DE2150057B2 - Verfahren zur verhinderung der migration beim faerben oder bedrucken von fasermaterialien mit pigmentfarbstoffen - Google Patents
Verfahren zur verhinderung der migration beim faerben oder bedrucken von fasermaterialien mit pigmentfarbstoffenInfo
- Publication number
- DE2150057B2 DE2150057B2 DE19712150057 DE2150057A DE2150057B2 DE 2150057 B2 DE2150057 B2 DE 2150057B2 DE 19712150057 DE19712150057 DE 19712150057 DE 2150057 A DE2150057 A DE 2150057A DE 2150057 B2 DE2150057 B2 DE 2150057B2
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- migration
- weight
- pigment
- parts
- molecular weight
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06P—DYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
- D06P1/00—General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
- D06P1/44—General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using insoluble pigments or auxiliary substances, e.g. binders
- D06P1/60—General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using insoluble pigments or auxiliary substances, e.g. binders using compositions containing polyethers
- D06P1/613—Polyethers without nitrogen
- D06P1/6131—Addition products of hydroxyl groups-containing compounds with oxiranes
- D06P1/6135—Addition products of hydroxyl groups-containing compounds with oxiranes from aromatic alcohols or from phenols, naphthols
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06P—DYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
- D06P1/00—General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
- D06P1/44—General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using insoluble pigments or auxiliary substances, e.g. binders
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06P—DYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
- D06P1/00—General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
- D06P1/44—General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using insoluble pigments or auxiliary substances, e.g. binders
- D06P1/60—General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using insoluble pigments or auxiliary substances, e.g. binders using compositions containing polyethers
- D06P1/613—Polyethers without nitrogen
- D06P1/6138—Polymerisation products of glycols, e.g. Carbowax, Pluronics
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Coloring (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft die Verhinderung der Migration, d. h. der Farbstoffwanderung beim Färben und
Bedrucken von Textilgut mit Pigmentfarbstoffen. Sie betrifft insbesondere eine damit einhergehende Weichmachung
der Textilmaterialien.
Die Migration oder Pigmentwanderung ist beim Pigmentfärben bzw. -drucken ein ernsthaftes Problem,
insbesondere, wenn beim Färben eine Griffverbesserung (Weichmachung) angestrebt wird. In mehr oder
weniger starkem Ausmaß ist dieses Problem bei jedem Farbstoff und bei allen Faserarten zu beachten.
Insbesondere ist es aber beim Arbeiten mit Pigmentfarbstoffen sehr schwerwiegend.
Gelöste, dispergierte oder emulgierte Teilchen wandern mit dem Wasser an die Oberfläche des
Trockengutes und reichern sich dort an. Da die Trocknung meist gewissen Schwankungen — besonders
im Betrieb — unterworfen ist, resultieren daraus unegale Färbungen.
Der Transport der Farbstofflösung oder -dispersion beim Trocknen zu den Stellen des Gewebes an denen
das Wasser zuerst verdampft, ist von vielen Faktoren abhängig, z. B. von den Quellungs- und Sorptionseigenschaften
der Faser, der Feinverteilung der Farbstoffe und der Affinität der Farbstoffe zur Faser. Außerdem
beeinflussen verschiedene Zusätze zur Farbstoff-Flotte, wie Dispergiermittel, Netzmittel, Verdickungsmittel,
Salzgehalt etc. den angegebenen Komplex.
Die Migration endet, wenn das Gewebe soweit getrocknet ist, daß der Zusammenhang der flüssigen
Phase unterbrochen wird.
Bei Cellulosefasern wird dieser Punkt bei etwa 30% g5
Feuchtigkeit erreicht.
