DE3431697C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von 3,5-Dichlor-α-methylstyrol durch Isopropylierung
eines m/p-Dichlorbenzolgemisches, Isomerisierung des
erhaltenen Alkylierungsgemisches, anschließende Seitenkettenbromierung
des Alkylierungsgemisches und Dehydrobromierung
des erhaltenen Bromierungsgemisches.
Aus der US-PS 35 53 274 ist ein Verfahren zur Herstellung
von 3,5-Dichlorcumol durch Umsetzung von m-Dichlorbenzol
mit Isopropylbromid in Gegenwart von Aluminiumchlorid
bekannt (vgl. z. B. Beispiel 1 der genannten US-PS).
Die Umsetzung wird danach mit reinem m-Dichlorbenzol im
Verhältnis 1 : 1 mit Isopropylbromid in Gegenwart von 20
Mol-% Aluminiumchlorid, bezogen auf das Alkylierungsmittel,
durchgeführt, wobei zunächst das 2,4-Dichlorcumol
erhalten wird. Durch Verwendung eines Trockeneiskühlers
wird der bei der Alkylierung freiwerdende Bromwasserstoff
kondensiert und kann dadurch mit dem Aluminiumchlorid
zu folgenden möglichen Komplexen reagieren:
HAlBrCl₃, HAlBr₂Cl₂, HAlBr₃Cl oder HAlBr₄.
Da nur ein solcher aus Aluminiumchlorid und Bromwasserstoff
gebildeter Komplex als ein für die Isomerisierung
des im Alkylierungsschritt gebildeten 2,4-Dichlorcumols
zu dem 3,5-Dichlorcumol wirksamer Katalysator beschrieben
und beansprucht wird, werden Alkylierung und Isomerisierung
zweckmäßigerweise unter Ausnutzung des bei der
Alkylierung frei werdenden Bromwasserstoffs als "Eintopfreaktion"
durchgeführt. Nach unseren eigenen Berechnungen
beträgt die erhaltene Ausbeute nur 62,5%, und es wird
nach wäßriger Aufarbeitung ein Isomerengemisch erhalten,
welches zu 20% aus 2,4- und zu 80% aus 3,5-Dichlorcumol
besteht. Nachteilig bei dem in der US-PS 35 53 274 beschriebenen
Verfahren sind zum einen die hohen Preise
für reines m-Dichlorbenzol sowie für das Alkylierungsmittel
Isopropylbromid und zum anderen die verhältnismäßig
niedrige Ausbeute an 2,4- und 3,5-Dichlorcumolgemisch.
Aus der US-PS 40 59 642 ist die selektive Alkylierung
von m-Dichlorbenzol aus einem m/p-Dichlorbenzolgemisch
heraus durch Einsatz hinreichend kleiner Mengen an Aluminiumchlorid
bekannt. Gemäß Beispiel 1 des genannten
Patents wird ein Dichlorbenzolgemisch, das 62,3% m-
Dichlorbenzol und 37,7% p-Dichlorbenzol enthält, im
Molverhältnis 3,5 : 1 mit Isopropylchlorid in Gegenwart
von 0,69 Mol-% Aluminiumchlorid, bezogen auf das eingesetzte
m/p-Dichlorbenzolgemisch, bei 20°C alkyliert.
Nach wäßriger Aufarbeitung wurden 221 g organische Phase
erhalten, die anschließend fraktioniert destilliert wurde.
Dabei fielen 46 g einer Fraktion an, die laut gaschromatographischer
Analyse zu 99,7% aus 2,4-Dichlorcumol
bestanden. Der Gehalt an 2,5-Dichlorcumol, der
durch Alkylierung des anteiligen p-Dichlorbenzols entsteht,
wurde mit < 1% angegeben. Diese geringe 2,5-Dichlorcumolmenge
zeigt, daß bei der Alkylierung von m-
Dichlorbenzolgemischen eine selektive Alkylierung des
m-Dichlorbenzolanteils aus dem Gemisch heraus möglich
ist, wenn die Aluminiumchloridkonzentration, wie beansprucht,
sehr gering ist und die Reaktionstemperaturen
unter 60°C liegen.
