DE2152514A1 - Verfahren zur waermebehandlung von walzdraht - Google Patents

Verfahren zur waermebehandlung von walzdraht

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DE2152514A1
DE2152514A1 DE19712152514 DE2152514A DE2152514A1 DE 2152514 A1 DE2152514 A1 DE 2152514A1 DE 19712152514 DE19712152514 DE 19712152514 DE 2152514 A DE2152514 A DE 2152514A DE 2152514 A1 DE2152514 A1 DE 2152514A1
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wire
temperature
rod
steel wire
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Tadaoki Kamise
Kazuo Kosugi
Keinosuke Takeo
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Sumitomo Electric Industries Ltd
Original Assignee
Sumitomo Electric Industries Ltd
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Description

  • "Verfahren zur Wärmebehandlung von Walzdraht" Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahreii zur ll'ärmebehandlung von Walzdraht aus der Walzhitze heraus zum Zwecke der Verbesserung der Kaltbearbeitungseigenschaften ("Pstentieren").
  • Bei der Herstellung von Walzdraht werden die nrammen üblicherweise in einem Ofen auf eine bestimmte Temperatr gebracht und dann in warmem Zustand auf den gewiinsch ten Durchmesser gewalzt. Auf der Walzenstraße wird der so hergestellte Walzdraht langsam auf Raumtemperatur abgekühlt uiid erneut einer Wärmebehandlung unterzogen, um die Kaltverarbeitungseigenschaften, als die Verformbarkeit zu verbessern. Diese Nachbehandlung ist unter der Bezeichnung "Patentieren" bekannt.
  • Durch das Fatentieren erhält man einen Stahldraht, der sehr gut zur Kaltverfestigung durch Ziehen geeignet ist, eil die Bildung von unerwünschten Strukturen, wie Martensit und grobstreifigem Perlit verhindert wird bzw. diese nachteiligen Strukturen in Sorbit und feinstreifigen Perlit verwandelt erden, die mit hilfe von Ziehsteinen oder Walzen kalt verformt werden können.
  • Bein Patentieren in Luft oder im Bleibad wird der auf eine ausreichend hohe Temperatur erwärmte Walzdraht in einer bestimmten Zeit auf die entsprechende Tempera tur heruntergekühlt, um die entsprechenden Metallstrukturen zu bilden. Daher muß vor allem die Abkühlungsgeschwindigkeit des Walzdrahtes sorgfältig beachtet werden, da sonst die erwünschte Metallstruktur nicht erhalten wird.
  • Das am weitesten verbreitete Abkühlungsmittel bei der Wärmebehandlung von metallischen Werkstoffen ist Wasser. Es gibt eine Reihe von Veröffentlichungen iiber derartige Wärmebehandlungsverfahren und die dabei beobachteten Erscheinungen.
  • Daß die Abkühlungsfähigkeit des Wassers durch Erhöhung der Wassertemperatur verringert und eine stabile Dampfhaut auf der Metalloberfläche hervorgerufen wird, wenn die Wassertemperatur bis auf über 60° erhöht wird, ist in den "blitteilungen aus dsm Kaiser-Wilhelm-Institut filr Eisenforschun6", Band 21, 1939, Seiten.
  • 181 bis 196 beschrieben. Daß die Abkühlungsgeschwindigkeit von metallischen Werkstücken durch Enrärmen des Wassers geringer wird, welches den milden Abkiihlungseffekt, ähnlich demjenigen des Dampfes bringt, ist in "Metals Handbook", Band 2, 8. Auflage, 19G4, S. 15 bis 21 beschrieben. Diese Veröffentlichungen beziehen sich ausschließlich auf das Abschrecken des Stahles mit dem Ziel, durch die Wasserkühlung Austenit in Martensit zu verwandeln; es ist daraus nicht zu entnehmen, daU eine feinstreifig perlitische Struktur erreicht werden kann, wenn dieses in austenitischem Zustand in ein Wasserbad getaucht wird, das bis nahe an den Siedepunkt erhitzt ist und diese Bedingungen aufrecht erhalten werden, noch viel weniger, daß die Kaltverarbeitbarkeit des Werkstückes durch diese Behandlungsweise wesentlich verbessert werden kann.
  • Auf der anderen Seite sind Versuche gemacht worden, um die Verarbeitbarkeit von Stahlstäben durch Abküh-Icn des heißen Stabes aus der Walzhitze heraus zu verbessern. Aus der US-PS 2 994 328 ist es bekannt, einen Stahistab mit hohem Kohlenstoffgehalt unmittelbar nach dom Walzen kontinuierlich durch eine Reihe von mit Wasser gefüllten Kühlbehältern zu führen.
