DE214840C

DE214840C -

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Publication number: DE214840C
Application number: DENDAT214840D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 64«. GRUPPE

FRANZ HOFFMANN und FRANZ ZWINS

in WIEN.

hebelartig wirkenden Riegeln.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 18. Juni 1908 ab.

Der Erfindung liegt ein Verschluß für Milchkannen und andere Gefäße zugrunde, bei denr bajonettartig zu verreibende Riegel unter der Wirkung einer gemeinsamen, zum Niederdrücken dienenden Vorrichtung stehen.

Bei diesen bekannten Vorrichtungen konnten nur zwei Riegel verwendet werden, da die Riegel und die Andrückvorrichtung miteinander verbunden waren oder auch aus einem Stück bestanden. Gemäß der Erfindung werden nun, um die Verwendung von drei und mehr Riegeln zu ermöglichen, die Riegel unabhängig von - der Andrückvorrichtung im Deckel gelagert und diese über ihnen im Deckel derart angeordnet, daß beim Betätigen der Vorrichtung, die z. B. aus einem Exzenterdaumen bestehen kann, sämtliche Riegel angezogen werden können.

Dadurch, daß der Erfindung gemäß bajonettartig zu verreibende Riegel mit einer lediglich zum Niederdrücken dienenden Vorrichtung kombiniert werden, wird ein einfacher und an mehr als zwei Stellen wirkender Verschluß und eine sichere Dichtung erzielt.

Eine Ausführungsform eines derartigen Verschlusses ist in der Zeichnung an einer Milchkanne dargestellt, und zwar in

Fig. ι teilweise im Schnitt und teilweise in der Ansicht und in

Fig. 2 in der Draufsicht.

An der Milchkanne 1 ist mittels einer Anzahl Pratzen 2 ein Ring 3 derart befestigt, daß derselbe ungefähr in der Höhe der Mündung 4 der Kanne liegt. Dieser Ring ist mit einer Anzahl Ausbauchungen 5 versehen, und zweckmäßig sind die zwischen je zwei Ausbauchungen befindlichen Ringstücke derart schräg angeordnet, daß der Punkt 6 höher liegt als der Punkt 7 dieses Ringstückes. Der Deckel 8 hat beispielsweise die Form eines nach oben offenen Gefäßes, und in demselben sind vier Riegel 9 angeordnet, welche durch zwei in aufeinander senkrecht stehenden Durchmessern des kreisförmigen Deckels angeordnete Blattfedern gebildet werden und durch Durchbrechungen 10 der Deckelseitenwand nach außen treten, wodurch sich vorstehende Enden 11 ergeben. Nach dem dargestellten Beispiel besteht jeder Doppelfiegel aus zwei Blattfedern, und die Blattfedern der beiden Doppelriegel liegen abwechselnd übereinander.

Die Einrichtung wird durch eine Vorrichtung vervollständigt, mittels welcher auf den innerhalb des Deckels liegenden Teil der Riegel ein Druck nach abwärts ausgeübt werden kann. Diese Vorrichtung, die also lediglich zum Niederdrücken der Riegel dient, kann

beliebiger bekannter Konstruktion sein und wird im dargestellten Falle von einer Exenterachse 12 gebildet, die mittels eines Bügels 13 um 180 ° verdreht werden kann. Zweck-

' 5 mäßig ist es, diese Exzenterachse derart anzuordnen, daß sie beide Doppelriegel 9 kreuzt. Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende: Um den Verschluß herzustellen, wird der Deckel 8 derart auf die Mündung 4 des Gefäßes 1 aufgesetzt, daß die Enden 11 der Riegel 9 in die Ausbauchungen 5 des Ringes 3 eintreten (s. strichpunktierte Stellung in Fig. 2). Wird nun der Deckel in der Pfeilrichtung gedreht, dann greifen die Enden 11 der Riegel 9 unter den Ring 3, und da diese schräg verlaufen, so findet schon durch dieses bajonettartige Verreiben der Riegel ein geringes Anpressen des Deckels an das Gefäß statt. Wird nun die Niederdruckvorrichtung gedreht, so übt das Exzenter 12 in der Pfeilrichtung (Fig. 1) einen Druck auf die mittleren Teile der Riegel 9, 9 aus und letztere werden dadurch gesenkt bzw. durchgebogen, demzufolge die Enden dieser Riegel infolge des Auflagers bei 10 die Tendenz erhalten, in die Höhe zu steigen. Dadurch entsteht bei dem Auflagerpunkt 10 der Riegel ein verstärkter Druck nach abwärts, und die Folge davon ist ein verstärktes Anpressen des Deckels an das Gefäß, wodurch ein sicheres Dichthalten erzielt wird. . '

Der den Gefäßrand umgebende Ring 3 dient außer zur Verreibung der Riegel auch als Handgriff beim Transport der Kanne u. dgl. und zum Schutz der Mündung.

Die Federn können in an sich bekannter Weise durch starre Teile ersetzt werden,' die nur bis zur Mitte des Deckels reichen und einen auf der Deckelkante 10 aufruhenden. Doppelhebel bilden, dessen äußeres Ende die Tendenz erhält, in die Höhe zu steigen, wenn das innere Ende niedergedrückt wird. Es ist ferner ohne weiteres möglich, die Exzenterachse 12 durch eine Schraube, einen Keil, einen Kniehebel 0. dgl. zu ersetzen.

Claims

Patent-Ansprüche: .

1. Verschluß für Milchkannen u. dgl. mit bäjonettverschlußartig zu verreibenden, hebelartig wirkenden Riegeln, dadurch gekennzeichnet, daß die Riegel (9) im Deckel fest gelagert sind und durch eine gemeinsame, ebenfalls im Deckel gelagerte, nur zum Niederdrücken dienende Vorrichtung (12) angezogen werden. ,

2. Verschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Widerlager für die Riegel durch einen um die Gefäßmündung laufenden, auch als Schutz für die Gefäßöffnung dienenden Ring (3) gebildet ist, dessen mit den Riegeln zusammenarbeitende Teile schräg verlaufen können und der das Einsetzen der Riegel ermöglichende und nach dem Verriegeln als Handgriffe freibleibende Ausbuchtungen (5) besitzt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.