DE2143759C3 - Verfahren zur adsorptiven Reinigung von Kohlenwasserstoffen - Google Patents
Verfahren zur adsorptiven Reinigung von KohlenwasserstoffenInfo
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Description
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20
30
häufig auftretende Verunreinigungen in Wasserstoff und Kohlenwasserstoffen. Ferner gehören hierzu auch
wesentliche Mengen an Di- oder Polyolefinen, ζ. Β.
Butadien und Verbindungen, die acetylenisch ungesättigt sind. Im allgemeinen sollten die Verunreinigungen
der beiden Hauptkomponenten (A) und (B) unter den Bedingungen der Reinigung vorzugsweise nicht reaktionsfähig
miteinander sein. Reaktionen dieser Art können zu Korrosionsproblemen, Schädigung des
Adsorptionsmittel und zu Verstopfung der Zeolithporen
führen.
Als Kohlenwasserstoffe können beliebige Olefine, Paraffine (einschließlich Cycloparaffine und Isoparaffine)
und aromatische Verbindungen oder Gemische dieser Kohlenwasserstoffe gereinigt werden, die in
üblicher Weise behandelt werden, indem sie bei Temperaturen von weniger als etwa 100° C durch
Adaorptionsmittelbetten geleitet werden. Besonders geeignet sind leichte und schwere EiJölnaphtas,
Erdgasbenzin, Erdgaskondensate, verflüssigbare gasförmige Erdölfraktionen, Erdgas und gekrackte gasförmige
Kohlenwasserstoffe, die durch thermische Zersetzung von Kohlenwasserstoffen zur Herstellung von Olefinen
erhalten werden. Bekanntlich haben diese Kohlenwasserstoffe keine stets gleichbleibende Zusammensetzung,
vielmehr variiert die Zusammensetzung in Abhängigkeit von ihrem Ursprung.
Das Molekularsieb im Adsorptionsmittelbett kann unter Berücksichtigung der Molekülabmessungen der
jeweils vorhandenen Verunreinigungen gewählt werden. Viele Verunreinigungen, wie H2S, H2O, CH3SH,
CO2, können wirksam in einem Zeolith einer Porengröße von 4 A adsorbiert werden. Alle Verbindungen, die
gewöhnlich als Verunreinigungen in Kohlenwasserstofffraktionen aus Erdöl vorhanden sind, lassen sich leicht j5
durch irgendeinen Molekuiarsiebtyp adsorbieren, wobei die bekannten Typen Porendurchmesser von etwa 4 bis
15 Ä haben.
Die Temperaturen werden vorzugsweise verhältnismäßig niedrig gehalten, da das Aufnahmevermögen des
Adsorptionsmittels für ein Adsorbat bei niedrigeren Temperaturen größer ist Im allgemeinen wird bei
Temperaturen zwischen etwa —40° und 100° C gearbeitet. Die Temperatur des zweiten Stroms der
beiden nacheinander verwendeten Einsatzmaterialien sollte so gewählt werden, daß die Berührung des
zweiten Einsatzmaterials mit dem das Adsorbat des ersten Einsatzmaterials enthaltenden Adsorptionsmittel
keine Ausbildung einer heißen Zone im Bett zur Folge hat. Die Druckbedingungen sind nicht wichtig, jedoch
muß für Betrieb in der Flüssigphase der Druck im Einklang mit der Temperatur (unterhalb der kritischen
Temperatur der in Frage kommenden Kohlenwasserstoffe) sein, um den flüssigen Zustand zu gewährleisten.
