DE2141235C3 - Ätzmittel für metallbeschichtete SUiciumhalbleiterscheiben - Google Patents
Ätzmittel für metallbeschichtete SUiciumhalbleiterscheibenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Ätzmittel für metallbeschichtete Siliciumhalbleiterscheiben, enthaltend Salpetersäure als Oxidationsmittel und Flußsäure.
Ein solches Ätzmittel ist bekannt (A. F. Bogenschütz, »Ätzpraxis für Halbleiter«, 1967, Seiten 28 bis 33). Die in
diesem Ätzmittel enthaltene Salpetersäure oxidiert das Silicium, während die Flußsäure das Oxidationsprodukt
auflöst. Das genannte Ätzmittel wird auch dazu verwendet, Siliciumscheiben zu ätzen, die bereits mit
einer Lotschicht versehen sind. Die Lotschicht kann zum Beispiel aus Blei oder einer Blci-Indium-Silbeilegierung
bestehen.
Das Ätzmittel greift aber nicht nur die Siliciumscheiben, sondern auch die Lolschicht an. Es bilden sich
Oxid-Fluoridschichten auf den genannten Metallen, die anschließend abgeätzt werden müssen. Als Ätzmittel für
diese Oxid'Fluoridschichten wird ein Gemisch von
Salpetersäure und Flußsäure, im Verhältnis von 1 :4 mit
Wasser verdünnt, verwendet.
Ein Nachteil des eingangs erwähnten Ätzmittels besteht darin, daß sich auf den Lotschichfen eine
kompakte Oxid-Fluorid-Verbindung der Metalle bildet.
Die Bildung einer solchen kompakten Schicht kann nur dadurch zum Stillstand gebracht werden, daß das
Ätzmittel mit Wasser verdünnt wird. Das Ätzmittel kann jedoch nur soweit mit Wasser verdünnt werden,
daß die genannten Oxid-Fluoridschichten noch in
Lösung gehen. Da das Verdünnungsverhältnis von 1 ; 4
exakt eingehalten werden muß, ergeben sich Schwierigkeiten, wenn mit einem Lotmetall beschichtete Siliciumscheiben in einem vollmechanischen Verfahren
geätzt werden sollen. Dazu muß nämlich eine schnelle und gründliche Vermischung des Ätzmittels mit Wasser
erfolgen. Dies ist jedoch, da die zum Ätzen verwendeten Gefäße aus Ersparnisgründen möglichst klein gehalten
werden müssen, nicht in befriedigender Weise möglich. Ein Herausnehmen der geätzten Siliciumscheiben aus
dem konzentrierten Ätzmittel und ein Eintauchen in die
is genannte verdünnte Lösung scheidet aus, da die
Atzreaktion stark exotherm verläuft und die aus dem Ätzmittel herausgehobenen Siliciumscheiben zu heiß
werden würden.
Ätzmittel der eingangs angegebenen Gattung so weiterzubilden, daß die Bildung der kompakten
Oxid-Fluoridschichten verhindert wird.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung darin, daß das Ätzmittel der eingangs
angegebenen Gattung einen Gehalt an einem Metallkomplexbildner aufweist
Vorzugsweise kann der Metallkomplexbildner ein Chelatbildner sein. Zweckmäßigerweise ist der Chelatbildner eine organische Säure des Polyhydroxidtyps. Es
ist auch möglich, ein Salz einer solchen organischen Säure dem Ätzmittel zuzugeben. Besonders zweckmäßig ist es, wenn man als Salz das bekannte
Kalium-Natrium-Tartrat oder Natrium-Citrat beifügt
Es ist bereits beschrieben worden, Halbleiterscheiben
J5 nach dem Ätzen mit einer Salpeter- und Flußsäure
enthaltenden Ätzlösung mit einer Zitronensäure enthaltenden Lösung zu spülen (DE-AS 11 64 574). In dieser
Vorveröffentlichung ist auch angegeben, daß einer bekannten Ätzlösung eine organische Komponente
beispielsweise Zitronensäure, zugegeben werden kann
Es ist jedoch nicht ersichtlich, daß die Ätzlösung au: einem Gemisch von Salpeter- und Flußsäure besteht
Der genannten Vorveröffentlichung läßt sich auch nicht entnehmen, daß mit der bekannten Ätzlösung die
Bildung von kompakten Oxid-Fluoridschichten verhindert werden soll. Die vorteilhaften Wirkungen der
erfindungsgemäßen Ätzlösung werden mit der bekannten Ätzlösung offensichtlich nicht erreicht. Es ist auch
bekannt, eine Ätzlösung für mit Kontaktelektroden und
Elektrodenzuleitungen versehene Halbleiterkörper mil
Kalium-Natrium-Tartrat zu versetzen (DE-AS 11 64 J73). Dieser Vorveröffentlichung läßt sich ebenfalls nicht entnehmen, daß die Kalium-Natrium-Tartral
enthaltende Ätzlösung aus Salpeter- und Flußsäure
besteht.