Für eine bestimmte Gewebeart und einen bestimmten Farbstoff läßt sich ein Feuchtigkeitsgrenzwert ermittein
unterhalb dessen der Farbstoff nicht mehr wanden. Obwohl das Phänomen der Migration bzw. der
Antimigration äußerst komplex und vielschichtig ist. kann gesagt werden, daß die wichtigsten Maßnahmen
zur Verhinderung der Migration in der Verringerung der Flottenaufnahme (die mobile Phase muß verringert
werden) der Viskositätserhöhung der Klotzflotte, der Agglomeration der Farbstoffpigmente beim Trocknen,
der Anwendung spezieller Farbstoffzubereitungen, die eine geringe Migrationstendenz aufweisen und nicht
zuletzt im Zusatz von speziellen Antimigrationsmitteki
bestehen, die die Farbstoffteilchen in irgend einer Form
auf der Faser arretieren
Antimigrationsmittel. die insbesondere fur das Pigmentfärben
und -drucken bisher zur Anwendung gelangt sind, waren Polyvinylmethyläther eines mittleren
Molekulargewichts von etwa 100 000, Alginate. niedermolekulare Celluloseether, Polyäthylenglykole
mit Molekulargewichten zwischen 8 000 und 10 000 und nicht zuletzt, wie in der deutschen Patentschrift
12 55 628 erwähnt, spezielle Polymere wie Polyvinylca-
prolactam usw. ,„.,,,· · „ .
B"i migrationshemmenden Mitteln, die speziell beim
Pigmentfärben und -drucken mit anschließendem Zwischentrocknen brauchbare Ergebnisse bringen sollen
ist es erforderlich, daß diese Mittel weder den Farbstoff-Finish stören, noch einen Brillanzverlust des
Farbstoffs bewirken. Man erwartet außerdem, daß die Mittel eine ausreichende Flottenstabilität besitzen,
keine Griffverhärtung auf der Faser verursachen und möglichst bei Raumtemperatur gut löslich sind.
Schließlich sollten möglichst geringe Mengen ausreichend sein, um eine optimale Wirkung zu entfalten.
Von besonderer Wichtigkeit sind auch die Trübungspunkte dieser Verbindungen, die in einem Bereich von
etwa 35 bis 55° C liegen sollten.
Aus der Fachliteratur sind migrationshemmende Mittel für das Pigmentfärben und' -drucken bekannt.
Allen diesen Produkten war es jedoch bisher gemeinsam, daß sie zwar die eine oder die andere der
geforderten Eigenschaften aufwiesen, nicht alle Kriterien jedoch in ihrer Gesamtheit gleichermaßen befriedigend
erfüllen konnten.
In einigen Publikationen sind Vorschläge zur Lösung dieses Problems veröffentlicht. So wird z. B. in Melliand
Textilberichte 5/51 (1970). Seiten 565 bis 568, ein spezielles Antimigrationsmittel beschrieben, das auf
Polymethylvinyläther basiert. Dieses polymere Produkt hat einen Trübungspunkt von etwa 300C. Die Literaturstelle
beschreibt die Wirkungen der Verbindungen insofern, als während der kritischen Trockenphase diese
Verbindungen ausfallen, wodurch die Pigmentteilchen an die Faser angeklebt und somit der Migration
entzogen werden.
Das Ausmaß der Migration wird, wie diese Literaturstelle weiter lehrt, im sogenannten Doppellagentest
geprüft. Der Doppellagentest, eine neue Methode zur Erfassung von Migrationserscheinungen, erlaubt z. B.
auch Migrationsstudien für verschieden nasse Ware oder wechselnde Trockentemperaturen.
Bei dem Mittel gemäß der genannten Literaturstelle, aber auch bei Polyäthylenglykolen mit Molekulargewichten
über 8000 und entsprechend wirkenden Produkten, z. B. Alginaten und Celluloseethern, handelt
es sich um Verbindungen mit relativ hohen Molekulargewichten, welche den Anforderungen der Praxis nicht
mehr entsprechen. Wenn man bei den einen eine merkliche Griffverhärtung der Gewebe beobachten
muß so ist bei den anderen eine Störung des
Farb'stoff-rinishes oder teilweise sogar eine Zerstörung des Farbstoffes selbst eine in Betracht zu ziehende
°Außerdem waren Temperaturunempfindlichkeit der
Farbstoffflotten oder eine Verträglichkeit mit bestimmten Farbstoffen bei den oben angeführten Hilfsmitteln
ebenfalls unbefriedigend.
