DE2143095A1 - Verfahren zur Herstellung von 1 Chlor 3 methyl 2 buten - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von 1 Chlor 3 methyl 2 butenInfo
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Description
RAK 6003/97
F. Hol&nann-La Roche & Co. Aktiengesellschaft, Basel/Schweiz
Die vorliegende Erfindung "betrifft ein verbessertes Verfahren
zur Herstellung von l-Chlor^-methyl-^-buten durch
Anlagerung von HCl an Isopren und Umlagerung von erhaltenem
3-Chlor-3-methyl-l-but en.
l-Chlor-3-methyl-2-buten ist ein wertvolles Ausgangsmaterial
zur Herstellung von 6-Methyl-5-hepten-2-on, in welches
es durch Kondensation mit Aceton auf bekannte Art übergeführt werden kann. Das genannte Methylheptenon ist seinerseits ein
wertvolles Zwischenprodukt zur Herstellung z.B. von Vitaminen und Riechstoffen.
Es ist bekannt, l-Chlor-3-methyl-2-buten durch HCl-Anlagerung
an Isopren herzustellen (vgl. z.B. britische Patentschrift Nr. 851 658). Bei diesem vorbekannten Verfahren wird
die HCl-Anlagerung mit wässriger, konzentrierter Salzsäure
durchgeführt. Es wird dabei ein Ueberschuss an Salzsäure
ur/i.7.71 209815/1769 BAD
~2~ 2H3095
benötigt, was zur Bildung von Dichlorbutan und damit zu Ausbeuteverlusten
führt. "■■·■' .
Es wurde nun ein mit besseren Ausbeuten verlaufendes Verfahren zur Herstellung von l-Chlor-3-methyl-2-buten aus
Isopren und HCl gefunden. Dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass man zur HCl-Anlagerung gasförmigen Chlorwasserstoff
und zur Umlagerung Kupfer oder Kupfer-I-chlorid als .
Katalysator verwendet und sowohl Anlagerung wie Umlagerung
unter praktisch wasserfreien Bedingungen durchführt.
Bei der Einwirkung von HCl auf Isopren erfolgt zuerst Addition in 1,2-Stellung unter Bildung des tertiären Chlorids
3-Chlor-3-methyl-l-buten, worauf eine teilweise Umlagerung des
tertiären Chlorids in das primäre Chlorid l-Chlor-3-methyl-2-buten
stattfindet und sich ein Gleichgewicht im Sinne der nachfolgenden Gleichung einstellt:
+ HCl
Bei Verwendung gasförmigen Chlorwasserstoffs unter praktisch wasserfreien Bedingungen kann das Mengenverhältnis von .tertiärem
zu primärem Chlorid in diesem Gleichgewicht z.B. 70 : 30
bis 40 : 60 betragen, je nachdem ob die Anlagerungsreaktion (Zugabe des HCl zum Isopren) in Abwesenheit oder bereits in
Gegenwart von Cu bzw. Cu-I-Cl vorgenommen wird. - - .
2 0 9 8 15/1769
~5~ 2U3095
Zweckmässig verwendet man den gasförmigen Chlorwasserstoff
in etwa äquimolarer Menge. Es lässt sich dadurch die Bildung von
Dichlorbutan vermeiden.
Die Anlagerung des gasförmigen Chlorwasserstoffs an das
Isopren erfolgt vorteilhaft "bei Temperaturen unterhalb 0 C,
zweckmässig im Bereiche von etwa -10 "bis -30 C, am "besten bei
etwa -200C wegen der Löslichkeit des Chlorwasserstoffs in Isopren.
Bei höheren Temperaturen, d.h. bei Temperaturen über 0 C verläuft (
die Anlagerung zwar schneller, jedoch unter Verlusten, die durch entweichenden und Isopren mit sich schleppenden Chlorwasserstoff
sowie durch Bildung von Dichlorbutan verursacht werden.
Zwecks Einhaltung von praktisch wasserfreien Bedingungen wird der gasförmige Chlorwasserstoff vor der Einleitung in das
Isopren zweckmässig mittels konz. Schwefelsäure getrocknet. Die Anwesenheit von Wasser kann zur Hydrolyse des gebildeten
tertiären Chlorids unter Bildung von 3-Methyl-l-buten-3.-ol führen.
_ ■
Die Reaktionszeit beträgt bei Temperaturen von ungefähr -2O0C etwa 2 Stunden. Nach dieser Zeit liegen noch rund 5% f
nicht umgesetztes Isopren vor. Die Reaktion lässt sich durch weiteres Rühren der Reaktionsmischung während etwa 2 Stunden bei
0 C vervollständigen.
Die an die Anlagerung sich anschliessende Umlagerungsreaktion
wird zweckmässig bei Temperaturen im Bereich von etwa -10.C bis +1O0C, vorzugsweise bei etwa 0 C durchgeführt. Bei
tieferen Temperaturen ist das Isomereilverhältnis im Umlagerungsprodukt
ungünstig, ebenfalls bei höheren Temperaturen, z.B. bei +200C, wo be:
troten kann.
troten kann.