Aus der DE-OS 19 13 616 ist bekannt, zu einer
Ätzlösung Zitronensäure oder Weinsäure zuzugeben um Metallkomplexe aus Metallionen zu bilden, die die
Oberfläche von Siliciumhalbleiterkörpern verunreini·
gen und dadurch die Eigenschaften der herzustellender
Halbleiterbauelemente verschlechtern wurden. Diesel Vorveröffentlichung ist jedoch nicht zu entnehmender
Metallkomplexbildner einem aus Salpeter· und Ffußsäu re bestehenden Ätzmittel zuzugeben.
Der Vorteil des Ätzmittels nach der Erfindung besteht darin, daß durch die Verhinderung der Bildunp
von kompakten Oxid-Fluoridschichien ein vollmechani
sches Ätzen der metallbeschichteten Halbleiterscheiber
möglich ist.
Das Ätzmittel nach der Erfindung hat die Eigenschaft,
daß Metallionen aus der Lotschicht in statu nascendi in Metallkomplexe eingebaut werden. Der sich bildende
Komplex ist dann besonders stabil, wenn als Metallkomplexbildner
ein Chelatbildner verwendet wird. Dabei geht der Chelatbildner mit Metalljonen eine ringförmige
Verbindung ein, die sehr stabil ist Die gebildeten Komplexe reagieren ihrerseits aber nicht mehr mit dem
Säuregemisch der Ätzlösung, so daß die unerwünschten kompakten Oxid-Fluoridschichten nicht entstehen können.
Es bildet sich eine nur aus wenigen Atomlagen bestehende Oxid-Fluoridschicht aus, die mit einer
Mischung Salpetersäure—Rußsäure, im Verhältnis 1 :4 mit Wasser verdünnt, ohne weiteres löslich ist
Als geeigneter Chelatbildner kommt zum Beispiel
eine organische Säure des Polyhydroxidtyps wie zum Beispiel Weinsäure, Zitronensäure oder Ascorbinsäure
in Frage. Sollten sich diese Säuren in der Salpetersäure-Flußsäure-Mischung
nicht genügend lösen, so kann als Chelatbildner auch ,pm Salz dieser Säuren beigefügt
werden. Hierbei hat sich Natrium-Kalium-Tartrat oder
auch Natrium-Citrat als günstig erwiesen. Der Einsatz
des Natrium-Kalium-Tartrates ist zudem besonders wirtschaftlich.
Im folgenden wird ein Beispiel einer Anwendung des Ätzmittels nach der Erfindung erläutert: Als Ätzmittel
wird ein Gemisch aus 250 ml lOOprozcntiger Salpetersäure,
250 ml 40prozentiger Flußsäure und 30 g Natrium-Kalium-Tartrat verwendet In diese Ätzlösung
werden etwa 30 g mit Blei-Indium-Silberlot beschichteter
Siliciumscheiben eingebracht. Bei einer Temperatur
der Ätzlösung von zum Beispiel 13" C reicht eine Zeit zwischen 30 und 50 Sekunden aus. Anschließend wird
die gesamte Ätzlösung zum Beispiel 30 Sekunden lang mit entsalztem Wasser weggespült Das Nachätzen
erfolgt in einem zweiten gleichen Ätzgefäß in einer Ätzlösung aus einem Gemisch, das zu gleichen Teilen
aus lOOprozentiger Salpetersäure und 40prozentiger Flußsäure besteht und das mit Wasser im Verhältnis
1 :4 verdünnt ist Mit Hilfe dieser Ätzlösung wird die obenerwähnte, aus wenigen Atomlagen bestehende
Oxid-Fluoridschicht abgeätzt Anschließend können dann die Siliciumhalbleiterscheiben auf übliche bekannte
Weise mit Wasser und einer wässerigen Lösung der Diamintetraessigsäure gespült und anschließend getrocknet
werden.