Das aus der Destillation wiedergewonnene überschüssige
nicht abreagierte m/p-Dichlorbenzolgemisch weist
eine andere Zusammensetzung auf als das in die Alkylierung
eingesetzte Gemisch. So wird ein Dichlorbenzolgemisch
im Überschuß zur Alkylierung eingesetzt, das 62,3%
an m-Dichlorbenzol und 37,7% an p-Dichlorbenzol enthält;
zurückgewonnen wird nach selektiver Alkylierung des m-
Dichlorbenzols ein Gemisch, das zu 54,7% aus m- und zu
45,3% aus p-Dichlorbenzol besteht. Die selektive Alkylierung
von m-Dichlorbenzol aus einem m/p-Dichlorbenzolgemisch
führt durch die Entfernung des m-Dichlorbenzols
als 2,4-Dichlorcumol zu einer Anreicherung des p-Dichlorbenzols.
Unter der Voraussetzung, daß zur Alkylierung
stets ein m/p-Dichlorbenzolgemisch gleichbleibender
Zusammensetzung eingesetzt werden soll, muß vor der
Rückführung des wiedergewonnenen m/p-Dichlorbenzolgemischs
in die Alkylierung und Isomerisierung dieses
zuvor entweder durch eine aufwendige Destillation oder
durch Zusatz von reinem m-Dichlorbenzol aufkonzentriert
werden. Eine Destillation oder eine Aufkonzentrierung
ist jedoch technisch aufwendig und geht zu Lasten der
Wirtschaftlichkeit des Verfahrens.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von 3,5-Dichlor-α-methylstyrol
durch Isopropylierung eines m/p-
Dichlorbenzolgemisches, Isomerisierung des erhaltenen
Alkylierungsgemisches, anschließende Seitenkettenbromierung
des Alkylierungsgemisches und Dehydrobromierung
des erhaltenen Bromierungsgemisches gefunden, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß man ein m/p-Dichlorbenzolgemisch,
das 75 bis 98 Gew.-% an m-Dichlorbenzol enthält,
mit Isopropylchlorid im Molverhältnis von 4 : 1 bis
1,1 : 1 bei einer Temperatur von -10 bis +80°C und in Gegenwart
von 0,6 bis 50 Mol-% Aluminiumchlorid, bezogen
auf eingesetztes Isopropylchlorid, umsetzt, das erhaltene
Alkylierungsgemisch bei einem Druck von 1 bis 20
bar bis zum thermodynamischen Gleichgewicht isomerisiert
und nach Abtrennung des isomerisierten Alkylierungsgemisches
das nicht umgesetzte m/p-Dichlorbenzolgemisch
in die Reaktion zurückführt.
In das erfindungsgemäße Verfahren wird ein m/p-Dichlorbenzolgemisch
eingesetzt, das 75 bis 98 Gew.-% an m-
Dichlorbenzol und 2 bis 25 Gew.-% an p-Dichlorbenzol enthält.
Bevorzugt wird in das erfindungsgemäße Verfahren
ein m/p-Dichlorbenzolgemisch eingesetzt, das 85 Gew.-%
m-Dichlorbenzol und 15 Gew.-% p-Dichlorbenzol enthält.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird das m/p-Dichlorbenzolgemisch
mit Isopropylchlorid umgesetzt. Dabei
wird das m/p-Dichlorbenzolgemisch im Überschuß, bezogen
auf das eingesetzte Isopropylchlorid eingesetzt. So beträgt
das Molverhältnis von m/p-Dichlorbenzolgemisch zu
eingesetztem Isopropylchlorid 4 : 1 bis 1,1 : 1, bevorzugt
2,5 : 1 bis 1,1 : 1.
Die Menge des einzusetzenden Aluminiumchlorids beträgt
im allgemeinen etwa 0,6 bis 50, bevorzugt 5 bis 30, besonders
bevorzugt 18 bis 25 Mol-%, bezogen auf eingesetztes
Isopropylchlorid.
Die Umsetzung wird in einem Temperaturbereich von etwa
-10°C bis +80°C, bevorzugt +10°C bis +70°C, besonders
bevorzugt +20°C bis +60°C, durchgeführt.
Das Alkylierungsgemisch wird nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren unter einem Druck von 1 bis 20 bar bis zum
thermodynamischen Gleichgewicht isomerisiert. Beispielsweise
liegt das thermodynamische Gleichgewicht bei Einsatz
eines m/p-Dichlorbenzolgemisches, das 85 Gew.-% m-
Dichlorbenzol und 15 Gew.-% Dichlorbenzol enthält, bei
ca. 10% 2,5-, ca. 20% 2,4- und ca. 70% 3,5-Dichlorcumol.