  • Eine Reihe von anderen Möglichkeiten zur kontrollierten Abkühlung des warmgewalzten Drahtes findon sich in "Entwicklung und Stand des Vergutens von Stahldraht aus der Walzhitze" in der Zeitschrift Draht-Welt", DUsseldorf, Band 5(2, 1966, Seiten 281 bis 284.
  • Einige der in dieser Veröffentlichung erläuterten Verfahren verwenden Wasser als Kühlmedium für den warmen Draht.
  • Die neueste Entwicklung auf dem Gebiet der gesteuer-.
  • ten Abkühlung ist das Ablegen des gewalzten Drahtes -auf einem Transportband in Form von flachen, einander überlappenden, nicht0konzentrischen Ringen, wobei als Kühlmittel Gas auf die sich bewegenden Ringe iiber die ganze Breite des Förderbandes geblasen wird. Die zugegebene Gasmenge wird so gesteuert, daß nährend der verschiedenen Übergangsphasen eine bestimmte Abküh-Iungsgeschwindigkeit erhalten wird (US-PS 3 231 432).
  • Aufgabe der Erfindung ist es, eine Möglichkeit zu finden, um die Aufwendungen, die notwendig sind, um einem Walzdraht die guten Kaltverarbeitungseigenschaften zu verleihen, die fiir den nachfolgenden Verformungsprozeß notwendig sind, zu verringern und auf möglichst einfache Reise durch Patentieren aus der Walzhitze heraus einen Stahl zu erhalten, der ein feinstreifig perlitisches Gefüge aufweist.
  • Die Erfindiing löst diese Aufgabe bei einem Verfahren der eingangs angegebenen Art dadurch, daß der Walzdraht unter Verhinderung der Bildung einer Zunderschicht bei einer Temperatur von mindestens 700 °C kontinuierlich in ein auf einer Temperatur von mindestens 80 °C vorzugsweise mindestens 95 °C gehaltenes Warmwasserbad eingetaucht und darin aufgewickelt wird.
  • Zur Erzielung einer stabilen Dampfhaut folgt die maximale Wassermenge des Warmwasserbades in Abhängigkeit von der in der Zeiteinheit eingetauchte Dralltoberfläche vorzugsweise der Beziehung V = α . S Gegenstand der Erfindung ist noch eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens bestehend aus einem Wasserbehälter, in dem eine Haspel zum Aufwickeln des Drahtes zu eines Bund angeordnet ist, in uelcher der Wasserbehälter kreisförmigen Querschnitt mit einem gegenüber des Durchmesser des Bundes nur geringfügig größeren Durchmesser besitzt.
  • Nach der Erfindung wird aiif der Staboberfläche über lange Zeit hinweg eine stabile Dampfhaut aufrecht erhalten. Da die Wärmoleitfähigkeit der Dampfhaut außerorderltlich gering ist, ist es möglich, die Abkühlungsgeschwindigkeit des Stahldrahtes zu verringern, so daß sich der Austenit nicht in Martensit oder nainit, sondern in feinstreifigen Perlit verwandelt, der die besten Zieheigenschaften aufweist. Durch die Anwendung der Erfindung wird das konventionelle Patentieren im Bleibad überflüssig.
  • Dic verbesserte gesteuerte Abkühlungsmethode nach der Erfindung wurde nach vielen Jahren Forschungsarbeit über das physikalische Verhalten von erwärmeten Stahldrähten im Wasserbad gefunden wie auch der Wechsel der mechanischen und metallurgischen Eigenschaften und Strukturen, die in dem Draht nach solchen Behandlungen hervorgerufen werden. Der Ausdruck "Draht" schließt im Folgenden einen naturharten Stahldraht mit 0,25 bis 0,85 %4 Kohlenstoff, 0,15 bis 0,35 % Silicium und 0,30 bis 0,90 % Mangan und einen Klaviersaitendraht mit 0,60 bis 0,95 % Kohlenstoff, 0,12 bis 0,32 % Siliciiim und 0,30 bis 0,00 %/ Mangan ein.
  • Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigegebeneii Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt: Fig. 1,, ein Zeit-Temperatur-Umwandlungs-Diagramm eines kohlenstoffreichen Stahles mit Um-.
  • wandlungskurven nach verschiedenen Patentierverfahren.
