DE2143982A1 - Mit kunststoff beschichtete, doppelt liegende gewebebahn - Google Patents

Mit kunststoff beschichtete, doppelt liegende gewebebahn

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DE2143982A1 DE2143982A DE2143982A DE2143982A1 DE 2143982 A1 DE2143982 A1 DE 2143982A1 DE 2143982 A DE2143982 A DE 2143982A DE 2143982 A DE2143982 A DE 2143982A DE 2143982 A1 DE2143982 A1 DE 2143982A1
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Description

  • Mit Kunststoff beschichtete, doppelt liegende Gewebebahn Die Erfindung betrifft neue, mit Kunststoff ohne Mühe zu beschichtende bzw. beschichtete Gewebebahnen, aus denen sich in einfacher, rationeller Arbeitsweise offene oder geschlossene Hohlkörpern, Formkörper oder dergleichen herstellen lassen.
  • Mit Kunststoff bescliichtete Gewebe aus beispielsweise sogenannten Chemiefassern werden seit mehreren Jahren in zunehmendem Masse fiir eine Vielzahl von technischen Anwendungen eingesetzt. Sollen aus der zunächst erzeugten Bahnenware geschlossene Körper wie z.B.
  • Schläuche, Behälter, Bootskörper, Luftmatratzen oder dergleichen herstellt werden, so muss aus der I3ahnenware beispielsweise durch Nähen, Schweissen, Kleben oder ähnlichen Verfahren in mehreren und meist umständlichen Arbeitsgängen der Formkörper erst erzeugt werden; insbesouidere bei Körpern mit komplizierten Formen treten z.B. bei der Ausbildung der Ecken und beim Einsetzen der Böden Winter Umständen erhebliche Schwierigkeiten auf. Das gilt besonders dann, wenn die Nähte oder Verbundstellen Jeder möglichen Beanspruchung, z.B. aus Sicherheitsgründen, standhalten miissen, also di Festigkeit der Bahnenware selbst erreichen sollen, Weiterhin ist es seit langem bekannt und üblich, Gewebe in Schlauchform zu weben. Vor dem Beschichten wird dann das Schlauchgewebe aufgeschnitten, und zwar entweder einmal in Längsrichtung zur Erzielung einer Bahn doppelter Breite oder zweimal zur Erzeugung von zwei Bahnen oder auch einmal in diagonaler Jzichtung (Schraubenwingungen) zur Erzielung des Diagonalgewebes mit dem Schräggewebe-Effekt. Danach wird' mit Kunststoff in üblicher Weise beschichtet und wie oben geschildert zu geschlossenen oder offenen Hohlkörpern weiterverarbeitet.
  • Es sind auch schon Versuche bekannt geworden, Schlauchgewebe in der Weise zu modifizieren, dass - bei flacher Lage - die beiden gegenüberliegenden Bahnen während des Webvorganges partiell miteinander verbunden werden, wobei Gebilde entstehen, deren zwei Weblagen an einzelnen Zonen, z.B. am Rand oder in der Mitte oder auch in Querrichtung stellen-oder zonenweise fest miteinander verbunden sind.
  • Ein derartig partiell verbundenes, doppellagiges Gewebe kann Jedoch auf den herkömmlichen Maschinen nicht beschichtet werden.
  • Zunachst lässt sich dieses Webgebilde nicht ausreichend glatt und gerade auf Rollen aufwickeln, weil es wegen der später gewünschten Form des Körpers notwendigerwei.se iiber längere Strecken.
  • nicht miteinander verbundene Zonen aufweist, so dass sich Fal.-ten, Stauchungen sowie seitliche oder längsgerichtete Verschiebungen der Lagen bilden. Aus dem gleichen Grund bilden sich bei der Beschichtung, z.R. an der Rakeleinrichtung der Maschinen Aufstauungen, Falten oder dergleichen, woraus stellenweise eine dünnere oder lückenhafte Kunststoffbechichtung resultiert. Beim Versuch, solche Bahnen nach einer Beschichtung aufzuwickeln, ergeben sich zusätzlich weitere Schwierigkeiten durch die Stauchung und Verbeulung des Materials und es ist - obwohl von der technischen Konzeption her dieses Verfahren einfach auszuführen wäre infolge der geschilderten Mängel eine Realisierung bisher nicht möglich gewesen.