Der Druck beträgt bevorzugt 1 bis 15 bar, besonders
bevorzugt 1 bis 10 bar. Die Einstellung des thermodynamischen
Gleichgewichts kann leicht durch übliche
analytische Methoden verfolgt werden. Wie schnell sich
das thermodynamische Gleichgewicht einstellt, hängt vor
allem von der Menge des eingesetzten Aluminiumchlorids,
von der Reaktionstemperatur und von dem Druck ab.
Durch Zugabe katalytischer Mengen eines üblichen Phasentransferkatalysators,
wie Tetraethylammoniumchlorid,
oder durch Zusatz katalytischer Mengen 1,2-Propandiol
kann die Gleichgewichtseinstellung der Isomeren im Dichlorcumolgemisch
wesentlich beschleunigt oder die benötigte
Aluminiumchloridmenge drastisch gesenkt werden.
Als günstig hat sich der Einsatz von üblichen Phasentransferkatalysatoren
in Mengen von etwa 0,1 bis 10, bevorzugt
1 bis 4 Mol-%, bezogen auf das eingesetzte Isopropylchlorid,
gezeigt. Das 1,2-Propandiol kann in
Mengen von etwa 1 bis 10 Mol-%, bevorzugt 2 bis 5 Mol-%,
in das erfindungsgemäße Verfahren eingesetzt werden. Es
ist möglich, den Phasentransferkatalysator und das 1,2-
Propandiol sowohl einzeln als auch im Gemisch untereinander
in das erfindungsgemäße Verfahren einzusetzen.
Das erhaltene Reaktionsgemisch wird in üblicher Weise
zum Beispiel durch Einrühren in Eiswasser hydrolysiert.
Nach Abtrennen der organischen Phase wird destillativ
das im Überschuß eingesetzte und nicht abreagierte m/p-
Dichlorbenzolgemisch entfernt. Die Entfernung des m/p-
Dichlorbenzolgemisches erfolgt im allgemeinen durch Destillation
im Vakuum bei etwa 1 bis 30 mbar, bevorzugt
10 bis 20 mbar.
Das auf diese Weise zurückgewonnene m/p-Dichlorbenzolgemisch
weist eine vom Einsatzgemisch nur unwesentlich abweichende,
stets konstant bleibende Zusammensetzung auf
und kann so direkt in die Reaktion zurückgeführt
werden.
Es ist auf diese Weise möglich, das zurückerhaltene,
überschüssige m/p-Dichlorbenzolgemisch beliebig oft
im Kreis zu führen, ohne daß sich die Zusammensetzung
des Gemisches im Vergleich zum Einsatzgemisch wesentlich
verändert.
Das nach Abtrennung des überschüssigen m/p-Dichlorbenzolgemisches
erhaltene Dichlorcumolgemisch, das im wesentlichen
aus 2,4- und 3,5-Dichlorcumol besteht, wird
anschließend einer Seitenkettenbromierung und das erhaltene
Bromierungsgemisch einer Dehydrobromierung unterworfen.
Dabei wird selektiv das 3,5-Dichlorcumol zum
3,5-Dichlor-α-bromcumol bromiert. Die beiden anderen
Isomeren, das 2,5- und das 2,4-Dichlorcumol, bleiben im
wesentlichen unbromiert zurück. Die Bromierung kann dabei
gemäß der in der US-PS 40 87 473 beschriebenen Weise
mit einem Bromierungsansatz, wie elementarem Brom, in
Gegenwart eines Radikalbildners, wie Benzoylperoxid, bei
Temperaturen von etwa 15 bis 65°C durchgeführt werden.
Das erhaltene Bromierungsgemisch wird anschließend alkalisch,
z. B. mit Isobutylat, in üblicher Weise (vgl.
Houben-Weyl V/1b, Seite 134 ff.) dehydrobromiert,
wobei durch Destillation das 2,5- und 2,4-Dichlorcumol
von dem aus dem 3,5-Dichlor-α-bromcumol gebildeten
3,5-Dichlor-α-methylstyrol abgetrennt werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhält man das 3,5-
Dichlor-α-methylstyrol in guten Ausbeuten und in hohen
Reinheiten.
Das erfindungsgemäße Verfahren gestaltet sich durch den
Einsatz von technischen m/p-Dichlorbenzolgemischen besonders
wirtschaftlich. Dabei überrascht es besonders, daß
nach der Alkylierung und Isomerisierung des eingesetzten
m/p-Dichlorbenzolgemisches überschüssiges m/p-Dichlorbenzol
zurückgewonnen wird, das stets die Zusammensetzung
des eingesetzten Dichlorbenzolgemisches aufweist und daher
vor der Zurückführung nicht einer technisch aufwendigen
Destillation oder Aufkonzentrierung bedarf. Es war
nämlich zu erwarten, daß aus statistischen Gründen bevorzugt
das m-Dichlorbenzol im Gemisch alkyliert würde,
was zur Anreicherung des p-Dichlorbenzols im Gemisch
führen würde. Dies hätte dann zur Folge, daß eine einfache
Rückführung des Gemisches ohne Ergänzung des
m-Dichlorbenzolanteils im Gemisch nicht mehr möglich wäre.
