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Mit Kunststoff beschichtete, doppelt liegende Gewebebahn Die Erfindung
betrifft neue, mit Kunststoff ohne Mühe zu beschichtende bzw. beschichtete Gewebebahnen,
aus denen sich in einfacher, rationeller Arbeitsweise offene oder geschlossene Hohlkörpern,
Formkörper oder dergleichen herstellen lassen.
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Mit Kunststoff bescliichtete Gewebe aus beispielsweise sogenannten
Chemiefassern werden seit mehreren Jahren in zunehmendem Masse fiir eine Vielzahl
von technischen Anwendungen eingesetzt. Sollen aus der zunächst erzeugten Bahnenware
geschlossene Körper wie z.B.
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Schläuche, Behälter, Bootskörper, Luftmatratzen oder dergleichen herstellt
werden, so muss aus der I3ahnenware beispielsweise durch Nähen, Schweissen, Kleben
oder ähnlichen Verfahren in mehreren und meist umständlichen Arbeitsgängen der Formkörper
erst erzeugt werden; insbesouidere bei Körpern mit komplizierten Formen treten z.B.
bei der Ausbildung der Ecken und beim Einsetzen der Böden Winter Umständen erhebliche
Schwierigkeiten auf. Das gilt besonders dann, wenn die Nähte oder Verbundstellen
Jeder möglichen Beanspruchung, z.B. aus Sicherheitsgründen, standhalten miissen,
also di Festigkeit der Bahnenware selbst erreichen sollen, Weiterhin ist es seit
langem bekannt und üblich, Gewebe in Schlauchform zu weben. Vor dem Beschichten
wird dann das Schlauchgewebe aufgeschnitten, und zwar entweder einmal in Längsrichtung
zur Erzielung einer Bahn doppelter Breite oder zweimal zur Erzeugung von zwei Bahnen
oder auch einmal in diagonaler Jzichtung (Schraubenwingungen) zur Erzielung des
Diagonalgewebes mit dem Schräggewebe-Effekt. Danach wird' mit Kunststoff in üblicher
Weise beschichtet und wie oben geschildert zu geschlossenen oder offenen Hohlkörpern
weiterverarbeitet.
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Es sind auch schon Versuche bekannt geworden, Schlauchgewebe in
der
Weise zu modifizieren, dass - bei flacher Lage - die beiden gegenüberliegenden Bahnen
während des Webvorganges partiell miteinander verbunden werden, wobei Gebilde entstehen,
deren zwei Weblagen an einzelnen Zonen, z.B. am Rand oder in der Mitte oder auch
in Querrichtung stellen-oder zonenweise fest miteinander verbunden sind.
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Ein derartig partiell verbundenes, doppellagiges Gewebe kann Jedoch
auf den herkömmlichen Maschinen nicht beschichtet werden.
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Zunachst lässt sich dieses Webgebilde nicht ausreichend glatt und
gerade auf Rollen aufwickeln, weil es wegen der später gewünschten Form des Körpers
notwendigerwei.se iiber längere Strecken.
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nicht miteinander verbundene Zonen aufweist, so dass sich Fal.-ten,
Stauchungen sowie seitliche oder längsgerichtete Verschiebungen der Lagen bilden.
Aus dem gleichen Grund bilden sich bei der Beschichtung, z.R. an der Rakeleinrichtung
der Maschinen Aufstauungen, Falten oder dergleichen, woraus stellenweise eine dünnere
oder lückenhafte Kunststoffbechichtung resultiert. Beim Versuch, solche Bahnen nach
einer Beschichtung aufzuwickeln, ergeben sich zusätzlich weitere Schwierigkeiten
durch die Stauchung und Verbeulung des Materials und es ist - obwohl von der technischen
Konzeption her dieses Verfahren einfach auszuführen wäre infolge der geschilderten
Mängel eine Realisierung bisher nicht möglich gewesen.
