DE2144570B2 - Plattform für Tiefbohr- und Produktionsarbeiten sowie Verfahren zum Führen von Standrohren entlang der Plattform - Google Patents
Plattform für Tiefbohr- und Produktionsarbeiten sowie Verfahren zum Führen von Standrohren entlang der PlattformInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Plattform für Tiefbohr- 4I>
und Produktionsarbeiten, die auf dem Boden eines Gewässers absetzbar ist. Ferner betrifft die Erfindung
ein Verfahren zum Führen von Standrohren entlang der auf dem Boden eines Gewässers abgesetzten Plattform.
Um neue ölfelder aufzufinden, werden in zunehmen- r>"
dem Maße Tiefbohrarbeiten in küstennahen Gewässern durchgeführt. Dazu wird eine Plattform mit einer
Rahmenkonstruktion auf dem Gewässerboden abgesetzt, und mehrere gerade Rohrleitungen, die sich von
der Plattform aus nach unten zu einem unter dem 'Λ
Meeresboden liegenden Punkt erstrecken, bilden Führungen und Unterstützungen, die bei Tiefbohrungen
benutzt werden, die in die Bodenformationen eindringen. Um die seitliche Reichweite der Tiefbohrungen
gegenüber der Plattform zu vergrößern, werden die hf)
Tiefbohrungen während des Bohrvorgangs gegenüber der zentralen Achse der Rohtleitungen abgelenkt. Auf
diese Weise läßt sich bei relativ seichtem Niveau im Gewässerboden nur eine geringe seitliche Ablenkung
jeder Tiefbohrung gegenüber der Plattform erzielen. ^ wobei eine erhöhte Gefahr besteht, daß neue Tiefbohrungen
in bep'.ts bestehende und von derselben riäutuilll dtis
ι !Cu"",,,linger. v.;..6v.,.,....
werden.
Es ist bekannt, die seitliche Reichweite bei relativ
seichtem Niveau unterhalb des Gewässerbodens mit einem Führungsrohr zu vergrößern, das ein unter dem
Gewässerboden angeordnetes Führungsteil mit einer der Anzahl der einzubringenden Bohrlöchern entsprechenden
Zahl von Ablenkflächen für den Bohrmeißel aufweist (US-PS 19 00 163). Auf diese Weise kann eine
nur sehr begrenzte Anzahl von Bohrlöchern von einer einzigen Plattform aus gebohrt werden.
Es ist auch bereits bekannt, zur Vergrößerung der seitlichen Reichweite gerade Standrohre vorzusehen,
die nicht senkrecht verlaufen, sondern zur Senkrechten geneigt angeordnet sind. Diese Standrohre erstrecken
sich jedoch seitlich über den Umfang der Rahmenkonstruktion der Plattform hinaus in einer beträchtlichen
Höhe oberhalb der Schlammlinie (beispielsweise 30 bis 45 m bei einer Wassertiefe von 75 m). Dabei sind in
nachteiliger Weise lange Standrohrabschnitte nicht unterstützt, soweit nicht besondere Standrohrführungen
außerhalb der Rahmenkonstruktion vorgesehen werden, die jedoch kompliziert und aufwendig sind. Wenn
ferner die Standrohre Bestandteile des Fundaments der Rahmenkonstruktion bilden und seitlichen Bewegungen
einen Widerstand entgegensetzen, erhöhen sich die Kosten der mit Auslegern versehenen Rahmenkonstruktion
beträchtlich.
Es ist auch bereits bekannt, geneigte gerade Standrohre zu verwenden, deren oberhalb der
Schlammgrenze verlaufender Abschnitt innerhalb der Rahmenkonstruktion der Plattform angeordnet ist.
Dafür muß der Standrohrkopf außermittig an einer Seite der Plattform angeordnet werden, und das
Standrohr wird an der entgegengesetzten Seite von der Rahmenkonstruktion nahe der Schlammgrenze unterstützt.
Hier muß mit Schrägbohrvorrichtungen gearbeitet werden, und dazu ist ein großer Teil der über dem
Wasserspiegel angeordneten Plattform erforderlich, da die oberen Enden der Standrohre bzw. die Bohrlochköpfe
mit vergleichsweise großem Abstand zueinander angeordnet sind.
Schließlich ist auch eine Unterwasser-Plattform bekannt, die mit seitlich nach außen gekrümmten
rohrförmigen Beinen auf dem Gewässerboden abgestützt ist, durch die hindurch kurze Verankerungslöcher
in den Boden gebohrt werden, die dinn zur Verankerung der Plattform auszementiert werden (US-PS
30 04 613).
