 g Zeolith, 500 ml Lösung, die 85 Milliäquivalent NaCl, 50 Milliäquivalent KCl und 5 Milliäquivalent CaCl2
pro Liter enthält; Raumtemperatur)
Gleichgewicht
Versuch Nr.
Milliäquivalent aller Kationen in 75 82 96
der Lösung
(NH4)* Milliäquivalent NH4 in 1,2 5,4 12,8
Lösung
(B)5, Milliäquivalent anderer 73,8 76,6 92,5
Kationen in Lösung
(NH4), Milliäquivalent NH4 pro 0,38 1,06 1,73
g Zeolith
(B)2, Milliäquivalent anderer 4,92 4.24 3,57
Kationen pro g Zeolith
[NH4]* äquivalente 0,07 0.20 0,33
NH4-Fraktion im Zeolith
[NH4],, äquivalente Fraktion 0,017 0,066 0,13
NH4 in Lösung
Analyse (Mol): 0,1 Na2O - 0,85 K2O · 1,0 Al3Oj · 2,06 SiO2 2,85 H2O
Berechnetes Kationenaustauschvermögen: 5.3 Milliäquivalent/g
Selektivität — Clinoptilolit
(7,65 g Zeolith, 500 ml Lösung, die 85 Milliäquivalent NaCl. 50 Milliäquivalent KCl und
5 Milliäquivalent CaCl2 pro Liter enthält; Raumtemperatur)
Gleichgewicht
116 | 134 |
20,6 | 26,7 |
95 | 107 |
2,76 | 3.45 |
2,54 | 1,85 |
0,52 | 0,65 |
0,18 | 0,20 |
Versuch Nr. | 2 | 3 | 4 | |
1 | 85 | 95 | 105 | |
Milliäquivalent aller Kationen | 75 | |||
in der Lösung | 13,2 | T} Q | ||
(NH,)* Milüäquivalcnt NH4 | A 0 | |||
in Lösung | 72 | 72 | 72 | |
(B)* Milliäquivalent anderer | 71 | |||
Kationen in Lösung | 0,288 | 0379 | 0,627 | |
(NH4Ja Milliäquivalent NH4 | 0,105 | |||
pro g Zeolith | 0,91 | 0,82 | 0,57 | |
(B)a Milliäquivalent anderer | 1,1 | |||
Kationen pro g Zeolith | 03 | 0316 | 0,52 | |
[NH4Ja äquivalente NHrFraktion | 0,088 | |||
im Zeolith | 0,155 | 03 | 030 | |
[Nil·]» äquivalente Fraktion NH4 | 0,056 | |||
in Lösung | - 0,056 K2O ■ | 1,0Al2O3- | 9,75 SiO2 | |
Analyse (Mol): 0,69 Na2O · 0,096 CaO - 0,216 MgO | ||||
Berechnetes Kationenaustauschvermögen: 1,2 Milliäquivalent/g
13 14
Tabelle VIII
Selektivität — Zeolith X
Selektivität — Zeolith X
(10 g Zeolith-Granulat 1,6 mm in 500 ml Lösung, die 85 Milliäquivalent NaCl, 50 MiIIiäquivalent
KCl und i Milliäquivalent CaCb pro Liter enthält; 2 Stunden)
Vers'ich Nr.
12 3 4
Milliäquivalent aller Kationen in der 75 81 95 112
Lösung
(NH4Jj, Milliäquivalent NH4 in 3,7 11,5 20,1 29,7
Lösung
(B)* Milliäquivalent anderer Kationen 71,3 69,5 74,9 82,3
in Lösung
(NH4)* Milliäquivalent NH4 pro 0,145 0,39 0,72 1,06
g Zeolith
(B)a Milliäquivalent anderer Kationen 3,76 3,51 3,18 2,84
pro g Zeolith
[NH4];,, äquivalente NH4-Fraktion im 0,036 0,10 0,19 0,27
Zeolith
[NH4]* äquivalente Fraktion NH4 0,05 0,142 0,21 0,27
in Lösung
Analyse (Mol): 0,9 K,O · 0,1 Na2O · 1,0 Al2O3 · 2,56 SiO2 · 5,6 H2O
Berechnetes Kationenaustauschvermögen: 3,9 Milliäquivalent/g für Zeolith-Granulat, das 20 Gew.-% (Trockenbasis)
inerten Ton als Bindemittel und in der eingesetzten Form 23,2 Gew.-% H2O enthält.
Selektivität — Zeolith Y
(10,029 g Zeolith, 500 ml Lösung, die 85 Milliäquivalent NaCl, 50 Milliäquivalent KCl und 5 Milliäquivalent CaCl
pro Liter enthält; Raumtemperatur)
Gleichgewicht
Versuch Nr.
12 3 4 5
Milliäquivalent aller Kationen in 75 81 95 113 128
der Lösung
(NH4)* Milliäquivalent NH4 in 3,4 11,4 19,9 29,4 35,2
Lösung
(B)5, Milliäquivalent anderer 72 70 75 83,4 92,6
Kationen in Lösung
(NH4)a Milliäquivalent NH4 0,17 0,44 0,75 1,18 1,49
pro g Zeolith
(B)7, Milliäquivalent anderer 3,83 3,56 3,25 2,82 2,51
Kationen pro g Zeolith
[NH4]* äquivalente NH4-Fraktion 0,043 0,11 0,188 035 0,37
im Zeolith
[NH4]* äquivalente Fraktion 0,046 0,137 0,2l' 0,26 0,28
NH4 in Lösung
Analyse (Mol): 1,00 Na2O · 1,0 Al2O3 · 3,55 SiO2 · 7,0 H2O
Berechnetes Kationenaustauschvermögen: 4,0 Milliäquivalent/g
Berechnetes Kationenaustauschvermögen: 4,0 Milliäquivalent/g
Ausführungsbeispiel und dann der Belebtschlammbehandlung zur aeroben
Bei einer großtechnischen Ausführungsform der Zersetzung von organischen Bestandteilen unterworfen.
