DE2143085B2 - Werkzeug zum elektrochemischen Herstellen mehrerer aus einer Hauptbohrung abzweigender Querbohrungen - Google Patents
Werkzeug zum elektrochemischen Herstellen mehrerer aus einer Hauptbohrung abzweigender QuerbohrungenInfo
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- B23H9/14—Making holes
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Description
Die Erfindung betrifft ein Werkzeug zum elektrochemischen Herstellen mehrerer aus einer Hauptbohrung
eines metallenen Werkstücks abzweigender Querbohrungen, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Das Problem, derartige Querbohrungen herstellen zu müssen, tritt beispielsweise bei der Herstellung innengekühlter
Gasturbinenschauseln au,, wenn zwei in
Schaufellängsrichtung durch Jie Schaufel hindurchverlaufende Kühlkanäle durch eine A;. ahl entlang der
Schaufellänge verteilter Querbohrungen miteinander zu verbinden sind.
Aus der GB-PS 10 23 256 ist es bereits bekannt, ein Werkzeug der eingangs genannten Art als mit einem
Isolationsüberzug versehenes Metallrohr mit einer Reihe seitlicher Austrittsöffnungen auszubilden, wobei
das Metallrohr selbst die Elektrode bildet und der Isolationsüberzug zur Isolierung des Rohres gegen die
Wand der Hauptbohrung dient, in welche das Werkzeug einzuführen ist.
Da bei dem bekannten Werkzeug die Elektrode durch das Rohr selbst gebildet ist, erstreckt sich die Elektrode
bis unmittelbar an die Austrittsöffnungen und bildet jeweils einen Teil der Innenwände dieser Austrittsöffnungen.
Der elektrische Weg zwischen der Elektrode und der Ausmündung jeder Austrittsöffnung ist also
sehr kurz. Bei der Herstellung der Querbohrungen wird der elektrische Weg von der Elektrode zum Querbohrungsgrund,
an welchem Material abzutragen ist, immer größer, was wegen des am Beginn der Querbohrungsherstellung
sehr kurzen elektrischen Weges zu einer sehr großen relativen Weglängenänderung während des
Bohrvorgangs führt. Diese große relative Weglängenänderung wirkt sich im Betrieb durch einen stark
ungleichförmigen Ablauf des Materialabtrags aus, der am Beginn des Bohrvorgangs, also bei kurzem
elektrischem Weg, sehr rasch abläuft und am Ende, also bei langem elektrischem Weg, dagegen sehr langsam
vonstatten geht.
Ferner ist aus der GB-PS 8 81 167 zur Herstellung
einer einzigen Querbohrung ein Werkzeug bekannt, das ein aus einem Isolator bestehendes Rohr mit einer
mittigen, drahtförmigen, frei innerhalb des Rohres nach unten ragenden Elektrode und einer einzigen seitlichen
Austrittsöffnung aufweist Die Elektrode erstreckt sich bis etwas unterhalb der Austrittsöffnung.
Bei dieser letzteren bekannten Anordnung wäre es zur Beherrschung des Problems der großen relativen
Änderung der elektrischen Weglänge während der Materialabtragung auf verhältnismäßig einfache Weise
möglich, durch Verkürzung der Elektrode bis oberhalb der Austrittsöffnung die elektrische Anfangsweglänge
ίο zweckmäßig zu verlängern.
Das bei einem Werkzeug der in Rede stehenden Art gegebene Problem liegt jedoch darin, daß eine große
Anzahl von mit gegenseitigen Abständen längs des Rohres angeordneten Austrittsöffnungen vorhanden ist,
is wobei natürlich dafür Sorge getragen werden muß, daß
die elektrischen Bedingungen bei sämtlichen Austrittsöffnungen gleich sind, d.h. daß auch bei allen
Austrittsöffnungen die elektrische Anfangsweglänge genau gleich ist
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter Berücksichtigung der eben erwähnten Gesichtspunkte
ein Werkzeug der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß eine Verringerung des Ausmaßes der
relativen Änderung der elektrischen Weglänge während des Bohrvorganges und dadurch eine bessere
Gleichmäßigkeit der Materialabtragung im Verlauf des Bohrvorgangs erreich*· werden kann.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebene
jo Anordnung gelöst
Infolge des bei der erfindungsgemäßen Anordnung relativ großen Abstands der Elektrode von den
Austrittsöffnungen erhält man eine verhältnismäßig große elektrische Anfangsweglänge, weshalb sich die
mit zunehmender Querbohrungstiefe ergebende Weglängenänderung weniger stark auswirkt. Aufgrund der
größeren elektrischen Anfangsweglänge muß zwar mit entsprechend höherer elektrischer Spannung gearbeitet
werden, was aber keine Schwierigkeiten bereitet.