Somit liegen die Nachteile beim Stand der Technik darin, daß Standrohrführungen außerhalb der Rahmenkonstruktion
der Plattform vorgesehen werden müssen, daß möglicherweise Schwierigkeiten beim Anordnen
der Standrohre gegenüber dem Fundament der Plattform auftreten, daß die Bohrlochköpfe nicht
zentral angeordnet werden können, daß sich nicht die gewünschte seitliche Reichweite von einer Plattform
aus erzielen läßt und daß nicht die üblichen bzw. einfachen Bohrvorrichtungen verwendet werden können.
Diese Nachteile machen sich insbesondere bei einer Wassertiefe über 60 m bemerkbar.
Dementsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Plattform für Tiefbohr- und Produktionsarbeiten, die auf dem Boden eines Gewässers absetzbar
ist und eine Rahmenkonstruktion sowie Stand oder l.eitrohrführungen aufweist, die an der Rahmenkonstruktion
befestigt sind, so auszubilden daß sich Standrohre mit einer größeren Reichweite anbringen
'.3sser! ohne dsß 3üf eine "Ut0 Abstützen" der
Standrohre verzichtet werden muß oder Führungen außerhalb der Rahmenkonstruktion vorzusehen sind,
und ohne daß auf der Plattform vorzunehmenden Arbeiten durch die Standrohre erschwert sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsget.iäß dadurch gelöst,
daß die Standrohrführungen derart an der Rahmenkonstruktion angebracht sind, daß mindestens ein Standrohr
über mindestens einen Teil seiner Länge gekrümmt und über seine gesamte Länge knickfrei geführt ist
Ferner soll erfindungsgemäß auch ein Verfahren zum in
Führen von Standrohren für Rohrleitungen entlang einer auf dem Boden des Gewässers abgesetzten, aus
einer Rahmenkonstruktion bestehenden Plattform, bei dem die Standrohre zwischen dem oberen und unteren
Ende der Rahmenkonstruktion entlang von Standrohrführungen festgelegt werden, so durchgeführt werden,
daß entsprechend der vorstehenden Aufgabenstellung eine große Reichweite ohne Inkaufnahme der geschilderten
Nachteile erzielt wird. Dieses wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die Standrohrführungen
derart angebracht werden, daß mindestens ein Standrohr über mindestens einen Teil einer Länge gekrümmt
und über seine ganze Länge knickfrei gelagert ist.
Es ist ersichtlich, daß durch die Krümmung der Standrohre bereits über dem Gewässerboden bzw.
innerhalb der Rahmenkonstruktion vergleichsweise stark divergierende Tiefbohrungen ausgeführ: werden
können, so daß der Plattform eine entsprechend große Reichweite zukommt. Dabei kann die Abstützung des
Standrohrs innerhalb der Rahmenkonstruktion in m> einfacher Weise mittels der vorgesehenen Standrohrführungen
erfolgen. Die Standrohre können gegebenenfalls in großer Anzahl vorgesehen und nach beliebigem
Muster in Anpassung an die zu erschließenden unterirdischen Formationen angeordnet werden. Die )">
oberen Enden der Standrohre können im Bereich der Arbeitsplattform mit geringem Abstand zueinander
angeordnet werden, so daß mit einfachen Bohrvorrichtungen herkömmlicher Art gearbeitet werden kann und
die Arbeitsplattform keine übermäßigen Abmessungen -to aufweisen muß. Da die verschiedenen Standrohre
bereits an der Oberseite des Gewässerbodens infolge ihrer Krümmung erhöhte Abstände voneinander aufweisen,
ist auch die Gefahr eines versehentlichen Anbohrens bereits angelegter Tiefbohrungen erheblich ■*'>
verringert.
Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand einer schematischen Zeichnung näher Γ>
<· erläutert.