+20 C, wo bereits wieder teilweise Zersetzung zum Isopren ein-
BAD ORIGINAL
2093 1 5/ 17B9
Die Menge an Umlagerungskatalysator beträgt für Kupferpulver zweckmässig etwa 0,4 - 1 Gew.?S, insbesondere
etwa 0,7 G-ew.?S (bezogen auf Isopren). Mit weniger Cu-Pulver
ist die Umlagerung langsamer und das Isomerenverhältnis ungünstiger.
Während der Reaktion wird das Cu-Iulver weitgehend
verändert und wahrscheinlich in Cu-I-Cl übergeführt.
Es versteht sich von selbst, dass sich die angegebenen Katalysatormengen bei Verwendung von Cu-I-Cl an Stelle von Cu-Pulver
im Verhältnis von etwa 2:3 erhöhen.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, den Umlagerungskatalysator (Cu bzw. Cu-I-Cl) schon zu Beginn der Anlagerungsreaktion, d.h. vor der Einleitung des gasförmigen' Chlorwasserstoffs
zuzufügen. Yird dann bei ca. -20 C innerhalb von 2 Stunden ein Mol gasförmiger Chlorwasserstoff in das Isopren
eingeleitet, beträgt das Verhältnis tertiäres:primäres Chlorid
rund 40:60 und nach der bei 0 C während etwa 2 Stunden erfolgenden Umlagerung etwa 12:88.
Zur Aufarbeitung wird das Umlagerungsprodukt zweckmässig
vom Umlagerungskatalysator vollständig befreit, da sich sonst
bei der Destillation laufend das G-leichgewicht 12:88 einstellen
würde.
Die Destillation geschieht am besten bei möglichst tiefer Temperatur, z.B. bei 45 C Badtemperatur und 20 Torr. Nach Abtrennung
des tiefersiedenden tertiären Chlorids kann das primäre Chlorid sehr rasch destilliert werden. Das als Vorlauf abgetrennte
tertiäre Chlorid kann dem nächsten Ansatz nach beendigter HCl-Einleitung zugefügt werden.
2098 15/1 769
In einen mit Rührer, Thermometer, Trockeneiskühler "und
Gaseinleitungsrohr versehenen 4-Halskolben gibt man 136 g (2MoI)
Isopren und 1 g Cu-Pulver (statt 1 g Cu-Pulver können 1,5 g Cu-I-Gl
verwendet werden). Der Korbeninhalt wird mittels eines
Kältebades auf -200C Innentemperatur gekühlt. Hierauf leitet
man unter Rühren innerhalb von 2 Stunden bei -200C total 74 g
(2,03 Mol) gasförmigen, über konz. HpSO. getrockneten Chlorwasserstoff
ein. Zum erhaltenen Gemisch (zu ca. 60$ aus 1-Chlor-
-3-methyl-2-buten bestehend) fügt man 53 g rohes ^-Chlor-^-methyl-
-1-buten (nicht umgelagertes Produkt aus einem vorangegangenen
Ansatz) zu und rührt das Ganze 2 Stunden bei O0C zwecks Umlagerung
von tertiärem in primäres Chlorid. Durch Destillation (Badtemperatur 4o-5O°/l5 Torr) wird das Umlagerungsprodukt
zunächst vom Cu-Pulver bzw. Cu-I-Cl abgetrennt; es wird anschliessend fraktioniert destilliert. Man erhält
49 g eines zwischen 38 und 74°C / 250 Torr übergehenden Vorlaufes (hauptsächlich aus tertiärem Chlorid bestehend) und als Hauptlauf
200,4 g l-Chlor-3-methyl-2-buten, entsprechend einer Ausbeute von 95,8$ bezogen auf 136 g Isopren. Nach Abtrennen des
Vorlaufs kann der Hauptlauf relativ rasch destilliert werden. Das Vakuum kann dabei bei praktisch gleicher Badtemperatur (100 C)
von etwa 250 Torr auf WasserStrahlvakuum erhöht werden. Der
Destillationsbereich des Hauptlaufs liegt unter diesen Bedingungen zwischen 74-5O0C. Der abgetrennte Vorlauf wird zu einem
nachfolgenden Ansatz, wie oben angegeben, d.h. nach der HCl-Einleitung,
gegeben.
Claims (4)
- PatentansprücheOi.Verfahren zur Herste.llung von l-Ghlor-3—methyl-2~buten durch Anlagerung von HCl an Isopren und Umlagerung von erhaltenem 3-Chlor-3-inethyl~l-buten, dadurch gekmmzeichnet, dass man zur HCl-Anlagerung gasförmigen Chlorwasserstoff und zur Umlagerung Kupfer oder Kupfer-I-chlorid als Katalysator verwendet und sowohl Anlagerung wie Umlagerung unter praktisch wasserfrei" en Bedingungen durchführt,
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die AnI age rungs reaktion in Gegenwart des Uinlagerungskatalysators durchführt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man die AnIagerungsreaktion bei ungefähr -200C vornimmt.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1-3t dadurch gekennzeichnet, dass man die UmIagerungsreaktion bei einer Temperatur im Bereiche von etwa -10 bis +10°, vorzugsweise bei etwa O0C, vornimmt.0 9 H 1 -S ·; I '/Γ, 9
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