  • Fig. 2, ein Zeit-Temperatur-Diagramm eines Silberstabes, der erwärmt und in warmem Wasser von verschiedenen Temperaturen abgekUhlt wurde, Fig. 3, die Abkühlungsgeschwindigkeit von Stahl drähten, die in verschiedenen Atmosphären auf eine Temperatur von 900 °C erhitzt und in warmem Wasser von 95 0 abgekithlt wurden, Fig. 4, in Schrägansicht eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfingung Fig. 5, eine schematische Ansicht der wesentlichen Teile der Vorrichtung nach Fig. 4, Fig. 6, den Zustand des Wasserbades, wenn der Stahldraht In eine bestimmte Wassermenge eingetallcht wird, Fig. 7, die Abkühlungskurven des Kerns und der Oberflache eines Drahtes unter den Abkählungsbedingangen nach Fig. 6 und Fig. 8, die Zugfestigkeit und die Querschnittsverringerung eines nach der Erfindung behandelten Stahldrahtes.
  • In Fig. 1, die Zeit-Temperatur-Umwandlungskurven fiir einen Stahl mit 0,76 % C und 0,29 '* Mn zeigt, ist dor mittlere perlitische und austenitische Bereich ein Umwandlungsbereich, in dem ein Teil des Austenits in der linken Zone des Diagramms entsprechend dem Zeitablauf und dem Absinken der Tremperatur des Stahles in Perlit tlmgewandelt wird. Dic Kurven a, b, c und der Bereich d zeigt gen den Verlauf der Umwandlung bei Stahldrähten beim Patentieren in einei Bleibad von 500 C (Kurve a), in einem Warmwasserbad nach der Erfindung (Kurve b), beim Abkühlen in Luft (Kurve c) und bei normaler Abkühlung nach dem Aufwickeln (Kurve d).
  • Die Abkühlung des Drahtes nach dem Aufwickeln bewirkt eine Änderung der Abkühlungsgeschwindigkeit im ganzen Bund, das heißt die Abkühlungsgeschwindigkeit ist nicht gleichmäßig, sondern streut in der schraffierten Zone d.
  • Der Draht innerhalb des Bundes hat eine Mikrostruktur mit bemerkenswerter Ferrit-Ausfällung.
  • Der im Bleibad patentierte Draht weist entsprechend der Kurve a eine feinperlitische Struktur auf. Der in Luft patentierte Draht (Kurve c) hat eine mittlere Mikrostruktur zwischen derjenigen des Drahtes nach der Kurve a und der Zone d. Selbstverständlich wird mon einen Drahtbund für Drahtseile, Radspeichen oder Federn vorzugsweise im Bleibad patentieren.
  • Die grafische Darstellung der Fig. 2 zeigt die Abkühlungseigenschaften eines Silberstabes. Ein Silberstab mit einem Durchmesser von 10 mm wurde auf 800°C erhitzt und nacheinander in Wasser mit einer Temperatur von 100 °C, 80 °C, 60 °C, 40 °C, 20 °C und 0°C eingetancht. Bei der Abkühlung in kochendem Wasser von 100 °C sinkt die Temperatur des Silberstabes von 800 00 auf 700 °C in 5 Sekunden ; die Abkülungsgeschwindigkeit beträgt etwa 20 0C/sec.
  • Sobald ein heißes Metallteil in eine Flüssigkeit eingetaucht wird, wird dieses Metallteil fUr eine bestimmte Zeit von einer Dampfhaut eingehullt. Man bezeichnet diese Erscheinung als nfilm boiling". Wenn die Oberflächentemperstur unter einen bestimmten Punkt sinkt, dann entsteht eine lebhafte Blasenbildung und die Dampfhaut verschwindet. Man nennt diese Erscheinung "nucleate boiling".
  • Beim Absohrecken ist die Temperatur des Wasserbades Ublicherweise niedriger als die Grenztemperatur, weil, kein Abschreckeffekt beobachtet wird, wenn die Temperatur der Flüssigkeit unnötig hoch ist. Je höher die Wassertemperatur wird, desto geringer wird die AbkUhlungsgeschwindigkeit, weil die niilm boiling"-Periode verlängert wird. Wenn die Wassertemperatur nahe dem Siedepunkt gehalten wird, dann überzieht sich die Oberfläche des Stahldrahtes vollständig mit einer Dampfhaut, so daß die Kühlwirkung gleichmäßig und mild wird. Darüber hinaus ist die Abkühlungsgeschwindigkeit während der "film boiling" Periode geeignet für eine gesteuerte Abkühlung des Stahldrahtes nach dem Walzen.
  • Die erfindungsgemäß vorgeschlagene gesteuerte Abkühlung macht sich diese Beziehung zwischen der Temperatur des Wasserbades und der daraus resultierenden Abkühlungsgeschwindigkeit des Stahldrahtes zunutze, um eine bestimmte, für das nachfolgende Ziehon geeignete Metallstruktur zu erhalten.