F i g. 1 zeigt in einer Seitenansicht eine erfindungsgemäße, sich am Boden eines Gewässers abstützende
Plattformkonstruktion mit erfindungsgemäßen Rohrführungen, '>r>
Fig.2 ist eine perspektivische Darstellung der Plattformkonstruktion nach Fig. !,welchedie Rohrführungen
zeigt, die durch die Rahmenkonstruktion der Plattform unterstützt und gemäß der Erfindung zur
Krümmung der Rohrstränge passend ausgebildet sind, w
Fig.3 veranschaulicht in einer teilweise schematisch
gezeichneten Seitenansicht die Vorteile der Benutzung einer erfindungsgemäßen Plattformkonstruktion gegenüber
Plattformen bekannter Art mit Bohrtürmen, deren Achsen senkrecht verlaufen. *>Γ)
Gemäß F i g. I Uno 2 stützt sich eine insgesamt mit 10
bezeichnete Platltorinkonstruktion am Boden 11 eines
allgemein waagerechte Arbeitsplattform 13, die über der Wasseroberfläche 14 durch eine Rahmenkonstruktion
15 unterstützt ist, welche mehrere Füße 16 umfaßt, die durch ein Netzwerk aus Verstrebungen 17
miteinander verbunden sind. Die unteren Enden der Füße 16 ragen in den Gewässerboden 11 hinein, in dem
sie mit Hilfe von Pfählen 18 verankert sind. Auf der Arbeitsplattform 13 können Vorrichtungen bekannter
Art, z. B. nicht dargestellte Bohrtürme, Hebewerke,
Motoren usw., angeordnet werden.
Gemäß der Erfindung erstrecken sich mehrere Tiefbohrungen zugeordnete Rohrstränge von der
Plattform 13 aus nach unten innerhalb der Rahmenkonstruktion 15 zum Boden 11 des Gewässers 12. Als
Beispiel zeigen F i g. 1 und 2 sechs Rohrstränge 19 bis 24. Der Rohrstrang 22, der in F i g. 1 nicht sichtbar ist,
erstreckt sich von der Plattform 13 aus längs der Rahmenkonstruktion 15 im wesentlichen senkrecht
nach unten. Die Rohrstränge 19, 20, 21, 23 und 24 verlaufen zuerst gegenüber der Plattformkonstruktion
10 senkrecht nach unten und sind dann in der gewünschten, aus F i g. 1 und 2 ersichtlichen Weise
gleichmäßig nach unten und außen gekrümmt.
Zwar zeigen Fig. 1 und 2 nur sechs sich von der Plattform 13 aus nach unten erstreckende Rohrstränge,
doch ist es im Rahmen der Erfindung auch möglich, eine noch größere Zahl solcher Rohrstränge vorzusehen und
sie gegenüber der Plattformkonstruktion 10 so anzuordnen, daß sich eine optimale seitliche Reichweite in den
gewünschten Richtungen von der Plattformkonstruktion aus ergibt.
Die Krümmung der Rohrstränge 19, 20, 21, 23 und 24 kann konstant oder unterschiedlich sein, doch weisen
die Rohrstränge in jedem Fall eine glatte bzw. zügig gekrümmte Innenfläche auf, die sich über die ganze
Länge der Rohrstränge erstreckt, so daß es möglich ist, insgesamt größere Krümmungen vorzusehen, als es
normalerweise möglich ist, wenn ein Bohrloch in den Gewässerboden 11 gebohrt wird. Auf diese Weise wird
frühzeitig ein großer Abweichungswinkel zwischen der Senkrechten und den Rohrsträngen erzielt, so daß sich
die seitliche Erstreckung der Rohrstränge vergrößert, und gleichzeitig ist es möglich, normale Senkrechtbohrverfahren
anzuwenden, da die oberen Enden der gekrümmten Rohrstränge senkrecht verlaufen.
Die Rohrstränge sind gemäß F i g. 2 längs der Plattformkonstruktion 10 in Abständen durch Rohrstrangführungen
25 unterstützt, die mit der Rahmenkonstruktion 15 der Plattform verbunden und der
Krümmung der Rohrstränge angepaßt sind. Die Führungen 25 sind in F i g. 1 der Deutlichkeit halber
nicht dargestellt. Gemäß Fig.2 können die Führungen 25 als Ringe oder dergleichen ausgebildet und an der
Rahmenkonstruktion 15 der Plattform an mehreren gegeneinander versetzten Punkten befestigt sein. Die
Führungen 25 dienen dazu, die Rohrstränge zu führen und zu unterstützen. Die Rohrstränge können vorgebogen
sein und/oder während des Einführens in die zugehörigen Sätze von etwas gegeneinander versetzten
Führungen 25 elastisch gebogen werden. Die vorgeformten oder plastisch gebogenen Rohrstränge können
d?zu dienen, einen sich zunehmend vergrößernden Winkel unterhalb der untersten Führungen 25 vorzusehen,
die im allgemeinen an der Schlammgrenie oder dem Gewässerboden 11 angeordnet sind. Man kann die
üblichen Verfahren zum Bohren, Spülen, Vortreiben usw. oder eine beliebige Kombination dieser Verfahren
sich durch den Boden Il des Gewässers erstrecken. Außerdem bildet der gekrümmte Rohrstrang eine
zusammenhängende Unterstützung für Verrohrungen und Rohrleitungen, die auf bekannte Weise in
Bohrlöchern angeordnet werden können, um Verbin- ^ düngen zu einem unterirdischen Speicher herzustellen,
dem wertvolle Produkte entnommen werden sollen, oder in die Antriebsflude für sekundäre Gewinnungsprozesse eingespritzt werden sollen.