Die deutschen Patentschriften 12 61822 und
1225 628 lehren spezielle Antimigrationsmittel auf der
Basis von polymeren Vinylcaprolactamen.
Diese Mittel können infolge ihrer hohen Molekulargewichte
auch nicht mehr den modernen Anforderungen hundertprozentig entsprechen, da bei diesen
ebenfalls gewisse Störungen in Bezug auf die Vertrag-Bchkeit
der Farbstoffe mit diesen Mitteln auftrete!-.
Die letztgenannte Literaturstelle lehrte auf diesem Gebiet die bisher fortschrittlichste Variante, so daß man
annehmen konnte, daß die Fachwelt nunmehr die Entwicklung spezieller Polymerisate bzw. Copolymerisate
vorantreiben würde, um dieses Problem zu einer optimalen Lösung zu bringen.
Es bestand die Aufgabe, ein Antimigrationsmittel beim Pigmentfärben bzw. -drucken aufzufinden, daß die
geforderten Eigenschaften möglichst optimal miteinander
verbindet, das außerdem noch eine genügende Wasserlöslichkeit besitzt und darüber hinaus einfach
herstellbar ist. Schließlich sollte, da bei einer derartigen Arbeitsweise abweichend von der Färberei mit Küpenfarbstoffen
die Nachwäsche entfällt, bei optimaler Antimigration nicht die geringste Griffverhärtung des
Gewebes auftreten.
In überraschender Weise gelang die Lösung des Problems mit Blockcopolymerisaten aus Äthylen- und
Propylenoxid.
Das Verfahren zur Verhinderung der Migration beim Färben und Bedrucken von Fasermaterialien mit
Pigmentfarbstoffen in an sich bekannter Weise ist dadurch gekennzeichnet, daß man den Pigmentfarbstoff-Flotten
Blockpolymerisate der Formel
Bm — An — Bm
40
zusetzt, in der A eine Äthylenoxid- und B eine U-Propylenoxideinheit bedeutet, η für ganze Zahlen
von 30 bis 60 und m für ganze Zahlen von 10 bis 25 steht.
Eine besondere Ausführungsform des Verfahrens besteht darin, daß man die Blockpolymerisate
teilweise durch Ce- bis C^-Alkylphenoloxäthylate mit
Molekulargewichten von 500 bis 800 oder durch Polyäthylenglykole des Molekulargewichts 300 bis 500
ersetzt.
Die Verbindungen sind chemisch gesehen Blockpolymerisate
aus Äthylen- und Propylenoxid, d. h. laut obiger Definition Blockcopolymerisate aus Äthylenglykol
eines Molekulargewichtes von 1320 bis 2640, vorzugsweise 1600 bis 2200, an dem zu beiden Seiten
Propylenoxid angelagert wurde. Die Molekulargewichte der Endprodukte betragen zwischen 2480 und 5540.
vorzugsweise zwischen 2800 und 4500. Das Gewichtsverhältnis Äthylenoxid zu Propylenoxid kann in den (,0
Blockcopolymerisation zwischen 69:3! bis 31:69 schwanken; besonders günstig ist ein Verhältnis von
60:40 bis 50: 50.
Als Ausgangssubstanz für die Herstellung der für das erfindungsgemäße Verfahren wesentlichen Mittel kornmen
Äthylcnglykol, Diäthylenglykol oder niedere Polyäthylenglykole in Betracht. An diese Äthylenglyko-Ie
wird Äthylenoxid in den Molmengen zugesetzt, daß das definitionsgemüße Molekulargewicht des Polyäthylenglykols
erreicht wird. Die erhaltenen Polyäthylenglykole werden anschließend mit dem als zweite Ausgangskomponente
notwendigen Propylenoxid umgesetzt. Dabei sind die Propylenoxidmengen so zu bemessen,
daß mindestens 31, höchstens aber 69 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtmolekül (Endmolekulargewicht),
vorzugsweise zwischen 40 und 60 Gewichtsprozent angelagert werden. Technisch besonders interessant
sind 42 bis 52 Gewichtsprozent anzulagernden Propylenoxids.
