DE1942731C3 - Verfahren zur Verbesserung der Kaltverformungseigenschaften von gewalztem Stahldraht - Google Patents

Verfahren zur Verbesserung der Kaltverformungseigenschaften von gewalztem Stahldraht

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DE1942731C3
DE1942731C3 DE19691942731 DE1942731A DE1942731C3 DE 1942731 C3 DE1942731 C3 DE 1942731C3 DE 19691942731 DE19691942731 DE 19691942731 DE 1942731 A DE1942731 A DE 1942731A DE 1942731 C3 DE1942731 C3 DE 1942731C3
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Tadaoki Amagasaki Kamise
Kazuo Ikeda Kosugi
Keinosuke Suita Takeo
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    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21DMODIFYING THE PHYSICAL STRUCTURE OF FERROUS METALS; GENERAL DEVICES FOR HEAT TREATMENT OF FERROUS OR NON-FERROUS METALS OR ALLOYS; MAKING METAL MALLEABLE, e.g. BY DECARBURISATION OR TEMPERING
    • C21D9/00Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor
    • C21D9/52Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor for wires; for strips ; for rods of unlimited length
    • C21D9/525Heat treatment, e.g. annealing, hardening, quenching or tempering, adapted for particular articles; Furnaces therefor for wires; for strips ; for rods of unlimited length for wire, for rods

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Verbesserung der Kaltverformungseigenschaften von gewalztem Stahluraht mit einem Kohlenstoffgehalt von jo 0,25 bis 0,85%, einem Silizi.-.mgehfc-'. von 0,15 bis 035% und einem Mangangehalt vor 030 bis 0,90% bzw. einem Kohlenstoffgehalt von 0,60 bis 0,951K einem Siliziumgehalt von 0,12 bis 035% und einem Mangangehalt von 030 bis 030%, bei dem der Walzdraht aus der Walzhitze j5 heraus einer derartigen Abkühlung unterzogen wird, daß sich ein feinstreifig-perlitisches Gefüge bildet (»Patentieren«).
Bei der Herstellung von Walzdraht werden die Brammen üblicherweise in einem Ofen auf eine 4η bestimmte Temperatur gebracht und dann in warmem Zustand auf den gewünschten Durchmesser gewalzt. Auf der Walzenstraße wird der so hergestellte Walzdraht langsam auf Raumtemperatur abgekühlt. Wenn der Walzdraht auf kaltem Wege weiter verarbeitet werden soll, wird er einer nachträglichen Wärmebehandlung, dem sogenannten »Patentieren«, unterzogen, um ein feinstreifig-perlitisches Gefüge zu erhalten, das den Stahl besonders bildsam macht.
Unter Patentieren versteht man im allgemeinen ein w erneutes Erhitzen des Drahtes bis auf Austenitisierungs-Temperatur, ein schnelles Abkühlen von dieser Temperatur auf diejenige des unteren Perlitbereichs im Bleibad, in dem er belassen wird, bis die Umwandlung beendet ist. Da dieses Verfahren verhältnismäßig r"> aufwendig ist, hat man auch verschiedentlich versucht, den Walzdraht in unmittelbarem Anschluß an das Walzen aus der Walzhitze heraus in einer ähnlichen Weise abzukühlen, wie das beim Patentieren im Bleibad erfolgt. Wi
In diesem Zusammenhang ist es bekannt, den walzwarmen Draht zunächst mittels Sprühwasser vorzukühlen, um relativ schnell den Bereich der Perlit-Umwandlung zu erreichen und den Walzdraht sodann auf Transportbändern mit Kühlluft zu beauf- ιγ> schlagen, um die Temperatur so langsam absinken zu lassen, daß ein möglichst feinstreifig-perlitisches Gefüge erreicht wird (»Draht-Welt«, Düsseldorf, 1966, Nr. 5,
S. 28 Ibis 284).
Bei der Stahlhärtung durch Abschrecken ist es bekannt, den Stahl im erhitzten Zustand durch Eintauchen in ein Abschreckmittel abzukühlen. Hierbei liegt das Schwergewicht auf der Einhaltung einer bestimmten Abkühlungsgeschwindigkeit, um alle Zerfallsvorgänge des Austenits bis auf die Martensitbildung bei tiefen Temperaturen zu unterdrücken und ein martensitisches Gefüge zu erhalten.
