DE2141595B2 - Verfahren zur Herstellung von 11-Cyanoundecansäure - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von 11-Cyanoundecansäure

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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C255/00Carboxylic acid nitriles

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von 11-Cyanoundecansäure, wobei Cyclohexanon in Ι,Γ-Peroxydicyclohexylamin übergeführt und das Ι,Ι'-Peroxydicyclohexylamin unter Erzeugung von 11-Cyanoundecansäure pyrolysiert wird.
Aus der belgischen Patentschrift 7 01 327 ist es bereits bekannt, l.r-Peroxydicyclohexylamin durch Umsetzung von Cyclohexanon, Wasserstoffperoxyd und Ammoniak in Gegenwart eines Katalysators und Stabilisators herzustellen. Verschiedene Katalysatoren sind für dieses Verfahren bekannt, insbesondere die Ammoniumsalze anorganischer oder organischer Carbonsäuren. Mit diesen werden beste Ergebnisse durch Benutzung von Ammoniumnitrat erzielt. Es ist auch bekannt, verschiedene Salze und/oder Komplexe von Athylendiamintetraessigsäure als Stabilisator für diese Reaktion zu verwenden. Diese Stabilitatoren schließen die Di- und Tetranatriumsalze von Athylendiamintetraessigsäure und die Aluminium-, Zink-, Barium-, Nickel-, Lanthan- und ähnliche Komplexe des Dinatriumsalzes ein.
Aus der belgischen Patentschrift 7 54 599 ist es bereits bekannt, daß das so gewonnene Ι,Ι'-Peroxydicyclohexylamin zu 11-Cyanoundecansäure durch Pyrolyse des Peroxydicyclohexylamins bei höheren Temperaturen und bei atmosphärischem oder höherem Druck übergeführt werden kann.
Bisher wurde das Cyclohexanon, welches zur Gewinnung des Ausgangsmaterials für dieses Verfahren verwendet wurde, aus einer unabhängigen Quelle geliefert. Eigene Versuche zur Verwendung des Cyclohexanon-Nebenprodukts aus der Pyrolysestufe unmittelbar schienen unwirtschaftlich zu sein, weil dies die Ausbeute an l.l'-Peroxydicyclohexylamin deutlich verringerte. Dieses wurde hauptsächlich den in dem Cyclohexanon anwesenden Verunieinigungen zugeschrieben und daher mußten umständliche Methoden zur Abtrennung und Reinigung des Cyclohexanons in Kauf genommen werden, bevor es wieder als Speise für die Gewinnung von Ι,Ι'-Peroxydicyclohexylamin benutzt werden konnte.
Überraschenderweise wurde jetzt gefunden, daß verbesserte Ausbeuten an Ι,Γ-Peroxydicyclohexylamin durch eine Teilabtrennung der Nitrile und andere Verunreinigungen, weiche in dem Cyclohexanon-Nebenprodukt anwesend sind, unter Verwendung beliebiger üblicher Arbeitsweisen, erhalten werden können. Es war vollkommen überraschend, daß die Anwesenheit von Nitrilen die Ausbeute an Ι,Ι'-Peroxydicyclohexylamin verringerte, da diese als inerte Verunreinigungen oder Verdünnungsmittel angesehen werden. Weiterhin war vollständig überraschend, daß durch Reduzierung ihrer Konzentration unter einen bestimmten Grenzwert in rückgeführtem Hexanon die Ausbeute des Peroxyamins nicht mehr
ίο verschlechtert wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß das nach der Pyrolyse vorhandene Cyclohexanon auf einen Nitrilgehalt von weniger als 0,5 Gewichtsprozent gereinigt und als Speise in das
X5 Verfahren zurückgeleitet wird.
Cyclohexanon kann übergeführt werden in Ι,Ι'-Peroxydicyclohexylamin durch Umsetzen des Cyclohexanone mit Wasserstoffperoxyd unter Anfall von Ι,Γ-Dihydroxycyclohexylperoxyd, worauf eine Um-
ao setzung des l.l'-Dihydroxydicyclohexylperoxyds mit Ammoniak folgt Stattdessen kann das Cyclohexanon zu !,l'-Peroxydicyclohexylamin in einer einzigen Stufe durch gleichzeitige Umsetzung mit Wasserstoffperoxyd und Ammoniak übergeführt werden.
as 11-Cyanoundecansäure kann gewonnen werden durch Einspeisen von Ι,Ι'-Peroxydicyclohexylamin in Form von flüssigen Tröpfchen in ein Gas, welches unter den Reaktionsbedingungen inert ist, und Aufrechterhalten der erhöhten Temperatur in einem im wesentlichen adiabatischen Reaktor ohne Füllung bei einem Druck im Bereich von 300 mm Hg bis 3 Atmosphären absolut.
Das Gas, in welches die flüssigen Tröpfchen von l.l'-Peroxydicyclohexylamin zwecks Pyrolyse einge-
speist werden, kann ein beliebiges Gas sein, welches unter den Reaktionsbedingungen inert ist. Beispiele geeigneter Gase sind Stickstoff, Wasserdampf und Verbrennungsabgase.
Ι,Γ-Peroxydicyclohexylamin kann in der Form