Oxalkylierungen dieser Art werden zweckmäßig in Anwesenheit alkalischer Katalysatoren durchgeführt
und beruhen auf bekannten Maßnahmen, wie sie der Fachwelt allgemein bekannt sind, so daß sich eine
detallierte Schilderung des Prozesses an dieser Stelle erübrigt.
Wesentlich ist es, daß die geforderten Mol- bzw. Gewichtsverhältnisse von Äthylenoxid zu Propylenoxid
sowie die Molekulargewichte bei der Herstellung dieser Produkte genau eingehalten werden, da andere
Verhältnisse oder andere Molekulargewichte die vorher geschilderten Nachteile bereits hervorrufen können,
nämlich unzureichende Antimigration oder schlechte Löslichkeit. Geht man über die oberen Molekulargewichtsgre.izen
hinaus, so hat dies gewöhnlich keine Vorteile, da in diesem Fall die Löslichkeit der Produkte
stärker absinkt, so daß eine Verwendung als Antimigrationsmittel in Farbstoffen nicht mehr unbegrenzt
möglich ist.
Die Löslichkeit der geeigneten Blockpolymerisate kann günstig dadurch beeinflußt werden, daß man die in
Betracht kommenden Blockpolymerisate, vor ajlem
diejenigen, deren Molekulargewichte zwischen 5000 und 5540 liegen, teilweise, vorzugsweise zu 5 bis
30 Gewichtsprozent, insbesondere 10 bis 20 Gewichtsprozent durch Ce- bis Ciz-Alkylphenoloxäthylate,
vorzugsweise -Nonylphenoloxäthylate des Molekulargewichts 500 bis 800 oder durch Polyäthylenglykole des
Molekulargewichts 300 bis 500 ersetzt wird. Hierbei tritt darüber hinaus ein synergistischer Effekt auf, in dem die
günstigen Eigenschaften noch offenkundiger zutage treten.
Die erhaltenen Blockpolymerisate bzw. die vorzugsweise
erhaltenen vorstehend genannten Mischungen werden anschließend den Färbeflotten zugesetzt.
Eine derartige Färbeflottte bzw. Druckpaste besteht zweckmäßigerweise aus einem Pigmentfarbstoff, einem
Binder, z. b. auf Acrylatbasis, wie er z. B. in der deutschen Patentschrift 12 61822 beschrieben ist,
Katalysatoren wie z. B. Magnesiumchlorid oder Ammoniumchlorid, einem mit Formaldehyd umgesetzten und
gegebenenfalls verätherten Aminoplasten, wie er ebenfalls in der genannten Literaturstelle erläutert ist,
als Vernetzer, und dem erfindungsgemäß zu verwendenden Antimigrationsmittel. Zweckmäßigerweise enthalten
die Färbeflotten zusätzlich noch weitere Hilfsmittel, wie Netzmittel oder Schaumdämpfer, bzw. Produkte,
die Ablagerungen an den Walzen verhindern sollen.
Die Färbeflotten bzw. Druckpasten können etwa 0,3 bis 5 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,8 bis 1.5 Gewichtsprozent,
bezogen auf Flottengewicht, der genannten Blockcopolymerisate aus Äthylen- und Propylenoxid
bzw. der vorzugsweise zu verwendenden Gemische aus Äthylen- und Propylenoxid und Polyäthylenglykol
oder Alkylphenoloxäthylaten enthalten.
Die erfindungsgemäß zu verwendenden Antimigrationsmittel haben außer ihrer ausgezeichneten Wirkung
gegen die Migration der Pigmente auch einen überraschenden ErnfluB auf den Griff der Gewebe und
auf die Waschpermanenz. Die Blockcopolymerisate aus Propylenoxid und Äthylenoxid bzw. deren Gemische
mit Polyäthylenglykol und Alkylphenoloxäthylaien fungieren offensichtlich in hohem Maße gleichzeitig als
Griff verbesserer und Weichmacher für Textilien. Es sind bisher keine Produkte bekannt, die Ms Antimigrationsmittel
eine ähnliche Verbesserung der Waschbeständigkeit für Pigmentfärbungen bewirken, sowie eine ähnlich
günstige Wirkung auf den Criff von Geweben ausüben: dieses ist ein erheblicher technischer Fortschritt auf
diesem Gebiet der Textilbehandlung.