Je höher der Partialdnick des Adsorbats ist, um so größer ist die Kapazität des Molekularsiebs für dieses
Adsorbat. Im allgemeinen wird bei Drücken von etwa 1 bis 100 Atm. gearbeitet
Das Verfahren wird nachstehend anhand einer bevorzugten Ausführungsform beschrieben, nämlich
anhand der Entschwefelung von Einsatzmaterialien für einen zur katalytischen Alkylierung von Isoparaffinen
dienenden Reaktor, in dem ein Olefin und ein verzweigtes Paraffin unter Bildung eines stark verzweigten
Paraffins umgesetzt werden, das ein höheres Molekulargewicht hat als das als Reaktionsteilnehmer
eingesetzte Isoparaffin. Vorzugsweise wird zwar ein verhältnismäßig reines Isobutan als Ausgangsmaterial
alkyliert, jedoch ist auch Isobutan als Schlüsselkomponente in Kombination mit anderen Isoparaffinen
geeignet Da die hauptsächlichen Alkylatprodukte im Idealfall aus C6-Cg-Kohlenwasserstoffen bestehen, ist
es vorteilhaft, wenn das Einsatzmaterial im wesentlichen
frei von Isoparaffinen, die mehr als 5 C-Atome enthalten, oder zumindest die Konzentration dieser
Isoparaffine gering ist Als olefinisches AU.ylierungsmittel
dient gewöhnlich Buten, jedoch werden zuweilen auch Äthylen, Propylen und Amylen in Mischung
miteinander und/oder mit Buten verwendet Das als Alkylierungsmittel dienende Olefin liegt gewöhnlich in
Mischung mit Paraffinen des gleichen Molekültyps vor.
Als verunreinigende Schwefelverbindungen können in den Kohlenwasserstoffen H2S, COS, Methylmercaptan,
Äthylmercaptan, Propylmercaptan, Butylmercaptan und höhere Alkylmercaptane mit bis zu etwa 5
C-Atomen vorhanden sein. Ebenso können aromatische Mercaptane, z. B. Thiophenol, und heterocyclische
Schwefelverbindungen, z. B. Thiophen, in den Kohlenwasserstoffen
enthalten sein. Ferner können Sulfide und Disulfide vorhanden sein. Außer den Schwefelverbindungen
ist gewöhnlich Wasser als Verunreinigung in Einsatzmaterialien der Alkylierung enthalten. Als
Beispiel ist nächstehend die typische Zusammensetzung von zwei Olefinen genannt die für die Alkylierung von
Iso-Paraffinen verwendet werden.
45
50
60
Bestandteil | Gemischtes Ein | Butyleneinsatz, |
satzmaterial aus | VoL-%, gerechnet | |
Propylen und Butylen, Vol.-o/o, |
als Flüssigkeit | |
gerechnet als | ||
Flüssigkeit | ||
16,5 | ||
Propylen | 12,9 | 0,8 |
Propan | 28,0 | 1,5 |
Buten | 9,2 | 47,6 |
n-Butan | 2,8 | 11,2 |
Pentene | 25,9 | — |
i-Butan | 4,4 | 36,6 |
i-Penten | 03 | 2,2 |
Schwere | 0,1 | |
Bestandteilt | 50—2000 ppm | |
Schwefelver | 50—2000 ppm | |
bindungen | gesättigt | |
H2O | gesättigt |
Ein typischer Butanstrom, der als Einsatzmaterial der Alkylierung katalytisch umgewandelt werden kann, hat
die folgende Zusammensetzung:
55
Isobutan | 95 Vol.-% |
n-Butan | 5 VoI.-% |
Schwefelverbindungen | 50—2000 ppm |
H2O | gesättigt |
Der in diesem Beispiel beschriebene Versuch wurde mit einem einzelnen Bett durchgeführt. Im großtechnischen
Betrieb wird gewöhnlich mit mehreren Betten gearbeitet, damit die Reaktionsteilnehmer eines Alkylierung:verfahrens
kontinuierlich zugeführt werden können. Jedes Bett eines Mehrbettsyslems durchläuft die
gleiche Reihe von Stufen wie ein Einbcltsystem, jedoch sind diese Stufen von Bett zu Bett ziemlich verschoben.
Im vorliegenden Beispiel haben die beiden eingesetzten Einsatzmaterialien die folgende Zusammensetzung:
Einsatzmaterial A
Komponente | Molanteil |
Propan | 2,4 |
Propylen | 2,2 |
isobutan | 29,5 |
n-Butan | 23,3 |
Isobuten 1 | 20,5 |
1-Buten J | |
trans-Buten | 10,6 |
cis-2-Buten | 7,4 |
Isopentan | Rest |
Butadien | 0,1 |
H2O | gesättigt bei 24° C |
Methylmercaptan | 1000 ppm (Gew.) |
Einsatzmaterial B | |
Komponente | Molanteil |
Propan
Isobutan
n-Butan
Isopentan
Methylmercaptan
3,8
22,0
71,6
22,0
71,6
2,7
gesättigt bei 24° C
500 ppm (Gew.)