  • Die Umwandlung der austenitischen Struktur eines Stahles mit hohem Kohlenstoffgehalt in eine feinperlitische Struktur mit guten Kaltverarbeiteungseigenschaften kann besonders günstig erfolgen, wenn der "film boiling"-Zustand für einige 10 Sekunden aufrecht erlialten wird, so wie in dem Fig. 1 und 2 dargeste'lt ist.
  • Der Kochzustand aber wird wesentlich von dem Zustand der die Wärme leitenden Oberfläche beeinflußt.
  • Daher darf der Einfluß des aui der Stahloberfläche gebildeten Zunders nicht vernachlässigt werden. Wenn, das Wasser bis'zum Siedepunkt erhitzt wird, bilden sich außerordentlich lebhaft Blasen, die von entsprechenden Kernen auf der Metalloberfläche ausgehen. Dadurch erhöht sich die Abhühlungsgeschwindigkeit des Stehldrahtes. was den Übergang in Martensit und die Verschlechterung der Koltverarbeitungseigenschaften des Stahldrahtes zur Folge hat.
  • Das Verdienst der Erfindung liegt auch darin, einen, Weg gefunden zu haben, um die Blasenbildung zu verhindern und die Periode der stabilen Dampthaut zu verlängern, um so das Patentieren in wermem Wasser ftir die Herstellung von Stahldraht mit guten Kaltverarbeitungseigenschaften anwendbar zu machen.
  • Wenn die Wassertemperatur verhältnismäßig niedrig ist, dann verschwindet dio Dampfhaut auf der Staboberfläche sehr schnell. Der Stab wird sehr schnell abgekühlt und es bildet sich Martensit. Je höher die Wasserteiperatur ansteigt, desto länger bleibt die Dumpthaut stabil. Der Grund dafür, weshalb nach dor Erfindung die untere Grenze der Wassertemperatur auf 80 °C festgelegt wird, ist, daß oberhalb von 80 0C die Dampfhaut lange genug stabil bleibt, um ellen Austenit in feinstreifigen Perlit zu verwandeln und die Bildung von Martensit zu verhindern.
  • Um die Dauer der stabilen Dampfhaut zu verlängern bzw.
  • den Beginn des Zustandes des Brodelns zu zerzögern, darf die lebhalfte Blasenbildung nicht schon zu Beginn des Entstehens der Dampfhaut hervorgerufen werden.
  • Bedingungen um die Bildung on Blasen während des Bestehend der Dampfhaut hervorzurufen werden anschließend näher beschrieben.
  • Die Dicke der Dampfhaut auf der Staboberfläche wird dünner und unstabil itt der Verringerung der Temperatur des Drahtes. Derüber hinaus rufen blanke Stollen' auf der Drahtoberfläche, die nicht itt einer Dampfhaut bedeckt sind und ein direkter Kontakt zwischen don blanken Stellen und dei Wasser sofort eine Blasenbildung nervor. Diese Erscheinung wird nur beobachtet, wenn die Staboberfläche von rauhen Zunder bedeckt ist.
  • D r Stahlstab zieht sich während der Abkühlungszeit infolge der Verringerung seiner Temperatur zusammen.
  • Da der Wärmeausdchungskoefizient des Zunders ein enderer ist als derjenige des Stahles, wird er bei der Abkühlung vom Stab abblättern.
  • Wenn eine verhältnismäßig große Oberfläche des Stahl drahtes freigelegt ist, dann bricht die, diese Stellen einhüllende Dampfhaut infolge der blanken Stellen zusammen. Wenn auf der anderen Seite nur ein sehr kleiner Dereich der Staboberfläche freigelcgt wird, dann bilden sich kleine Teilchen, die als Kerne für die Blasenbildung dienen; die Blasen verlassen die Dampfhaut und es wird die lebhafte Blasenbildung hervorgerufen.
  • Da die Existenz des Zunders auf der Staboberfläche Kerne fUr die Blassenbikldung hervorruft und eine stabile Dampfhaut auf der Staboberfläche nicht erhalten bleiben kenn, führt der Zustand des lebhaften Brodolns zwangsläufig zu einer Härtung des Stabes und zur Bildung von Martensit.