Außerdem ist auf die überraschend gute Löslichkeit der genannten Hilfsmittel hinzuweisen. Die Trübungspunkte der erfindungsgemäß einzusetzenden Verbindungen
bzw. Verbindungsgemische liegen durchwegs um den gewünschten günstigen Bereich zwischen 35 und
55° C.
Die in den Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile.
In einem gereinigten, trockenen Rührautoklaven mit Rührer, Thermometer, Gaseinleitungsrohr und Manometer
werden, nachdem der Autoklav vorher gründlich mit Stickstoff gespült wurde, 3 Teile Kaliumhydroxid
mit 37 Teilen eines reinen Äthylenglykols gemischt und unter Rühren bei 140 bis 15O0C innerhalb 5 bis
7 Stunden bei 5 bis 8 at Überdruck mit 1163 Teilen
Äthylenoxid begast. Die erhaltene Mischung wird eine weitere Stunde bei 140 bis 15O0C gehalten, auf etwa
500C abgekühlt und über die OH-Zahl das Molekulargewicht
bestimmt. Es resultiert eine Substanz mit einem Molekulargewicht von etwa 1800.
504 Teile des erhaltenen Polyäthylenglykols werden anschließend ohne weiteren Zusatz von Katalysator
unter Rühren bei 125 bis 1350C innerhalb 6 bis
8 Stunden bei 5 bis 8 at mit 930 Teilen Propylenoxid versetzt. Nach einer Reaktionszeit von 3 bis 4 Stunden
bei 125 bis 135°C wird die Mischung auf etwa 50°C abgekühlt und dem Reaktor entnommen. Der Katalysator
wird mit Eisessig neutralisiert, und flüchtige Bestandteile durch kurzes Evakuieren bei 1000C
entfernt. Bei Bedarf kann noch bei I10°C mit wenig 50proüentigem Wasserstoffperoxid gebleicht werden.
Das Produkt, ein viskoses, klares mit Wasser mischbares Blockcopolymerisat enthält etwa 54 Gewichtsprozent
Äthylenoxid und 46 Gewichtsprozent Propylenoxid, bei einem gewissen, nicht genau bestimmbaren
Anteil an PolypropylenglyKol. Das Molekulargewicht,
das über die OH-Zahl bestimmt wurde, beträgt 3350.
Nach der Arbeitsweise von Beispiel 1 wurden 62 Gewichtsteile Äthylenglykol zunächst mit 1440
Gramm Äthylenoxid bei 140 bis 1500C versetzt. 400 Teile des erhaltenen Polyäthylenglykols, das nach der
OH-Zahlbestimmung ein Molekulargewicht von etwa 1510 besitzt, wurde anschließend ohne weiteren
Katalysator bei 125 bis 135"C und 5 bis 8 at im Laufe von 5 bis 7 Stunden mit 800 Teilen Propylenoxid
versetzt. Das klare, viskose, flüssige Polyglykol besitzt ein Molekulargewicht von etwa 2500, das über die
OH-Zahl bestimmt wurde. Das Gewichtsverhältnis von Äthylenoxid zu Propylenoxid der mit Wasser gut
mischbaren Probe beträgt 60 : 40.
Gemäß der Arbeitsweise von Beispiel 1 wurden
43 Teile Äthylenglykol unter Zusatz von 5 Teilen
Kaliumhydroxid zunächst bei 140 bis 150C mit
1280 Teilen Äthylenoxid begast. Das Molekulargewicht
dieses Polyäthylenglykols (bestimmt über die OH-Zahl)
beträgt 1910. An 423 Teile dieser Verbindung werden
nun ohne weiteren Katalysatorzusatz binnen 6 bis
ίο 8 Stunden bei 130 bis I35°C und 5 bis 8 at in einem
Reaktor unter Rühren 988 Teile Propylenoxid addiert.
