DE2155838B2 - Elektrische Deckenheizung an Tunnelöfen - Google Patents
Elektrische Deckenheizung an TunnelöfenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die elektrische Deckenheizung an Tunnelofen der keramischen Industrie
mittels quer zu den Ofenlängswänden sich erstreckender U-förmig, vornehmlich doppelt U-förmig,
gebogener Heizelemente.
Die für die Erzeugung hoher Temperaturen verwendeten Heizelemente werden von nackten ungeschützten ™
Heizleitern gebildet, die nur geringe Festigkeit aufweisen und leicht zum Brechen neigen. Vor allem dieser
Eigenschaften wegen ist es üblich, unter den Heizelementen an der Ofendecke keramische Auflegeplatten
anzuordnen und die Heizelemente auf diesen Auflege- 5r>
platten lose aufzulegen. Dabei ist es auch gebräuchlich, die Heizleiter nicht unmittelbar auf die keramischen
Platten, sondern auf lose Körner aus hochtonhaltigem Material zu legen, welche eigens dazu auf die
keramischen Platten gegeben wurden, daß die Heizlei- b0
ter die im Betrieb auftretenden Dehnungen und Kontraktionen weitgehend unbehindert ausführen können.
Nachteilig ist bei der bekannten Art der Ausbildung der elektrischen Tunnelofen-Deckenheizung, daß zum b5
Erwärmen des Brenngutes, beispielsweise zum Sintern elektrischer und magnetischer Werkstoffe, von der
Oberseite her die Heizleiter nicht nur die Nutzwärme für das Brenngut, sondern auch diejenige Wärme
aufbringen müssen, welche zur Oberwindung der Wärmedämmung der Auflegeplatten benötigt wird.
Abgesehen von der Notwendigkeit, die durch die Auflegeplatten bedingte Verlustwärme aufbringen zu
müssen, bringen die Auflegeplatten zusätzlich eine zeitliche Verzögerung der Wärmefortleitur.g und
erfordern darüber hinaus ein höheres Erwärmen der Heizleiter, als notwendig wäre, wenn die Wärme direkt
vom Heizleiter auf die Brenriware gelangen könnte. Der unmittelbaren Erwärmung der Brennware von der
Oberseite aus steht aber entgegen, zumindest im Hochtemperaturbereich, daß hier bereits das Eigengewicht
der Heizleiter ein zu hohes Durchbiegen derselben und damit deren Zerstörung bewirken kann.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, bei der elektrischen Deckenheizung an Tunnelofen der keramischen
Industrie mittels quer zu den Ofenlängswänden sich erstreckender U-förmig, vornehmlich doppelt
U-förmig, gebogener Heizelemente die Nachteile auszuschalten, weiche bislang durch die die Heizeiemente
tragenden Auflegeplatten verursacht werden. Die damit gegebene Aufgabe wird bei einer elektrischen
Deckenheizung der angegebenen Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Bereich der Biegungsstellen der
Heizelemente an den Ofenseitenwänden, bzw. an nach dem Ofeninnenraum vorkragenden Ofensteinen jeweils
wenigstens ein nach oben ragender Finger aus hochtonerdehaltigem Material vorgesehen ist und daß
die Heizelemente mit ihren Biegungen die Finger umschlingen und im übrigen den Ofenraum unterstützungsfrei
überspannen. Dabei ist es vorteilhaft, wenn die freien Enden der Finger zum Ofeninnenraum leicht
geneigt sind, beispielsweise gegenüber den lotrechten Ofenseitenwänden einen Winkel von 10° aufweisen. Im
übrigen empfiehlt es sich, wenn die Länge des frei nach oben ragenden Fingerteils zumindest '/5 der lichten
Weite des Ofenkanals beträgt.