  • Der Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde, eine doppelt liegende Gewebebahn, deren beide lagen an den seitlichen Rändern zusammengewebt sind, zu finden, welche sich auf herkömmliche Weise mit bekannten Maschinen ohne weitere Schwierigkeiten gleichmässig und völlig beschichten lässt, wobei zur weiteren Verwendung der Bahnen oder von Zuschnitten daraus sich auf möglichst einfache und rationelle Weise aus der beschichteteii Ware Hohlkörper herstellen lassen die einen oder mehrere Hohlräume, und zwar geschlossene oder offene, aufweisen.
  • Es wurde überraschenderweise die Lösung fiir diese Aufgabe dahingehend gefunden, dass flie beiden Lagen des genannten Gewebes durch eingewebte Hilfsfäden von im Verhältnis zu den Kett- und Schussfäden des Gewebes geringer oder bedingt geringer Festigkeit so verbunden werden müssen, dass die beiden Lagen dicht aufeinander 7U liegen kommen und dies nur vorübergehend in wesentlichen zur Gewährleistung der einwandfreien und leichten Beschichtung mit Kunststoff. Diese neuen Webgebilde lassen sich also gut ohne Schwierigkeit Init vorhandenen Maschinen mit Kunststoffen bzw.
  • Kunststoffpasten oder -lösungen beschichten, auch mit Hilfe sogenannter Rakeleinrichtungen, ohne dass sich die Bahn vor dem Rakelmesser aufwölbt, staut oder dergleichen.
  • Zur Hestellung werden mindestens zwei verschiedene Fäden benötigt, die wiederum auf Grund ihrer Beschaffenheit oder ihrer Funktion in vier Artell von Fäden aufgegliedert werden können: ]. Die Basisfäden, also Schuss und Kette, die zur Bildung des Gewebes erforderlich sind.
  • 2. Bindefäden, das sind Basisfäden aus Kette und/oder Schuss, die durch spezielle Web-Bindung (Webtechnik) eine zusätzliche Verbindung der Gewebelagen bewirken.
  • 3. Hilfsfäden mit speziellen Festigkeitseigenschaften, (d.h.
  • Fäden von geringer Stärke und/oder anderer Faserart als die Basisfäden) und 4. abstandhaltende Fäden, die wiederum aus den Basisfäden (Schuss und Kette) t-estellen und durch spezielle Web-Bindung eine zusätzliche Funktion zwischen den beiden Gewebelagen übernehmen.
  • Von diesen vier Konstruktionsfäden üben die drei letztgenannten eine spezielle Funktion aus. Die obligatorisch zu verwendenden Hilfsfäden haben nur eine vorübergehende, also zeitweise Funktion: Sie verbinden bis zum Abschluss der Kunststoff-Beschichtung (und gewünschtenfalls, wie sich leicht aus dem Zusammenhang ergibt, noch zeitlich länger) die beiden Lagen der doppellagigen Gewebebahn, wobei gewissermassen eine vorübergehende Gewebeeinheit geschaffen wird, ähnlich einem sogenannten "Doppelstoff".
  • Wenn die genannten, eingewebten Hilfsfäden beispielsweise als dünne oder feine Raumwoll- oder Zellwollfäden vorliegen und ihren Zweck bei der Beschichtung erfüllt haben, können sie durch Aufblasen des Körpers mit Luft, anderen Gasen oder Füllen mit Flüssigkeiten wie Wasser oder durch mechanische Kräfte zerrissen werden, wodurch die Lagen der Bahn, mindestens an den nur mit Hilfsfäden zusammengehaltenen Flächen oder Flächenstücken, voneinander getrennt werden (vorübergehende Funktion der Hilfsfäden).