Das am weitesten verbreitete Abkühlmittel bei der Abschreckhärtung von metaViischen Werkstoffen ist Wasser. In diesem Zusammenhang i.st es bekannt, daß sich die Abkühlungsfähigkeit des Wassers durch Erhöhung der Wassertemperatur verringert und eine stabile Dampfhaut auf der Metalloberfläche hervorgerufen wird, wenn die Wassertemperatur etwa 60° C beträgt (»Mitteilungen aus dem Kaiser-Wilhelm-Institut für Eisenforschung«, Bd. 21, 1939, S. 181 bis 196). Ohne Berücksichtigung der besonderen Probleme der Behandlung von Wahdraht zur Verbesserung seiner Kaltverformungseigenschaften wird hier lediglich das Abschrecken des Stahls mit dem Ziel behandelt, durch die Wasserkühlung Austenit in Martensit zu verwandein.
Die deutsche Patentschrift 8 32 905 befaßt sich mit dem Herstellen von Wasserdraht und einer dazugehörigen Einrichtung. Die Herstellung von Wasserdraht ist nach dem Werkstoffhandbuch »Stahl — Eisen«, 1965, S. Q-I bis 11 ff., auf Federstahldrähte mit geringem Kohlenstoffgehalt von 0,05 bi& 0,12%, Spuren an Silizium und 0,25 bis 0,50% Mangan bezogen. Dieser Stahldraht wird nach der Warmwalzung wassergehärtet und kaltgezogen. Die Kaltverformbarkeit ist auf Grund des geringen Martensit-Anteils bei Stählen dieser Art nicht so stark beeinträchtigt wie bei Stählen mit höherem Kohlenstoffgehalt, wie sie anmeldungsgemäß verwendet werden sollen. Bei Stählen mit mittlerem und höherem Kohlenstoffgehalt muß daher die Kaltverformbarkeit durch Einstellung eines feinstreifig-perlitischen Gefüges unter Anwendung einer bestimmten Wärmebehandlung angestrebt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Patentieren von Walzdraht zu schaffen, das hinsichtlich der Qualität des erhaltenen Ergebnisses dem Patentieren im Bleibad zumindest gleichwertig ist, aber einen geringeren Aufwand an Maschinen und Arbeit erfordert als dieses und die bekannten Verfahren des Patentierens in Luft,
Die Erfindung besteht bei einem Verfahren der eingangs angegebenen Art, bei dem der Walzdraht aus der Walzhitze heraus einer derartigen Abkühlung unterzogen wird, daß sich ein feinstreifig-perlitisches üefüge bildet, darin, daß der Walzdraht kontinuierlich in ein auf einer Temperatur von mehr als 70" C gehaltenes Wasserbad eingetaucht und darin in an sich bekannter Weise auf einen Haspel gewickelt wird.
Der Erfindung liegt die überraschende Erkenntnis zugrunde, daß der Walzdraht, wenn er aus der Walzhitze heraus sofort in ein Wasserbad eingetaucht wird, nur eine sehr dünne und glatte Zunderschicht besitzt, so daß sich, wenn die Temperatur des Wasserbades mehr als 700C beträgt, eine stabile Dampfhaut um den Walzdraht herum bildet, weiche die Abkühlung des Walzdrahts gegenüber dem bekannten Abschreckhärten durch Wasser so verzögert, daß ein Draht mit ausgezeichneten Kaltverformungseigenschäften erhalten wird.