Versuche haben ergeben, daß bei Anwendung der Erfindung die Heizleiter auch bei längerer Ofenbenutzung
den thermischen und mechanischen Beanspruchungen trotz ihrer geringen Eigenfestigkeit wider
erwarten standhielten. Wichtig ist allerdings, daß die Finger aus einem hochtonhaltigen Material bestehen,
welches chemisch mit dem an der Oberfläche bei hoher Temperatur erweichenden Heizleiter nicht reagiert,
insbesondere nicht verklebt, so daß die Heizleiter an den Aufhängestellen beweglich bleiben.
Günstig ist es noch, wenn die Finger mit ihrem unteren Ende jeweils fest in einem Ofenstein eingesetzt
sind. Des weiteren empfiehlt sich, die Finger nach Art kurzer Rohrstücke zu gestalten und die sie aufnehmenden
Ofensteine zum Ofenraum hin von der vorderen Oberseite aus nach unten abzurunden. Durch dieses
Abrunden wird bewirkt, daß die Heizleiter weitgehend widerstandlos ihre Eigenbewegung ausführen können,
weil sie keinen mechanischen Angriffen durch Spitzen oder Kanten ausgesetzt sind.
Das Einsetzen der hochtonerdehaltigen Finger in die Ofensteine führt vor allem zu einer beachtlichen
Kostenersparnis bei der Herstellung der Heizelemente-Halterung.
Die erfindungsgemäße Anbringung der elektrischen Heizelemente an der Decke der Tunnelofen erbringt
neben der Aufhebung der Nachteile, welche die bisherige Verwendung der Auflegeplatten verursacht,
noch den weiteren Vorteil, daß die Heizelemente einzeln ausgewechselt werden können, ohne hierzu den
Ofenbetrieb unterbrechen zu müssen. Hierzu genügt es nämlich, von außen her die Stopfsteine an dem in Frage
kommenden Heizelement zu entfernen und dieses gegen ein neues heizelement auszutauschen und hierauf
die Stopfsteine wieder einzusetzen.
Weitere Vorteile und Merkmale sind in der nachstehenden Beschreibung der Zeichnung erläutert,
die ein Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung eines elektrisch beheizten Schubplatten-Tunnelofens, im Längsschnitt,
Fig.2 rinen die Seitenansicht eines eingebauten
Heizleiters veranschaulichten, teilweisen Querschnitt durch den Tunnelofen nach F i g. 1,
F i g. 3 einen Schnitt entlang der Linie IH-111 in F i g. 2.
Der Tunnelofen besitzt in bekannter Weise entlang seines Kanals 1 eine Vorwärmzone A, eine Brennzone B
und eine Abkühlzone C Zum Transport der Brennware vom Einfahrende 2 zum Ausfahrende 3 dienen
Schuhplatten 4, die den Kanal 1 entlang bewegt werden und dabei die von ihnen getragene Brennbare VV durch
die Zonen A, B und C führen. Zum Erwärmen der Brennware IV von oben her dient eine elektrische
Deckenheizung, welche von nackten metallischen Heizleitern 5 gebildet wird, die doppelt U-förmig
gebogen sind und mit ihren Biegungen 6, 7 und 8 die Finger 9, 10 und 11 umschlingen. Auf diese Weise
überspannen sie freihängend den Ofenkanal 1, so daß die von ihnen erzeugte Wärme ohne jegliches Hindernis
von oben her unmittelbar an die Brennware W gelangt. Die Finger 9, 10 und U sind in Form runder Rohre -so
ausgebildet und bestehen aus hochtonerdehaltir,em Material, welches mit dem bei hoher Heiztemperatur an
seiner Oberfläche erweichenden Werkstoff der Heizleiter 5 chemisch nicht reagiert. Bei der hohen Temperatur
dehnt sich zwar der Heizleiter aus und hängt nach der y>
Mitte des Kanals 1 hin durch, so wie dies durch die strichpunktierte Doppellinie 5' angedeutet ist, die
Aufhängung der Heizleiter an den Fingern entlang der Heizstrecke wird jedoch selbstverständlich so gehalten,
daß auch bei maximaler Durchhängung D keine Berührung zwischen den Heizleitern und der Brennware
erfolgt
Die Finger 9,10, 11 sind in die Ofensteine 13, 14, 15
eingesetzt. Ihre fieien Enden sind zum Ofeninnenraum 1
um den Winkel a leicht geneigt, sie schließen beispielsweise gegenüber den lotrechten Ofenseitenwänden
16, 17 einen Winkel a von 10° ein. Als günstig hat sich noch erwiesen, die Länge L des frei nach oben
ragenden Teiles der Finger zumindest V5 so groß wie die lichte Weite B des Ofenkanals 1 zu bemessen. Die
Ofensteine 13, 14, 15, in welche die Finger mit dem unteren Teil halternd eingesetzt sind, überkragen mit
ihrem vorderen Ende 18 den Ofenkanal in geringem Maße. An ihrer Oberseite weisen sie ferner Anschrägungen
19 auf, die beispielsweise um 15° gegenüber der horizontalen Ebene geneigt verlaufen. Die Anschrägungen
19 schließen es praktisch aus, daß die Heizleiter beschädigt werden, wenn sie sich längen oder kürzen.
