DE2149C

DE2149C - Viercylindrige Dampfmaschine zugleich als Wassermotor und Pumpe verwendbar

Info

Publication number: DE2149C
Application number: DENDAT2149D
Authority: DE
Original assignee: J. Blancke in Merseburg

Description

Patent-Anspruch: Eine mehrcylindrige Maschine, bei welcher, falls sie benutzt wird als Motor, die Steuerung unmittelbar durch die Arbeitskolben erfolgt, und bei welcher, falls sie benutzt wird als Pumpe, die Kolben durch ihre Wechselwirkung alle sonst üblichen Ventile etc. ersetzen.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

Claims

1S77.

Klasse 14.

JULIUS BLANCKE in MERSEBURG. Viercylindrige Dampfmaschine, zugleich als VVassermotor und Pumpe verwendbar.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 22. Januar 1878 ab.

In Fig. ι der beiliegenden Zeichnung ist die Maschine im Quer-Durchschnitt und in Fig. 2 im Längs-Durchschnitt dargestellt.

Die Maschine besteht aus einem System von vier Cylindern C, welche radial zur Kurbelwelle liegen und durch den ringförmigen Kanal B unter sich in Verbindung stehen. In jedem Cylinder bewegt sich ein Kolben D, und die Pleuelstangen E der vier Kolben wirken auf den gemeinschaftlichen Krummzapfen G.

Wird die Maschine als Dampf - Maschine benutzt, so ist die Wirkungsweise folgende: Auf der Zeichnung befindet sich der Krummzapfen G in Stellung I₁ bei welcher die Kolben D₁ und D₁ den Kanal B geschlossen halten. Tritt bei H Dampf ein, so wirkt er auf den Kolben D₁, wodurch der Eingang nach Kanal B frei wird, und der Krummzapfen G in der Richtung nach Punkt II bewegt wird. Sobald der Krummzapfen G Punkt // überschritten hat, öffnet der Kolben D₁ den Kanal B so, dafs der Dampf in den Cylinder Cu treten und auf den Kolben D-, wirken kann, während gleichzeitig Kolben D₃ den Kanal B im Cylinder Cm wieder schliefst. Dadurch wird der Krummzapfen G weiter in der Richtung nach Punkt III bewegt, und . infolge davon wird die Oeffnung des Kanals B im Cylinder Cm frei. Der Dampf wirkt alsdann auf den Kolben D₃, während gleichzeitig Kolben D_x den Kanal B im Cylinder Civ wieder schliefst. Da der Kolben D₃ einen doppelt so grofsen Flächeninhalt hat, als der Kolben D₁ , so überwindet er den auf dem Kolben D, lastenden Dampfdruck und arbeitet mit derselben Kraft, mit welcher ursprünglich D₁ arbeitete. Der Krummzapfen G bewegt sich nunmehr nach der Richtung IV und wird durch das Beharrungsvermögen des Schwungrades wieder in die Anfangslage, Stellung /, gebracht, wodurch Kanal B im Cylinder Civ frei wird und der verbrauchte Dampf durch das Rohr J entweichen kann. Die Wirkung des Dampfes wiederholt sich nunmehr wie beschrieben.

Läfst man anstatt Dampf Wasserdruck auf die Maschine wirken, so kann man dieselbe als Wasser-Motor anwenden.

Soll die Maschine als Pumpe benutzt werden, so ist es nöthig, die Welle durch eine andere' Kraft in Bewegung zu setzen und arbeiten dann die vier Kolben D abwechselnd als Saug- und als Druckkolben.

Bei H würde der Anschlufs für das Saugrohr und bei_/ der Anschlufs für das Druckrohr sein.

Die Natur dieser Maschine läfst die mannigfachsten Combinationen zu. Wenn z. B. zwei dieser Maschinen (Fig. 2 und 3) auf einer gemeinschaftlichen Grundplatte montirt sind und eine gemeinschaftliche Welle haben, so kann man sie als eine gekuppelte Dampf-Maschine betrachten; und wenn die beiden Krummzapfen in einem Winkel von i8o° zueinander stehen, so wird beim Gange der Maschine kein todter Punkt vorhanden sein.

Ebenso kann man auch diese beiden combinirten Maschinen als Druck-Pumpe betrachten, wenn man die eine derselben als Dampf-Maschine auf die andere als Pumpe wirken läfst.

Man kann auch vier Maschinen miteinander combiniren, so dafs zwei mit gemeinschaftlicher Welle als Betriebs-Maschine und die anderen zwei als Pumpe dienen.