  • Die Hilfsfäden verbinden die beiden übereinanderliegenden Gewebelagen vorteilhafterweise einer die vollständigen Flächen, und zwar in einer Dichte (Anzahl pro Flächeneinheit), die für die glatte, problemlose Kunststoff-Beschichtung ausreichend ist, was bedeutet, dass ihre Anzahl pro Flächeneinheit im Regelfall wesentlich geringer ist als die der Basisfäden (Schuss- und Kettfäden des Gewebes).
  • Die Hilfsfäden können aber auch nur teilflächig - in 13ezug auf die Fläche des doppellagigen (oder Schlauch-)Gewebes -, wie z.B. zonen-, stellenweise oder nach einem gewünschten Muster bzw. regelmässig verteilt angeordnet oder verteilt sein. In diesem Falle muss aber das restliche Flächenstück (anders ausgedrückt: das aufeinander liegende Flächenpaarstück) oder -stücke dadurch Bindefäden abgesichert sein, damit die gute Beschichtbarkeit des neuen Textilgebildes gewahrt bleibt.
  • Die oben unter 2. und 4. genannten Arten von Fäden üben eine bleibetide Funktion aus, und sie besitzen, weil sie aus Kette und/oder Schuss des Gewebes gebildet werden, die Festigkeit der Basisfäden.
  • (1. ladenart). Es können aueh als Basisfäden unterschiedlich starke oder feste Fäden in alternierender oder beliebiger Reihenfolge verwendet werden1 wobei zum Beispiel nur die festeren Fäden in die Funktion der Bindefäden und bzw. oder der abstandhaltenden Fäden eintreten. Der Unterschied zwischen beiden besteht in dem Abstand, den sie zwischen den Gewebelagen bestimmen. Die Bindefäden halten, wie die Hilfsfäden, die beiden Gewebelagen dicht aufeinander, al so ohne wesentlichen Zwischenraum, aber im Gegensatz zu den Hilfsfäden bleibend oder auf Lebensdauer. Die abstandhaltenden Fäden haben, wie ihr Name sagt, die Funktion, dem später erzeugten Formkörper (aus beschichtetem Material) seine Gestalt mit zu verleihen, insofern, als sie es gestatten, die beiden Gewebelagen voneinander zu trennen, jedoch nur bis zur Verstrammung dieser Fäden; sie bewirken also eine Begrenzung des räumlichen Ausdendens der öhe (Dicke) und des Umfanges (Weite) acfi.
  • Die abstandhaltenden Fäden verlaufen in der neuen bescllichteten Textilgebildebahn (bis zur Ausbildung des Hohlkörpers) nach dem Verlassen der Einbindung in die eine Lage bis zui Eintritt in die Einbindung der anderen Lage zwischen den Lagen des Gewebes.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine mit Kunststoff beschichtete, doppelt liegende Gewebebahn, deren beide Lagen an den seitlichen Rändern - z.B. nach Art eines Schlauchgewebes -zusammengewebt sind, und ferner Zuschnitte daraus, die einen oder mehrere, offene oder geschlossene Hohlräume zu urischliessen vermögen. ihre Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung dieser von mit Kunststoff beschichteten, doppelt liegenden Gewebebahnen zur Herstellung von IIohlkörpern mit einem oder mehreren TIohlräume, die offen und/oder geschlossen sind. Die Erfindung ist zunächst dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Lagen des Gewebes durch eingewebte Hilfsfäden, die eine im Verhältnis zu den Schuss- oder Kettfäden des Gewebes geringe oder bedingt geringe Festigkeit besitzen, ganzflächig oder teilflächig dicht (eng) aufeinanderliegend vorübergehend miteinander verbunden sind, wobei die beiden Lagen des Gewebes im Falle der ganzflächigen Verbindung teil- oder stellenweise zusätzlich durch Bindefäden, die aus den Schuss- und/oder Kettfäden durch Webtechnik gebildet sind, bleibend miteinander verbunden sein können, oder wobei im Falle der teilflächigen Verbindung mindestens die übrigen nicht durch Hilfsfäden verbundenen, Flächenstücke der Gewebelagen, Jedoch nicht die vollständigen Flächen, mit Hilfe der Bindefäden bleibend miteinander verbunden sind.