Der Vorteil dieser Anwendung des Ätzmittels nach der Erfindung ist vor allem darin zu sehen, daß die
Oxid-Fluoridreste auch noch in einem nachträglichen Ätzschnitt entfernt werden können, der sich nicht
unmittelbar an die Ätzung mit dem Ätzmittel nach der Erfindung anschließen muß. Die Siliciumscheiben
können vielmehr bis zu einigen Stunden unter Wasser aufbewahrt werden. Damit sind die Voraussetzungen für
ein vollmechanisches Verfahren zum Ätzen geschaffen, mit dem reproduzierbare Abträge und optimale
elektrische Eigenschaften, des Halbleiterbauelements
durch Wahl der Menge des Ätzgutes, des Ätzmittels, der Temperatur, der Reaktionszeit und der anschließenden
Spülvorgänge erzielt werden können.
Claims (9)
1. Ätzmittel für metallbescbichtete Siliciumbalbleiterscheiben, enthaltend Salpetersäure als Oxidationsmittel und Flußsäure, gekennzeichnet
durch einen Gehalt an einem Metallkomplexbildner.
Z Ätzmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallkomplexbildner ein Chelatbildner ist
3. Ätzmittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Chelatbildner eine organische
Säure des Polyhydroxidtyps ist
4. Ätzmittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet daß die organische Säure Weinsäure,
Zitronensäure oder Ascorbinsäure ist
5. Ätzmittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet daß der Chelatbildner ein Salz einer
organischen Säure des Polyhydroxidtyps ist
6. Ätzmittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet daß das Salz Kalium-Natrium-Tartrat ist
7. Ätzmittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet daß das Salz Natrium-Citrat ist
8. Verfahren zum Ätzen von mit einem Bleilot beschichteten Siliciumscheiben mit einem Ätzmittel
nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet daß die Siliciumscheiben in ein aus
250 ml lOOprozentiger Salpetersäure, 250 ml 40prozentiger Flußsäure und 30 g Natrium-Kalium-Tartrat bestehendes Ätzmittel eingetaucht werden, daß
dann das Ätzmittel mit Wasser weggespült wird, und daß dann die Siliciumscheiben mit einer Ätzlösung
aus einem Gemisch von Salpetersäure und Rußsäure, im Verhältnis I :4 mit Wasser verdünnt
nachgeätzt werden.
9. Verfahren zum Ätzen von metallbeschichteten Siliciumhalbleiterscheiben mit einem Ätzmittel nach
einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet daß die Verfahrensschritte vollmechanisch
ausgeführt werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712141235 DE2141235C3 (de) | 1971-08-17 | 1971-08-17 | Ätzmittel für metallbeschichtete SUiciumhalbleiterscheiben |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19712141235 DE2141235C3 (de) | 1971-08-17 | 1971-08-17 | Ätzmittel für metallbeschichtete SUiciumhalbleiterscheiben |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2141235A1 DE2141235A1 (de) | 1973-03-01 |
DE2141235B2 DE2141235B2 (de) | 1979-11-15 |
DE2141235C3 true DE2141235C3 (de) | 1980-08-07 |
Family
ID=5816999
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19712141235 Expired DE2141235C3 (de) | 1971-08-17 | 1971-08-17 | Ätzmittel für metallbeschichtete SUiciumhalbleiterscheiben |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2141235C3 (de) |
Families Citing this family (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
JP4224652B2 (ja) * | 1999-03-08 | 2009-02-18 | 三菱瓦斯化学株式会社 | レジスト剥離液およびそれを用いたレジストの剥離方法 |
US10889757B2 (en) | 2017-10-19 | 2021-01-12 | Fujifilm Electronic Materials U.S.A., Inc. | Etching compositions |
-
1971
- 1971-08-17 DE DE19712141235 patent/DE2141235C3/de not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE2141235B2 (de) | 1979-11-15 |
DE2141235A1 (de) | 1973-03-01 |
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