500 ppm (Gew.)
Ein in einer Kammer befindliches Adsorptionsmittelbett aus granuliertem Zeolith X als Molekularsieb wird
mit einem Inertgas wie Erdgas, Stickstoff, Argon oder Helium aufgedrückt worauf die Durchflußbedingungen
eingestellt werden. Eine geringe Menge des Einsatzmaterials B wird in das in die Kammer eintretende Inertgas
geblasen und in verhältnismäßig niedriger Konzentration von 1 bis 10 Gew.-% am Molekularsieb adsorbiert.
Diese Voradsorption eines nichtolefinischen Kohlenwasserstoffs dient dazu, den Temperaturanstieg des
Molekularsiebs zu begrenzen, wenn das die ungesättigten Verbindungen enthaltende Einsatzmaterial A für die
erste Adsorptionsstufe eingeführt wird. Dann wird das Einsatzmaterial A in die aufgedrückte, das vorbeladene
Molekularsieb enthaltende Kammer unter Bedingungen, unter denen es im flüssigen Zustand ist (24° C,
69 · 104 Pa), eingeführt und durch das Adsorptionsmittelbett geleitet Wasser, Schwefelverbindungen and
verunreinigende Diolefine sowie ein Teil der äthylenisch ungesättigten Kohlenwasserstoffe werden adsorbiert.
Vom oberen Ende der Kammer wird gereinigtes Olefin abgezogen. Diese erste Adsorptionsstufe kann fortgesetzt
werden, bis die verunreinigenden Schwefelverbindungen im Produkt bei einer vorher gewählten
Durchbruchskonzentration erscheinen, oder früher abgebrochen werden. In Fig. la ist die Beladung des
Adsorptionsmittelbettes für den Fall einer vor dem Durchbruch der Schwefelverbindungen abgebrochenen
Adsorption graphisch dargestellt In der zweiten Adsorptionsstufe wird das Einsatzmaterial B in der
Flüssigphase in der gleichen Richtung zugeführt Die Verunreinigungen werden am Adsorptionsmittel adsorbiert
während der größte Teil der in der ersten Adsorptionsstufe adsorbierten äthylenisch ungesättigten
Kohlenwasserstoffe durch den flüssigen Paraffinstrom aus dem Molekularsiebbett eluiert wird. Gereinigtes
Paraffin wird aus dem Bett mit sinkender Konzentration der darin enthaltenen eluierten ungesättigten
Kohlenwasserstoffe abgezogen. Wahlweise kann die Flüssigkeit vom Adsorptionsmittelbett abgelassen
werden, bevor das Einsatzmaterial B zugeführt wird Die zweite Adsorptionsstufe kann fortgesetzt werden
bis verunreinigende Schwefelverbindungen im austre tenden Produkt bei einer gewählten Durchbruchskon
-> zentration erscheinen, oder zu einem beliebiger Zeitpunkt zwischen der Elution von ungesättigter
Kohlenwasserstoffen und dem Durchbruch der Schwe felverbindungen beendet werden. Zu diesem Zeitpunk
enthält das Molekularsieb die Verunreinigungen sowoh
ι ti aus dem Einsatzmaterial A als auch dem Einsatzmateria
B, und die Kammer ist mit flüssigem Einsatzmaterial / gefüllt. Dieser Zustand ist in Fig. Ib graphisch
dargestellt. Die Flüssigkeit wird vom Adsorptionsmittel bett abgelassen und letzteres regeneriert, indem eir
ι r, heiUes inertes Spülgas bei Temperaturen im Bereich vor
etwa 177 bis 379° C im Gegenstrom oder vorzugsweise
im Gleichstrom, bezogen auf das Einsatzmaterial, durcl das Bett geleitet wird. Das Adsorptionsmittelbett kanr
dann mit kaltem Spülgas gekühlt und mit gereinigten Paraffin in obiger Weise vorbeladen werden.
