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VORRICHTUNG ZUM FESTKLEMMEN ZWEIER TELESKOPROHRE Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum Festklemmen zweier Teleskoprohre mit einer bestimmten Auszugsstellung,
die kreisrunden Ringquerschnitt haben und bei denen das eine Teleskoprohr mit größerem
Innendurchmesser das andere Teleskoprohr mit kleinerem Außendurchmesser führt, mit
Hilfe einer Klemmvorrichtung.
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Das Vorzelt oder Vordach eines Wohnwagens wird von einem Gestänge
sowohl getragen und gespannt. Zum Beispiel gibt es bei dieser Konstruktion eine
Firststange, die zwei Teleskoprohre umfaßt. Das eine Teleskoprohr wird mit seinem
einen Ende in den Dornhalter am Wohnwagen eingehängt, an dem auch der Rand des Vorzeltes
befestigt ist, Das andere Teleskoprohr trägt an seinem äußeren Ende einen nach oben
weisenden Stift, der im Gebrauch eine Öse des Dachs durchquert. Bei der Herstellung
solcher Teleskoprohre hat man bislang das äußere Teleskoprohr an seinem inneren
Ende durchbohrt, dort eine Mutter aufgelötet oder aufgeschweißt und in diese Mutter
eine Griffschraube hineingeschraubt
, die beim Anziehen das innere
Teleskoprohr festgeklemmt hat. Das Anbringen der Mutter kostet zusätzliche Arbeitsgänge
und beim Versand hat sich häufig gezeigt, daß trotz aller Sorgfalt die Mutter sich
vom Teleskoprohr löst. Auch die Schraube kann verloren gehen und liefert einen Kostenanteil.
Bei der Herstellung muß man außerdem darauf achten, daß der Stift; welcher die Öse
durchquert, nach der einen Seite weist und die Mutter samt Durchbohrung und Schraube
nach der anderen Seite weisen, denn das Zeltgewebe muß ja eben auf dem Gestänge
aufliegen.
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Vor allem hat jedoch die Aufstellung solcher Zelte oder Sonnenvordächer
Schwierigkeiten gemacht, denn zum einen muß man die Teleskoprohre auseinanderdrücken,
damit der ZeZtstoff die richtige Spannung erhöht, wozu man bereits zwei Hände benötigt,
Im ganz auseirnndergezogenen Zustand der Teleskoprohre muß man dann die Schraube
anziehen, wozu eine dritte Hand notwendig ist Eine Person allein kann also kaum
richtig die notwendige Kraft zur Erzeugung des Zugs aufbringen als auch noch die
Schraube drehen.
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Darüber hinaus gibt es im täglichen Leben ene Vielzahl von Fällen,
in denen Teleskoprohre in beliebiger Ausziehstellung arretiert werden müssen, sei
es bei Sonnenschirmen im Fußgestell, bei den Beinen von Fotostativen, bei den längenverstellbaren
Bahnen von Tischen usw. Sofern Schrauben zum Festklemmen verwendet werden, ist die
Stärke des Rohrs praktisch immer zu klein, um darin die notwendigen Gewindegänge
unterzubringen Es sind deshalb stets auch Verstürkungsringe notwendig, die das Rohr
entlasten. Soweit Klemmvorrichtungen verwendet werden, sind diese kornpliziert,
lassen sich meist nur mit einem
lauten Klicken verstellen und der
Klemmechanismus ist gegenüber Dickenschwankungen des Materials empfindlich. Solche
Dickenschwankungen können von Anfang an durch Toieranzen entstehen als auch durch
Abnutzungserscheinungen während des Gebrauchs.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Klemmvorrichtung anzugeben, die
alle diese-Nachteile beseitigt, die eine echteZweihandverstellung und Zweihandverriegelung
gestattet, ohne daß eine Hand das eine Teleskoprohr loslassen muß, die preislich
sehr günstig ist und mit der man praktisch ohne Versuche in den Bereich der Selbsthemmung
kommt, wobei die auftretenden Kräfte praktisch leicht beherrschbare Umfangsspannungskräfte
sind.
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Erfindungsgernuß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Klemmvorrichtung
eine Scheibe umfasst, die mittels eines starren Zapfens axial im wesentlichen unverschieblich,
jedoch um die geometrische Längsachse des Zapfens frei drehbar am inneren Ende des
inneren Teleskoprohres gelagert ist, daß die Scheibe im Umriß im wesentlichen gleich
ist, wie der Umriß des inneren Teleskoprohres und daß die erste geometrische Längsachse
gegenüber der geometrischen Längsachse des inneren Teleskoprohres um einen Betrag
versetzt ist, der zumindest eine fünftel Umdrehung der Teleskoprohre zuläßt, nach
dem die Scheibe in mitnehmenden Eingriff mit dem äußeren Teleskoprohr gekommen ist.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung gehen aus der nachfolgenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels hervor. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 die perspektivische Ansicht eines Wohnwagen mit angebautem Gestänge und Sonnenvordach,
Fig.
