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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Weben von insbesondere mehrlagigen Geweben, speziell von Sacken auf konventionellen Webmaschinen mit Schaftsteuerung unter Schaffung einer Dreherbindung
Ein Verfahren betreffend die Herstellung von Säcken ist aus der EP-A 0 408 467 bekannt.
Dabei wird eine Endlosbahn von Säcken geschaffen, die quer zur Bahn angeordnet sind Die einzelnen Sacke, gebildet aus zweilagigen Spiegeln, sind durch einlagige Webstreifen (Trennstreifen), an denen die beiden Spiegel, die den eigentlichen Sack bilden, zusammenhängen, voneinander getrennt. Im Bereich dieser Trennstreifen erfolgt auch durch einen Schnitt die Trennung der Säcke voneinander Ein dem Trennstreifen ähnlicher, ebenfalls einlagiger Streifen ist entlang einer der beiden Webleisten über die gesamte Länge der Bahn ausgebildet und bildet so den Boden jedes Sackes.
Die andere Webleiste besteht, in Bahnrichtung gesehen, abwechselnd aus einem einlagigen Trennstreifen und dem zweilagigen Sackspiegel, bildet so den oberen Sackrand und dient zum Einfullen des zu verpackenden Gutes
Durch die Ausbildung des Spiegels als Drehergewebe, das fester ist als beispielsweise ein Leinengewebe, ist es möglich, den Sack mit relativ grossen Öffnungen zu weben, was für den Transport und die Lagerung von verschiedenen Waren, beispielsweise Obst und Gemüse, günstig ist
Gemäss der Druckschrift wird ein Webstuhl mit insgesamt acht Rahmen verwendet, wobei nicht ausgeführt wird, wie dabei der Sackboden entlang der Webkante geschaffen werden soll Aus der Tatsache der Verwendung von acht Rahmen und den Darstellungen des Gewebes geht eindeutig hervor, dass ein sogenanntes Halbdrehergewebe geschaffen wird.
Dabei läuft ein von unten kommender Kettfaden nach der Umschlingung durch seinen Nachbarfaden wieder nach unten, die Umschlingung der beiden Kettfaden umeinander ist eine Halbe
Im Spiegel wirkt sich das so aus, dass zwischen zwei Schussfäden zwei benachbarte Kettfäden umeinandergeschlungen werden, so dass der Kettfaden, der oberhalb eines Schussfadens zu liegen kommt, auch oberhalb aller anderen Schussfäden liegt und gleichermassen der Kettfaden, der unterhalb eines Schussfadens liegt, auch unterhalb aller anderen Schussfäden zu liegen kommt Die Bindung kommt dabei dadurch zustande, dass zwischen den Schussfäden die Kettfäden umeinander geschlungen sind
Dieses Merkmal ist auch in den Bereichen zu finden, die die Sackränder (Trennstreifen)
ausbilden und wo die beiden Blattgewebe miteinander verbunden sind In diesen Bereichen liegen zwei Kettfäden oberhalb aller Schussfäden und zwei Kettfäden unterhalb aller Schussfäden, wobei es aber "mittlere Kettfäden" und "äussere Kettfäden" gibt und wobei die mittleren Kettfäden zwischen den Schussfäden zur Oberflache des Gewebes auf der anderen Seite gelangen und dort auch über die äusseren Kettfäden gelangen, wodurch die Bindung gebildet wird.
Trotz dieser nicht unkomplizierten Massnahmen wird auf diese Weise nur ein Gewebe geschaffen, bei dem die Bindung nur unwesentlich besser (und in den einlagigen Bereichen deutlich schwächer) ist als bei einer Leinenbindung. Dies wirkt sich insbesondere bei der Schaffung von Geweben mit grosser Maschenweite aus, beispielsweise bei Säcken für Gemüse und/oder Obst, da dann die Bindung zu schwach ist, um eine stabile Maschenweite sicherzustellen.