Außerdem bringt die erfindungsgemäße Lösung gegenüber einer Anordnung mit mittig im Rohr verlaufendem
Elektrodendraht der aus der GB-PS 8 81 167 bekannten Art den Vorteil, daß wegen der festen Halterung des
Elektrodendrahtes an der Innenwand des Rohres
■t'i Flatter- bzw. Schwingungserscheinungen des Elektrodendrahtes
unterbunden werden, die sonst unter dem Einfluß des schnell strömenden Elektrolyten entstehen
und das Ausströmen der einzelnen Elektrolytstrahlen aus den Austrittsöifnungen in erheblichem Maße
in ungünstig beeinflussen würden. Derartige Flatter- bzw.
Schwingungsbewegungen des Elektrodendrahtes hätten nämlich nicht nur durch wechelndes teilweises Verstopfen
und Freigeben der Austrittsöffnungen bedingte Schwankungen der austretenden Elektrolytstrahlen
γ, hinsichtlich Stärke und Strömungsgeschwindigkeit zur
Folge, sondern würden auch die Austrittsrichtung der Elektrolytstrahlen und damit Qualität und Genauigkeit
der Querbohrungen beeinflussen.
Eine noch weitere Verbesserung der Verhältnisse
wi bringt der Gegenstand des Anspruchs 2, wobei ebenfalls
dem Erfordernis gleicher elektrischer Bedingungen für alle Austrittsöffnungen Rechnung getragen ist.
Zwei Ausführungsbeispielc der Erfindung werden nachstehend mit Bezug auf die anliegenden Zeichnun-
« gen näher beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Vorrichtung
zur Herstellung von Querbohrungen mit einem Werkzeug nach der Erfindung,
Fig.2 im Axialschnitt das in eine Hauptbohrung einer Gasturbinenschaufel eingeführte Werkzeug,
Fig,3 einen Querschnitt längs der Linie Will in
F i g. 2, und
Fig.4 in einer Darstellung ähnlich Fig.2 eine s
weiten; Ausführungsform des Werkzeugs.
Fig. 1 zeigt eine Verrichtung zur Herstellung einer
Reihe von Querbohrungen zwischen zwei in Schaufellängsri'chtung verlaufenden Hauptbohrungen 2 und 4
einer Gasturbinenschaufel 6 durch elektrolytisches ι υ Bohren mittels eines Werkzeugs 8.
Die Vorrichtung weist einen Rahmen 24, weiter einen mittels Stellvorrichtungen 28 und 30 relativ zum
Rahmen in zwei zueinander senkrechten Richtungen verschiebbaren Schlitten 26, einen auf dem Schlitten
angeordneten und mittels Stellvorrichtungen 32 und 34 höhenverstellbaren und um eine Achse A-A drehbaren
Tisch 22 mit einer Spannvorrichtung 20 zur Halterung der Schaufel 6 und einen das Werkzeug 8 haltenden
Werkzeugkopf 36 auf, der am oberen Teil des Rahmens 24 befestigt ist
Dem Werkzeug 8 wird mittels einer Pumpe 18 übei
eine Leistung 40 ein flüssiger Elektrolyt zugeführt. Eine in dem rohrförmigen Werkzeug 8 befindliche Elextrode
ist über eine in F i g. 1 nicht gezeigte Verbindung und eine gegenüber dem Werkzeugkopf 36 isolierte
Klemme mit dem negativen Pol 46 einer Gleichstromquelle 42 verbunden, deren positiver Pol 44 an den Tisch
22 angeschlossen ist
F i g. 2 zeigt das Werkzeug 8 mehr im einzelnen. Es besteht aus einem kreisrunden Quarzrohr, das an seinem
unteren vorderen Ende durch einen Deckel 10 verschlossen ist und entlang seiner Länge eine Reihe
seitlicher Austrittsöffnungen 14 aufweist. Innerhalb des Rohres verläuft eine als runder Metalldraht ausgebilde- j>
te Elektrode 12, die gegenüber den Austrittsöffnungen 14 an der Rohrinnenwand verlaufend angeordnet und
an den beiden Rohrenden mittels eines Kunstharzklebers befestigt ist Im Betrieb werden mit Hilfe der aus
den AustrittsöPnungen 14 austretenden Elektrolytstrah- -in
len die dargestellten Querbohrungen 16 zwischen den beiden Hauptbohrungen 4 und 2 hergestellt, wobei
Größe und Form dieser Querbohrungen in gewisser Weise von der elektrischen Spannung und dem Druck
des Elektrolyten abhängt. Die Querbohrungen haben ;, eine glockenartige Form, was im Hinblick auf das
spätere Strömungsverhalten der Kühlluft der Schaufel beim Übertritt aus der Hauptbohrung 2 in die
Hauptbohrung 4 wünschenswert ist. Die Austrittsöffnungen 14 können zylindrisch oder etwas konisch
ausgebildet sein, wobei im letzteren Fall der kleinste Durchmesser an der Außenseite des Rohres liegt, und
sie können mechanisch oder durch Elektronenstrahl-Bohren hergestellt werden.