2 die Firststange des Sonnenvordachs in Seitenansicht, abgebrochen und bezüglich
ihrer Verbindung mit dem übrigen Gestänge vereinfacht, Fig. 3 einen Schnitt durch
die beiden Teleskoprohre in vergrößerter Darstellung in überlappendem Bereich in
nichtfestgeklemmter Stellung, Fig. 4 eine Darstellung ähnlich Fig. 3, jedoch in
festgeklemmter Stellung, Fig0 5 die Seitenansicht einer Scheibe in einer zweiten
Ausführungsform, Fig. 6 die Vorderansicht einer Scheibe mit Abplattung.
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Ein Wohnwagen 11 hat an seinem oberen, vorderen Rand 12 drei Domhalter
13. Das Gestange umfaßt eine Firststange 14, zwei Traufstangen 16, 17 , zwei Giebelstangen
18, 19i sowie drei Pfostenstangen 21, 22, 23. Gestänge dieser Art, ihre Verbindung
durch Scharniere untereinander, ist bekannt und wird deshalb nicht näher beschrieben.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, hat die Firststange zwei Teleskoprohre
24, 26 kreisringförmigen Querschnitts. Das Teleskoprohr 24 hat einen Innendurchmesser,
der größer ist als der Außendurchmesser des Teleskoprohrs 26, so daß das Teleskoprohr
26 leicht im Teleskoprohr 24, jedoch ohne unnötiges Spiel, bewegt werden kann. Am
vorderen Ende besitzt das Teleskop rohr 24 einen nach oben ragenden Stift 27, der
durch eine Öse im vorderen oberen Giebelbereich des durch das Gestänge getragenen
und gespannten Dachs 28 gesteckt wird. Im vorderen Bereich ist das Teleskoprohr
24 auch auf nichtdargestellte Weise gelenkig mit den Giebelstangen 18, 19 und der
Pfostenstange 22 verbundes
Im hinteren Ende des Teleskoprohrs 26
ist ein Einsatz 29 eingepreßt, der eine koaxiale Bohrung aufweist, in der drehbar,
jedoch axial im wesentlichen unverschieblich, ein Dorn 31 gelagert ist, der mit
seinem nach unten abgewinkelten Ende im Domhalter 13 steckt. Wie bereits oben beschrieben,
ragt der Stift 27 durch eine Öse im Dach 28 Andererseits ist das Dach 28 an seinem
wohnwagenseitigen Rand auf nicht dargestellte, bekannte Weise zugfest mit dem Wohnwagen
11 im Bereich dessen Rands 12 verbunden, Um nun das Dach 28 im Bereich der Firststange
14 zu spannen, muß man mit einer Hand das Teleskoprohr 24 und mit der anderen Hand
das Teleskoprohr 26 ergreifen, beide möglichst weit auseinanderziehen und im auseinandergezogenen
Zustand längs unverschieblich feststellen.
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Zu diesen Zweck ist im vorderen Ende des Teleskoprohrs 26 ein Einsatz
32 eingepreßt, dessen kreiszylindrischer Körper 33 mit Preßsitz in das Teleskoprohr
26 paßt. Der Körper 33 ist dadurch drehfest und längsunverschieblich mit dem Teleskoprohr
26 verbunden.
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Im linken Endbereich -des Körpers 33 ist ein kreisrunder Bund 34 vorgesehen,
dessen DvX Pesser gleich dem Außendurchmesser des Teleskoprohrs 26 ist, der dort
das Teleskoprohr 26 definiert abschließt und zugleich eine Einschubbegrenzung fUr
den Körper 33 ergibt Wie man sieht, liegt der Bund 34 an der linken Stimseite des
Teieskoprohrs 26 an, Der Bund 34, der Körper 33 und das Teleskoprohr 26 sind koaxial
zu einer geometrischen Längsachse 36. Gegenüber dieser Längsachse 36 um einen Betrag
X versetzt - der in der Zeichnung der Deutlichkeit halber bei weitem übertrieben
groß dargestellt ist -ist
ein starrer Zapfen 37 drehfest mit dem
Körper 33 verbunden. Der Körper 33 hat links eine ebene Stirnfläche 38. Körper 33
dieser Art lassen sich mit der notwendigen Toleranz gießen. Sie lassen sich sogar
so ausbilden, daß auch der Zapfen 37 angegossen ist und kein gesondertes Stück darstellt,
Auf dem Zapfen 37 frei drehbar ist eine kreiszylindrische Scheibe 39, die eine Durchbohrung
41 aufweist, deren Mitte ebenfalls um den Betrag X gegenüber der geometrischen Längsachse
36 der Scheibe 39 versetzt ist, Um den Zapfen 37 möglichst wenig auf Biegung zu
beanspruchen folgt die Scheibe 39 unmittelbar auf die Stirnfläche 38. Der Abstand
ist in Fig. 3 und 4 der Deutlichkeit halber übertrieben groß gezeichnet. Jenseits
der Scheibe 39 trägt der Zapfen 37 eine Unterlagscheibe 42 und einen Nietkopf 43,
so daß die Scheibe 39 sich im wesentlichen nicht axial bewegen kann.