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Der Erfindung lag nun die Aufgabe zugrunde, eine doppelt liegende
Gewebebahn, deren beide lagen an den seitlichen Rändern zusammengewebt sind, zu
finden, welche sich auf herkömmliche Weise mit bekannten Maschinen ohne weitere
Schwierigkeiten gleichmässig und völlig beschichten lässt, wobei zur weiteren Verwendung
der Bahnen oder von Zuschnitten daraus sich auf möglichst einfache und rationelle
Weise aus der beschichteteii Ware Hohlkörper herstellen lassen die einen oder mehrere
Hohlräume, und zwar geschlossene oder offene, aufweisen.
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Es wurde überraschenderweise die Lösung fiir diese Aufgabe dahingehend
gefunden, dass flie beiden Lagen des genannten Gewebes durch eingewebte Hilfsfäden
von im Verhältnis zu den Kett- und
Schussfäden des Gewebes geringer
oder bedingt geringer Festigkeit so verbunden werden müssen, dass die beiden Lagen
dicht aufeinander 7U liegen kommen und dies nur vorübergehend in wesentlichen zur
Gewährleistung der einwandfreien und leichten Beschichtung mit Kunststoff. Diese
neuen Webgebilde lassen sich also gut ohne Schwierigkeit Init vorhandenen Maschinen
mit Kunststoffen bzw.
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Kunststoffpasten oder -lösungen beschichten, auch mit Hilfe sogenannter
Rakeleinrichtungen, ohne dass sich die Bahn vor dem Rakelmesser aufwölbt, staut
oder dergleichen.
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Zur Hestellung werden mindestens zwei verschiedene Fäden benötigt,
die wiederum auf Grund ihrer Beschaffenheit oder ihrer Funktion in vier Artell von
Fäden aufgegliedert werden können: ]. Die Basisfäden, also Schuss und Kette, die
zur Bildung des Gewebes erforderlich sind.
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2. Bindefäden, das sind Basisfäden aus Kette und/oder Schuss, die
durch spezielle Web-Bindung (Webtechnik) eine zusätzliche Verbindung der Gewebelagen
bewirken.
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3. Hilfsfäden mit speziellen Festigkeitseigenschaften, (d.h.
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Fäden von geringer Stärke und/oder anderer Faserart als die Basisfäden)
und 4. abstandhaltende Fäden, die wiederum aus den Basisfäden (Schuss und Kette)
t-estellen und durch spezielle Web-Bindung eine zusätzliche Funktion zwischen den
beiden Gewebelagen übernehmen.
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Von diesen vier Konstruktionsfäden üben die drei letztgenannten eine
spezielle Funktion aus. Die obligatorisch zu verwendenden Hilfsfäden haben nur eine
vorübergehende, also zeitweise Funktion: Sie verbinden bis zum Abschluss der Kunststoff-Beschichtung
(und gewünschtenfalls, wie sich leicht aus dem Zusammenhang ergibt, noch zeitlich
länger) die beiden Lagen der doppellagigen Gewebebahn, wobei gewissermassen eine
vorübergehende Gewebeeinheit geschaffen wird, ähnlich einem sogenannten "Doppelstoff".
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Wenn die genannten, eingewebten Hilfsfäden beispielsweise als dünne
oder feine Raumwoll- oder Zellwollfäden vorliegen und ihren Zweck bei der Beschichtung
erfüllt haben, können sie durch Aufblasen des Körpers mit Luft, anderen Gasen oder
Füllen
mit Flüssigkeiten wie Wasser oder durch mechanische Kräfte
zerrissen werden, wodurch die Lagen der Bahn, mindestens an den nur mit Hilfsfäden
zusammengehaltenen Flächen oder Flächenstücken, voneinander getrennt werden (vorübergehende
Funktion der Hilfsfäden).
