DE1479604C3 - Sack od.dgl. aus einem Gewebe und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Sack od.dgl. aus einem Gewebe und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Sack oder ein ähnliches Behältnis aus einem Gewebe, dessen einander überkreuzende
Kettfäden und Schußfäden aus monofilen Kunststoff-Fäden bestehen. Außerdem betrifft die Erfindung
ein Verfahren zum Herstellen derartiger reißfester Säcke.
Zum Verpacken von pulverförmigen Chemikalien, Tabak, Getreide, Rohwolle, Baumwolle und anderen
Schüttgütern in Ballen benötigt man stark beanspruchbare Säcke oder Beutel, die nicht nur eine genügende
Festigkeit entsprechend dem von ihnen aufzunehmenden Gewicht besitzen, sondern auch eine Schutzhülle
für das Verpackungsgut bilden. Die bisher für diese Zwecke üblichen Säcke oder Beutel aus mehrschichtigem
Papier oder Naturfasern wie Baumwolle oder Jute besitzen zwar im trockenen Zustand die erforderliche
Festigkeit, verlieren aber im nassen Zustand einen großen Teil ihrer Festigkeit, so daß sie reißen können.
Außerdem verrotten derartige Säcke oder Beutel, ermöglichen eine Schimmelbildung und können von Insekten
angegriffen und beschädigt werden.
Es sind weiterhin Säcke oder Beutel aus Kunststoff-Folien bekannt. Derartige Behältnisse sind im allgemeinen
gegen zerstörende Witterungseinflüsse usw. immun, jedoch fehlen ihnen andere wichtige Eigenschaften.
So sind sie zw?r wasserdicht, andererseits aber auch luft- und wasserdampfundurchlässig. Bei bestimmten
Schüttgütern wie Getreide und Tabak muß ein hermetischer Verschluß in einem Sack oder Beutel vermieden
werden, d. h., der Sack sollte zwar wasserdicht sein, muß aber trotzdem eine begrenzte Luft- und Dampfzirkulation
zulassen. Auch besitzen Säcke oder Beutel aus
ίο Kunststoff-Folien eine begrenzte Dehn- und Reißfestigkeit
und neigen dazu, sich unter schweren Belastungen zu dehnen.
Es ist weiterhin ein Sack für Wasserbauzwecke bekannt, der aus einem Gewebe mit einander überkreuzenden
Kettfaden und Schußfäden aus monofilen Kunststoff-Fäden besteht. Die Fäden besitzen einen üblichen
Querschnitt, so daß es schwierig ist, einen derartigen Sack wasserdicht und gleichzeitig reiß- und dehnfest
auszubilden. Besonders bei einseitiger Belastung des Sackes" wird sich das Gewebe dehnen und damit
öffnen so daß der Sack nicht mehr wasserdicht ist. Die im Gewebe verbleibenden oder auf diese Weise gebildeten
öffnungen ermöglichen aber nicht nur den Durchtritt von Wassern, sondern, falls das Verpakkungsgut
ein feines Pulver ist, auch ein Herausrieseln des Verpackungsgutes (DT-Gbm 1 880 270).
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine besonders reiß- und dehnfesten Sack aus Gewebe zu schaffen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird ein Sack der eingangs genannten Art vorgeschlagen, bei dem die Kettfaden
und Schußfäden aus monoaxial in Längsrichtung ausgerichteten flachen und genügend dicht verwebten
Kunststoff-Fäden bestehen, die an den Kreuzungsstellen
des Gewebes mit einer gegenüber ihrer eigenen Festigkeit wesentlich geringerer Festigkeit miteinander
verbunden sind. Ein solcher Sack ist nicht nur reiß und dehnfester als bekannte, aus Gewebe bestehende Säkke,
sondern ist im unbeschädigten Zustand auch wasserdicht, jedoch luft- und dampfdurchlässig. Da er überall
eine gleiche Dehnfestigkeit aufweist, kann das in diesem Sack befindliche Verpackungsgut den Sack
nicht einseitig dehnen und damit wasserundicht werden lassen. Auch wird ein Ausrieseln von pulverförmigem
Verpackungsmaterial mit Sicherheit vermieden.
Der erfindungsgemäße Sack erhält seine Dehnfestigkeit im wesentlichen dadurch, daß die Kett- und Schußfäden
aus monoaxial in Längsrichtung ausgerichteten Kunststoff-Fäden bestehen. Dadurch, daß die flachen
Kunststoff-Fäden an ihren Kreuzungsstellen miteinander verbunden sind, ist ein Verschieben der Fäden aus
der dicht miteinander verwebten Positon normalerweise nicht möglich. Da die Kett- und Schußfäden flache
Fäden sind, benötigt man für eine Flächeneinheit eine minimale Anzahl von Fäden.