Dazu kommt, dass die Offenbarung der EP A unvollständig und nicht nacharbeitbar ist. Wenn man die angegebene Einfädelung an einem Schaftwebstuhl vornimmt, ergeben sich Kettfadenführungen, die einen ordnungsgemässen Betrieb des Webstuhles nicht zulassen und auch nicht zum dargestellten Gewebe führen. Es ist dem Anmelder im Laufe aufwendiger Versuche möglich gewesen, eine funktionsfähige Einfädelung zu schaffen, doch ist auch mit dieser nur ein Halbdrehergewebe zu erzielen, das die oben genannten Nachteile aufweist.
Es ist ein langgehegter Wunsch der Weberei, ein Volldrehergewebe zu schaffen, bei dem im Gegensatz zum Gewebe gemäss der EP-A zwischen zwei Schussfäden zwei benachbarte Kettfäden einander so (vollständig) umschlingen, dass der von unten kommende Kettfaden nach der Umschlingung weiter nach oben läuft
Dies bedeutet, dass jeder Kettfaden eine Leinenbindung erfährt und dass zwischen zwei benachbarten Schussfäden sich die beiden Kettfäden noch voll umeinanderschlingen, was eine extrem feste und für grossmaschige Gewebe bestmöglich geeignete Bindung schafft.
Es war aber
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bisher unmöglich, ein solches Gewebe, noch dazu in einer zweilagigen Ausführung, zu schaffen
Die Ausbildung einer solchen zweilagigen Ausfuhrung ist von grosser Bedeutung, weil nur dadurch auf ökonomische und rationelle Weise eine Gewebebahn zu schaffen ist, die aus quer zur Gewebebahn angeordneten Säcken besteht und so für die Benutzung mit automatischen Abfüllanlagen geeignet ist.
Um für diese Benutzung tatsächlich geeignet zu sein, bedarf es, worauf die oben genannte EP- A nicht Bedacht nimmt, auch der Ausbildung von Laschen am offenen Ende jedes Sackes, um den Sack an dieser offenen Seite maschinell ergreifen und halten zu können, während er gefüllt wird Als Laschen versteht man in diesem Zusammenhang durchgehende Streifen zweilagig ausgebildeten Gewebes.
Ohne die Ausbildung solcher Laschen, d h., wenn die einlagigen Seitenbereiche (Trennstreifen) bis zum äusseren Rand der Webleiste durchgehen, gibt es keine Möglichkeit eines maschinellen Ergreifens, da die Maschine dann beim Erreichen des Trennstreifens den Sack loslassen und hinter dem Trennstreifen wieder erfassen müsste
Die erfindungsgemässe Lösung sieht zur Erreichung der genannten Ziele vor, dass zumindest acht Rahmen vorgesehen sind und dass die vier zugehörigen Kettfäden in diese Rahmen so eingefädelt sind, dass die miteinander einen Dreherfaden bildenden Kettfaden durch einen Kettfaden getrennt sind, der zum anderen Dreherfaden gehört.
Die erfindungsgemässe Lösung sieht zur Erreichung der genannten Ziele bei zweilagigen Geweben vor, dass zumindest die den Spiegel bildende Schaftgruppe aus acht Rahmen besteht und dass die vier den Spiegel bildenden Kettfaden in den Rahmen so eingefadelt sind, dass die miteinander einen Dreherfaden bildenden Kettfäden durch einen Kettfaden getrennt sind, der zum Dreherfaden der anderen Lage gehört.
Im folgenden wird die Erfindung an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt die Fig 1 einen Ausschnitt eines-, erfindungsgemässen Gewebes, eine Einfädelpatrone und eine Schaftsteuerung, die Fig 2 einen Ausschnitt eines erfindungsgemässen Gewebes ähnlich dem der Fig. 1, mit einlagigen und mit zweilagigen Bereichen, die Fig. 3 bis 8 zeigen die Stellungen der Rahmen bei den einzelnen Schüssen, die Fig 9 ist eine Darstellung analog zur Fig 1, aber ein Volldrehergewebe betreffend, die Fig 10 ist eine Darstellung analog zur Fig 2, aber ein Volldrehergewebe betreffend und die Fig 11 bis 18 sind Darstellungen analog zu den Fig. 3 bis 8, aber ein Volldrehergewebe betreffend.
