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Vorrichtung zur Brillenanpassung II.
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Brillenanpassung, bei
welcher der Beobachter gleichzeitig den das nichtverglaste Brillengestell tragenden
Patienten und die zu diesem Gestell passende Formscheibe sieht.
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In der Praxis des Augenoptikers besteht die Aufgabe, Gläser in Brillenfassungen
so ausgerichtet einzuschleifen, daß die Voraussetzungen für optimale Sehbedingungen
des Brillenträgers geschaffen sind. Diese Voraussetzungen sind die, daß der Brillenträger
bei normaler Kopf-und Blickrichtung durch die optischen Mittelpunkte der Gläser
sieht und daß die optischen Achsen der Gläser durch die Augendrehpunkte verlaufen.
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Es ist bekannt, vor dem Einschleifen der Brillengläser die Lage der
Durchblickpunkte an der dem Brillenträger individuell angepaßten Brillenfassung
zu messen, indem die Lage dieser Punkte der Höhe und Seite nach in ihren Abständen
von den Rändern der Brillenfassung bestimmt wird. Die dazu verwendeten Brillenanpaßgeräte
enthalten eine Vorrichtung zur Erzeugung einer im Unendlichen liegenden Fixationsmarke
sowie eine Vorrichtung zum Anvisieren der auf die Fixationemarke gerichteten Augen
des Prüflings und zur Messung der Abstände der Durchblickpunkte von den Rändern
der Brillenfassung.
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Zum Einschleifen der Brillengläser müssen die so bestimmten Werte
auf die zum Brillengestell passende Formscheibe -übertragen werden und der Rand
der Brillengläser wird dann so geschliffen, daß ihre optischen Mittelpunkte mit
den durch die Messung ermittelten Durchstoß-oder Zentrierpunktn zusammenfallen,
Bei der Ubeftragung der durch die Messung ermittelten Koordinatenwerte der Zentrierpunkte
können Fehler unterlaufen.
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Es ist deshalb auch schon vorgeschlagen worden, ein Brillenanpaßgerät
so auszubilden, daß der Augenoptiker gleichzeitig den das nicht verglaste Brillengestell
tragenden Prüfling und die zu diesem Gestell passende Formscheibe sieht. Dieses
Gerät hat jedoch den Nachteil, daß jeweils nur eine Pormscheibe sichtbar ist, so
daß der Anpaßvorgang zweimal durchgeführt werden muss.
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Es ist das Ziel der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung zur Brillenanpassung
zu schaffen, die eine schnelle und durch eventuelle tbertragungsfehler nicht gefährdete
Anpassung ermöglicht.
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Die Erfindung geht aus von einer Vorrichtung, bei welcher der Beobachter
gleichzeitig den das nichtverglaste Brillengestell tragenden Patienten und die zu
diesem Gestell passende Formscheibe sieht und zeichnet sich dadurch aus, daß die
Formscheibe
in der Winkelhalbierenden eines 90°-Winkel Winkelspiegels
in Richtung dieser Halbierenden verschiebbar angeordnet ist und daß im Strahlengang
zwischen den Augen des Patienten und dem Beabachter ein teildurchlässiger Spiegel
so angeordnet ist, da£ der Beobachter gleicJizeitig die Patientenaugen und zwei
Bilder der Formscheibe sieht, Bei der neuen Vorrichtung wird in bekannter Weise
dem Patienten eine Fixationsmarke gezeigt, welche zur Anpassung einer Fernbrille
im Unendlichen liegt. Durch Verwendung geeigneter Fixationsobjekte kann auch die
Anpassung von Nah-und Lesebrillen erfolgen.
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Der 90°-Winkelspiegel erzeugt von der Formscheibe, die in seiner Winkelhalbierenden
angeordnet ist, zwei Spiegelbilder, die den Beobachter über den teildurchlässigen
Spiegel erreichen.
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Der Beobachter sieht also gleichzeitig die Patientenaugen, das Brillengestell
sowie die beiden Bilder der Formscheibe. Durch Bewegung der Pormscheibe in Richtung
der Winkelhalbierenden des 900 Winkelspiegels wird der Abstand der beiden Spiegelbilder
so lange verändert, bis der Beobachter die Formscheibenbilder in richtiger Zuordnung
zum Brillengestell des Patienten sieht.
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Zweckmäßigerweise wird anstelle der handelsüblichen Formscheibe eine
durcisichtige Scheibe verwendet, auf die mit Hilfe der Brillenfassunb die Konturen
des Innenrandes aufgezeichnet sind, Hat der Beobachter dann die Bilder dieser Formscheibe
zur
Deckung mit dem Innenrand des Brillengestelles gebracht, so
kann er mit einer Schreibvorrichtung die Lage der Pupillen direkt auf der durchsichtigen
Scheibe markieren, Es ist dann für den Augenoptiker ohne weitere Maßnahmen möglich,
das Sinschleifen der Brillengläser aufgrund einer solchen Vorlage durchzuführen.