Erfindung wird Zeolith F für die Behandlung eines Teils b5 Nach der Belebtschlammbehandlung können suspen-
des sekundären Ablaufs aus einer städtischen Abwasser- dierte Feststoffe durch Einführung ei^es Koagulierungs-
aufbereitungsanlage verwendet. Das ablaufende Wasser mittels, z.B. Aluminiumalaun, entfernt werden. Dieses
wird zunächst filtriert, um das Sediment zu entfernen, Koagulierungsmittel bildet eine schwere Flockung, die
feinteilige Schwebstoffe einschließt, und die man
anschließend absetzen läßt Nach der Filtration wird das Wasser mit einem Bett von Zeolith F behandelt
Der dem Zeolith zugeführte sekundäre Ablauf enthält das Ammoniumion (H mg/1 als Stickstoff), Natrium
(58 mg/1), Kalium (12 mg/1), Magnesium (8 mg/1) und
Calcium (34 mg/1). Als weitere Verunreinigungen sind
Phosphat (9 mg/1 als P) und Sulfat (20 mg/1 als S) vorhanden. Der pH-Wert beträgt etwa 7,3.
Der sekundäre Ablauf wird dann in einer Menge von 378,5 mVTag dem Kationenaustauschsystem zugeführt
Dieses System besteht aus zwei Säulen aus Zeolith F, . der mit Ton abgebunden ist, in Form von 1,6 mm-Granulat, und einem dritten Bett aus dem gleichen Material,
das sich in der Regenerierung befindet Während des Arbeitszyklus der Behandlung strömt das Wasser von
oben nach unten nacheinander durch die beiden Betten, während die Strömung während der Regenerierung von
unten nach oben gerichtet ist
Das aus dem ersten Zeolithbett austretende Wasser wird kontinuierlich überwacht um den Durchbruch des
Ammoniumions festzustellen. Wenn dieser Durchbruch stattfindet wird das erste Bett abgeschaltet und auf
Regenerierung geschaltet während ein frisch regeneriertes Bett dem neuen ersten Bett nachgeschaltet wird.
Zur Regenerierung wird eine gesättigte Kalklösung, die zusätzlich Natriumchlorid und Calciumchlorid
(insgesamt 0,1 Milliäquivalent/l) enthält zur Regenerierung von unten nach oben durch das Bett gepumpt Die
Regeneriermittellösung, die einen pH-Wert von etwa 12
hat wird einer Luftstripperkolonne zugeführt die mit Glockenboden o. dgl. versehen ist, und in der im
Gegenstrom aufsteigende Luft das Ammoniak bis zu einem Restgehalt von weniger als etwa 1 ppm in der
Regeneriermittellöung abstreift
Nach der Regenerierung eines ausgebrauchten Betts läßt man dieses Bett ablaufen, um die Regeneriermittellösung zu entfernen. Es wird dann mit einer geringen
Wassermenge gespült um im Bett zurückgebliebenes Regenerierungsmittel zurückzugewinnen und verdunstetes Wasser zu ersetzen. Bevor das Bett wieder in
Betrieb genommen wird, wird es kurzzeitig mit aufwärts
gerichteter Strömung in Serie zwischen die beiden in Betrieb befindlichen Kolonnen geschaltet um festliche
Alkalität und feinteilige Stoffe zu entfernen. Wenn diese
Rückwäsche beendet ist wird das Bett mit abwärts gerichteter Strömung in Serie nachgeschaltet wenn die
erste Kolonne ausgebraucht ist
Die vorstehende Beschreibung zeigt daß durch die Erfindung ein ausgezeichnetes Verfahren zur Behandlung von wäßrigen Lösungen, die Ammoniak oder das
Ammoniumion zusammen mit einem oder mehreren Alkali- oder Erdalkalikationen enthalten, zwecks Entfernung des Ammoniaks oder Ammoniums verfügbar
wird. Im Gegensatz zu verwandten kristallinen oder nicht-kristallinen Zeolithen haben von Kalium abgeleitete synthetische kristalline Aluminosilicate mit einem
Siliciumdioxyd/Aluminiumoxyd-Molverhältnis von etwa 2 eine ungewöhnlich hohe Kapazität und
Selektivität für Ammoniak und/oder das Ammoniumion. Außerdem ist die Adsorptions- und Desorptionsgeschwindigkeit im Einklang mit hochwirksamen Kationenaustauschsystemen.
Claims (3)
1. Verwendung von aus einem kaliumreichen Reaktionsgemisch hergestellten synthetischem kristallinem
Zeolith F zur Entfernung von Ammoniumionen aus wäßrigen Lösungen, die Alkali- oder
Erdalkaliionen enthalten.
2. Verwendung nach Anspruch 1, wobei als wäßrige Lösung ein sekundärer Ablauf von städtisehen
Abwasseraufbereitungsanlagen behandelt wird.
3. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeolith periodisch
mit Kalkwasser regeneriert wird.
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