flüssiger Tröpfchen nach einer beliebigen geeigneten Methode erhalten werden. Diese Tröpfchen können im wesentlichen nur aus dem Peroxydicyclohexylamin bestehen, aber sie können auch andere Substanzen enthalten. Das Peroxydicyclohexylamin kann gewonnen werden in Form flüssiger Tröpfchen durch sein Einsprühen als flüssige Phase in den Reaktor hinein. Beispielsweise kann Ι,Γ-Peroxydicyclohexylamin übergeführt werden in Tröpfchen durch Zerstäuben eines Stroms des Peroxydicyclohexylamins in der flüssigen Phase durch Einwirkung eines auf höhere Temperaturen gehaltenen Gasstroms. Zerstäuben in gleicher Weise wird bewerkstelligt wie die wohlbekannte Duft-Versprühung und geeignete Zerstäuber sind wohlbekannt. Stattdessen können die flüssigen Tröpfchen erhalten werden durch Einpressen des Peroxydicyclohexylamins in flüssiger Phase durch eine geeignete Sprüheinrichtung, ohne daß die Einwirkung eines Gasstroms für die Zerstäubung erforderlich ist. Andere Zerstäuberarten, z. B. rotierende Schalenzerstäuber, können ebenfalls angewendet werden.
Temperaturen, auf welchen das Gas in dem Reaktor gehalten wird, können über einen ziemlich weiten Bereich schwanken. So können Temperaturen im Bereich von 250 bis 1000° C angewendet werden. Die untere Temperaturgrenze ist vorzugsweise 300° C, während die obere Grenze vorzugsweise 600° C ist. Diese Temperaturen beziehen sich selbst-
verständlich auf die Reaktionszone und nicht auf die Temperaturen eines Gasstroms, bevor er in die Zone eintritt Die Verweilzeit des Peroxydicyclohexylamins in dem Reaktor kann über einen ziemlich weiten Bereich schwanken. Beispiele geeigneter Zeiten sind solche im Bereich von 0,05 bis 5 see.
Das unter den Reaktionsbedingungen inerte Gas wird vorzugsweise in die Reaktionszone mit einer solchen Geschwindigkeit geleitet, daß tias Molverhältnis von inertem Gas zu dem Peroxydicydohexylamin im Bereich von 5:1 bis 500:1 liegt.
Die Reaktionsprodukte dieser Pyrolysestufe umfassen 11-Cyanoundecansäure, Cyclohexanon, einige Nitrile und andere geringere Nebenprodukte. Das Cyclohexanon kann von der 11-Cyanoundecansäure, welche das Hauptprodukt der Pyrolysereaktion ist, und von einigen der weniger flüchtigen Verunreinigungen vermittels einer beliebigen üblichen Arbeitsweise abgetrennt und zwecks Rüdeführung gewonnen werden. Beispielsweise kann es abgetrennt werden durch Destillation! in Anwesenheit von Wasser, nämlich dem bei der Pyrolysereaktion als Verdünnung benutzten Wasser. Das Azeotrop, welches am Kopf der Kolonne abgeht, kann gekühlt und sich in zwei Schichten trennen gelassen werden. Die untere wäßrige Schicht kann kontinuierlich zu dem Kopf der Säule als Rückfluß zurückgeleitet werden, und die obere Cyclohexanonschicht kann in stetiger Weise entfernt werden. Diese Cyclohexanonschicht ist verunreinigt durch die Nitrile und andere geringere Verunreinigungen, deren genaue Menge von der Wirksamkeit der Destillation abhängt. Wenn eine weitere Reinigung dieses Cyclohexanons gewünscht wird, kann es in stetiger Weise in einer wirksamen Säule (z. B. Oldershaw-Säule, mit einer 10-PIatten-Rektifizierabteilung, 25-Platten-Abtreib-Abteilung, Rückflußverhältnis etwa 3 bis 4:1) fraktioniert werden. Die Menge der Nitrile und anderer Verunreinigungen in dem wiedergewonnenen Cyclohexanon kann hierdurch auf etwa 0,5 Gewichtsprozent verringert werden.
Die für die Verringerung in der Ausbeute an 1,1'-Peroxydicyclohexylamin verantwortliche Verunreinigung, wenn unreines Cyclohexanon zurückgeführt wird, konnte noch nicht identifiziert werden. Die Wirkung der Verunreinigungen in dem Speise-Cyclohexanon scheint jedoch proportional zu sein zu der Menge an in dem eingespeisten Cyclohexanon anwesenden Nitrilen. Beispielsweise wenn die Menge an in dem Speise-Cyclohexanon anwesenden Nitrilen auf unter 0,5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der Cyclohexanon-Speise geregelt werden kann, kann 90% Ausbeute an Ι,Ι'-Peroxydicyclohexylamin erzielt werden mit nominaler Konzentration (0,08 Gewichtsprozent) des Natriumsalzes von Äthylendiamintetraessigsäure als Stabilisator. Diese Ausbeute kann auch aufrecht erhalten werden, wenn mehr als 0,5 Gewichtsprozent Nitrile in dem Cyclohexanon anwesend sind, vorausgesetzt, daß die Stabilisatorkonzentration in entsprechender Weise erhöht wird. Somit, obwohl die genaue Natur des nachteiligen Bestandteils nicht bekannt ist, erscheint es möglich, die Wirksamkeit des Verfahrens durch Regeln des Nitrilgehalts in der Cyclohexanon-Speise zu regeln.