Überraschenderweise wird festgestellt, daß di< Fähigkeit des Adsorptionsmittelbettes zur Entschwefe
lung des eingesetzten Paraffinkohlenwasserstoffs nacl Beladung mit Verunreinigungen aus dem olefinischei
Einsatzmaterial nicht in direkter Beziehung zu der Gleichgewichtsbeladungen mit Schwefelverbindunger
aus den einzelnen Einsatzmaterialien steht. Wenn di< Durchbruchsbeladung mit Verunreinigungen aus den
Paraffineinsatzmaterial größer ist als die Durchbruchs
in beladung mit Verunreinigungen aus dem Olefineinsatz
material, kann die Gesamtbeladung des Betts bein Durchbruch viel höher sein als die Beladung bein
Durchbruch für das Paraffineinsatzmaterial. Nod überraschender ist die Feststellung, daß in dem Fall, it
dem die Durchbruchsbeladung mit Verunreinigunger aus dem Olefineinsatzmaterial größer ist als di(
Beladung mit Verunreinigungen als dem Paraffinein satzmaterial, das Bett immer noch Verunreinigungei
aus der zweiten Adsorptionsstufe unter Verwendunj des Paraffineinsatzmaterials adsorbiert.
Diese Feststellungen werden nun durch die folgendei Beispiele veranschaulicht In jedem Fall bestand da:
Olefineinsatzmaterial aus gleichen Teilen (gerechnet al· Flüssigkeitsvolumen) Isobutan und 1-Buten bei ver
schiedenen Konzentrationen von H2S oder Methylmer
captan als verunreinigende Schwefelverbindungen. Ii jedem Fall bestand das paraffinische Einsatzmateria
aus Isobutan, das ebenfalls H2S oder CH3SH al·
Verunreinigung in verschiedenen Konzentrationei
so enthielt In allen Beispielen wurde das Olefineinsatzma
terial zuerst durch ein Bett aus granuliertem Natrium Zeolith X geleitet bis der Durchbruch der verunreini
genden Schwefelverbindung an einer vorher festgeleg ten Probenahmestelle in der Wand des Adsorptionsmit
telbetts stattfand. Entnahmestellen längs des Bett waren im Abstand von 76,2 cm, 106,7 cm und 154,4 cn
vom Eintrittsende des Betts angeordnet Anschließen! wurde das Paraffineinsatzmaterial durch das Bet
geleitet wodurch das adsorbierte Olefin verdrängt un< das Paraffineinsatzmaterial von Schwefelverbindungei
gereinigt wurde. Die angewandten Arbeitsbedingunget sind in der später folgenden Tabelle zusammengestellt
In F i g. 2, F i g. 3, F i g. 4 und F i g. 5 sind schematisch dii
Profile der Beladung des Betts mit Schwefelverbindun gen aus dem einzelnen Olefineinsatzmaterial (in allei
Abbildungen als »a< bezeichnet), aus dem einzelnei
Paraffineinsatzmaterial (in allen Abbildungen als »tx bezeichnet) gemäß der theoretischen Erwartung und di<
auf die Anwendung des Verfahrens zurückzuführende
erhöhte Beladung mit Schwefelverbindungen (in allen Abbildungen als gestrichelte Linie dargestellt) für die
Beispiele 1 bis 4 dargestellt. In Beispiel 4 waren sowohl die Gleichgewichtsbeladung aus dem olefinischen
Einsatzmaterial als auch die berechnete Durchbruchsbeladung aus dem olefinischen Einsatzmaterial größer als
die entsprechenden Parameter für das paraffinische Einsatzmaterial. Trotzdem zeigte sich, daß das Bett
zusätzliches Aufnahmevermögen für Schwefelverbindungen hatte, nachdem der Durchbruch beim Durchleiten
des olefinischen Einsatzmaterials stattfand.
In Fällen, in denen wenigstens das erste der nacheinander behandelten Einsatzmaterialien ein Kohlenwasserstoffstrom
ist, sind Kohlenwasserstoffe im Bett beim Durchbruch der Verunreinigung adsorbiert.