Der überraschend gefundene Effekt, daß ein Warmwasserbad der genannten Temperatur für das Patentieren eines Walzdrahtes aus der Walzhitze heraus verwendet werden kann, beruht unter anderem darauf, daß beim Eintauchen des warmen Walzdrahts in das Warmwasserbad zunächst eine große Menge Dampf entsteht Wenn der Walzdraht in dem Bad aufgewickelt wird, dann steigt der Dampf, der infolge der durch den Walzdraht zugeführten Wärmemenge gebildet wird, innerhalb des Wasserbades an. Die Wärme wird dabei vom Wasser aufgenommen und der Dampf kondensiert. Es wurde gefunden, daß sich am Grunde des Wasserbehälters eine große Dampfmenge bildet, während sich im oberen Bereich des Behälters oberhalb des Haspels mit dem aufgewickelten Draht nur eine geringe Menge von Dampf befindet Auf diese Weise läßt sich in dem dampfgesättigten Bereich des Behälters lange eine stabile Dampfhaut aufrechterhalten, die zu einer langsamen und kontrollierten Abkühlung des « Walzdrahts und zu dem erwünschten feinstreifig-perlitisehen Gefüge führt.
Es hat sich gezeigt, daß der gleiche Effekt, wie er mit reinem Wasser einer Temperatur von mehr als 70° C erhalten wird, auch mit Wasser einer Temperatur von mehr als 45° C schon erhalten werden kann, wenn diesem Wasser ein an sich bekanntes Oberflächenaktivierungsmittel zugesetzt wird. Gegenstand der Erfindung ist demgemäß auch noch die Behandlung von Walzdraht in der Weise, daß der Walzdraht kontinuierlieh in ein Wasserbad, auf einer Temperatur von mehr als 45° C gehaltenes Wasserbad, dem ein an sich bekanntes Oberflächenaktivierungsmittel in einer Konzentration von etwa 0,1 bis 2A vorzugsweise 0*2 bis 0r5 Gewichtsprozent zugesetzt ist, eingetaucht und darin in eo an sich bekannter Weise auf einen Haspel gewickelt wird. ,
Ein solches Oberflächenaktivierungsmittel kann auf kationischer Basis wirken, wie z. B. Alkylsulfonat, Alkylarylsulfonat, Alkalisalze von höheren aliphatischen t> > Säuren, Alkylsulfate, formalingesättigtes Naphthalinsulfonat und Alkyl-Naphthalinsulfonat oder auf anionischer Basis wie z. B. qupternäre Ammoniumsalze und fettige S;. e von Aminosäuren, sowie nichtionisierte Verbindungen, wie z.B. Polyoxyäthylen-Alkyläther, Polyoxyäthylen-Alkylphenoläther, Polyoxyäthylen-Alkylester, polyvalente Alkohole und Fettsäuren. Das Aktivierungsmittel sollte unter Berücksichtigung des fertigungsgemäßen Einsatzes auf lange Zeit, der Verschlechterung während der Anwendung, des Auftretens von Verschmutzungen, der Giftigkeit, des schlechten Geruchs, der Korrosivität, des Schäumungszustands, der Verringerung der Oberflächenspannung, der Permeabilität sowie der Feuchtigkeit und schließlich der Kosten ausgewählt werden. Unter diesen Umständen sind Polyoxyäthylene vorzuziehen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigegebenen Zeichnungen näher erläutert Es zeigt
F i g. 1 ein Zeit-Temperatur-Umwandlungs-Diagramm eines kohlenstoffreichen Stahles mit Umwandlungskurver, nach verschiedenen Patentierverfahren,
F i g. 2 ein Zeit-Temperatur-Diagr;yiim eines Silberstabes, der erwärmt und in warmem Wasser von verschiedenen Temperaturen abgekühlt wurde,
F i g. 3 schematisch das Verhalten des Kühlmittels im Bereich der Oberfläche eines erhitzten Walzdrahtes,
Fig.* in Schrägansicht eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung und
Fig.5 eine schematische Ansicht der wesentlichen Teile der Vorrichtung nach F i g. 4.
In Fig. 1, die Zeit-Temperatur-Umwandlungskurven für einen Stahl mit 0,76% C und 0,29% Mn zeigt, ist der mittlere perlitische und austenitische Bereich ein Umwandlungsbereich, in dem ein Teil des Austenits in der linken Zone des Diagramms entsprechend dem Zeitablauf und dem Absinken der Temperatur des Stahles in Perlit umgewandelt wird. Die Kurven a, bund c und der Bereich d zeigen den Verlauf der Umwandlung bei Stahldrähten beim Patentieren in einem Bleibad von 500° C (Kurve a), in einem Warmwasserbad nach der Erfindung (Kurve b% beim Abkühlen in Luft Kurve c) und bei normaler Abkühlung nac'ii dem Aufwickeln (Bereich d). Die Abkühlung des Drahtes nach dem Aufwickeln bewirkt eine Änderung der Abkühlungsgeschwindigkeit im ganzen Bund, d. h. die Abkühlungsgeschwindigkeit ist nicht gleichmäßig, sondern streut in der schraffierten Zone. Der Draht innerhalb des Bundes hai eine MikroStruktur mit bemerkenswerter Ferrit-Ausfällung.