Das wiedergewonnene Cyclohexanon kann vermischt werden mit etwa 3 Volumen an frischem Cvclohexanon und die Mischung kann dann in die erste Stufe für die Herstellung von Ι,Γ-Peroxydicyclohexylamin eingespeist werden. Stattdessen kann die unreine Cyclohexanonschicht, welche einen größeren Anteil an Nitrilen und anderen Venmremigungen enthält, mit frischem Cyclohexanon vermischt werden, bevor die Destillation zwecks Teilentfernung der Nitrile und Verunreinigungen durchgeführt wird. Es wurde beobachtet, daß wenn die Cyclohexanon-Speise zur ersten Stufe der Herstellung von Ι,Γ-Peroxydicyclohexylamin weniger als 0,5 Gewichtsprozent Nitrile, vorzugsweise zwischen 0,05 und 0,2 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der Cyclohexanon-Speise, enthält, beste Ausbeuten an Peroxydicyclohexyiamin erhalten werden. Die Reinigung des in der Pyrolyse des Peroxydicyclohexylamins erzeugten Cyclohexanons kann selbstverständlich bewirkt werden in einer . Vnzahl von Wegen, von welchen der eine im vorstehenden erwähnte nur ein bevorzugtes Beispiel ist.
ao Weitere Ausführungsformen der Erfindung werden in den folgenden Beispielen erläutert. In diesen Beispielen soll jede Bezugnahme auf die Regelung der Nitrilkonzentration in der Cyclohexanon-Speise auch d:e Regelung der Konzentration des störenden
as Bestandteils in der Cyclohexanon-Speise abdecken.
Beispiel 1
Wiedergewinnung von Cyclohexanon
aus dem Pyrolyseprodukt
3935 g rohes Ι,Γ-Peroxydicyclohexylamin, enthaltend 3463 g des Peroxyds und 354 g Cyclohexanon wurden während 50 min zusammen mit 5500 l/h Wasserdampf durch einen auf 500° C gehaltenen Röhrenreaktor geleitet. Die Verweilzeit war 0,19 see. Die Produkte trennen sich in eine organische Phase, enthaltend 1896 g 11-Cyanoundecansäure, 382 g Caprolactam, 58 g einer Mischung aus Hexan- und Hexensäure und 738 g Cyclohexanon, und in eine wäßrige Phase, enthaltend 140 g Caprolactam und annähernd 100 g Cyclohexanon. Beide Phasen wurden an der Spitze einer 25-Platten-Oldershaw-Säule eingespeist. Das am Säulenkopf Herausgehende trennte sich in zwei Phasen und die organische Phase wurde entfernt und lieferte 996 g eines Produkts mit einem Gehalt von 836 g Cyclohexanon und 54 g einer Mischung aus Nitrilen.
Reinigung des Cyclohexanons
Wiedergewonnenes Cyclohexanon mit einem Gehalt von 5,4% einer Mischung von Nitrilen wurde auf die 25. Platte einer 35-Platten-Oldershaw-Säule gespeist. Das am Kopf gewonnene Produkt enthielt 0,62% Nitrile und wurde, vermischt mit frischem Cyclohexanon, für die Herstellung des l,l'-Peroxydicyclohexylamins verwendet.
Herstellung von Ι,Γ-Peroxydicyclohexylamin
unter Verwendung gereinigten
im Kreislauf geführten Cyclohexanons
Cyclohexanon (2,13 Mole/h; enthaltend 0,05% Nitrile aus dem Zusatz des dampfdestillierten Produkts von roher Nitrilsäure zu frischem Cyclohexanon), Ammoniaklösung (Spez. Gew. 0,880; 2,8 Mole/h NHs) und Wasserstoffperoxydlösung (39 Gewichtsprozent; 1,13 Mole/h) wurden kontinuierlich zu einem Zweistufen-Kaskadensystem gepumpt. Die Ammoniaklösung enthielt Ammoniumnitrat als Ka-
talysator (6,1 Gewichtsprozent der gesamten Reaktionsmischung) und den Aluminum (komplex von Dinatriumäthylendiamintetraessigsäure als Stabilisator (0,08 Gewichtsprozent der gesamten Reaktionsmischung). Beide Reaktoren wurden auf 30° C gehalten und die Flüssigkeitshöhen darin eingestellt, um eine gesamte Verweilzeit von 9 h zu ergeben. Die Ausbeize an Peroxyamin war 90 Gewichtsprozent, bezogen auf das Cyclohexanon.
Zwecks Vergleich mit dem obigen Beispiel wurde eine Umsetzung unter den gleichen Bedingungen wie oben, jedoch mit 5°/o Nitrilen in der Cyclohexanon-Speise, durchgeführt, wobei die Ausbeute auf 81% fiel.
Beispiel 2
Ein weiterer Versuch wurde unter den Bedingungen des obigen Beispiels 1 durchgeführt mit der Abänderung, daß Dinatriumäthylendiamintetraessigshure als Stabilisator an Stelle des Aluminiumkomplexes in Ammoniak (0,08 Gewichtsprozent der gesamten Reaktionsmischung) eingespeist wurde und die Cyclohexanon-Speise 1,4% Nitrile enthielt. Die Ausbeute an Peroxyamin war 90°/j.
Pyrolyse von Ι,Ι'-Peroxydicyclohexylamin,
hergestellt aus im Kreislauf geführtem Cyclohexanon
3757 g rohes Peroxyamin mit einem Gehalt von 3006 g des Peroxyds und 49 g Nitrile wurden über 80 min zusammen mit 4400 I/h Wasserdampf durch einen rohrförmigen auf 500° C gehaltenen Reaktor »5 als Speise geleitet. Die Verweilzeit war 0,24 see. Die Produkte enthielten 1568 g 11-Cyanoundecansäure, 459 g CaproJactam und 70 g einer Mischung von Hexan- und Hexensäure.