Man erhält ein viskoses, klares, mit Wasser
mischbares Polymerisat vom Molekulargewicht 3600 und einem bestimmten Polypropylenoxidgehalt. Das
Gewichisverhältnis von Äthylenoxid zu Propylenoxid
beträgt hier 54 :46.
Nach der Arbeitsweise von Beispiel 1 wurde zunächst aus 62 Teilen Äthylenglykol und 1540 Teilen Äthyienoxid,
das bei 140 bis 1500C bei 6 bis 8 at aufgegast wurde, ein Polyäthylenglykol vom Molekulargewicht
etwa 1600 hergestellt, an das dann in zweiter Stufe bei 130 bis 135°C Propylenoxid addiert wurde. Man ging
dabei von 500 Teilen des Polyäthylenglykols aus >ind addierte 980 Teile Propylenoxid.
Man erhält ein zähflüssiges, klares Produkt vom Molekulargewicht etwa 4000. Gewichtsverhältnis Äthylenoxid
zu Propylenoxid betrug 40:60. Mischt man dieses Produkt mit 20 Gewichtsprozent an oxäthyliertem
Nonylphenol vom Molekulargewicht etwa 600 oder Polyäthylenglykol vom Molekulargewicht von etwa 400,
so erhält man ein in klarem Wasser lösliches Polyaddukt für die Farbstoff-Flotten.
(Anwendungsbeispiel)
Die in den vorangegangenen Beispielen hergestellten Produkte oder Mischungen wurden nach Aufklotzen
der Färbeflotten mit dem Foulard auf verschiedene Gewebearten mehreren Prüfungen, in denen z. B. auf
Antimigrationseffekt, Laufeigenschaften, Waschpermanenz, Flottenstabilität, Trübungspunkt, Löslichkeit und
Griffbeeinflussung geprüft wurde, unterworfen: Eine derartige Färbeflotte bestand z. B. zweckmäßig aus 100
Teilen eines Acrylatmischpolymerisates als Pigmentbindemittel gemäß der deutschen Patentschrift 12 55 628
(Beispiel 1 der genannten Literaturstelle), 100 Teile eines methylolierten Aminoplastbildners auf Basis
Glyoxalmonourein als Vernetzer, 12 Teilen eines Pigmentfarbstoffes Pigment Blue C. I. 74 160, 6 Teilen
eines Gemisches eines oxäthylierten Ricinusöles mit dem Veresterungsprodukt eines Polyäthylen-ZPolypropylenglykols
mit einer gesättigten langkettigen Fettsäure als Schaumdämpfer, 12 Teilen Magnesiumchloridhexahydrat,
und 10 Teilen der erfindungsgemäß anzuwendenden Produkte, gemäß Beispiel 1 bis 4, als
Antimigrationsmittel und schließlich 760 Teilen Wasser.
Beim Antimigrationstest schnitten alle Produkte, sowohl beim Benztrockner, bei dem das Gewebe nach
Aufklotzen der Färbeflotte bei 100°C als endloses Band
getrocknet wird, als auch beim Doppellagentest hervorragend ab. Der Doppellagentest ist besonders
extrem, da hier das geklotzte und noch nasse Gewebe doppelt gelegt und anschließend getrocknet wird.
Jede Gewebelage kann dann nur an der äußeren Seite
trocknen. Ie narh AiicmnR rlpr Miorafinn ict Am Innern
Gewebeseite mehr oder weniger hell, die äußere
Gewebeseite dunkler angefärbt.
Bei diesen Prüfungen auf Aniimigralionseffekt haben
sich die neuen erfindungsgemäßen Produkte den bisher bekannten antimigrationsmittcln weit überlegen gezeigt.