  • Des weiteren ist die vorliegende Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Lagen des Gewebes teil- und/oder stellenweise mit Hilfe von Schuss- und/oder Kettfäden durch Web-Bindung miteinander bleibend verwebt siiid und mindestens die übrigen Flächenstiicke der Gewebelagen durch Hilfsfäden vorübergehend verbunden sind.
  • Ferner ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Lagen des Gewebes ganzflächig oder teilflächig zusätzlich durch abstandhaltende Fäden, die aus Kett- und/oder Schussfäden durch Webtechnik gebildet sind, nicht dicht aufeinanderliegend, jedoch bleibend miteinander verbunden und die beiden Lagen bzw. dies Lagenteilflächen durch Hilfsfäden dicht aufeinanderliegend vorübergehend verbunden sind.
  • Weiterhin können die beiden Lagen des Gewebes ausser durch die Hilfsfäden teil- und bzw. oder stellenweise durch die Bindefäden sowie an anderen Teilflächen teil- und bzw. oder stellenweise auch durch abstandlialtende Beiden miteinander verbunden sein, mit der Massgabe, dass die beiden Lagen mindestens an den von Bindefäden freien Teilflächen durch Hilfsfäden miteinander verbunden sind.
  • Die durch die Hilfs- und gegebenenfalls Bindefäden zusammengehaltenen bzw. verbundenen Gewebelagen lassen sich nach der Beschichtung mit Kunststoff, z.B. auf Basis von weichmacherhaltigem Polyvinylchlorid, üblichen Vinylchloridmischpolymerisaten, Polyurethanen, Elastomeren wie Kautschuk, Polychlorbutadien, chlorsulfonierten polyolefinen, Polyamiden oder dergleichen für Beschichtungszwecke verwendeten Kunst- und Naturstoffen, auf einfache und rationelle Weise zu einer Vielzahl von IIohlkörpern weiterverarbeiten, z.B. durch Nähen, Schweissen, Verkleben oder weitere bekannte Verarbeitungsmethoden, Die genannten neuen Bahnen finden vielerlei vorteilhafte Verwendung zur Herstellung von Hohlkörpern, die offen oder gesc1ilossen sind und mit Luft oder anderen Gasen (leichter oder schwerer als Luft oder die Verbrexlnung verhindernde Gase) , Flüssigkeiten oder mit bekannten zelligen Kunststoffen (Hartschaum, Weichschaum, elastischer Schaum) gefüllt sein können, Insbesondere Lassen sich daraus Bootskörper oder Teile davon, sogenannte Staukissen, Oilstopbarrieren, Behälter üblicher Art und zum Abwurf aus der Luft, selbsttragende und bzw. oder wärmeisolierende Zelte oder Zeltteile, Traglufthallen oder Teile davon, sonstige Trennwände, Luftnlatratzen und dergleichen bekannte mit Hohlräumen versehene Gegenstände bzw. Erzeugnisse, aber auch offene Gegenstände wie Schläuche mit unterschiedlichen Durchmessern, Leitungen u*s.w. herstellen.
  • Von besonderer Bedeutung können dabei die Abstandshalterfäden sein, da sie als Folge der durch die Weh-Bindung eingestellten Länge und Fadendichte, auch zonen- bzw. stellenweise, den vorgegebenen Körper bzw. dessen Gestalt erzeugen bzw. bedingen, sobald der Körper vorzugsweise aufgeblasen oder mit Druckmitteln gefiillt wird, wobei die Hilfsfäden reissen, aber die reissfesten abstandshaltenden Fäden das Aufweiten des Hohlkörpers begrenzen.
  • Die reissfesten oder hochreissfesten Bindefäden reissen beim Aufl>lasen oder Auffüllen des Hohlraumes ebenfalls nicht, halten jedoch an dcii betreffenden Stellen, Zonen oder dergleichen die beiden Lagen des Gewebes aufeinander und bilden einen sehr festen Verbund, während an den übrigen Stellen, Zonen oder dergleichen die beiden Lagen sich voneinander trennen, weil die betreffenden nicht reissfesten Hilfsfüden reissen, so dass z.B.