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Die Hilfsfäden verbinden die beiden übereinanderliegenden Gewebelagen
vorteilhafterweise einer die vollständigen Flächen, und zwar in einer Dichte (Anzahl
pro Flächeneinheit), die für die glatte, problemlose Kunststoff-Beschichtung ausreichend
ist, was bedeutet, dass ihre Anzahl pro Flächeneinheit im Regelfall wesentlich geringer
ist als die der Basisfäden (Schuss- und Kettfäden des Gewebes).
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Die Hilfsfäden können aber auch nur teilflächig - in 13ezug auf die
Fläche des doppellagigen (oder Schlauch-)Gewebes -, wie z.B. zonen-, stellenweise
oder nach einem gewünschten Muster bzw. regelmässig verteilt angeordnet oder verteilt
sein. In diesem Falle muss aber das restliche Flächenstück (anders ausgedrückt:
das aufeinander liegende Flächenpaarstück) oder -stücke dadurch Bindefäden abgesichert
sein, damit die gute Beschichtbarkeit des neuen Textilgebildes gewahrt bleibt.
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Die oben unter 2. und 4. genannten Arten von Fäden üben eine bleibetide
Funktion aus, und sie besitzen, weil sie aus Kette und/oder Schuss des Gewebes gebildet
werden, die Festigkeit der Basisfäden.
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(1. ladenart). Es können aueh als Basisfäden unterschiedlich starke
oder feste Fäden in alternierender oder beliebiger Reihenfolge verwendet werden1
wobei zum Beispiel nur die festeren Fäden in die Funktion der Bindefäden und bzw.
oder der abstandhaltenden Fäden eintreten. Der Unterschied zwischen beiden besteht
in dem Abstand, den sie zwischen den Gewebelagen bestimmen. Die Bindefäden halten,
wie die Hilfsfäden, die beiden Gewebelagen dicht aufeinander, al so ohne wesentlichen
Zwischenraum, aber im Gegensatz zu den Hilfsfäden bleibend oder auf Lebensdauer.
Die abstandhaltenden Fäden haben, wie ihr Name sagt, die Funktion, dem später erzeugten
Formkörper (aus beschichtetem Material) seine Gestalt mit zu verleihen, insofern,
als sie es gestatten, die beiden Gewebelagen voneinander zu trennen, jedoch nur
bis zur Verstrammung dieser Fäden; sie bewirken also eine Begrenzung des räumlichen
Ausdendens der öhe (Dicke) und des Umfanges (Weite) acfi.
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Die abstandhaltenden Fäden verlaufen in der neuen bescllichteten Textilgebildebahn
(bis zur Ausbildung des Hohlkörpers) nach dem Verlassen der Einbindung in die eine
Lage bis zui Eintritt in die Einbindung der anderen Lage zwischen den Lagen des
Gewebes.
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Die vorliegende Erfindung betrifft nun eine mit Kunststoff beschichtete,
doppelt liegende Gewebebahn, deren beide Lagen an den seitlichen Rändern - z.B.
nach Art eines Schlauchgewebes -zusammengewebt sind, und ferner Zuschnitte daraus,
die einen oder mehrere, offene oder geschlossene Hohlräume zu urischliessen vermögen.
ihre Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung dieser von mit Kunststoff beschichteten,
doppelt liegenden Gewebebahnen zur Herstellung von IIohlkörpern mit einem oder mehreren
TIohlräume, die offen und/oder geschlossen sind. Die Erfindung ist zunächst dadurch
gekennzeichnet, dass die beiden Lagen des Gewebes durch eingewebte Hilfsfäden, die
eine im Verhältnis zu den Schuss- oder Kettfäden des Gewebes geringe oder bedingt
geringe Festigkeit besitzen, ganzflächig oder teilflächig dicht (eng) aufeinanderliegend
vorübergehend miteinander verbunden sind, wobei die beiden Lagen des Gewebes im
Falle der ganzflächigen Verbindung teil- oder stellenweise zusätzlich durch Bindefäden,
die aus den Schuss- und/oder Kettfäden durch Webtechnik gebildet sind, bleibend
miteinander verbunden sein können, oder wobei im Falle der teilflächigen Verbindung
mindestens die übrigen nicht durch Hilfsfäden verbundenen, Flächenstücke der Gewebelagen,
Jedoch nicht die vollständigen Flächen, mit Hilfe der Bindefäden bleibend miteinander
verbunden sind.