F i g. 3 zeigt eine Tiefbohrung 26, die unter Benutzung |0
eines nach der Erfindung gekrümmten Rohrstrangs angelegt worden und einer anderen Tiefbohrung 27
benachbart ist, welche mit Hilfe eines »geraden« senkrechten Rohrstrangs bekannter Art gebohrt und
mit Hälfe von Richtkeilen im Meeresboden !! in der \j
gewünschten Weise abgelenkt worden ist. Beide Rohrstränge werden in Verbindung mit einem nicht
dargestellten Bohrturm mit senkrechter Achse benutzt, der auf der Plattform 13 angeordnet ist. Wie aus F i g. 3
ersichtlich, ist die seitliche Reichweite des gekrümmten Rohrstrangs größer als diejenige des »geraden«
Rohrstrangs.
Die erfindungsgemäß angeordneten Standrohrführungen sind insbesondere zur Verwendung in Fällen
geeignet, bei denen eine große Wassertiefe von z. B. mehr als 70 m vorhanden ist, und bei denen sich der
Raum, zu dem eine Verbindung hergestellt werden soll, in einer geringen Tiefe von z.B. höchstens 1500m
befindet. Wenn man die erfindungsgemäße Lösung mit den bis jetzt gebräuchlichen Maßnahmen vergleicht,
mittels welcher z. B. der »gerade« senkrechte Rohrstrang nach F i g. 3 bis zu einer Eindringtiefe von 45 m
vorgetrieben worden ist, wie es in Fig.3 durch die
Neveaulinie L angedeutet ist, wobei das Bohrloch 27 von diesem Niveau aus in waagerechter Richtung
abgelenkt worden ist, erkennt man, daß die Verwendung eines gekrümmten Rohrstrangs, wie er zum Niederbringen
des Bohrlochs 26 benutzt wird, und der eine mäßige Krümmung von z. B. 6° auf je 30 m aufweist, nahezu zu
einer Verdoppelung der Fläche führt, die mit Hilfe von Bohrlöchern, z. B. des Bohrlochs 26, erreicht werden
kann, welche von der Plattformkonstruktion 10 aus gebohrt werden. Gegebenenfalls kann man eine
stärkere Krümmung der Bohrstränge von z. B. bis zu 9° je 30 m Länge wählen.
Beim Anlegen von Tiefbohrungen unter Anwendung der erfindungsgemäßen Standrohr-Führung ist es somit
nicht erforderlich, einen Bohrturm mit geneigter Achse vorzusehen, da die Tiefbohrungen mit Hilfe normaler
Bohrtürme mit senkrechter Achse gebohrt werden können. Infolgedessen benötigt man auf der Plattform
13 keine zusätzliche Deckfläche zum Versetzen und Betätigen eines Bohrturms mit geneigter Achse, und es
ist nicht erforderlich, die Plattform 13 auf besondere Weise auszubilden, um die Benutzung eines Bohrturmes
mit geneigter Achse zu ermöglichen. Schließlich kann man gemäß Fig. 1 Bohrlochköpfe 27 bis 31 in
Verbindung mit den Rohrsträngen 19, 20, 21, 23 und 24 benutzen, um Fluide aus der Formation zu gewinnen, die
gemäß Fig.3 durch das Bohrloch 26 zugänglich gemacht worden ist (Der dem Rohrstrang 22 zugeordnete
Bohrlochkopf ist in Fig. 1 nicht sichtbar). Die genannten Bohrlochköpfe können in der Mitte der
Plattform 13 auf der Konstruktion 10 zu einer Baugruppe vereinigt werden, bei der die Abstände
zwischen den Bohrlochköpfen die gleichen sind, wie sie erforderlich sind, wenn einer Formation Fluide mit Hilfe
»gerader« senkrechter Rohrstränge entnommen werden sollen.