Diese Kohlenwasserstoffe werden, besonders wenn sie olefinisch sind, in einem gewissen Grade thermisch und
katalytisch während der Spülung mit heißem Gas, das dazu dient, das Bett von Verunreinigungen zu
desorbieren und zu reinigen, zu Koks abgebaut. Nach mehreren Zyklen ist es möglich, daß das Adsorptionsmittel
durch Koksablagerung in einem solchen Maße deaktiviert worden ist, daß eine oxydative Regenerierung
notwendig ist. Wenn die Verunreinigung selbst ein stark ungesättigtes Material wie Acetylen oder Dien ist,
ist die Koksablagerung stark. Um das Problem der Koksablagerung weitgehend zu vermeiden, kann mit
einer schrittweise erfolgenden Desorption durch Spülung mit Wasser gearbeitet werden. Bei dieser
Arbeitsweise wird Wasserdampf, falls dieser nicht bereits als Verunreinigung aus den vorher nacheinander
durchgeführten Adsorptionsstufen vorhanden ist, an das Ende des Betts gelegt, durch das das heiße Spülgas
anschließend eingeführt wird. Die Wassermenge ist nicht entscheidend wichtig, muß jedoch genügen, um
eine wohldefinierte Front zu bilden. Zur Desorption wird ein heißes Spülgas so in das Bett eingeführt, daß die
ι» Front des adsorbierten Wassers sich zwischen dem heißen Spülgas und etwaigen adsorbierten Kohlenwasserstoffen
befindet. Mit steigender Temperatur wird das stärker festgehaltene Wasser desorbiert und eine
Wasserdesorptionsfront an einem Ende des Betts ausgebildet. Die Feuchtigkeit aus dieser Desorptionsfront
wird durch das kühlere Molekularsieb in einer Wasseradsorptionsfront, die sich das Bett hinab
fortbewegt, erneut adsorbiert, und der durch die ständige Desorption und Adsorption der Wassermole-
2(i küle gebildete »Wasserimpuls« wird durch das heiße
Spülgas veranlaßt, sich in Längsrichtung durch das Bett zu bewegen. Während diese Wasserabsorptionsfront
des »Wasserimpulses« durch das Bett fortschreitet, werden die Kohlenwasserstoffe im Bett ständig auf
Kosten des stärker festgehaltenen Wassers desorbiert. Das Ergebnis ist, daß das heiße Spülgas mit den
Kohlenwasserstoffen nie in Berührung kommt, da das Wasser als Puffer wirkt, und eine Koksablagerung
praktisch verhindert wird.
Arbeitsbedingungen zur Bewertung des mehrstufigen Verfahrens
2
Olefineinsatz: i-d, Vol.-% (Flüssigzustand)
i-C4
H2S, ppm (Gew.)
CH3SH, ppm (Gew.)
Paraffineinsatz:
1-C4, Vol.-% (Flüssigzustand)
H2S, ppm (Gew.)
Durchmesser des Betts, mm
Gefüllte Länge, cm
Gewicht des aktivierten Betts, g
Schüttgewicht des Betts, kg/1
Durchflußmenge, ml/min (Flüssigkeit)
Arbeitsdruck, atü
Arbeitstemperatur, 0C
Olefineinsatz:
Gleichgewichtsbeladung, Gew.-%#) Berechnete Durchbruchszeit, min
Tatsächliche Durchbruchszeit, min Berechnete Durchbruchsbeladung, Gew.-%
Tatsächliche Durchbruchsbeladung, Gew.-%
Paraffineinsatz:
Gleichgewichtsbeladung, Gew.-% Berechnete Durchbruchsbeladung, Gew.-%
Berechnete Durchbruchszeit, min**) Tatsächliche Durchbruchszeit, min
Tatsächliche Durchbruchsbeladung, Gew.-%
a = nach 154,4 cm Bettlänge.
b = nach 106,7 cm Bettlänge. c = nach 76,2 cm Bettlänge.