Der im Bleibad patentierte Walzdraht weist entsprechend der Kurve a eine nur geringe Ferrit-Ausfällung und fast auf der gesamten Fläche feines Perlit auf. Der in Luft patentierte Draht hat eine mittlere MikroStruktur zwischen derjenigen des Drahtes nach der Kurve a und
Die graphische Darstellung der Fig.2 zeigt die Abkühlungseigenschaften eines Silberstabes. Als Grundlage wurde ein Silberstab mit einem Durchmesser von 10 mm auf 800° C erhitzt und nacheinander in Wasser mit einer Temperatur von 100° C, 80° C, 60° C, 40° C, 20° C und 0°C eingetaucht. Bei der Abkühlung in kochendem Wasser von 100° C sinkt die Temperatur des Silberstabes von 800°C auf 700°C in fünf Sekunden; die Abkühlungsgeschwindigkeit beträgt hier etwa 20°C pro Sekunde. Bei Verringerung der Wassertemperatur auf 80° C, 60° und weniger wird die Abkühlungsgeschwindigkeit erheblich gesteigert. Gleiche Verhältnisse herrschen bei Stahlstäben oder Stahldrähten. Die Erfindung nutzt dieses an sich bekannte Verhältnis zwischen der Wasserbadtemperatur und der Abkühlungsgeschwindigkeit des Drahtes beim Patentieren aus.
In F i g. 3 ist noch angedeutet, wie ein heißer Stahlstab 5 von einer Dampfhaut eingehüllt wird, wenn er in ein kochendes Wasserbad eingetaucht wird. Die Hitze des Stahlstabes wird dabei auf das Kahlmittel ausschließlich über die Dampfhaut übertragen. Da die thermische Leitfähigkeit der Dampfhaut äußerst gering ist, wird die Abkühlungsgeschwindigkeit des heißen Stahls sehr stark gegenüber Stählen ohne Dampfhaut verringert.
Für die Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung ist es wesentlich, daß der Walzdraht möglichst unmittelbar nach dem letzten Walzgang in das Wasserbad eingetaucht wird, solange er noch eine gJatte Oberfläche mit einer sehr dünnen und festen Zunderschicht aufweist. In diesem Zustand bleibt die Dampfhaut so lange stabil, bis die Perlit-Umwandlung erfoigi isi.
Eine Vorrichtung für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nachstehend anhand der F i g. 4 und 5 näher beschrieben.
Der vom letzten Walzenpaar 1 ankommende Draht W wird über eine Reihe von Führungstrichtern 2 und eine Anzahl von Kühlwasserbehältern 9 zu einem Transportrollenpaar 3 geführt, das oben am Maschinenständer 10 angeordnet ist und von einem Motor 11 angetrieben wird. Unterhalb der Transportrollen 3 ist eine an sich bekannte Haspel angeordnet. Unterhalb der Haspel, die in ihrer Gesamtheit mit 4 bezeichnet ist, befindet sich ein Warmwasserbad 5. Etwa auf der gleichen Höhe wie die Oberfläche des Wasserbades 5 befindet sich eine Transportbahn 8 für die Bunde. Auf der gegenüberliegenden Seite der Transportbahn 8 befindet sich ein Zylinder 7 mit einem Kolben 12, der über die Oberfläche des Wasserbades 5 hinüberreicht. Im Wasserbad 5 ist als Grundplatte für die Haspel eine Auflagerplatte D angeordnet, die durch einen entsprechenden Antrieb 6 bis auf die Höhe der Transportbahn 8 angehoben werden kann.