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Der Durchmesser der Scheibe 39 ist wenig kleiner als der Innendurchmesser
des Teleskoprohrs 24 und ist vorzugsweise gleich groß wie der Außendurchmesser des
Teleskoprohrs 26.
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Wegen der Exzentrizität X kann also die Scheibe 39 in Richtung der
geometrischen Längsachse 36 gesehen sich mit dem Umriß des Bunds 34 und des Teleskoprohrs
26 decken oder aber - bei freier Drehung außerhalb des Teleskoprohrs 24 - die maximal
exzentrische Lagewnehmen, in der sie weit über den Umriß des Bunds 34 hinaussteht
oder aber irgendeine Zwischenlage einnehmen. Gemäß Fig 3 befindet sich die Scheibe
39 in fluchtender Stellung und dies ist auch die Lage, in der das Teleskoprohr 26
im Teleskoprohr 24verschoben werden kann. Zum Feststellen verdreht man nun das Teleskoprohr
26 relativ zum Teleskoprohr 24 um dessen geometrische Längsachse 36, was durch die
drehbare Lagerung des Dorns 31 möglich ist. Es kommt dann der Umfang 44 der Scheibe
39 in Reibun9seingriff
mit der Innenwand 46 des Teleskoprohrs 24
und die Scheibe 39 macht dann die Drehbewegung nicht mehr oder nur noch teilweise
mit. Dadurch wird die Scheibe 39 um den Zapfen 37 gedreht und gelangt noch mehr
in Reibungseingriff mit der Innenwand 46. Dies ist ein sich steigernder Effekt.
Die Scheibe 39 bleibt vollständig stehen und drückt sich gemäß Fig. 4 im unteren
Bereich der Innenwand 46 äb, wobei das Teleskoprohr 26 und der Bund 34 nach oben
an die Innenwand 46 gepreßt werden. Man kommt dann in den Bereich der Selbsthemmung,
in der sich die Reibflächen der Innenwand 46 des Umfangs Durch-44, der Bohrung 41
und des Bunds 34 sowie des Teleskoprohrs 26 so verkeilen, daß sie ohne Einwirkung
äußerer Kräfte nicht mehr aus dieser Lage gelangen. Bei praktisch ausgeführten Gestängen
hat sich gezeigt, daß diese sehr einfache Verbindung auch rüttelsicher ist und Vibrationen
ohne weiteres widersteht. Wie man erkennt, erfolgt die Pressung auf jeden Fall sehr
viel großflächiger als beim Festklemmen durch Schrauben, wo die Gefahr bestünde,
daß das Teleskoprohr 26 eingedellt wird.
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pas Maß der Exzentrizität X kann durch Versuch gefunden werden. Bei
einem Ausführungsbeispiel mit einem Außendurchmesser des Teleskoprohrs 26 von etwa
25 mm, hatte das Maß die Größe von 1,5 mm, wobei man sehr gute Verhältnisse nach
etwas mehr als einer viertel Umdrehung erhält. Das Maß X darf auf keinen Fall unter
den Unterschied zwischen Innendurchmesser des Teleskoprohrs 24 und des Außendurchmessers
des Teleskoprohrs 26 sinken, weil dann gar keine Verklemmung stattfindet. Ist das
Maß X jedoch zu hoch - beim Ausführungsbeispiel z.B. 2,5 mm - dann gelangt man nicht
in den Bereich der Selbsthemmung und die Teleskoprohre 24, 26 lassen sich um ein
zu geringes Maß
verdrehen. Dies gilt für starre Metallausführungen,
wie sie bei solchen Zeltausführungen, Fotostativen, Sonnenschirmständem od.dgl.
üblich sind. Gesteht man jedoch den beteiligten Bauelementen selbst eine gewisse
Elastizität zu, so ist auch ein höheres Maß an Exzen trizität möglich. Bei der Metallausführung
des Ausführungsbeispiels lag das Halteoptimum bei 3/8 Umdrehung.
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Gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist eine Umfangshohlkehle
47 vorgesehen, so daß vom Umfang 44 des ersten Ausführungsbeispiels nur noch zwei
schmale Bereiche 40 übrig bleiben, wodurch die spezifische Flächenpressung erhöht
wird Dadurch kann man auch besser und schneller die Selbsthemmung herstellen. Man
könnte auch mehrere Bereiche 48 vorsehen, die z.B. die Höhe von Schallplattenrillen
haben oder aber man könnte auch den Umfang 44 randeln, so daß kleine Spitzen entstehen,
Die bislang beschriebenen Scheiben 39 sind alle kreisrund am Umfang. Dies ist jedoch
nicht unbedingt notwendig. Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 ist eine Abplattung
49 eingezeichnet. Man dreht hier die Teleskoprohre 24 , 26 so lange, bis die Scheibe
39 greift und in den Bereich der Selbsthemmung gelangt und dann zusätzlich noch
etwas weiter, bis die Scheibe 39 zu beiden Seiten der Abplattung 49 auf der Innenwand
46 aufliegt. Der Deutlichkeit halber wurde die Innenwand 46 mit einem übertrieben
großen Durchmesser gezeichnet.