Fig.4 zeigt eine weitere Ausführungsform des Werkzeugs, bei welcher der Elektrodendraht 48 von
einer Isolierschicht 50 umschlossen ist, die an jeweils bezüglich der Austrittsöffnungen 54 des Rohres
versetzten Stellen Aussparungen 52 aufweist Bei dieser Anordnung ist die elektrische Anfangsweglänge zwischen
der Elektrode 48 und den herzustellenden Querbohrungen 56a größer als beim vorbeschriebenen
Ausführungsbeispiel, da der Abstand zwischen den Austrittsöffnungen 54 und den Aussparungen 52 der
Isolierschicht 50 größer ist als der Abstand zwischen den Austrittsöffnungen 14 und der gegenüberliegenden
Elektrode 12 bei dem Ausführungsbeispid nach den F i g. 2 und 3.
Um eine relative große elektrische Anfangsweglänge zwischen den blanken Stellen des Elektrodendrahtes 48
an den Aussparungen 52 der Isolierschicht und den Austrittsöffnungen 54 zu erhalten, sollten die Austrittsöffnungen einen verhältnismäßig großen gegenseitigen
Abstand haben. Sollen die herzustellenden Querbohrungen einen verhältnismäßig kleinen Abstand voneinander
haben, können in einem ersten Arbeitsgang die Querbohrungen 56a und in weiteren Arbeitsgängen
nach jeweils axialer Verschiebung des Werkzeugs die in Fig.4 strichpunktiert eingezeichneten weiteren Querbohrungen
566 hergestellt werden. Die Stellungen des
Werkzeugs bei den weiteren Arbeitsgängen sind ebenfalls strichpunktiert bei 586 und 58c angedeutet.
Da Gasturbinenschaufeln eine verwundene Form haben, verlaufen die Hauptbohrungen im allgemeinen
nicht genau parallel, sondern etwas schräg zueinander. Um dann die Querbohrungen richtig herstellen zu
können, sind die Austrittsöffnungen des Werkzeugs zweckmäßigerweise auf einer entsprechenden Schraubenlinie
angeordnet.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Werkzeug zum elektrochemischen Herstellen mehrerer, aus einer Hauptbohrung eines metallenen
Werkstücks abzweigenden Querbohrungen, mit einem in die Hauptbohrung einzuführenden gegen
die Hauptbohrungswand isolierten und eine Elektrode enthaltenden Rohr zur Elektrolytzuführung, das
am vorderen Ende verschlossen ist und entlang seiner Länge seitliche Austrittsöffnungen für den
Austritt von die Querbohrungen herstellenden Elektrolytstrahlen aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektrode (12) in an sich bekannter Weise als Draht ausgebildet und daß sie
den Austrittsöffnungen (14) jeweils gegenüberliegend an der Innenwand des aus einem Isolator
bestehenden Rohres (8) anliegend festgehalten ist
2. Werkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Draht (48) von einer Isolierschicht (50) umschlossen ist, die längs des Drahtes jeweils
mit Bezug auf die Austrittsöffnungen (54) versetzte Aussparungen (52) aufweist
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