Die nachfolgenden Beispiele sollen das erfindungsgemäße
Verfahren verdeutlichen.
In einem emaillierten 1,3-l-Rührautoklaven wurden 955,5 g
(6,5 Mol) eines Gemisches aus 85%igem m-Dichlorbenzol
und 15%igem p-Dichlorbenzol sowie 216,125 g (1,63 Mol)
AlCl₃ vorgelegt. Unter Rühren pumpte man bei Raumtemperatur
innerhalb von 5 Minuten 255,125 g (3,25 Mol)
Isopropylchlorid zu, wobei die Innentemperatur des Autoklaven
auf 35°C anstieg. Während des Zupumpens hielt man
durch Abblasen den entstandenen HCl-Druck auf 5 bar.
Nach beendetem Zupumpen wurde auf 50°C hochgeheizt
(Dauer: ca. 7 Minuten), wobei der Druck wiederum durch
Abblasen auf 5 bar gehalten wurde. Bei 50°C/5 bar HCl-Druck
ließ man 10 Stunden rühren.
Nach beendeter Reaktion ließ man den Autoklaven abkühlen,
entspannte und saugte den Inhalt zur Hydrolyse auf 2 l
Wasser. Man rührte so lange, bis der Ansatz farblos geworden
war, überführte in einen Scheidetrichter und
trennte die organische Phase von der wäßrigen ab. Man erhielt
1026 g organisches Material. Die Destillation erfolgte
anschließend in einer 40-cm-Silbermantelkolonne,
die mit 10-mm-Glasraschigringen gefüllt war, im Wasserstrahlvakuum.
Es wurden 574,4 g m/p-Dichlorbenzolgemisch
(60% vom Einsatz) mit der Zusammensetzung 85,4% m- und
14,6% p-Dichlorbenzol zurückgewonnen. In 69% Ausbeute
erhielt man 424,1 g Isomerengemisch, bestehend aus 9,7%
2,5-, 20,6% 2,4- und 69,56% 3,5-Dichlorcumol. Die folgende
Tabelle gibt einen Überblick über die Zusammensetzung
der m/p-Dichlorbenzolgemische wie sie nach Alkylierung
und Isomerisierung anfallen und mit welcher Zusammensetzung
sie nach Ergänzung mit frischem Gemisch wieder
eingesetzt werden.
848,2 g (4,5 Mol) Isomerengemisch (9,7% 2,5-, 20,6%
2,4- und 69,56% 3,5-Dichlorcumol) und 1200 ml Tetrachlorkohlenstoff
wurden in einer 4-l-Vierhalskolbenmischapparatur
vorgelegt und auf 30°C erhitzt. Unter
Bestrahlung dosiert man bei 30 bis 40°C in 5 bis 6
Stunden 508,6 g (3,18 Mol) Brom unter die Oberfläche
des Reaktionsgemisches.
Nach 5minütigem Nachrühren des farblosen Ansatzes
wurde Tetrachlorkohlenstoff im steigenden Vakuum am
Rotationsverdampfer bei zuletzt 90°C-100°C Sumpftemperatur/40 mbar
abdestilliert.
Man erhielt 1131 g Rohbromierungsgemisch.
In einer 4-l-Vierhalskolbenrührapparatur mit Innenthermometer,
Rührer, Tropftrichter und aufgesetzter 50-cm-Füllkörperkolonne
(4 × 4-mm-Raschig-Ringe) wurden unter
Feuchtigkeitsausschluß 1366 g Isobutanol zum Sieden
erhitzt und mit 904 g 30%iger Natriummethylatlösung
(271,23 g, 100%; 5,02 Mol) in ca. 30 Minuten versetzt.