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Herstellung von 11-Cyanoundecansäure, wobei Cyclohexanon in Ι,Γ-Peroxydicyclohexylamin übergeführt und das 1,1'-Peroxydicyclohexylamin unter Erzeugung von 1 l-Cyanoundecansäure pyrolysiert wird, dadurch gekennzeichnet, daS das nach der Pyrolyse vorhandene Cyclohexanon auf einen Nitrilgehalt von weniger als 0,5 Gewichtsprozent gereinigt und als Speise in das Verfahren zurückgeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Cyclohexanon auf einen Nitrilgehalt von 0,05 bis 0,2 Gewichtsprozent gereinigt wird.
DE19712141595 1970-09-07 1971-08-19 Verfahren zur Herstellung von 11-Cyanoundecansäure Expired DE2141595C3 (de)

Applications Claiming Priority (2)

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GB4265770 1970-09-07
GB4265770 1970-09-07

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DE2141595A1 DE2141595A1 (de) 1972-03-16
DE2141595B2 true DE2141595B2 (de) 1975-11-13
DE2141595C3 DE2141595C3 (de) 1976-06-16

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FR2105995A5 (de) 1972-04-28
DE2141595A1 (de) 1972-03-16
JPS5740141B1 (de) 1982-08-25
GB1309137A (en) 1973-03-07
NL7112284A (de) 1972-03-09
US3808240A (en) 1974-04-30
BE772311A (fr) 1972-03-07

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