•J Graphisch berechnet
**) Bedingt durch den Unterschied in der Durchbruchsbeladung der beiden Einsatzmaterialien.
50 | 50 | 50 | 2,6 | 50 |
50 | 50 | 50 | 179b | 50 |
730 | 770 | 575 | 180" | — |
— | — | — | 1,5 | 1230 |
100 | 100 | 100 | 1,5 | 100 |
330 | 600 | 120 | 1,7 | 620 |
26,7 | 26,7 | 26,7 | 1,6 | 26,7 |
154,4 | 154,4 | 154,4 | 15" | 81,3 |
559,5 | 560 | 556,9 | <280b | 296 |
0,650 | 0,650 | 0,646 | >2,4 | 0,650 |
100 | 100 | 100 | 100 | |
7,4 | 7,4 | 7,4 | 7,4 | |
Raumtemperatur = 24° C | ||||
2,9 | 3,0 | 7.4 | ||
250» | 122b | 167C | ||
234» | 132b | 180C | ||
1,9 | 1,4 | 4,3 | ||
1,8 | 1,5 | 4,5 | ||
2,7 | 4,0 | 4,1 | ||
2,3 | 3,4 | 4,0 | ||
120" | 180b | sofort | ||
345a | 250b | 197C | ||
3,4 | 44 | 6,7 |
Auch bei anderen Systemen, bei denen mehrere Einsatzmaterialien ebenso wie die Einsatzmaterialien
bei der im vorstehenden Beispiel beschriebenen Alkylierung verarbeitet werden, werden ähnliche
Vorteile in bezug auf wirksamere Ausnutzung der Adsorptionsmittelbetten erzielt. Dies wird durch den
folgenden Versuch veranschaulicht: Ein saures Erdgasbenzin, das im wesentlichen aus gesättigten C4—Cq-Kohlenwasserstoffen,
hauptsächlich aus C5- und Cö-Kohlenwasserstoffen und etwa 600 ppm Schwefelverbindungen
(gerechnet als Schwefel), hauptsächlich Mercaptanen, Disulfiden und Thioäthern besteht, wird
in der Flüssigphase einem aus einem Molekularsieb bestehenden Adsorptionsmittelbett zugeführt. Die bis
zum Durchbruch der Verunreinigungen (etwa 10 ppm, gerechnet als Schwefel, hauptsächlich niedere Alkylmercaptane)
aus dem Bett abgezogenen gereinigten Kohlenwasserstoffe werden in der gleichen Richtung
durch das Bett geleitet. Die niederen Paraffine desorbieren und entfernen die höhermolekularen
Paraffine aus dem aus Erdgasbenzin bestehenden ersten Einsatzmaterial und werden selbst ebenfalls in gereinigter
Form vom Austrittsende des Betts abgezogen, bis erneut Schwefelverbindungen auftreten. Das Bett wird
abgelassen, und die verunreinigenden Schwefelverbindungen werden unter Verwendung von heißem Spülgas,
z. B. Wasserstoff, Methan, Stickstoff und deren Gemische, z. B. Erdgas, desorbiert.
In der gleichen Weise wird ein in einer Raffinerie anfallendes Heizgasgemisch, das aus den normalerweise
nicht verwertbaren gasförmigen Kohlenwasserstoffen mit einem mittleren Molekulargewicht oberhalb des
Molekulargewichts von Methan aus verschiedenen Teilanlagen der Raffinerie stammt und H2S und
Mercaptane in hoher Konzentration und unterschiedliche Mengen an ungesättigten Verbindungen wie
Äthylen und Actylen enthält, in der Gasphase als erstes Einsatzmaterial verwendet. Als zweites Einsatzmaterial,
das zur Desorption von nicht verunreinigenden Bestandteilen des ersten Einsatzmaterials aus dem Bett
dient und gleichzeitig zu reinigen ist, wird ein Erdgas verwendet, das im wesentlichen aus CH4 besteht und
H2S als Verunreinigung in einer Menge von etwa
500 ppm enthält. Das Erdgas desorbiert die ungesättigten Verunreinigungen aus dem Bett und wird selbst von
verunreinigenden Schwefelverbindungen so gereinigt, daß es den Pipeline-Spezifikationen entspricht, d. h.
nicht mehr als etwa 4 bis 5 ppm H2S, gerechnet als Schwefel, enthält.