In Fig. 1 ist ein zweilagiger Gewebeausschnitt dargestellt, bestehend aus den Kettfäden K1, K2, K3 und K4 und den Schussfäden Sa, Sb, S5, S8. Die Einfadelpatrone zeigt die Einfädelung in den Schaftrahmen R1 bis R8
K1 in R1 und R5
K2 in R2 und R6
K3 in R3 und R7 und
K4 in R4 und R8.
Darunter ist auf übliche Weise die Kammeinfädelung (Blatteinzug) angegeben. Da es sich um ein Drehergewebe handelt, sind die zusammengehörigen Kettfäden gemeinsam durch eine Lücke geführt Im rechten Teil der Einfädelpatrone ist der Zusammenhang mit den Rahmenstellungen, diese wiederum im Zusammenhang mit den Schussfäden, angegeben
Die horizontalen Pfeile von den einzelnen Schussfäden Sa bis S8 ergeben mit den vertikalen Pfeilen der einzelnen Rahmen R1 bis R8 die Schaftsteuerung. Dabei sind zum besseren Verständnis die die untere Lage UL betreffenden Beziehungen strichliert, die die obere Lage OL betreffenden Beziehungen durchgehend eingezeichnet.
Die Fig 2 zeigt einen Gewebeausschnitt ähnlich dem der Fig 1, eingebettet in einen grösseren Gewebeausschnitt, aus dem auch der Aufbau der einlagigen Gewebebereiche, beispielsweise der Trennstreifen (Schussfäden S1 bis S4 und S13 bis S16), ersichtlich ist, wiederum mit einer Patrone für die Schaftsteuerung im zweilagigen Bereich.
Die Fig. 3 bis 8 zeigen die Schaftstellungen entsprechend den Schüssen der Schussfäden Sa bis S8 Dabei ist rechts des Auschnittes der Fadenwickel und links die Stelle des Schusses zu
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denken, die der Einfachheit halber nicht dargestellt sind
Aus Fig. 3 ist die Einfädelung der Kettfaden im Geschirr (Summe der Rahmen) ersichtlich Jeder der Kettfäden läuft durch ein Dreherauge, das sich federbelastet zwischen zwei benachbarten Rahmen befindet und von diesen Rahmen auch geführt wird und liegt vor bzw. hinter den einzelnen Rahmen:
Der Kettfaden K1 liegt hinter dem Rahmen R1 und vor dem Rahmen R2, hinter den Rahmen R3, R4 und R5, geht durch das Dreherauge D3, liegt vor dem Rahmen R6 und hinter den Rahmen R7 und R8
Der Kettfaden K2 liegt hinter dem Rahmen R1, geht durch das Dreherauge D1, liegt vor dem Rahmen R2, hinter den Rahmen R3, R4 und R5, vor dem Rahmen R6 und hinter den Rahmen R7 und R8
Der Kettfaden K3 liegt vor den Rahmen R1 und R2, hinter dem Rahmen R3, vor den Rahmen R4, R5 und R6, hinter dem Rahmen R7, geht durch das Dreherauge D4 und liegt vor dem Rahmen R8.
Der Kettfaden K4 liegt vor den Rahmen R1 und R2, hinter dem Rahmen R3, geht durch das Dreherauge D2, liegt vor den Rahmen R4, R5 und R6, hinter dem Rahmen R7 und vor dem Rahmen R8
Durch die Bewegung der einzelnen Rahmen zueinander wird nicht nur die Lage der Dreheraugen verändert, sondern auch die Möglichkeit der anderen, nicht durch dieses Dreherauge geführten Kettfäden, sich bezüglich des Dreherauges rechts oder links in Schlitze zwischen dem Dreherauge und dem zugehörigen Rahmen zu positionieren Durch entsprechende Wahl der Bewegungen der Rahmen R1 bis R8 kann erreicht werden, dass der Schuss der Schussfäden Si so erfolgt, dass sie die Dreherbindung komplettieren und fixieren
In Fig.