  • Fig. 3 zeigt eine Zeit-Temperaturkurve für einen Stohlstab von 10 mm Durchmesser, der zunächst auf 900 0C erhitzt und sodenn in ein Wasserbad von 95 °C getaucht wurde. Die Temperatur des Stahlstabes wurde durch Thermoelemente gemessen. die in den Kern des Stabes eingeführt wurden. Beim Vergleich der Abkühlungsgeschwindigkeit eines Stahlstabes 1, der in einer Atmosphäre von Stickstoffgas erhitzt wurde und eine sehr feine und dünne Zunderschicht besitzt mit einem anderen StaIll-Stab 2, der in atmosphärischer Luft erhitzt wurde und eine dicke und leicht abblätternde Zunderschicht besitzt, ergibt sich, daß die Abkühlungsgeschwindigkeit des letzteren wesentlich schneller ist als diejenige des ersten und demzufolge eine martensitische Struktur hervorruft. Auf der anderen Seite erzeugt die erstere Abkühlungsgeschwindigkeit die feine perlitische Struktur durch den ganzen Stabquerschnitt hindurch mit den günstigen Verarbeitungseigenschaften.
  • Obgleich der Stahldraht unmittelbar nachdem er voll der letzten Walze kommt, praktisch keine rauhe Zunderoberfläche besitzt, ist die Staboberfläche doc der Livft ausgesetzt, so daß die Zunderschicht während des Transports des Drohtos von der letzten Walze ziir IInspel über eine Entfernung von einigen 10 Metern dicker und rauher wird. Wenn diesor Stahldraht dann ohne eine vorherige Oberflächenbehandlung in warmes Wasser eingetaucht und darin abgekühlt wird, dann erzeugt der Zustand des lobhaften Brodelns die Bildung einer martensitischen Struktur.
  • Daraus ergibt sich, daß die rauhe Zunderschicht, welche Kerne zur Blasenbildung bietet, sich dann nicht bilden dort, wenn man de Zustand dos brodelnden Kochens vermeiden will. Da diese rauhe Zunderschicht vor allem.
  • dann entsteht, wenn die Endtomperatur ansteigt, ist die Unterdrüchkung der Zunderbildung beim letzten Walzprozeß mit einer Endtemperatur von über 850 0C von besondern Bedeutung.
  • Die Unterdrückung der Zunderbildung kann man durch folgende Maßnahmen erreichen : 1. Zwischen der letzten Salze und der Raspel wird der Stahldraht durch eine im wesentlichen durchgehende Waswerröhre geführt. Wenn der Stahldraht dauernd von Wasser umschlossen bleibt, erreicht er die Haspel, ohne zuvor der Luft ausgesetzt gewesen zu sein; es bildet sich nur eine sehr dünne und feste Zunderschicht, die eine Blasenbildung hervorruft. Darüber hinaus ist diese Führung dcs Stahldrahtes in Wasser, bei der die Möglichkeit der Stenerung der Temperatur des Stahldrah tes besteht, bevor er in das Wasserbad eingetaucht. wird, schr wirksam, um die Qualität des Stahldrahtes zu vergleichmäßigen. Eine Vorrichtung, um die Temperotur des Stahldrahtes auf einer gleichmäßigen Höhe zu halten, bevor er der Aufwickelvorrichtung zugeführt wird, ist nicht Gegenstand der Erfindung und wird den zu folge sich nicht weiter beschrieben.
  • 2. Die leicht abblätternde Zunderschicht, die sich bildert, während der Stahldraht von der letzten Walze ziir Haspel geführt wird, wird vor der Haspel durch einen Druckwasserstrahl abgeblasen, um eine von Kernen freie jind glatte Oberfläche zu erhalten, bevor der Stahldraht in das Warmwasserbad eingetaucht wird.
  • Wie oben bereits ausgeführt, bilden sich Dlasen nicht ohue Blasenkerne, so daß die Dampfhaut dem Draht sicher anhaftet, ncnn er danach in das Warmwasserbad eingetniicht wird. Diese Mothode der Entzunderung ist notwendig, Im ilur den leicht abzublätternden Zunder zu entfernen; der erforderliche Wasserdruck muß 2 mehr als 5 kg pro cm2 betragen.
  • Ein Beispiel der Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Fig. 4 und 5 näher beschrieben.
  • Der vom letzten Walzenpaar 1 kommende Draht W wird über eine Reihe von rohrförmigen Abschnitten 2 iind eine Anzahl von Kühlwasserbehältern 9 zu einem Transportrollenpaar 3 geführt.
  • Jeder der Kühlwasserbehälter 9 besitzt eine Diese, die Druckwasser in Transportrichtung des Drahtes sprüht.