Weiter kann CO2 aus einem in der Gasphase vorliegenden Äthylen, das etwa 40 ppm CO2 als
Verunreinigung enthält, und einem süßen Erdgas, das etwa 1,5Gew.-°/o CO2 enthält, entfernt werden. Wenn,
wie es bei jedem dieser Ströme der Fall ist, eine Verflüssigung des Äthylens und Erdgases erfolgen soll,
verursacht die Anwesenheit von CO2 selbst in verhältnismäßig geringen Mengen ernste Probleme, da es zu
einem Feststoff wird, der die Leitungen verstopft. Da CO2 an zeolithischen Molekularsieben adsorbiert wird
und ferner nur sehr geringe CO2-Konzentrationen in
diesen Gasen zulässig sind, ist dieses Verfahren besonders vorteilhaft. Bei Verwendung des Äthylens als
erstes gereinigtes Einsatzmaterial entfernt das Erdgas das Äthylen aus dem Bett nach der ersten Adsorptionsstufe und vermeidet ein ernstes Problem, das durch
übermäßige Koksablagerung auf dem Bett eintreten könnte. Das Erdgas wird gleichzeitig entsprechend den
Pipeline-Spezifikationen gereinigt und das Bett hat eine größere Kapazität für CO2.
Hierzu I Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur adsorptiven Reinigung von Kohlenwasserstoffen, bei dem in einer ersten Adsorptionsstufe ein erstes unreines gasförmiges oder flüssiges Einsatzmaterial, das eine stark adsorbierbare Verunreinigung enthält, in ein ein zeolithisches Molekularsieb enthaltendes Adsorptionsmittelbett eingeführt und hierdurch die Verunreinigung adsorbiert wird und ohne zwischengeschaltete Desorption der Verunreinigung aus dem Adsorptionsmittelbett in einer zweiten Adsorptionsstufe ein zweites unreines gasförmiges oder flüssiges Einsatzmaterial, das die stark adsorbierbare Verunreinigung aufweist, in das Adsorptionsmittelbett geleitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß in der ersten Adsorptionsstufe ein Einsatzmaterial verwendet wird, das eine weniger stark als die Verunreinigung adsorbierbare Hauptkomponente (A) enthält, und in der zweiten Adsorptionsstufe ein Einsatzmaterial verwendet wird, das eine Hauptkomponente (B) enthält, die weniger stark als die Hauptkomponente f/ψ adsorbiert wird, wobei das Einsatzmaterial in der zweiten Adsorptionsstufe in der gleichen Richtung wie das Einsatzmaterial der ersten Adsorptionsstufe in das Adsorptionsmittelbett geleitet wird und gleichzeitig der vorher adsorbierte Teil der Komponente (A) desorbiert wird, während anschließend wenigstens ein Teil der insgesamt aus den beiden j< > Gas- oder Flüssigkeitsströmen adsorbierten Verunreinigung desorbiert wird.Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur adsorptiven Reinigung von Kohlenwasserstoffen, bei dem in einer ersten Adsorptionsstufe ein erstes unreines gasförmiges oder flüssiges Einsatzmaterial, das eine stark adsorbierbare Verunreinigung enthält, in ein ein zeolithisches Molekularsieb enthaltendes Adsorptionsmittelbett eingeführt und hierdurch die Verunreinigung adsorbiert 4> wird und ohne zwischengeschaltete Desorption der Verunreinigung aus dem Adsorptionsmittelbett in einer zweiten Adsorptionsstufe ein zweites unreines gasförmiges oder flüssiges Einsatzmaterial, das die stark adsorbierbare Verunreinigung aufweist, in das Adsorp- ίο tionsmittelbett geleitet wird.Ein derartiges Verfahren ist aus der GB-PS 8 96 440 bekannt, gemäß der eine Regenerierung eines Adsorptionsmittelbettes vorgenommen wird, wobei zwei Kohlenwasserstoffmischungen verwendet werden, die aufeinanderfolgend durch das Adsorptionsmittelbett geführt werden, wobei eine Kohlenwasserstoffmischung organische Stickstoffverbindungen enthält, die verschieden von organischen Stickstoffverbindungen sind, die in der zweiten Kohlenwasserstoffmischung als verunreini- bo gende Komponente enthalten sind. Hierbei wird ein nicht sorbierbares Spülgas verwendet, während die eine Art der