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Vorteilhaft ist die Formscheibe mit einer Skala zur Messung der Pupillendistanz
gekoppelt, Um seitenrichtige Bilder zu erzeugen, wird im wesentlichen rechtwinklig
zum teildurchlässigen Spiegel ein Vollspiegel angeordnet, der den vom teildurchlässigen
Spiegel umgelenkten Strahlengang in Richtung der Winkelhalbierenden des 900 Winkelspiegels
umlenkt.
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Um zu gewährleisten, daß die Formscheibe die richtige Lage einnimmt,
ist es vorteilhaft, Mittel zur Verschiebung der Formscheibe in der Ebene der Winkelhalbierenden
des 90°-Winkelspiegels und Mittel zur Drehung der Formscheibe vorzusehene Der Abstand
zwischen dem Brillenanpaßgerät und dem Patienten ist davon abhängig, welche optische
Weglänge zwischen dem 900 - Winkelspiegel und dem Teilerspiegel vorhanden ist.0
Wird diese Strecke genügend groß gemacht, so kann auch ein größerer
Abstand
zwischen Beobachter und Patient erreicht werden, In diesem Fall ist es vorteilhaft,
im Strahlengang zwischen Patientenauge und Beobachter vor den Augen des Beobachters
eine in Achsrichtung verschiebbare Fernrohrlupe anzuordnen, Die Neuerung wird im
folgenden anhand der Figuren 1-3 der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen
zeigen: Fig. 1 eine Prinzipdarstellung eines Ausführungsbeispiels der neuen Vorrichtung,
Fig. 2 das Bild, das sich dem Beobachter darbietet und Fig. 3 ein anderes Ausführungsbeispiel
der neuen Vorrichtung in seitlicher Ansicht.
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In Fig. 1 ist mit 1 der Prüfling bezeichnet, der das individuell angepaßte,
jedoch noch nicht verglaste Brillengestell 2 trägt. Der richtige Abstand zwischen
dem Patienten 1 und dem Brillenanpaßgerät ist mit Hilfe der schematisch dargestellten
Stirnauflage 3 hergestellt.
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Das eigentliche Brillenanpaßgerät besteht aus einer hier nicht dargestellten
Fixationsmarke, dem teildurchlässigen Spiegel 4, einem Vollspiegel 5 sowie dem 900
- Winkelspiegel 6. In der Winkelhalbierenden des Winkelspiegels 6 ist die Pormscheibe
7 angeordnet, die zum Brillengestell 2 paste DeFormscheibe 7 ist in Richtung der
Winkelhalbierenden verschiebbar. Sie ist zweckmäßig als durchsichtige Scheibe ausgebildet,
auf die die innere Kontur der Brillenfassung aufgezeichnet ist.
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Der in Fig. 1 nicht dargestellte Beobachter sieht, wie aus Sig.
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2 hervorgeht, das Brillengestell 2 sowie die Augen 8 und 9 des Prüflings
lo Zugleich sieht der Beobachter die Bilder 7' und 7' der Formschablone 7. Durch
Bewegen der Formschablone 7 in Richtung der Winkelhalbierenden wird der gegenseitige
Abstand der beiden Schablonenbilder so lange verändert, bis die in Bigo 2 dargestellten
Verhältnisse eingetreten sind. In der in Sigo 2 dargestellten Lage nehmen die Formscheibenbilder
7t und 7§ genau die Position ein, die das endgültig zugeschliffene Brillenglas in
dem Brillengestell 2 einnimmt. Der Beobachter kann nun mit Hilfe einer geeigneten
Anzeichnungsvorrichtung auf der Fornischablone 7 ein Kreuz markieren, daß die Lage
der Pupillen der Patientenaugen festhält. Die Bilder 10' und 10tut eines solchen
Kreuzes sind in Fig. 2 eingezeichnet.
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Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausfuhrungsbeispiel ist die im Winkelspiegel
6 angeordnete Formschablone 7 mit einer Skala 11 verbunden, welche eine Messung
der Pupillendistanz des Patienten ermöglicht. Die Skala 11 ist zweckmäßig schwarz
mit weißen Strichen ausgebildet.
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Zwischen dem Auge 8 des Patienten und dem Beobachter ist hier vor
den Augen 12 des Beobachters eine in Achrichtung verschiebbare Fernrohrlupe 13 angeordnet,
welche dem Beobachter eine vergrößerte Beobachtung der Pupillen des Patientenauges
erlaubt.