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Des weiteren ist die vorliegende Erfindung dadurch gekennzeichnet,
dass die beiden Lagen des Gewebes teil- und/oder stellenweise mit Hilfe von Schuss-
und/oder Kettfäden durch Web-Bindung miteinander bleibend verwebt siiid und mindestens
die übrigen Flächenstiicke der Gewebelagen durch Hilfsfäden vorübergehend verbunden
sind.
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Ferner ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass die beiden
Lagen
des Gewebes ganzflächig oder teilflächig zusätzlich durch abstandhaltende Fäden,
die aus Kett- und/oder Schussfäden durch Webtechnik gebildet sind, nicht dicht aufeinanderliegend,
jedoch bleibend miteinander verbunden und die beiden Lagen bzw. dies Lagenteilflächen
durch Hilfsfäden dicht aufeinanderliegend vorübergehend verbunden sind.
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Weiterhin können die beiden Lagen des Gewebes ausser durch die Hilfsfäden
teil- und bzw. oder stellenweise durch die Bindefäden sowie an anderen Teilflächen
teil- und bzw. oder stellenweise auch durch abstandlialtende Beiden miteinander
verbunden sein, mit der Massgabe, dass die beiden Lagen mindestens an den von Bindefäden
freien Teilflächen durch Hilfsfäden miteinander verbunden sind.
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Die durch die Hilfs- und gegebenenfalls Bindefäden zusammengehaltenen
bzw. verbundenen Gewebelagen lassen sich nach der Beschichtung mit Kunststoff, z.B.
auf Basis von weichmacherhaltigem Polyvinylchlorid, üblichen Vinylchloridmischpolymerisaten,
Polyurethanen, Elastomeren wie Kautschuk, Polychlorbutadien, chlorsulfonierten polyolefinen,
Polyamiden oder dergleichen für Beschichtungszwecke verwendeten Kunst- und Naturstoffen,
auf einfache und rationelle Weise zu einer Vielzahl von IIohlkörpern weiterverarbeiten,
z.B. durch Nähen, Schweissen, Verkleben oder weitere bekannte Verarbeitungsmethoden,
Die genannten neuen Bahnen finden vielerlei vorteilhafte Verwendung zur Herstellung
von Hohlkörpern, die offen oder gesc1ilossen sind und mit Luft oder anderen Gasen
(leichter oder schwerer als Luft oder die Verbrexlnung verhindernde Gase) , Flüssigkeiten
oder mit bekannten zelligen Kunststoffen (Hartschaum, Weichschaum, elastischer Schaum)
gefüllt sein können, Insbesondere Lassen sich daraus Bootskörper oder Teile davon,
sogenannte
Staukissen, Oilstopbarrieren, Behälter üblicher Art und zum Abwurf aus der Luft,
selbsttragende und bzw. oder wärmeisolierende Zelte oder Zeltteile, Traglufthallen
oder Teile davon, sonstige Trennwände, Luftnlatratzen und dergleichen bekannte mit
Hohlräumen versehene Gegenstände bzw. Erzeugnisse, aber auch offene Gegenstände
wie Schläuche mit unterschiedlichen Durchmessern, Leitungen u*s.w. herstellen.
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Von besonderer Bedeutung können dabei die Abstandshalterfäden sein,
da sie als Folge der durch die Weh-Bindung eingestellten Länge und Fadendichte,
auch zonen- bzw. stellenweise, den vorgegebenen Körper bzw. dessen Gestalt erzeugen
bzw. bedingen, sobald der Körper vorzugsweise aufgeblasen oder mit Druckmitteln
gefiillt wird, wobei die Hilfsfäden reissen, aber die reissfesten abstandshaltenden
Fäden das Aufweiten des Hohlkörpers begrenzen.