Zusammenfassend kann festgestellt werden, daß es möglich ist, die gekrümmten Rohrstränge bzw. Standoder
Leitrohre je nach der Wassertiefe so auszubilden, daß ihre Reichweite diejenige der bekannten geneigten
Rohrstränge nahezu erreicht oder sogar überschreitet, ohne daß sich die Nachteile der bekannten Standrohre
ergeben, da die erfindungsgemäßen Standrohrführungen innerhalb der Plattformkonstrukticn angeordnet
werden können. Hierbei ist es möglich, die Bohrlochköpfe in der Mitte der Plattform 13 anzuordnen, und die
Standrohre so zu verlegen, daß sie sich jeweils in der gewünschten Richtung erstrecken. Ferner können die
gekrümmten Standrohre eingebaut werden, woraufhin es möglich ist, Tiefbohrungen mit Hilfe eines Bohrturms
mit senkrechter Achse und unter Anwendung bekannter Verfahren niederzubringen. Bei großer Wassertiefe und
bei einer geringen Tiefe der zu erschließenden Formation unter dem Meeresboden kann man die
gekrümmten Standrohre einbauen und benutzen, ohne die Konstruktion der Plattform oder die Arbeitweise im
Vergleich zu dem bei geraden senkrechten Standrohren üblichen Vorgehen in einem erheblichen Ausmaß
abzuändern. Die nach der Erfindung gekrümmten Stand- oder Leitrohre können in Kombination mit
geraden senkrechten Standrohren verwendet werden, um die Zahl der Tiefbohrungen erheblich zu vergrößern,
die von einer einzigen Plattformkonstruktion aus angelegt werden können.
Natürlich beschränkt sich die Benutzung der erfindungsgemäßen Plattformkonstruktion nicht auf die
Verwendung als Unterstützung für das Zubehör von Ölquellen oder beim Anlegen von Tiefbohrungen zum
Erschließen von Öllagerstätten. Mit gleich guten Ergebnissen kann man die Konstruktion mit den
gekrümmten Standrohren benutzen, um Bohr- und Produktionsarbeiten bei Lagerstätten anderer Art
durchzuführen, wenn z. B. Gas oder Wasser gewonnen werden soll, oder bei Formationen, die andere wertvolle
feste Stoffe wie Schwefel, Salze oder Erze enthalten.
Zwar sind die Standrohrführungen 25 in F i g. 2 als ringförmige Bauteile dargestellt, doch sei bemerkt, daß
sich die Erfindung nicht auf diese besondere Ausführungsform der Führungen beschränkt, und daß man
beliebige andere für den erwähnten Zweck geeignete Führungen verwenden könnte. Beispielsweise können
die Führungen als gekrümmte Rohrabschnitte ausgebildet sein, die an der Rahmenkonstruktion 15 der
Plattform befestigt sind, die die Füße 16 und die Streben 17 umfaßt
Weiterhin kann man Standrohrführungen entsprechend der Erfindung in die Plattform 13 einbauen, die
durch die Rahmenkonstruktion 15 der in Küstennähe auf dem Meeresboden angeordneten Konstruktion 10
unterstützt ist
Claims (6)
1. Plattform für Tiefbohr- und Produktionsarbeiten, die auf dem Boden eines Gewässers absetzbar
ist und eine Rahmenkonstruktion sowie Stand- oder Leitrohrführungen aufweist, die an der Rahmenkonstruktion
befestigt sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Standrohrführungen (25) derart an der Rahmenkonstruktion (15) angebracht
sind, daß mindestens ein Standrohr (19 bis 24) über mindestens einen Teil seiner Länge gekrümmt und
über seine gesamte Länge knickfrei geführt ist
2. Plattform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Standrohrführungen (25) innerhalb
des von der Rahmenkonstruktion (15) umschlössenen Bereichs zwischen deren oberem und unterem
Ende angeordnet sind.
3. Plattform nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Standrohrführungen (25)
derart angeordnet sind, daß der obere Teil des Standrohrstranges senkrecht geführt ist.
4. Plattform nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Standrohrführungen
(25) derart angeordnet sind, daß das Standrohr (19 bis 24) eine Krümmung von bis zu 9° je 30 m
Länge aufweist.
5. Verfahren zum Führen von Standrohren für Rohrleitungen entlang einer auf dem Boden eines
Gewässers abgesetzten, aus einer Rahmenkonstruktion bestehenden Plattform, bei dem die Standrohre >
<> zwischen dem oberen und unteren Ende der Rahmenkonstruktion entlang von Standrohrführungen
festgelegt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Standrohrführungen derart angebracht werden,
daß mindestens ein Standrohr über mindestens einen 1 >
Teil seiner Länge gekrümmt und über seine ganze Länge knickfrei gelagert ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Standrohr im vorgebogenen
Zustand in die Standrohrführungen eingebaut wird. ■·<>
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