Bei der Prüfung auf L.aufeigenschaften (Beanspruchung auf Scherkräfte), bei der man das Auftreten von
Walzenablagerungen auf Antriebswalze und Druckwalze, sowie in der FärbefloUe genauer untersucht, sind die
Verbindungen, die erfindungsgemäß zur Anwendung gelangen, stets besser als die bisher bekannten. Es traten
auch nach längerer Zeil keine störenden Ablagerungen auf den Walzen auf.
Die erfindungsgemäß einzusetzenden Polyalkylenglykolc
stabilisieren außerdem die Färbeflotten. Nach mehreren Stunden konnte kein Absetzen und keine
Farbstoff-Agglomeration (Prüfung durch Auslaufen auf Filterpapier) beobachtet werden.
Claims (4)
1. Verfahren zjr Verhinderung der Migration
beim Färben und Bedrucken von Fasermaterialien mit Pigmentfarbstoffen, dadurch gekennzeichnet,
daß man den Pigmentfarbstoff-Flotten Blockcopolymerisate der Formel
Bm — Ar, — Bn
10
zusetzt, in der A eine Äthylenoxid- und B eine 1,2-Propylenoxideinheit bedeutet, η für ganze
Zahlen von 30 bis 60 und m für ganze Zahlen von 10 bis 25 stehen.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man 0,3 bis 5 Gewichtsprozent — bezogen auf Flottengewicht — der Copolymerisate
den Pigmentfarbstoff-Flotten zusetzt.
3. Verfahren gemäß Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Blockcopolymerisate
teilweise durch Cs- bis C^-Alkylphenoloxäthylate
des Molekulargewichts 500 bis 800 oder durch Polyäthylenglykole des Molekulargewichts 300 bis
500 ersetzt.
4. Verfahren gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Blockcopolymerisate durch 5
bis 30 Gewichtsprozent an Verbindungen gemäß Anspruch 3 ersetzt.
Priority Applications (11)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
BE789814D BE789814A (fr) | 1971-10-07 | Procede pour empecher la migration dans la teinture ou l'impression de matieres fibreuses a l'aide de colorants pigmentaires | |
DE19712150057 DE2150057C3 (de) | 1971-10-07 | Verfahren zur Verhinderung der Migration beim Färben oder Bedrucken von Fasermaterlalfen mit Pigmentfarbstoffen | |
CH1349272A CH554967A (de) | 1971-10-07 | 1972-09-14 | |
CH1349272D CH1349272A4 (de) | 1971-10-07 | 1972-09-14 | |
US00294462A US3802905A (en) | 1971-10-07 | 1972-10-02 | Preventing migration of pigments in dyeing or printing fibrous materials |
CA153,282A CA983209A (en) | 1971-10-07 | 1972-10-04 | Preventing migration of pigments in dyeing or printing fibrous materials |
GB4619472A GB1398004A (en) | 1971-10-07 | 1972-10-06 | Preventing migration of pigments in dyeing or printing fibrous materials |
FR7235528A FR2156134B1 (de) | 1971-10-07 | 1972-10-06 | |
BR6981/72A BR7206981D0 (pt) | 1971-10-07 | 1972-10-06 | Processo para impedir a migracao no tingimento ou estampagem de materiais fibrosos com corantes pigmentares |
DK494272A DK136321C (da) | 1971-10-07 | 1972-10-06 | Fremgangsmade til forhindring af vandring ved farvning eller patrykning af fibermaterialer med pigmentfarvestoffer |
SE7212948A SE396421B (sv) | 1971-10-07 | 1972-10-06 | Forfarande for hindra migration vid fergning eller tryckning av fibermaterial med pigmentfergemnen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712150057 DE2150057C3 (de) | 1971-10-07 | Verfahren zur Verhinderung der Migration beim Färben oder Bedrucken von Fasermaterlalfen mit Pigmentfarbstoffen |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2150057A1 DE2150057A1 (de) | 1973-04-12 |