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Die reissfesten oder hochreissfesten Bindefäden reissen beim Aufl>lasen
oder Auffüllen des Hohlraumes ebenfalls nicht, halten jedoch an dcii betreffenden
Stellen, Zonen oder dergleichen die beiden Lagen des Gewebes aufeinander und bilden
einen sehr festen Verbund, während an den übrigen Stellen, Zonen oder dergleichen
die beiden Lagen sich voneinander trennen, weil die betreffenden nicht reissfesten
Hilfsfüden reissen, so dass z.B.
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wiederkehrende Einheiten aus einem zweilagigem festen Gewebeverbund
einerseits und andrerseits zwei getrennten Gewebelagen entstehen, Daraus resultiert
eine sehr rationelle Serienfertigung mit vielen, variablen Gestaltungsmöglichkeiten.
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Die oben beschriebenen zwei Arten von Fäden, die alternierend oder
auch einander teilsweise überlagernd den ganzflächigen Verbunt der beiden Gewebelagen
mindestens bis zum Abschluss der Kunststoffbeschichtung bewirken, nämlich Bindefäden
und Hilfsfäden, müssen deutlich unterschiedliche Eigenschaften haben bezüglich ihrer
Fesigkeiten bzw. ihrer sogenannten bedingten Festigkeiten. unter bedingter Festiglciisit
oder bedingt geringerer
Festigkeit wird hierin die unter bestimmten
Bedingungen deutlich oder stark änderbare bzw. sich ändernde Festigkeit gemeint.
So werden Fasern oder Fäden verwendet, insbesondere solche synthetischer Herkunft1
die in der Hitze erweichen oder schmelzen und somit ihre Festigkeit; stark vermindern
oder verlieren oder unter Wärmeeirifluss mindestens eine deutliche Festigkeitsverminderung
erleiden. Desgleichen sinC Fasern oder Fäden verwendbar, die in Wasser oder anderen
bekannten Lösungsmitteln löslich sind, darin quellen oder zumindest ihre Festigkeit
weitgehend verlieren oder unter chemischem Einfluss mindestens ihre Festigkeiten,
hier insbesondere ihre Zugfestigkeiten, verlieren oder deutlich verminder. Das Einwirkenlassen
von erwärmten oder erhitzten Flüssiglseten, die i.send oder quellend auf die Hilfsfäden
wirken, ist ebenfalls möglich.
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Im gegebenen Falle können aber auch Hilfsfäden Verwendung finden,
die auf Grund ihrer Fadenfeinheit, Beschaffenheit (Zweizylinder garn, nicht ausreichende
Zwirnung u.s.wO) und bzw. oder Faserart nur ne geringe Zugfestigkeit an sich besitzen.
Die betreffenden zu fordernden maximalen oder minimalen Zugfestigkeiten sind z.B.
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abhängig vom Gewicht des Gewebes, von der Zugfestigkeit, Reissfestikeit
und Weiterreissfestigkeit des Gewebes, von den zu fordernden Bedingungen an Festigkeit
beim Weben, bei der Beschichtung und beim Trennvorgang und desgleichen. Die Zug-
bzw. Zerreissfestigkeiten, die ftir den konkreten Fall erforderlich sind, lassen
sich dadurch Versuche ermitteln. Man kann ganz allgemein festhalten, dass die später
zu zerreissenden llilfsfäden im Verhältnis zu den Schuss- oder Kettfäden des Gewebes
bzw. der Gewebelagen deutlich oder wesentlich geringere Zerreissfestigkeiten aufweisen
müssen, während die auch beim Gebrauch des Erzeugnisses nicht reissen sollenden
Bindefäden gleiche oder gegebenenfalls sogar höhere Festigkeiten als die Schuss-
oder Kettfäden aufweisen sollen, Die abstandhaltenden Fäden werden durch entsprechende
Bindungstechnik
vorzugsweise aus der Kette oder aus dem Schuss
oder alls beiden gebildet, wobei beispielsweise die beiden Lagen des Gewebes so
verbunden werden, dass Kett- und/oder Schussfäden zwischen der Abbindung in der
einen und der Abbindung in der anderen I,age des Gewebes eine Strecke frei zwischen
den Lagen verlaufen.