3 ist die Position der acht Rahmen R1 bis R8 und der Verlauf der vier Kettfaden K1 bis K4 beim Schiessen des Schussfadens Sa dargestellt Die Kettfäden K2, K3 und K4 befinden sich in der unteren Lage, der Kettfaden K1 befindet sich in der oberen Lage. Es wird daher zwischen den Kettfäden K1 und K2 geschossen, die Kettfäden K3 und K4 liegen beide unter dem Schuss und werden daher nicht verwebt. K2 liegt rechts von K1, zwischen dem Dreherauge D3 und dem Rahmen R5.
Aus Fig 3 ist auch die Anordnung der Rahmen R1 bis R8 ersichtlich die Rahmen R1 bis R4 sind "stehend", die Rahmen R5 bis R8 "hängend" angeordnet Da die zusammengehörenden Kettfäden K1 und K2 in den Rahmen R1, R2, R5 und R6 geführt werden, ist die Zugänglichkeit beim einfädeln und bei einem Fadenriss bestmöglich gegeben. Durch das Zwischenfügen der Rahmen R2, R3 für die Kettfäden K3, K4 ist eine Kettfadenführung ohne starke Umlenkungen erreicht. Das selbe gilt mutatis mutandis für die Einfädelung der Kettfäden K3 und K4.
Die Fig 4 stellt die Situation beim Schiessen des zweiten Schussfadens Sb dar Der Kettfaden K3 ist, so wie die Kettfäden K1 und K2, in der oberen Position, der Kettfaden K4 in der unteren.
Beim Schuss werden die Kettfäden K3 und K4 miteinander verwebt, die Kettfäden K1 und K2 liegen beide über dem Schuss. K3 liegt links von K4 zwischen dem Dreherauge D2 und dem Rahmen R4, bzw liegt K4 rechts von K3 im Spalt zwischen dem Dreherauge D4 und R7.
Die Fig 5 zeigt die Situation beim Schiessen des nächsten Schussfadens S5 K1 ist angehoben, K2, K3 und K4 abgesenkt. Aber anders als in Fig. 3 befindet sich K2 links von K1, im Spalt zwischen dem Dreherauge D3 und dem Rahmen R6. Dadurch werden K1 und K2 zu einem Dreherfaden umschlungen Die Fig 6 zeigt die Situation beim Schiessen des nächsten Schussfadens S6 : Situation ist analog zu der der Fig 4, nur liegt K3 nun rechts von K4 zwischen dem Dreherauge D2 und dem Rahmen R3. Dadurch werden K3 und K4 zu einem Dreherfaden umschlungen.
Die Figura 7 und 8 zeigen die Rahmenstellungen beim Schiessen der Schussfäden S7 bzw. S8 und bedürfen in Anbetracht der obigen Ausführungen keiner weiteren Erläuterung. Das erhaltenen Gewebe ergibt sich aus dem Vergleich mit Fig 1.
In Fig 2 ist ein Gewebe dargestellt, bei dem die Schussfäden S1 bis S4 und S13 bis S16 ein einlagiges Gewebe schaffen, die Schussfäden S5 bis S12 ein zweilagiges Der zweilagige Abschnitt unterscheidet sich vom zweilagigen Abschnitt gemäss der Fig. 1 dadurch, dass jeder Dreherfaden K1 K2 und K3K4 an zwei aufeinanderfolgenden Schussfäden verwoben ist und sodann von zwei aufeinanderfolgenden Schussfäden nicht verwoben wird
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So ist der Dreherfaden K1 K2 verwoben durch S5, S8, S9 und S12, der Dreherfaden K3K4 durch S6, S7, S10 und S11 Durch diese Bindungsart wird eine wesentlich festere Bindung erzielt als bei der Bindung an jedem zweiten Schussfaden, wie man sie gemäss der EP A (und auch das erst nach entsprechender Nachbesserung der diesbezüglich falschen Offenbarung, siehe oben)
erhält
Der Grund für die bessere Bindung ist die eng gehaltene Umschlingung im Bereich der beiden benachbarten bindenden Schussfäden, während die nicht-Bindung durch zwei Schussfäden statt nur durch einen Schussfaden keine merkliche Lockerung des Gewebes mit sich bringt, da dadurch die für die Festigkeit wesentlichen Umschlingwinkel nicht merklich verringert werden.