Über Kopf nahm man so lange Lösungsmittel, bis
die Sumpftemperatur 139°C betrug. Innerhalb einer Stunde
wurden 1125 g Rohbromierungsgemisch zugetropft, wobei
die Sumpftemperatur auf 125°C fiel. Gleichzeitig wurden
über Kopf 454 g Isobutanol abgenommen. Man ließ 1 Stunde
bei 125°C nachrühren, kühlte auf Raumtemperatur ab, gab
800 g Wasser zu dem Ansatz und neutralisierte anschließend
die überschüssige Base mit 179 g 30%iger
Salzsäure. Die wäßrige Phase wurde abgetrennt und die
organische Phase nach Waschen mit 400 ml 20%iger
Natriumchlorid-Lösung über ein 10-cm-Vigreux-Rohr
destilliert. Die Hauptfraktion (757 g) ging bei
100°-128°C bei 20 mbar über und bestand zu 68,5%
aus dem 3,5-Dichlor-α-methylstyrol. Ausbeute:
89% der Theorie.
Aus der anschließend durchgeführten fraktionierten Feindestillation wurde das 3,5-Dichlor-α-methylstyrol in 99%iger Reinheit erhalten (Sdp.: 111°-113°C/18-20 bar).
Aus der anschließend durchgeführten fraktionierten Feindestillation wurde das 3,5-Dichlor-α-methylstyrol in 99%iger Reinheit erhalten (Sdp.: 111°-113°C/18-20 bar).
Bei einem in prinzipiell gleicher Weise durchgeführten
Ansatz wie in Beispiel 1 beschrieben, wurden in einem
1,3-l-Autoklaven 956 g (6,5 Mol) 85%iges m-Dichlorbenzol
(15% p-Dichlorbenzol) und 87 g (0,65 Mol) AlCl₃ zusammen
mit 11 g (0,065 Mol) Tetraethylammoniumchlorid
vorgelegt. Zugepumpt wurden 255 g (3,25 Mol) Isopropylchlorid.
Nach 10 Stunden Isomerisierungszeit bei 50°C
und 5 bar HCl-Druck wurden nach wäßriger Aufarbeitung
und Destillation 430,96 g Isomerengemisch erhalten, welches
zu 10,1% aus 2,5-, 22,5% aus 2,4- und 67,3% aus
3,5-Dichlorcumol bestand. Die Ausbeute betrug 70,16%.
59,3% des eingesetzten m/p-Dichlorbenzolgemischs wurden
destillativ zurückgewonnen, die Zusammensetzung war:
86,3% m- und 13,6% p-Dichlorbenzol. Die weitere Umsetzung
zum 3,5-Dichlor-α-methylstyrol erfolgte nach
Beispiel 1.
Der gleiche Ansatz wie Beispiel 2. Anstelle von Tetraethylammoniumchlorid
wurden 15 g (0,065 Mol) Triethylbenzylammoniumchlorid
eingesetzt. In 67,7% Ausbeute
wurden 415,77 g Isomerengemisch erhalten, bestehend
aus 10,0% 2,5-, 22,7% 2,4- und 67,3% 3,5-Dichlorcumol.
59,3% der Einsatzmenge an m/p-Dichlorbenzol wurden
destillativ zurückgewonnen (566,34 g) und bestanden
laut GC-Analyse zu 86,3% aus m- und 13,7% aus p-Dichlorbenzol.
Die weitere Umsetzung zum 3,5-Dichlor-α-
methylstyrol erfolgte nach Beispiel 1.
Der gleiche Ansatz wie in Beispiel 2. Anstelle von Tetraethylammoniumchlorid
wurden 21,0 g (0,065 Mol) Tetrabutylammoniumbromid
eingesetzt. In 75,8% Ausbeute wurden
465,98 g Isomerengemisch erhalten, bestehend aus
9,7% 2,5-, 20,7% 2,4- und 69,5% 3,5-Dichlorcumol.
55,4% der Einsatzmenge m/p-Dichlorbenzolgemisch wurden
destillativ zurückgewonnen (529,11 g) und bestanden laut
GC-Analyse zu 85,65% aus m- und 14,35% aus p-Dichlorbenzol.
Die weitere Umsetzung zum 3,5-Dichlor-α-methylstyrol
erfolgte nach Beispiel 1.