  • wiederkehrende Einheiten aus einem zweilagigem festen Gewebeverbund einerseits und andrerseits zwei getrennten Gewebelagen entstehen, Daraus resultiert eine sehr rationelle Serienfertigung mit vielen, variablen Gestaltungsmöglichkeiten.
  • Die oben beschriebenen zwei Arten von Fäden, die alternierend oder auch einander teilsweise überlagernd den ganzflächigen Verbunt der beiden Gewebelagen mindestens bis zum Abschluss der Kunststoffbeschichtung bewirken, nämlich Bindefäden und Hilfsfäden, müssen deutlich unterschiedliche Eigenschaften haben bezüglich ihrer Fesigkeiten bzw. ihrer sogenannten bedingten Festigkeiten. unter bedingter Festiglciisit oder bedingt geringerer Festigkeit wird hierin die unter bestimmten Bedingungen deutlich oder stark änderbare bzw. sich ändernde Festigkeit gemeint. So werden Fasern oder Fäden verwendet, insbesondere solche synthetischer Herkunft1 die in der Hitze erweichen oder schmelzen und somit ihre Festigkeit; stark vermindern oder verlieren oder unter Wärmeeirifluss mindestens eine deutliche Festigkeitsverminderung erleiden. Desgleichen sinC Fasern oder Fäden verwendbar, die in Wasser oder anderen bekannten Lösungsmitteln löslich sind, darin quellen oder zumindest ihre Festigkeit weitgehend verlieren oder unter chemischem Einfluss mindestens ihre Festigkeiten, hier insbesondere ihre Zugfestigkeiten, verlieren oder deutlich verminder. Das Einwirkenlassen von erwärmten oder erhitzten Flüssiglseten, die i.send oder quellend auf die Hilfsfäden wirken, ist ebenfalls möglich.
  • Im gegebenen Falle können aber auch Hilfsfäden Verwendung finden, die auf Grund ihrer Fadenfeinheit, Beschaffenheit (Zweizylinder garn, nicht ausreichende Zwirnung u.s.wO) und bzw. oder Faserart nur ne geringe Zugfestigkeit an sich besitzen. Die betreffenden zu fordernden maximalen oder minimalen Zugfestigkeiten sind z.B.
  • abhängig vom Gewicht des Gewebes, von der Zugfestigkeit, Reissfestikeit und Weiterreissfestigkeit des Gewebes, von den zu fordernden Bedingungen an Festigkeit beim Weben, bei der Beschichtung und beim Trennvorgang und desgleichen. Die Zug- bzw. Zerreissfestigkeiten, die ftir den konkreten Fall erforderlich sind, lassen sich dadurch Versuche ermitteln. Man kann ganz allgemein festhalten, dass die später zu zerreissenden llilfsfäden im Verhältnis zu den Schuss- oder Kettfäden des Gewebes bzw. der Gewebelagen deutlich oder wesentlich geringere Zerreissfestigkeiten aufweisen müssen, während die auch beim Gebrauch des Erzeugnisses nicht reissen sollenden Bindefäden gleiche oder gegebenenfalls sogar höhere Festigkeiten als die Schuss- oder Kettfäden aufweisen sollen, Die abstandhaltenden Fäden werden durch entsprechende Bindungstechnik vorzugsweise aus der Kette oder aus dem Schuss oder alls beiden gebildet, wobei beispielsweise die beiden Lagen des Gewebes so verbunden werden, dass Kett- und/oder Schussfäden zwischen der Abbindung in der einen und der Abbindung in der anderen I,age des Gewebes eine Strecke frei zwischen den Lagen verlaufen.
  • Somit ermöglichen sie später, d.h. nach der Auftrennung der Hilfsfäden, den vorgegebenen Abstand der beiden Lagen zueinander.
  • Die Hilfsfäden müssen erfindungsgemäss überall dort vorhanden sein, wo keine Bindefäden die Gewebelagen zusammenhalten. Es i.st aber nicht zwingend, dass nur diese Teilflächen oder Flächenstücke der Gewebelagen durch Hilfsfäden zusammengefügt sind, sondern darüber hinaus können sich - bis maximal über die ganze Fläche verteilt -z.B. aus Gründen des rationellen We ens, Hilfsfäden befinden: sie können nur an den mit Bindefäden verbundenen Stellen ihre Funktion nicht ausüben, weil bereits die Bindefäden die beiden Lagen zerreissfest zusammenhalten.