Wie insbesondere der F i g. 5 zu entnehmen ist, tritt das warme Wasser, das aus einem inneren Behälter 5" aus dem Wasserbad durch Überlauf ausgeflossen ist, in einem Raum zwischen dem letzteren und einem äußeren Behälter 5' ein, von wo es über eine Bohrung 23 im Boden in den Wassertank 9 zurückgeführt wird. In den Wassertank 9 sind ein Wassereiniaufrohr 13 und ein Rohr 14 für die Zufuhr von Dampf eingebaut. Außen am Tank befindet sich ein mit einem Anzeigeinstrument 16 verbundener Temperaturfühler 15. Schließlich besitzt der Tank 9 noch den Wasserauslauf über eine Pumpe 17 und eine Zuführungsleitung 18 in den Wasserbehälter 5". Mit dem inneren Behälter 5' des Wasserbades ist ebenfalls ein Temperaturfühler 20 verbunden, der zu einem Anzeigeinstrument 21 führt.
Beim Betrieb der Vorrichtung wird zunächst der Vorratstank 9 über die Zuführungsleitung 13 gefüllt und die Wasserfüllung sodann mittels heißen Dampfes über die Dampfleitung 14 aufgeheizt Das warme Wasser wird sodann über die Pumpe 17 und die Zuführungsleitung 18 in das Warmwasserbad in dem inneren Behälter 5" gedruckt.
Die Temperatur im Vorratstank 9 wird über das Anzeigeinstrument 16 beobachtet, um die Temperatur aufrechtzuerhalten, unter der eine direkte Einspeisung des im Tank 9 befindlichen Wassers in das Wannwasserbad 5 möglich ist Sobald die Temperatur des Warmwasserbases in dem inneren Behälter 5" unter einen vorbestimmten Wert sinkt, spricht ein Anzeigeinstrument 22 an, das direkt oder indirekt über eine PumDe 17 das Warmwasserbad im inneren Behälter wieder auffüllt. Steigt die Temperatur des Warmwasserbades im inneren Behälter 5" über einen vorbestimmten Wert an, so bewirkt das Anzeigeinstrument 21 ebenfalls direkt oder indirekt die Zufuhr von kaltem Wasser über die Leitung 19 in das Warmwasserbad. Zur Steuerung der Temperatur des Warmwasserbades kann auch eine Kühlvorrichtung eingebaut werden.
Der von der letzten Walze 1 mit einer Temperatur von etwa 700 bis 1200°C kommende Draht W wird
in durch die Führungstrichter 2 und die Kühlwasserbehälter 9 zu der Transportrolle 3 geführt, die aus den F i g. 4 und 5 im einzelnen zu entnehmen ist. Während dieser Zeit kann die Temperatur des Drahtes verringert werden, so daß der Draht, wenn er die Transportrollen 3
ij durchläuft, eine Temperatur von 600 bis 1100"C hat, ucVOr ΕΓ ίϊϊ u6m ι läSpCi Ciutaüii. l-mC wmurCiiürigäZam der Rollen 3 und die Rotation des Austrittsrohres muß auf die Walzgeschwindigkeit der letzten Walzen 1 abgestimmt werden, um den Draht nicht zu stark zu spannen oder locker hängen zu lassen. Der in den Haspel eingeführte Draht wird kontinuierlich in das Warmwasserbad 5 eingetaucht und darin aufgewickelt.
Die selbsttätige Steuerung der Wassertemperatur und des Wasserstandes im Warmwasserbad 5 ist nicht
.'·> Gegen« ind der Erfindung, so daß hier nicht im einzelnen dargestellte, an sich bekannte Einrichtungen verwendet werden können. Nach abgeschlossenem Patentieren des Drahtes im Was3srbad wird das Bund W auf der Bodenplatte B durch den Antrieb 6 auf die
in Höhe der Transportbahn 8 gehoben und durch eine Horizontalbewegung des Kolbens 12 auf die Transportbahn geschoben.