In einem 2-l-Autoklaven wurden 1470 g (10,0 Mol) 85%iges
m-Dichlorbenzol (15% p-Dichlorbenzol) und 133 g (1,0 Mol)
AlCl₃ vorgelegt. Unter Rühren pumpte man bei Raumtemperatur
innerhalb von 35 Minuten 413 g (5,0 Mol) Isopropylchlorid
zu und hielt durch kontinuierliches Abblasen den
entstandenen HCl-Druck auf 5 bar. Den letzten zuzupumpenden
150 ml Isopropylchlorid wurden 15,2 g (0,2 Mol) 1,2-
Propandiol zugesetzt und zusammen mit dem Isopropylchlorid
eingepumpt. Nach beendetem Zupumpen wurde der Autoklav
auf 50°C hochgeheizt, wobei der Druck wiederum durch
Abblasen konstant auf 5 bar gehalten wurde. Bei 50°C/5 bar
HCl-Druck ließ man 10 Stunden rühren. Nach beendeter Reaktion
wurde der Autoklav abgekühlt, entspannt und der
Inhalt zur Hydrolyse auf 2 l Eiswasser gesaugt. Man rührte
so lange, bis der Ansatz farblos geworden war und
trennte dann die organische Phase von der wäßrigen im
Scheidetrichter ab. Die anschließende Destillation an
einer 40-cm-Silbermantelkolonne, die mit 4-mm-Glasraschigringen
gefüllt war, lieferte ein bei 102-103°C/
18 bar übergehendes Dichlorcumolgemisch, welches zu 10,8%
aus 2,5-, zu 21,6% aus 2,4- und zu 67,5% aus 3,5-Dichlorcumol
bestand. Die Ausbeute betrug 84,6% d. Th.
53,25% des eingesetzten m/p-Dichlorbenzolgemisches
wurden zurückgewonnen (782,8 g) mit einer Zusammensetzung
von 84,86% m- und 15,14% p-Dichlorbenzol. Die
weitere Umsetzung zum 3,5-Dichlor-α-methylstyrol erfolgte
nach Beispiel 1.
Claims (4)
1. Verfahren zur Herstellung von 3,5-Dichlor-α-methylstyrol
durch Isopropylierung eines m/p-Dichlorbenzolgemisches,
Isomerisierung des erhaltenen Alkylierungsgemisches,
anschließende Seitenkettenbromierung
des Alkylierungsgemisches und Dehydrobromierung
des erhaltenen Bromierungsgemisches, dadurch
gekennzeichnet, daß man ein m/p-Dichlorbenzolgemisch,
das 75 bis 98 Gew.-% an m-Dichlorbenzol
enthält, mit Isopropylchlorid im Molverhältnis
von 4 : 1 bis 1,1 : 1 bei einer Temperatur von -10
bis +80°C und in Gegenwart von 0,6 bis 50 Mol-%
Aluminiumchlorid, bezogen auf eingesetztes Isopropylchlorid,
umsetzt, das erhaltene Alkylierungsgemisch
bei einem Druck von 1 bis 20 bar bis zum
thermodynamischen Gleichgewicht isomerisiert und
nach Abtrennung des isomerisierten Alkylierungsgemisches
das nicht umgesetzte m/p-Dichlorbenzolgemisch
in die Reaktion zurückführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Molverhältnis von m/p-Dichlorbenzolgemisch
zu eingesetztem Isopropylchlorid 2,5 : 1 bis 1,1 : 1
beträgt.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Menge des einzusetzenden Aluminiumchlorids
5 bis 30 Mol-%, bezogen auf eingesetztes
Isopropylchlorid, beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß man das erhaltene Alkylierungsgemisch
in Gegenwart katalytischer Mengen eines üblichen
Phasentransferkatalysators oder von 1,2-Propandiol
isomerisiert.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843431697 DE3431697A1 (de) | 1984-08-29 | 1984-08-29 | Verfahren zur herstellung von 3,5-dichlor-(alpha)-methylstyrol |
US06/940,691 US4760209A (en) | 1984-08-29 | 1986-12-11 | Process for preparing 3,5-dichloro-α-methylstyrene |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19843431697 DE3431697A1 (de) | 1984-08-29 | 1984-08-29 | Verfahren zur herstellung von 3,5-dichlor-(alpha)-methylstyrol |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE3431697A1 DE3431697A1 (de) | 1986-03-06 |
DE3431697C2 true DE3431697C2 (de) | 1988-06-30 |
Family
ID=6244164
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19843431697 Granted DE3431697A1 (de) | 1984-08-29 | 1984-08-29 | Verfahren zur herstellung von 3,5-dichlor-(alpha)-methylstyrol |
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US (1) | US4760209A (de) |
DE (1) | DE3431697A1 (de) |
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---|---|---|---|---|
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US5030777A (en) * | 1989-10-31 | 1991-07-09 | Standard Chlorine Of Delaware, Inc. | Synthesis of 3,5-dichloroalkylbenzene and recovery of 1,3-dichlorobenzene |
Family Cites Families (8)
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