  • Das Wasser bildet eine Wasserführung, die jeweils bis zu dem nächsten Kühlwasserbchälter reicht. Der Draht W wird von dem letzten Walzenpaar zu der Ilaspel gefii1Irt, ohne der freien Luft ausgesetzt zii sein. Die Bildung einer rauben Zunderschicht durch Oxydation der Oberfläche ist so verhindert. Die Düsen können belicbig ausgebildet sein. Wenn es als notwendig angesehen wird, dann könnon Druck- und Fließgeschwindigkeit des Wassers automatisch gesteuert werden, um eine konstante Temperatur des Stahldrahtes am Eingang ziir llaspel zu erreichen.
  • Bei 30 ist eine Entzunderungsvorrichtung angebracht die mit hohom Wasserdruck arbeitet. Obgloich der Stahldraht W durch die Wasserleitung geführt wird, ist es unmöglich, ihn vollständig von der freien Luft fernzuhalten. Wenn sich also doch eine Zunderschicht auf der Staboberfläche gebildet haben sollte, so muß sie abgewaschen werden, damit keine Blasen gebildet werden. Zu diese Zweck ist eine mit hohem Wasserdruck arbeitende EntzunderungsvorrichtIlng kurz vor dem Eingang zur Haspel angeordnet.
  • Die Transportrollen 3, die oben am Maschinenständer 10 angeordnet sind, werden von einem Motor ii angetrieben.
  • Unterhalb der Transportrollen 3 ist eine an sich bekannte Haspel, vorzugsweise eine Edenborne-IIaspel angeordnet.
  • Die flaspel ist mit dem Ausgang der Transportrollen 3 durch eine Rührung 25 verbunden. Unterhalb der Haspel befindet sich ein Wermwasserbad 5. Etwa auf der gleichen Höhe wie die Oberkante des Wasserbadbehälters 5.
  • befindet sich eine Transportbahn 8 für die Bundc. Aijf der gegenüberliegenden Seite der Transportbahn 8 befindet sich eine Transportvorrichtung 7, die aus einem hydraulischen Zylinder 12 a und einem Kolben 12 b besteht, der Uber die Oberfläche des Wasserbades .5 hinüberreicht, nm einen Bund über die Oberfläche des Wasserbades 5 auf die Transportbahn zu schieben. Im Wasserbad 5 ist als Grundplatte für die Ilaspel eine Auflagerplatte B angeordnet, die durch einen entsprechenden Antrieb 6 bis auf die Höhe der Transportbahn e angehoben werden kann. Wie insbesondere aus Figur 5 zu entnehmen ist, tritt das warme Wasser, das aus eine. inneren Behälter 5" aus dem Wasserbad bzw. durch Überlauf ausgeflossen ist, in einem Raum zwischen dem letzteren und einem äußeren Behälter 5', von wo es über eine Bohrung im Boden in den Wassertank 9 zurückgeführt wird. In den Tank 9 sind oin Wassereinlaufrohr 13 und ein Rohr 14 für die Zufuhr von Dampf ein gebaut. Außen am Tank befindet sich ein mit einem Anzeigeinstrument 16 verbundener Temperaturfühler 15.
  • Schließlich besitzt der Tank 9 noch den Wasserauslauf über eine Pumpe 17 und eine Zuführungsleitung 18 in den Wasserbehälter 5".
  • Mit dem inneren Behälter 5t des Wasserbades ist ebenfalls ein Temperaturfühler 20 verbunden, der zu einem Anzeigeinstrument 21 führt.
  • Beim Betrieb der Vorrichtung wird zunächst der Vorratstank 9 Uber die Zuführungsleitung 13 gefüllt und die Wasserfüllung sodenn mittels heißen Dampfes über die Dempfleitung 14 aufgeheizt. Das warme Wasser wird sodann über die Puwpe 17 und die Zuführungsleitung 18 in das Warmwasserbad in dem inneren Behälter 5 gedrückt.
  • Die Temperatur im Wassertank 9 wird über das Anzeigeinstrument 16 beobachtet, um die Temperatur aufrecht zu erhalten, unter der Qine direkte Einspeisung des im Tank 9 befindlichen Wassers in des Warmwasserbad 5 möglich ist.
  • Sobald die Temperatur des Warmwasserbades in dem inneren Behälter 5" unter einen vorbestimmten Wert sinkt, spricht ein Anzeigeinstrument 22 an, das direkt oder indirekt Uber die Pumpe 17 das Warmwasserbad im inneren Behälter wieder auffüllt. Steigt die Temperatur des Wermwasserbades iX inneren Behälter 5" über einen vorbestimmten Wert an, so bewirkt das Anzeigeinstrument 21 ebenfalls direkt oder indirekt die Zufuhr von kaltem Wasser über die Leitung 19 in das Warmwasserbad. Zur Steuerung der Temperatur des Warmwasserbades kann auch eine Kühlvorrichtung eingebaut werden.