Die Schaftsteuerung für den zweilagigen Abschnitt ist auch in Fig 2 durch die entsprechende Patrone angegeben. Durch einen Vergleich der (in waagrechter Richtung ablesbaren) Schaftstellungen mit denen der Fig 1 erkennt man, dass die den dortigen Schüssen S5 bis S8 entsprechenden Fig 5 bis Fig. 8 auch in Fig 2 den Schussen S5 bis S8 entsprechen und diese Schaftstellungen sich in der Folge bei den Schüssen S9 bis S12 wiederholen (Rapport).
Aus den Figuren 9 bis 18 geht die Herstellung eines Volldrehergewebes hervor. Dabei sind die einzelnen Figuren zu den jeweils zugeordneten Figuren 1 bis 8 analog, um das Verständnis zu erleichtern.
Fig 9 zeigt, analog zur Fig 1 einen Gewebeausschnitt samt Einfädelpatrone und Schaftpatrone. Es ist aus der Einfädelpatrone rechts oben ersichtlich, dass für die vier Kettfäden K1 bis K4 zwölf Rahmen R1 bis R12 vorgesehen sind, wobei wiederum die Einfädelung abwechselnd erfolgt, was wegen des Vermeidens zu grosser Winkel der Kettfäden von der Waagrechten (Lage im Mittelfach, siehe unten) wesentlich ist
Aus Fig 9 geht auch hervor, dass nach dem zweiten und dem dritten Schuss (Sb und S5) ein Leerschuss erfolgt, das heisst, eine Änderung der Rahmenstellung, der kein Schuss folgt sondern eine weitere Änderung der Rahmenstellung.
Diese Massnahme ermöglicht es, zu einer Volldreherbindung zu kommen, bei der jeder Kettfaden bezüglich der ihn verwebenden Schussfäden eine Leinwandbindung aufweist und sich zwischen zwei benachbarten Kettfäden noch um seinen Dreherfadenpartner schlingt
Auf diese Weise erreicht man eine extrem feste Bindung, die auch bei lockerer Webart - gemeint sind grosse Abstände zwischen zugehörigen Kett- und Schussfäden, somit grosse Maschenweite - eine sichere Fixierung der Kettfäden an den Schussfäden schafft Dies ist wesentlich, wenn beispielsweise Früchte od. dgl mit Säcken aus derartigem Gewebe transportiert werden sollen und auf die einzelnen Verbindungspunkte beträchtliche Kräfte, zumeist auch dynamischer Natur, einwirken.
Durch die Volldreherbindung wird im Vergleich zum Gewebe gemäss Fig. 1 bis Fig 8 im Spiegel nicht nur der Umschlingwinkel zusammengehörenden benachbarten Kettfäden verdoppelt, was eine Potenzierung des Reibschlusses mit sich bringt, es wird auch der Umschlingwinkel der einzelnen Kettfäden um jeden einzelnen Schussfaden deutlich erhöht, was ebenfalls eine exponentielle Steigerung des Reibschlusses bedeutet.
Der wesentliche Unterschied der Einfädelung gemäss den Fig 9 bis Fig 18 bezüglich der oben beschriebenen Einfädelung ist, dass bei jedem der Dreherfäden K1 K2 und K3K4 einer der beteiligten Kettfäden, nämlich K2 und K4 durch zwei Dreheraugen geführt wird. Damit erreicht man mit der aus den folgenden Figura ersichtlichen Schaftsteuerung, dass das beschriebene Volldrehergewebe entsteht.