  • Als Fadenmaterial sowohl der Kett- und Schussfäden als auch der Bindefäden und der abstandhaltenden Fäden kommt Material aller bekannter Herkunft mit guten Festigkeiten infrage. Für die meisten Verwendungszwecke eignet sich insbesondere synthetisches Fasermaterial, z.B. Polyester oder Polyamid, Am besten geeignet sind aus synthetischen Endlosfasern bestehende Fäden oder auch im wesentlichen aus endlosen Synthesefasern bestehende Fäden.
  • Zur Herstellung des erfindungsgemässen Gegenstandes kann man vor dem Weben in die Kette einige Fäden mit im Vergleich zur Festigkeit der übrigen Fäden geringerer oder bedingt geringerer Zugbztç. Zerreissfestigkeit einfügen, und zwar in vorbestimmten Abständen bzw. vorbestimmtei Anzahl, und diese werden dann mitverwebt, und bzw. oder man kann solche Fäden von geringer oder bedingt geringer Zugfestigkeit, z.B aus feiner baumwolle, Zellwolle oder aus Irolyvinylalkohol, Polyvinylchlorid, Polyamid oder dergleichen, als Schussfä.den in den gewünschten Abständen einschiessen. Diese ltilfsfäden werden nun beim Webvorgang so abgebunden, dass sie die beiden Gewebelagen eng (dicht) miteinander verbinden. Eng bedeutet in diesem Zusammenhang "direkt aufeinander liegend", also ohne wesentlichen Abstand. Diese enge Verbindung der beiden Gewebelagen ist, wie oben beschrieben, im gegebenen Fall (Ililfsfäden) nur eine zeitweise. Dann wird die Beschichtung ausgeführt, die lückenlos und risikolos durchgeführt werden kann, und zwar mit den üblichen Beschichtungsvorrichtungen, wie z.B, mit Streichmaschinen (Rakel-, Bürsten- iind Walzenauftrag) mit Tauchvorrichtungen oder durch Schmelzwalsenbeschichtung.
  • Mit besonderem Vorteil sind aus der neuen beschichteten Warenbahn oder aus Zuschnitten daraus Hohlkörper in Serie zu fertigen, da die Voraussetzungen dazu schon beim Webvorgang vorgegeben werden, und zwar durch Ausnutzung der bes cliriebenen Kombinationsmöglichkeiten mit hilfe der eingangs genannten vier Fadenarten.

Claims (12)

  1. Patentansprüche
  2. Mit Kunststoff beschichtete, doppelt liegende, an den seitlichen Rändern zusammengewebte Gewebebahn oder Zuschnitte daraus, die einen oder mehrere, offene oder geschlossene Hohlräume zu umschliessen vermögen, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Lagen des Gewebes durch eingewehte Hilfsfäden, die eine im Verhältnis zu den Schuss- oder Kettfäden des Gewebes geringe oder bedingt geringe Festigkeit besitzen, ganzflächig oder tejiflächig dicht aufeinanderliegend vorübergehend miteinander verbunden sind, wobei die beiden Lagen des Gewebes im Falle der ganzflächigen Verbindung tiel- oder stellenweise zusätzlich durch Bindefäden, die aus den Schuss- und/oder Kettfäden durch Webtechnik gebildet sind, bleibend miteinander verbunden sein können, oder wobei im Falle der teilfächigen Verbindung mindestens die übrigen Flächenstlicke der Gewebelagen, Jedoch nicht die vollständigen Flächen, 3nit Hilfe der Bindefäden bleibend miteinander verbunden sind, 2 Mit Kunststoff beschichtete Gewebebahn oder Zuschnitte daraus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Lagen das Gewebes teil- und/oder stellenweise mit Hilfe von Schuss-und/ oder Kettfäden durch Web-Bindung miteinander bleibend verwebt sind und mindestens die übrigen Flächenstücke der Gewebelagen durch Hilfsfäden vorübergehend verbunden sind.