  • Von besonderer Bedeutung ist die Wassermenge in dem erwähnten Warmwasserbad, die auf die verschiedenen Durchmesser des zu behnndelnden Stahldrahtes, die Geschwindigkeit des Aufwickelns abgestimmt sein muß, um optimale Bedingungen fUr die Bildung eines gleichmäßigen feinen perlitischen Gefüges durch den ganzen Bund hindurch zu erzielen.
  • Wenn der warme Walzdraht in ein Warmasserbad einer Temperatur von mehr als 950C eingetaucht wird; dann entsteht einegroUe Menge Dampf. Wenn ein bestimmtes Verhältnis zwischen der Wassermenge und der zugeführten Wärmemenge besteht und wenn der Querschnitt des Wasserbades kreisförmig ist mit einem Durchmesser, der nur um ein geringes größer ist als derjenige des Bundes, dann entwickelt sich innerhalb des Wasserbades eine große Menge Dampf.
  • Während der Dampf, der infolge der durch den Stahldraht zugeführten Wärmemenge gebildet wird, innerhalb des Wasserbades ansteigt, wird die Wärme durch das Wasser aufgenommen und der Dampf kondensiert. In der Praxis bildet sich eine große Dampfmenge am Grunde des Wasserbehalters und nur eine geringe Menge von Dampf in dessen oberen Bereich. Eine schematische Darstellung dieser Erscheinung findet sich in Fig. 6.
  • Wenn der warme Walzdraht aus der Walzhitze heraus in das Wasserbad eingetaucht wird, dann wird der Abk2hlungsprozeß wie folgt ablaufen: Zunächst wird der Draht durch die Spritzwasserdüsen schnell abgekühlt, während er von dem letzten Walzenpaar zu der Ilaspel transportiert wird. Die Oberflächentemperatur des Drahtes wird sehr schnell abfallen. Da der Abfall der Temperatur im Korn des Drahtes sehr viel langsamer erfplgt, besteht eine grobe Temperaturdifferenz zwischen der Oberfläche und dem Kern des Drahtes. Sobald der Draht aber in die mit Dampf angefüllten Bereiche im Warmwasserbad eintaucht, wird die Wärmeleitfähigkeit an seiner Oberfläche zu einem gro-Ben Teil reduziert. Da die Wärme, die vom Kern des Drahtes an seine Oberfläche abgegeben wird, größer sit, als die Wärmemenge, die von der Oberfläche des Stabes abgefIihrt wurde, entsteht die Erscheinung des Nachwärmens aitf der Staboberfläche und die Temperatur des Kerns des Drahtes nähert sich langsam derjenigen der Staboberfläche an.
  • Diese Erscheinung ist in Fig. 7 dargestellt. Schließlich, nach einer bestimmten Zeit, ist der Temperaturunterschied zwischen dem Kern und der Oberfläche sehr klein geworden.
  • Auf diese Weise entsteht eine sehr gleichmäßige perlitische Struktur über den ganzen Querschnitt des Drahtes.
  • Wenn, wie oben bereits erwähnt, die Wassermenge groß im Verhältnis zur Verdampfung durch die zugeführte Wärme ist, wird der Wärmeinhalt des gebildeten Dampfes durch das umgebende Wasser abgeführt, sodaß der Dampf kondensiert und sich keine dampireiche Zone bilden kann. Um eine große, von Dampf angereicherte Zone zu bilden, muß die maximale Wassermenge sich nach der durch den Draht zugeführten Wärmemenge richten; in anderen Worten: die maximale Wassermenge wird bestimmt durch den Anteil der Staboberfläche, der in der Zeiteinheit in das Wasser eintaucht. Der Grund hierfür ist darin zu sehen, daß, wenn die gleiche Stahlmasse von gleicher Temperatur in das Wasser eintaucht, ein Stab von 5,5 mm Durchmesser in einer bestimmten Zeit eine größere Menge von Dampf entstehen läßt als ein Stab von 15 mm Durchmesser.
  • Durch Versuche wurde festgestellt, daß zwischen der eingetauchten Staboborfläche und der maximalen Wassermenge bei einer Wassertemperatur von mehr als 95°C folgende Beziehung besteht : v = oC @ s Hierin bedeuten : V: Maximale Wassermenge (1) S: Anteil der Staboberfläche der in einer Sekunde in das Wasser eintaucht (cm2/sec.) α von der Stahltemperatur abhängigeger Beiwert folgender Größenordneung : mehr als 900°C : α = 0,55, 800°C bis 900°C : α = 0,53, unter 800°C : α = 0,50.