Diese Einfädelung erfolgt folgendermassen :
K1 liegt hinter R1, vor R2, hinter R3 bis R5, geht durch D3, liegt vor R6, hinter R7 bis R9, vor
R10 und hinter R11und R12.
K2 liegt hinter R1, geht durch D1, liegt vor R2, hinter R3 bis R5, vor R6, hinter R7 bis R9, geht durch D5, liegt vor R10 und hinter R11und R12
K3 und K4 sind auf völlig analoge Weise eingefädelt, jeweils durch D4 (K3) bzw. D2 und D6 (K4) gehend.
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Im Verlauf der Schaftbewegung, wie sie aus den Fig. 11 bis 18 ersichtlich ist, wird durch die zusatzliche Hebung bzw Senkung, die durch die zusätzliche Einfädelung der beiden Kettfaden K2 und K4 erreicht wird, in Verbindung mit den "Leerschüssen" gemäss der Fig. 9 (wie auch der Fig 10, siehe weiter unten) die Schaffung des Volldrehergewebes, wie weiter oben beschrieben und in den Figuren dargestellt, erreicht.
Ein Unterschied zum oben beschriebenen Gewebe liegt darin, dass auf die ersichtliche Weise jeder zweite Schussfaden (S5, S7, S9, etc) den Dreherfaden K1 K2 bindet und jeder dazwischenliegende Schussfaden (S6, S8, S10, etc) den Dreherfaden K3K4.
Es ist möglich, auch bei diesem Gewebe eine Bindung wie oben beschrieben (S5, S6, S9, S10, etc. einerseits, S7, S8, S11, S12, etc anderseits) zu erreichen, doch erfordert dies eine drastische Erhöhung der Zahl der Leerschüsse, was herstellungstechnisch im allgemeinen nachteilig ist.
Aus Fig. 9 geht auch, in volliger Analogie zu Fig 1, die Lage der Rahmen (damit auch der Kettfäden), die das obere Gewebe (Spiegel) bilden, in Form ausgezogener Linien zwischen Einfadelpatrone und Schaftsteuerungspatrone und denen, die den unteren Spiegel bilden, in Form strichlierter Linien, hervor.
Die Fig 10 zeigt einen Ausschnitt analog zur Fig 2, aber eben mit der Einfädelung nach Fig. 9, somit sind hier auch die einlagigen Gewebeteile bis zum Schussfaden S4 und ab dem Schussfaden S13 ersichtlich
Die weiteren Figura, die die Schaftsteuerung im Detail zeigen, sind im Hinblick auf das soeben und das zum ersten Ausführungsbeispiel ausgeführte selbsterklärend für den Fachmann der Weberei und bedürfen keiner weiteren Erläuterung.
Es ist selbverständlich, dass beispielsweise bei der Herstellung von Sackbahnen, einem Hauptanwendungsgebiet der Erfindung, alle vorbekannten zusätzlichen Merkmale bei beiden beschriebenen Varianten der Erfindung anwendbar und anbringbar sind, was vor allem auch auf die erstaunliche Tatsache zurückzuführen ist, dass das erfindungsgemässe Verfahren im Bereich der zweilagigen Ausbildung des Gewebes mit nur acht bzw. zwölf Schäften das Auslangen findet, sodass auf üblichen Schaftmaschinen mit zumeist achtundzwanzig Schaften noch zwanzig bzw. sechzehn Schäfte für die Webleiste, die Trennleiste, die Ausgestaltung der Lasche und ähnliches zur Verfügung steht.
Bei der Herstellung nicht miteinander verbundener Gewebe können vier derartige Lagen simultan hergestellt werden. Es können derartige mehrlagige Volldrehergewebe über ihre gesamte Fläche unabhängig voneinander hergestellt und auf getrennte Wickel abgezogen werden, wenn beispielsweise Vorhänge, Gardinen, Netze, grob gewebte Stoffe u.dgl hergestellt werden sollen.
Es kann bei-, dieser Webart auch bei der Schaffung eines Volldrehergewebes auf die Leerschüsse verzichtet werden, da diese dann zum Weben der anderen Lagen verwendet werden können.
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