Wenn aus irgendeinem Grund ein Heizelement während des Betreibens des Tunnelofens ausgewechselt
werden soll, dann genügt es, den seitlichen Stopfstein 20 zu entfernen, worauf es ohne weiteres möglich wird, das
in Frage kommende Heizelement von außen her aus dem Ofen zu nehmen und gegebenenfalls durch ein
neues Heizelement zu ersetzen, ohne den Ofenbetrieb unterbrechen zu müssen. Bedingt durch die Neigung der
Finger um den Winkel a kann das Auswechseln unschwer auch nach dem Durchhängen der Heizleiter
erfolgen, weil bei Aufbringen einer verhältnismäßig geringen Zugkraft ohne weiteres zu erreichen ist, daß
die Biegungsstellen 6, 7, 8 die Finger 9, 10, 11 übergleiten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Elektrische Deckenheizung an Tunnelofen der
keramischen Industrie mittels quer zu den Ofenlängswänden sich erstreckender, U-förmig, vor- ä
nehmlich doppelt U-förmig, gebogener Heizelemente, dadurch gekennzeichnet, daß im
Bereich der Biegungsstellen (6,7,8) der Heizelemente
(5) an den Ofenseitenwänden (16), bzw. an nach dem Ofeninnenraum (Kanal 1) vorkragenden Ofen- I»
steinen (13,14,15) jeweils wenigstens ein nach oben ragender Finger (9,10,11) aus hochtonerdehaltigem
Material vorgesehen ist und daß die Heizelemente (5) mit ihren Biegungen die Finger umschlingen und
im übrigen den Ofenraum unterstützungsfrei über- '5 spannen.
2. Elektrische Deckenheizung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die freien Enden der
Finger (9, 10, 11) zum Ofeninnenraum (1) leicht geneigt sind.
3. Elektrische Deckenheizung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge
(L) des frei nach oben ragenden Teiles eines Fingers (9, 10, 11) zumindest V5 der lichten Weite (B) des
Ofenkanals (1) beträgt.
4. Elektrische Deckenheizung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Finger
(9, 10, 11) mit ihrem unteren Ende jeweils fest in einem Ofenstein (13,14,15) eingesetzt sind.
5. Elektrische Deckenheizung nach einem oder '°
mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Finger (9, 10, 11) als
kurze Rohrstücke gestaltet sind.
6. Elektrische Deckenheizung nach einem oder mehreren der vorangegangenen Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die die Finger (9, 10, II) aufnehmenden Ofensteine eine zum (13, 14, 15)
Ofenraum hin von der oberen Ofenseite aus nach unten sich neigende Anschrägung (19) aufweisen.
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Priority Applications (7)
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- 1972-05-09 JP JP47045067A patent/JPS4855432A/ja active Pending
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- 1972-11-06 GB GB5110672A patent/GB1395591A/en not_active Expired
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