In der nachstehenden Tabelle 1 werden die Ziehgrenzen und die Querschnittsverringerung von
π zwei verschiedenen nach der Erfindung behandelten Stahldrähten angegeben. Dabei handelt es sich um zwei Chargen von Stahldrähten mit 0,59% C und 0,47% Mn mit 5,5 mm Durchmesser (Bundgewicht 180 kg) und 800°C, die erfindungsgemäß patentiert sind in
1. einem Warm wasserbad von 83° C und
2. einem Warmwasserbad von 9 Γ C.
Tabelle 1
Drahtarten
Eigenschaften
Ziehgrenze
Querschnittsabnahmt
53-2,6 mm 0 78%
1.1 mm 0 96%
Walzdraht
Walzdraht
(patentiert n. d.
Erfindung)
Walzdraht, 53-1,1 mm 0 96%
handelsüblich direkt
patentiert
Aus dieser Tabelle geht hervor, daß der nach der Erfindung patentierte Walzdraht eine ausgezeichnete Kaltverformbarkeit aufweist.
Dabei wurde gleichzeitig die Zugfestigkeit, die Querschnitisverringerung und die Verdrehungshäufigkeit (100 d) beurteilt und zwar bei dem Draht, der nach den oben beschriebenen Beispielen 1 und 2 behandelt wurde, bei einem normalen Walzdraht und einem handelsüblichen direkt patentierten Draht Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle 2 angegeben.
Tabe'le2(Draht5.5mm0)
Drahtarten
Eigenschaften C% Mn°/o
Walzdraht 0,59 0.47
Draht nach Beispiel 1 0,59 0,47
Draht nach Beispiel 2 0,59 0,47
Luftpatentierter Draht 0,59 0,47
Bleibadpatentierter Draht 0,59 0,47
Handelsüblich direkt paten- 0,60 0,49 tierter Draht
Zug- Quer- Ver
festigkeil Schnitts- drehungs-
verringe- zahl
rung
(kg/mm*) (%)
74
97
95
90
110
92
44
56
53
50
49
54
20 27 35 16 12 25
Aus dieser Tabelle ist zu entnehmen, daß ein erfindungsgemäß gehärteter Draht ausgezeichnete mechanische Eigenschaften hat, abgesehen von der etwas geringeren Zugfestigkeit im Vergleich zu den Bleibad patentierten Drähten. Um die maximale Temperaturänderung des Warmwasserbades in einem engen Bereich zwischen beispielsweise 3 und 40C zu halten, treten keine großen Schwierigkeiten auf. Dadurch wird erreicht, daß alle Drahterzeugnisse gleichmäßig behandelt werden. Zweckmäßigerweise hält man die Wassertemperatur immer am Siedepunkt, um gleichmäßige Bearbeitungsbedingungen zu haben und eine gleichmäßige Qualität der Erzeugnisse zu erzielen. Eine Abweichung der Temperatur von mehr als 5° C hat schon einen Einfluß auf die Endprodukte. Es ist demzufolge zweckmäßig, die Kapazität des Warmwasserbades zu steigern, um die Wasserbadtemperatur besser konstant halten zu können.
Nachstehend wird noch ein Beispiel für das Patentieren von Walzdraht in einem Warmwasserbad beschrieben, dem ein Oberflächenaktivierungsmittel zugesetzt wurde. Dabei wurde ein Draht einer
writ ι ι -Ji .._*_-.. -r«_ *.—ι : _»:_» τ«— —
tür unmittelbar vor dem Eintauchen 8600C und die Temperatur des Wassers mit dem Mittel zur Oberflächenaktivierung zum Zeitpunkt des Eintauchens des Drahts 50 bis 80° C betrug. Dem Wasser war ein Oberflächenaktivierungsmittel beigegeben in Form eines Polyoxyäthylens von der Formel:
OH
0-(CH2OCH2JnH
Probe Nr.
Größe
Zusammensetzung in %
Aktivie- rungsmittel
(mm-0)C
Mn
Wasser- Stand
temp. zeit
Dampf
film
CC) (see)
55 55
63
63
7,0
0.62 0,62 0,64 0,65 0,83
0.47
0,47
0,69
0,71
05 05
0,1
0,1
0,1
85-98 55-60 60-70 54-58 61-69
36-62 21-26 10-15 8-15 12-27 Probe
Nr.
