DE215483C

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Publication number: DE215483C
Application number: DENDAT215483D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 215483 KLASSE 64 #. GRUPPE

OTTQ HILLIGER in RIXDORF B. BERLIN.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. Juni 1908 ab.

Die Erfindung'betrifft eine Vorrichtung zum Öffnen von Blechdosen mittels eines ringförmigen Bügels. Derselbe soll hauptsächlich für solche Blechdosen Anwendung finden, bei denen der Deckel die Dose fest umfaßt, wie es z. B. bei Dosen für Schuhcreme, medizinische Salben, Nährpulver sowie bei Nadelbüchsen u. dgl. der Fall ist. Bei fast allen diesen Blechdosen kommt es darauf an, den

ίο Deckel fest auf die Dose zum Aufliegen zu bringen, um deren Inhalt vor dem Verderben bzw. Trocknen zu schützen, d. h. einen möglichst luftdichten Abschluß zu erzielen. Das Öffnen solcher Blechdosen verursacht somit meist große Anstrengung und ist fast immer mit der Deformierung des Deckels und auch vielfach der Dose verknüpft. Gemäß der Erfindung soll nun der ringförmige Bügel die Dose dicht unterhalb des Deckels umfassen und beim Zusammendrücken ein selbsttätiges Abspringen des Deckels von der Dose bewirken. Der ringförmige Bügel preßt zu diesem Zweck die Blechdose dicht unterhalb des Deckels zweckmäßig an mehreren Stellen angreifend etwas zusammen, so daß der Deckel federnd abspringt und die Blechdose nach dem Loslassen des Öffners wieder auseinander federt. Auf der Zeichnung sind mehrere Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt:

Fig. ι einen Öffner, aus einem Stück Draht hergestellt,

Fig. 2 denselben in der Seitenansicht,

Fig. 3 denselben um eine Dose gelegt im Querschnitt,

Fig. 4 einen unmittelbar mit der Dose verbundenen Öffner, .

Fig. 5 einen Öffner, bestehend aus zwei gelenkig miteinander verbundenen Bügeln,

Fig. 6 eine weitere Ausführungsform eines an der Büchse angeordneten Öffners ini Querschnitt, . . ■
; Fig. 7 denselben in der Ansicht von oben bei abgehobenem Deckel,

Fig. 8 einen Öffner nach Art eines Karabinerhakens,

Fig. 9 einen Öffner mit Drucknasen zur Verteilung des Druckes auf die Büchse.

Bei sämtlichen Ausführungsformen ist angenommen, daß der Öffner an der Dose angeordnet ist. Nach dem Ausführungsbeispiel Fig. ι bis 3 ist. der Öffner aus einem offenen Bügel α gebildet, dessen Enden als ösen b zum Zusammendrücken des Öffners ausgebildet sind. In dieser Ausführungsform dient der Öffner nach dem Gebrauch zum Halten der Dose. Die Art der Anwendung zeigt Fig. 3. Der etwas federnde Bügel α wird von unten auf die Dose geschoben und legt sich dicht unterhalb des Deckels gegen die dort meist angeordnete Wulst der Dose. Drückt man auf die ösen ·δ, so wird die Dose c an der zwischen den beiden ösen b liegenden Stelle nach außen gepreßt, so daß der Deckel d nach oben gedrängt wird und allmählich zum Abspringen kommt. Nach Fig. 4' sind mit der Dose c Lappen a¹ in geeigneter Weise verbunden , deren ösen b¹ das öffnen der Dose in gleicher Weise bewirken wie bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 bis 3.

Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig, 5 besteht der öffner aus zwei Bügelteilen a, die . bei e gelenkig miteinander verbunden sind. Durch Spreizen der ösen b wird der öffner auseinandergebogen und sodann um die Dose gelegt. Für das Zusammenhalten beider Bügelteile sorgt eine Blattfeder f.

Die Fig. 6 und 7 zeigen einen öffner, bei welchem mit der Dose Segmente i verbunden sind, die, mit Gewinde versehen, einen Gewindering k tragen. Die Gewinde greifen kegelförmig ineinander ein, so daß beim Drehen des Ringes k die Dose c an den zwischen den Segmenten liegenden freien Stellen nach außen gepreßt wird. Der Lappen / dient zum Halten

der Dose beim öffnen bzw. Gebrauch derselben.

Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 8

finden zwei nach Art eines Karabinerhakens ineinander verschiebbare Bügelteile Anwendung, die durch eine Feder g auseinandergedrückt werden, wobei sich das eine Ende der Feder gegen den Bund h des verschiebbaren Bügelteiles legt. Die Benutzung dieses Öffners ist ähnlich wie bei dem Öffner nach Fig. 5.

Fig. 9 zeigt einen öffner, welcher in seiner Wirkung mit dem öffner nach Fig. 6 und 7 übereinstimmt. Statt der Segmente sind in den bügeiförmigen öffner α Nasen m eingedrückt, die sich gegen die Dose legen, so daß die zwischen den Nasen m liegenden Teile des Öffners die .Dosenwand nicht berühren. Wird auf die ösen b gedrückt, so wird die Dose unter dem^r Einflüsse des an drei Stellen auf sie ausgeübten Druckes auch auf drei dazwisehen liegenden Stellen ihres Umfanges nach außen ausweichen. .

Die beschriebenen Ausführungsformen können ferner in der Weise zur Anwendung kommen, daß an dem zweckmäßig federnden Bügel' scharfe Zinken angeordnet sind, die zwischen Dose und Deckel greifen, so daß beim Zusammendrücken des Öffners gleichzeitig ein •Heben desselben stattfindet, wobei ein oder mehrere Zinken unter den Deckelrand greifen.

Der öffner kann auch in der Weise ausgeführt sein, daß er nach Art einer Schere die Dose umfaßt, wobei die unteren Hebelarme der Schere als Ständer ausgebildet sind, so daß durch Druck auf ihn der öffner wirksam wird. Bei allen Ausführungsformen kann der Öffner nach der Benutzung als solcher als Dosenhalter dienen, so daß man nicht gezwungen ist, den etwa beschmutzten Dosenrand anzufassen. In der Ausführungsform mit scharfen Zinken dient der öffner gleichzeitig zum Abheben des Deckels.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Vorrichtung zum Öffnen von Blechdosen mittels eines ringförmigen Bügels, dadurch gekennzeichnet, daß der Bügel die Dose dicht unterhalb des Deckels umfaßt und beim Zusammendrücken ein selbsttätiges Abspringen des Deckels von der Dose bewirkt.

2. Dosenöffner gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er aus an der Dose unmittelbar angeordneten Lappen (b, b¹) gebildet ist.

3. Dosenöffner gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, ,daß er aus zwei gelenkig miteinander verbundenen Bügelteilen gebildet ist, die durch eine Blattfeder (f) zusammengehalten werden.

4. Dosenöffner gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Dose Segmente (i) angeordnet sind, die durch einen Druckring (k) umfaßt werden, wobei beide Teile (i und k) mit kegelförmigem Gewinde versehen sind.

5. Dosenöffner gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er aus zwei nach Art eines Karabinerhakens ineinander verschiebbaren Bügelteilen gebildet ist.

6. Dosenöffner gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der federnde Bügel (a) mit Nasen (m) versehen ist, die bei Benutzung des Öffners die Dose an mehreren Stellen zum Ausweichen bringen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.