  • Wenn diese Bedingung erfüllt ist, dann liegt die Grenzlinie zwischen der Dampfzone und dem Bereich flüssigen Wassers oberhalb des Bundes, sodaß eine einwandfreie Abkühlung ermöglicht wird und Stablkdrähte von gleichmäßigen, feinperlitischer Struktur erhalten werden.
  • Der Draht W, der mit einer Temperatur von etwa 700 bia 1 2000C von dem letzten Walzenpaar 1 kommt, wird durch die Führungstrichter 2 und die Kühlwasserbehälter 9 zu der Transportrolle 3 geführt, wie aus den Fig. 4 und 5 im oinzelnen zu eiitnehmen ist.
  • Während dieser Zeit kann die Temperatur des Drahtes verringert oder der Draht nur durch die Transportrollen 3 geführt werden, während er sodann in die Haspel einläuft.
  • Die Umdrchungszahl der Stollen 3 und die Drehung des Austrittsrohres sowie der Haspel müssen auf die Walzgeschwindigkeit der letzten Walzen 1 abgestimmt werden, um den Draht nicht zu stark zu spannen oder locker hängen zu lassen. Der in dielIaspel eingeführte Draht wird schrittweise in das Warmwasserbad eingetaucht und darin aufgcwickelt. Die selbstätige Steuerung der Wassertemperatur und des Wasserstandes im Warmwasserbad 5 ist nicht Gegenstand der Erfindung, sodaß hier nicht im einzelnen dargestellte, an sich bekannte Einrichtungen verwendet werden können.
  • Nach Abschluß der gesteuerten Kühlungsbehandlung des flundes im Wasserbad wird das Bund auf dor Bodenplatte 11 mit Ililfe von Seilen 29, die durch einen Ilotor 6 angetriebcii worden, auf die Höhe der Transportbahn 8 gehoben und durch eine Horizontalbewegung des Kolbens 12b auf die Transportbahn 8 geschoben.
  • Fig. 8 zeigt noch die mechanischen Eigenschaften eines nach der Erfindung behandelten Stahldrahtes. Diese allsgezeichneten mechanischen Eigenschaften machen die gute Vcrarbeltbarkeit des Produktes aus.
  • Beispielsweise kann ein Draht von 9 mm Durchmesser der nach der Erfindung wärmebehandelt wurde, ohne Schwierigkeiten in einem Draht von 3,5 mm Durchmesser gezogen werden, ohne irgendwelche weitere Wärmebehandlung, während derselbe Draht von 9 mm nach einem herkömmlichen Verfahren aufgewickelt, auf nicht weniger als 7 mm heruntergezogen werden kann.
  • Das Vrrfahron nach der Erfindung ermöglicht die Herstellung von Stahldraht mit ausgezeichneten Verarbeitilngscigenschaften ohne ein übliches Lutt- eder Bleibadpatentieren, sodaß viel Zeit und Kosten bei der Herstellung von Staiildraht für die Weiterverarbeitung durch Zichen eingespart werden.

Claims (3)

  1. P a t e n t a n s p r ü c h e
    i.) Verfahren zur Wärmobehandlung von Walzdraht aiis der Walzhitzo heraus zu Zwecke der Verbesserung der Kaltbearbeitungseigenschaften ("Patentieren"), d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß der Draht unter Verhinderung der Bildung einer Zunderschicht bei einer Temperatur von mindestens 7000C kontinuierlich in ein auf einer Temperatur von mindestens 80°C, vorzugsweise mindestens 95°C, gehaltenes Warmwasserbad eingetaucht und darin aufgewickelt wird.
  2. 2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung einer stabilen Dampfhaut die maximale Wassermenge des Warmwasserbades in Abhängigkeit von der in der Zeiteinheit eingetauchten Drahtoberfloiche der Beziehung V = α . S folgt, worin t die maximale Wassermenge (1), S die in der' Zeiteinheit eingetauchte Staboberfläche (cm²/sec.) und α einen Temperturkoeffizienten von 0,50 bis 0,55 bedeuten.
  3. 3.) Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprilchen 1 und 2, bestehend aus einem Wasserbehälter, in dem eine Haspel zum Aufwickeln des Drahtes zu einem Bund angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Wassers behälter kreisförmigen Querschnitt mit einem gegenüber dem Durchmesser des Bundes nur geringfügig größeren Durchmesser aufweist.
    L e e r s e i t e
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