DE2150057B2 true DE2150057B2 (de) | 1976-04-01 |
DE2150057C3 DE2150057C3 (de) | 1976-11-18 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH554967A (de) | 1974-10-15 |
SE396421B (sv) | 1977-09-19 |
DK136321C (da) | 1978-02-20 |
BE789814A (fr) | 1973-04-06 |
FR2156134B1 (de) | 1976-08-13 |
DE2150057A1 (de) | 1973-04-12 |
US3802905A (en) | 1974-04-09 |
BR7206981D0 (pt) | 1973-09-25 |
CH1349272A4 (de) | 1974-05-15 |
DK136321B (da) | 1977-09-26 |
CA983209A (en) | 1976-02-10 |
FR2156134A1 (de) | 1973-05-25 |
GB1398004A (en) | 1975-06-18 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3906724C2 (de) | Verfahren zum Färben von textilen Substraten | |
DE3017877C2 (de) | ||
DE1942742B2 (de) | Verfahren zur Verbesserung der Anfarbbarkeit von hydroxylgruppenhaltigen Polymeren textlien Charakters | |
DE2146598A1 (de) | Verfahren zum Färben von Cellulosefaser und Mittel zu seiner Durchführung | |
EP0491248B1 (de) | Mittel zur Behandlung von Fasermaterialien | |
DE10311322A1 (de) | Farbzusammensetzung für Ink-Jet-Textildruck | |
DE2507905C3 (de) | Färbezusammensetzung und deren Verwendung | |
DE2524243A1 (de) | Verfahren zum faerben und bedrucken von cellulose-fasern oder gemischen von cellulose-fasern mit synthetischen fasern | |
DE2150057C3 (de) | Verfahren zur Verhinderung der Migration beim Färben oder Bedrucken von Fasermaterlalfen mit Pigmentfarbstoffen | |
DE2608083B2 (de) | Verfahren zum Färben von modifizierten Cellulosefaser!! mit Dispersionsfarbstoffen | |
DE2150057B2 (de) | Verfahren zur verhinderung der migration beim faerben oder bedrucken von fasermaterialien mit pigmentfarbstoffen | |
DE1245898B (de) | Schaumarmes, egalisierendes Netzmittel | |
DE1946505A1 (de) | Verfahren zum Faerben und Bedrucken von polyamidhaltigen,textilen Fasermaterialien | |
EP0045068B1 (de) | Verfahren zum halbkontinuierlichen Färben von Rundstuhl-Wirkwaren aus Cellulosefasern mit Azo-Entwicklungsfarbstoffen | |
DE4310919C2 (de) | Verfahren zum Naß-auf-naß, Weiß- oder Buntreservedruck auf modifizierten Polyesterteppichen im Übergießverfahren sowie Reservemittel zur Durchführung des Verfahrens | |
DE1909518C3 (de) | Verfahren zum einbadigen Färben von Mischungen aus Polyester- und Cellulosefaser | |
DE2403195C3 (de) | Verfahren zum Färben von Textilgut aus synthetischen Fasern | |
DE2506466B2 (de) | Emulgiermittel für Färbebeschleuniger auf Basis von Alkylnaphthalinen | |
DE2022484C (de) | Verwendung eines Reaktionsproduktes eines Polyamine mit Athylenoxid und einem weiteren Alkylenoxid zur Behandlung von Tex tilfasern | |
DE1469062C (de) | Verfahren zum Herstellen von aminali sierten Fasern aus Regeneratcellulose | |
DE2641954A1 (de) | Verfahren zum faerben beziehungsweise bedrucken von geweben aus quellbaren cellulosematerialien oder deren mischungen mit synthetischen materialien | |
DE1469043C (de) | Verfahren zur Herstellung von Faden mit verbesserter Anfarbbarkeit | |
CH672274A5 (de) | ||
DE2521595A1 (de) | Verwendung von hochmolekularen polyaethylenglykolen beim faerben und gleichzeitigen ausruesten und verfahren zum faerben und gleichzeitigen ausruesten von mindestens teilweise cellulose enthaltenden textilien | |
DE2239930A1 (de) | Verfahren zur faerbung von polyesterfasern |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
EHV | Ceased/renunciation | ||
EI | Miscellaneous see part 3 | ||
EILA | Invalidation of the cancellation of the patent |