  3. 3. Mit Kunststoff beschichtete Gewebebahn oder Zuschnitte daraus nacl) den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Lagen des Gewebes zusätzlich ganzflächig oder teilflächig durch abstandhaltende Fäden, die aus Kett- und/oder Schussfäden durch Webtechnik gebildet sind, nicht dicht aufeinanderliegend, jedoch bleibend miteinander verbunden und die beiden Lagen bzw.
    diese Lagenteilflächen durch Hilfsfäden dicht aufeinanderliegend verubergehend verbunden sind.
  4. 4. Mit Kunststoff beschichtete Gewebebahn oder Zuschnitte daraus nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Lagen des Gewebes ausser durch die Hilfsfäden teil- und bzw. oder stellenweise durch Bindefäden sowie an anderen Teilflächen teil- und bzw. oder stellenweise durch abstandhaltende Fäden miteinander verbunden sind, mit der Massgabe, dass die beiden Lagen mindestens an den von Bindefäden freien Teilflächen durch Hilfsfäden miteinander verbunden sind.
  5. 5. Mit Kunststoff beschichtete Gewebebahn oder Zuschnitte daraus nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Hilfsfäden durch ihre Fadenfeinheit und/oder Beschaffenheit bzw. Faserart an sich eine wesentlich geringere Festigkeit als die Schuss- bzw. Kettfäden aufweisen.
  6. 6. Mit Kunststoff beschichtete Gewebebahn oder Zuschnitte daraus nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Hilfsfäden mit bedingt geringerer Festigkeit in Wasser oder anderen Lösungsmitteln lösliche; quellbare oder zumindest ihre Festigkeit weitgehend verlierende oder unter chemischem Einfluss mindestens eine deutliche Festigkeitsverminderung erlei dende Fäden sind.
  7. 7. Mit Kunststoff beschichtete Gewebebahn oder Zuschnitte daraus nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Ililfsfäden mit bedingt geringerer Zugfestigkeit in der Wärme erweichende oder unter Wärmeeinfluss mindestens eine deutliche Festigkeitsverminderung erleidende Fäden sind.
  8. 8e Mit Kunststoff beschichtete Gewebebahn oder Zuschnitte daraus nach de.ll Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kett- und Schussfjden sowie die daraus gebildeten Binde- und abstandhaltenden Fäden aus synthetischen Endlosfasern bestehen oder im wesentlichen aus diesen bestehen.
  9. 9. Verwendung von mit Kunststoff beschiditeten, doppelt liegenden Gewebebahnen nach den Ansprüchen 1 bis 8 zur Herstellung von Hohlkörpern mit einem oder mehreren Hohlräumen, die offen und/oder geschlossen sind.
  10. 10. Verwendung von mit Kunststoff beschichteten, doppelt liegende Gewebebahnen nach den Ansprüchen 1 bis 8 zur Ilerstellung von Hohlkörpern, die durch die abstandhaltenden Fäden und/oder Bindefäden eine vorbestimmte, gegebenenfalls sich wiederholende, Gestalt besitzen.
  11. 11. Verwendung von mit Kunststoff beschichteten, doppelt liegenden Gewebebahnen nach den Ansprüci'en 1 bis 8 zur Herstellung von Hohlkörpern mit einem oder mehreren Hohlräumen, die offen/und oder geschlossen sind, wobei die geschlossenen Hohlräume mit Luft, anderen Gasen, Flüssigkeiten oder zelligem Kunststoff gefüllt sind.
  12. 12. Verwendung von mit Kunststoff beschichteten, doppelt liegenden Gewebebahneii nach den Ansprüchen 1 bis 8 zur Herstellung von Bootskörpern oder Teilen von Bootskörpern, von Staukissen, Abwurfbehältern, F'lüssigkeitsbarriereIl, selbsttragenden Zelten oder Zeltbahnen, Traglufthallen oder Teilen von Traglufthallen, Schläuchen, Aufbewahrungsbehältern und Luftmatratzen.
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