Vorteilhaft sind die Kett- und Schußfäden an den Kreuzungsstellen des Gewebes aneinandergesintert.
Dadurch ergibt sich gegenüber einer Verbindung durch gegenseitiges Anschmelzen der Fäden der Vorteil, daß
die Verbindung zwischen den Kett- und Schußfäden an den Kreuzungsstellen bricht, wenn der Sack übermäßig
stark beansprucht wird, ohne daß die Fäden gleich reißen.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung können die Kett- und Schußfäden aus Polyäthylen oder Polypropylen bestehen. Sie sind zweckmäßig 0,025 bis 0,05 mm dick und etwa 1,25 bis 5 mm breit.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung können die Kett- und Schußfäden aus Polyäthylen oder Polypropylen bestehen. Sie sind zweckmäßig 0,025 bis 0,05 mm dick und etwa 1,25 bis 5 mm breit.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wer-
den die reißfesten Säcke in der Weise hergestellt, daß zunächst die flachen monofilen und monoaxial ausgerichteten
Kunststoff-Fäden miteinander zu einer dicht gewebten flachen Bahn verwebt werden, welche dann
derart Hitze und Druck ausgesetzt wird, daß die Kett- und Schußfäden an ihren Kreuzungsstellen aneinandersintern,
und daß dann Abschnitt dieser Bahn zu Säcken zusammengesetzt werden. Dabei wird vorzugsweise
Hitze und Druck auf die gewebte Bahn beim Durchtritt derselben zwischen zwei erhitzten Walzen ausgeübt
Das Gewebe ist also wärmestabilisiert und kalandriert, so daß man daraus sehr leichte Säcke oder Beutel mit
stabilen Abmessungen herstellen kann.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt, und zwar zeigt
F i g. 1 eine schaubildliche Ansicht eines gemäß der Erfindung hergestellten Sackes,
F i g. 2 eine Draufsicht auf das zur Herstellung des Sackes verwendete Gewebe und
Fig.3 eine schematische Darstellung der Herstellung
und Stabilisierung des Gewebes.
Der in F i g. 1 dargestellte Sack oder Beutel 10 ist aus einem Gewebe hergestellt, das aus waagerecht verlaufenden
flachen Kettfäden 11 und senkrecht dazu verlaufenden flachen Schußfäden 12 besteht. Die Kett- und
Schußfäden werden in jeder geeigneten Weise auf einem Webstuhl 13 fest miteinander verwebt, um ein
bogenartiges oder bahnartiges Material zu bilden, welches verhältnismäßig frei von Lücken oder sonstigen
öffnungen ist
Die für diesen Zweck verwendeten Fäden sind bandartige monofile Kunststoff-Fäden, die mit verschiedenen
Dichten hergestellt sind und einen etwa rechteckigen Querschnitt aufweisen. Derartige Fäden können
aus jedem geeigneten Kunststoffmaterial hergestellt sein, einschließlich Polypropylen, Polyamid wie Nylon,
Polyester oder Polyacryl und auch Vinyl und Polyäthylen. In der Praxis sind Garne von 0,025 bis 0,05 mm (1
bis 2 mils) Dicke und 1,25 bis 5 mm (50 bis 200 mils) Breite geeignet Ein bevorzugtes Gewebe ist 12 χ 9
und höher obwohl auch Gewebe von 8x8 zufriedenstellend
sind.
Es ist erkennbar, daß wegen der flachen Fäden eine maximale Deckschicht bei geringstmöglicher Webarbeit
erzielt werden kann. Im Vergleich zu Geweben aus runden Fäden benötigt das vorgeschlagene Gewebe
verhältnismäßig wenig Fäden pro Zentimeter zum Bedecken einer bestimmten Fläche.
Es ist wichtig, daß die bandartigen Fäden in Längsrichtung hochgradig monoaxial ausgerichtet sind. Dies
wird im allgemeinen dadurch erreicht, daß man den flachen Faden oder die Bahn, aus der die Fadenbänder
geschnitten werden, so stark zieht oder dehnt, daß sie irreversibel gestreckt werden, wodurch die Molekularstruktur
des Materials ausgerichtet wird. Bei in zwei Achsen ausgerichteten Fäden oder Bahnen bzw. Bögen
wird das Material sowohl in Längsrichtung als auch in Querrichtung gestreckt jedoch ist es für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung wesentlich, daß die Ausrichtung nur in Längsrichtung erfolgt.