25
Die Ergebnisse dieses Versuchs sind in der Tabelle 3 zusammengefaßt
Tabelle 3
Größe Zusammensetzung in %
Aktivie- rungsmittel
(mm-0)C
Mn
Wasser- Slandlemp. zeit
Dampffilm C C) (see)
7,0
7,0
7,0
7,0
7,0
10,0
10,0
10,0
10,0
10,0
11,0
11,0
11,0
11,0
11,0
13,0
14,2
14,2
0,83 0,84 0,84 0,81 0,47 0,83 0,83 0,83 0,83 0,83 0,80 0,82 0,81 0,79 0,71 0,62
f\ C Λ
\Jy\J-T
0,82 0,82
0,54 0.53 0,53 0,49 0,47 0,68 0,66 0,67 0,67 0,67 0,51 0,49 0,49 0,42 0,46
0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 2,0 0,5 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1
0,70 0,1
59-70 49-62 52-62 61-76 57-71 53-76 64-67 60-70 64-70 64-70 60-66 54-70 62-72 53-79 59-76 60-75
5- 8 6-18 12-22 12-15 8-13 15-30 15-20 18-23 18-24 18-25 21-22 15-22 18-22 13-28 15-27 18-28
0,69
0,69
0,1 0,1
62-73 18-30 67-79 20-36
Um festzustellen, wie sich die Standzeit des Dampf films auf der Drahtoberfläche bei Zugabe eines Aktivierungsmittels verändert, wurde ein Draht von 63 mm Durchmesser geprüft, und zwar mit folgenden Ergebnissen:
50
Tabelle 4
Änderung der Standzeit (see)
55 Wassertemperatur (° C) 95 80 70 60
Reines Wasser 50 24 18 8 2
Nach Zugabe von 0,1% 70 38 29 27 15 Aktivierungsmittel
60 Daraus ist zu entnehmen, daß die Stabilität des Dampffilms auf der Drahtoberfläche durch Zugabe eines Aktivierungsmittels vor allem in dem Temperaturbereich gesteigert werden kann, in dem bei Verwendung von reinem Wasser der Film unstabil ist und die Standzeit die Tendenz hat, sich mit Steigerung der Konzentration des Aktivierungsmittels zu erhöhen.
Hierzu 4 Blatt Zeichnungen 030 216/45

Claims (3)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Verbesserung der Kaltverformungseigenschaften von gewalztem Stahldraht mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,25 bis 0,85%, einem Siliziumgehalt von 0,15 bis 0,35% und einem Mangangehalt von 0,30 bis 0,90%, bei dem der Walzdraht aus der Walzhitze heraus einer derartigen Abkühlung unterzogen wird, daß sich ein ι ο feinstreifiges-perlitisches Gefüge bildet (»Patentieren«), dadurch gekennzeichnet, daß der Walzdraht kontinuierlich in ein auf einer Temperatur von mehr als 700C gehaltenes Warmwasserbad eingetaucht und darin in an sich bekannter Weise auf einen Haspel gewickelt wird.
2. Verfahren zur Verbesserung der Kaltverformungseigenschaften von gewalztem Stahldraht mit einem Kohleastoffgehalt von 0,60 bis 0,95%, einem Silizhimgehalt von 0,12 bis 032% und einem Mangangehalt von 030 bis 0,90%, bei dem der Walzdraht aus der Walzhitze heraus einer derartigen Abkühlung unterzogen wird, daß sich ein feinstreifiges-perlitisches Gefüge bildet (»Patentieren«), dadurch gekennzeichnet, daß der Wa'zdraht kontinuierlich in ein auf einer Temperatur von mehr als 700C gehaltenes Warmwasserbad eingetaucht und darin in an sich bekannter Weise auf einen Haspel gewickelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzdraht kontinuierlich in ein auf einer Temperatur von mehr als 45° C gehaltenes V/asserbad, dem ein an sich bekanntes Oberflächenaktivierungsmittel in einer Konzentration von etwa 0,1 bis 2,0, vorzugsweise 0,2 bis 0,5 Gewichtsprozent zugesetzt ist, eingetaucht und darin in an sich bekannter Weise auf einen Haspel gewickelt wird.
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