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Somit ermöglichen sie später, d.h. nach der Auftrennung der Hilfsfäden,
den vorgegebenen Abstand der beiden Lagen zueinander.
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Die Hilfsfäden müssen erfindungsgemäss überall dort vorhanden sein,
wo keine Bindefäden die Gewebelagen zusammenhalten. Es i.st aber nicht zwingend,
dass nur diese Teilflächen oder Flächenstücke der Gewebelagen durch Hilfsfäden zusammengefügt
sind, sondern darüber hinaus können sich - bis maximal über die ganze Fläche verteilt
-z.B. aus Gründen des rationellen We ens, Hilfsfäden befinden: sie können nur an
den mit Bindefäden verbundenen Stellen ihre Funktion nicht ausüben, weil bereits
die Bindefäden die beiden Lagen zerreissfest zusammenhalten.
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Als Fadenmaterial sowohl der Kett- und Schussfäden als auch der Bindefäden
und der abstandhaltenden Fäden kommt Material aller bekannter Herkunft mit guten
Festigkeiten infrage. Für die meisten Verwendungszwecke eignet sich insbesondere
synthetisches Fasermaterial, z.B. Polyester oder Polyamid, Am besten geeignet sind
aus synthetischen Endlosfasern bestehende Fäden oder auch im wesentlichen aus endlosen
Synthesefasern bestehende Fäden.
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Zur Herstellung des erfindungsgemässen Gegenstandes kann man vor dem
Weben in die Kette einige Fäden mit im Vergleich zur Festigkeit der übrigen Fäden
geringerer oder bedingt geringerer Zugbztç. Zerreissfestigkeit einfügen, und zwar
in vorbestimmten Abständen bzw. vorbestimmtei Anzahl, und diese werden dann mitverwebt,
und bzw. oder man kann solche Fäden von geringer oder bedingt geringer Zugfestigkeit,
z.B aus feiner baumwolle, Zellwolle oder aus Irolyvinylalkohol, Polyvinylchlorid,
Polyamid oder dergleichen, als Schussfä.den in den gewünschten Abständen einschiessen.
Diese
ltilfsfäden werden nun beim Webvorgang so abgebunden, dass sie die beiden Gewebelagen
eng (dicht) miteinander verbinden. Eng bedeutet in diesem Zusammenhang "direkt aufeinander
liegend", also ohne wesentlichen Abstand. Diese enge Verbindung der beiden Gewebelagen
ist, wie oben beschrieben, im gegebenen Fall (Ililfsfäden) nur eine zeitweise. Dann
wird die Beschichtung ausgeführt, die lückenlos und risikolos durchgeführt werden
kann, und zwar mit den üblichen Beschichtungsvorrichtungen, wie z.B, mit Streichmaschinen
(Rakel-, Bürsten- iind Walzenauftrag) mit Tauchvorrichtungen oder durch Schmelzwalsenbeschichtung.
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Mit besonderem Vorteil sind aus der neuen beschichteten Warenbahn
oder aus Zuschnitten daraus Hohlkörper in Serie zu fertigen, da die Voraussetzungen
dazu schon beim Webvorgang vorgegeben werden, und zwar durch Ausnutzung der bes
cliriebenen Kombinationsmöglichkeiten mit hilfe der eingangs genannten vier Fadenarten.