Wenn die monoaxial ausgerichteten Kunststoff-Fäden miteinander verwebt sind, überkreuzen sie einander
in Richtung der Kett- und der Schußfäden. Wegen ihrer hohen Reiß- und Zugfestigkeit und wegen ihrer
Feuchtigkeitsstabilität ist das aus ihnen hergestellte Gewebe stabil. Deshalb kann ein aus diesem Gewebe
hergestellter Sack oder Beutel ungewöhnlich schwere Lasten aufnehmen, ohne daß seine Wände unter Einfluß
des Gewichtes durchhängen oder gestreckt werden.
Auch bei einem dichten Gewebe verbleiben kleine Poren an den Überkreuzungspunkten der Fäden. Wegen
der Oberflächenspannung kann Wasser jedoch bei dem vorgeschlagenen Gewebe nicht durch diese Poren
hindurchdringen, so daß das Sackmaterial wirksam wasserdicht ist Jedoch ermöglichen diese Poren den
Durchtritt von Gas und Dampf, was, wie oben angegeben, bei bestimmten organischen Schüttgütern wünschenswert
ist, um Schimmelbildung und andere unerwünschte Erscheinungen zu verhindern.
Bei Verwendung flacher Fäden besteht die Neigung, daß die Garne übereinanderrutschen. Gemäß Fig.3
wird dieser Nachteil dadurch verhindert, daß die aus dem Webstuhl 13 kommende Gewebebahn zwischen
zwei erhitzten Walzen 14 und 15 hindurchgeführt wird, die auf die übereinanderliegenden Kett- und Schußfäden
einen Druck ausüben, um eine leichte Verbindung bzw. eine Art Sinterung zwischen den Fäden zu erzielen.
Bei der praktischen Ausführung kann die Temperatur der Walzen etwa im Bereich von 149 bis 1600C
liegen. Jedoch hängt die genaue Temperatur von den physikalischen Eigenschaften des zu behandelnden
Kunststoffes ab. Das Aneinandersintern der Kett- und Schußfäden kann auch unter Anwendung von Warmluft
oder Infrarotheizelementen durchgeführt werden.
Der Sintervorgang muß sorgfältig überwacht werden, damit die Garne unter normalen Umständen nicht
übereinanderrutschen können und die bleibende Form des Sackes oder Beutels sichergestellt werden kann.
Wenn der Sack oder Beutel jedoch einer starken Zugbeanspruchung ausgesetzt wird, brechen die zusammengesinterten
Fäden, welche nur leicht durch gegenseitige oberflächliche Verschmelzung aneinandergehalten
sind, auseinander, und die Fäden können dann zu einem Bündel zusammenrutschen. Die so gebündelten
Fäden sind nur schwer zu zerreißen, weil sie einen maximalen Reißwiderstand bieten.
Wenn man das Gewebe zu einem Sack oder Beutel verarbeitet, ist es nur erforderlich, ein geeignetes
Rechteck aus dem Material auszuschneiden und dasselbe doppelbahnig zusammenzulegen bzw. zusammenzufalten,
woraufhin die Seitenkante 16 zusammengenäht oder -geschweißt wird, um eine Manschette zu bilden,
woraufhin die Unterkante 17 zusammengenäht oder versiegelt und möglicherweise durch eine Umfaltung
verstärkt wird, um den Boden zu bilden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Sack od. dgl. aus einem Gewebe, dessen einander überkreuzende Kettfäden und Schußfäden aus
monofilen Kunststoff-Fäden bestehen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kettfäden (11) und
Schußfäden (12) aus monoaxial in Längsrichtung ausgerichteten flachen, und genügend dicht verwebten
Kunststoff-Fäden bestehen, die an den Kreuzungsstellen des Gewebes mit einer gegenüber ihrer
eigenen Festigkeit wesentlich geringeren Festigkeit miteinander verbunden sind.
2. Sack nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kett- und Schußfäden (11; 12) an den
Kreuzungsstellen des Gewebes leicht aneinandergesintert sind.
3. Sack nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kett- und Schußfäden (11; 12) aus
Polyäthylen bestehen.
4. Sack nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kett- und Schußfäden (11; 12) aus
Polypropylen bestehen.
5. Sack nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kett- und Schußfäden
(11; 12) 0,025 bis 0,05 mm dicke und etwa 1,25 bis 5 mm breit sind.
6. Verfahren zum Herstellen eines reißfesten Sakkes nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß zunächst die flachen monofilen und monoaxial ausgerichteten Kunststoff:Fäden
miteinander zu einer dichtgewebten flachen Bahn verwebt werden, welche dann derart Hitze und
Druck ausgesetzt wird, daß die Kett- und Schußfäden an ihren Kreuzungsstellen mit geringer Festigkeit
aneinandersintern, und daß dann Abschnitte dieser Bahn zu Säcken zusammengesetzt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß Hitze und Druck auf die Bahn beim
Durchtritt zwischen zwei erhitzten Walzen ausgeübt werden.
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