organischen Stickstoffverbindungen jeweils die andere Art aus dem Adsorptionsmittelbett herausspült, so daß praktisch nur ein Austausch der organischen Stickstoffverbindungen stattfindet, die anschließend von den entsprechenden Kohlenwasserstoffprodukten abgetrennt werden müssen. Eine zusätzliche Beladung des Adsorptionsmittelbettes mit den Verunreinigungen gelingt hierbei nichtBei der selektiven Adsorption von Verunreinigungen von Wasserstoff und Kohlenwasserstoffen konkurrieren Moleküle des zu reinigenden Kohlenwasserstoffs mit den Molekülen der Verunreinigungen um die Sorptionsstellen auf dem Adsorptionsmittelbett in Form eines zeolithischen Molekularsiebs, wenn dessen Porendurchmesser genügend groß ist, so daß die Moleküle der Verunreinigungen innerhalb des gesamten Adsorptionsmittelbettes dispergiert werden, und beginnen mit dem Kohlenwasserstoff auszutreten, bevor das Aufnahmevermögen des Bettes für die Verunreinigungen voll ausgenutzt ist Je stärker die Kohlenwasserstoffmoleküle im Vergleich zu den Molekülen der Verunreinigungen adsorbiert werden, um so schlechter ist die Ausnutzung des Adsorptionsmittelbettes. Olefine oder Kohlenwasserstoffe, die wesentliche Olefinmengen enthalten, sind besonders schwierig zu reinigen, weil die Olefine verhältnismäßig stark adsorbiert werden und hierdurch eine lange Massenübergangszone für die Verunreinigung bilden und weil ferner die Olefine zur Polymerisation neigen und Koksablagerungen auf dem Molekularsieb bilden. Dies gilt insbesondere bei Verwendung von heißen Spülgasen bei der Desorption. Die Koksablagerungen verstopfen die Poren des Molekularsiebe und unterdrücken weitgehend seine Adsorptionsfähigkeit. Eine oxydative Regenerierung zur Entfernung der Koksablagerung ist sowohl kostspielig als auch zeitraubend und kann die Kristallinität des Molekularsiebs zerstören, falls sie nicht sehr vorsichtig und sorgfältig durchgeführt wird.Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, das eine wirksamere Beladung des Adsorptionsmittelbettes mit den Verunreinigungen ermöglicht.Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in der ersten Adsorptionsstufe ein Einsatzmaterial verwendet wird, das eine weniger stark als die Verunreinigung adsorbierbare Hauptkomponente (A) enthält, und in der zweiten Adsorptionsstufe ein Einsaizmaterial verwendet wird, cias eine Hauptkomponente (B) enthält, die weniger stark als die Hauptkomponente (A) adsorbiert wird, wobei das Einsatzmaterial in der zweiten Adsorptionsstufe in der gleichen Richtung wie das Einsatzmaterial der ersten Adsorptionsstufe in das Adsorptionsmittelbett geleitet wird und gleichzeitig der vorher adsorbierte Teil der Komponente (A) desorbiert wird, während anschließend wenigstens ein Teil der insgesamt aus den beiden Gas- und Flüssigkeitsströmen adsorbierten Verunreinigung desorbiert wird.Dieses Verfahren ermöglicht äußerst wirksam die Entschwefelung von Olefinen und Paraffinen, die alkyliert werden sollen, die Entfernung von CO2 aus Äthylen-Propylen-Gemischen und aus Äthan-Propan-Gemischen oder Erdgasfraktionen, die Entfernung von verunreinigenden Schwefelverbindungen aus Schwerbenzin oder Erdgaskondensatfraktionen und verflüssigten gasförmigen Fraktionen des Erdöls sowie die Trocknung von Spaltgasen und Erdgas. Bei der Reinigung von Olefinen, ist eine weniger häufiger oxydative Regenerierung des Adsorptionsmittels notwendig.Zu den meisten vorhandenen Verunreinigungen gehören Schwefelverbindungen, wie H2S, SO2, COS, Thiophen, Thiophenol, Mercaptane, insbesondere die niederen Alkylmercaptane mit 1 bis 5 C-Atomen, sowie Sulfide und Disulfide. H2O und CO: sind ebenfalls sehr
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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