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Druckvorrichtung Die Erfindung bezieht sich auf eine Druckvorrichtung,
insbesondere für indirekten Druck, namentlich Flachdruck wie Naßoffset, Trockenoffset
od.dgl., bei der das zu bedruckende Material in Form einer Bahn durch ein Druckwerk
hindurchgeht, das einen Rotationszylinder (Übertragzylinder oder Formzylinder) mit
einer nur einen Teil seines Umfanges einnehmenden, den Druck ausführenden Fläche
und einen dem Rotationszylinder zugeordneten Gegendruckzylinder enthält.
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Bei zahlreichen Druckerzeugnissen werden heute gesteigerte Anforderungen
an die Druckausführung gestellt und es wird oft sogar die Herstellung in einem anderen
als dem bisher angewendeten Druckverfahren gewünscht, um eine bessere Qualität namentlich
der Bildwiedergabe zu erreichen. Dies trifft auch für viele Artikel zu, bei denen
bisher die Anforderungen an die Qualität und die Wiedergabemöglichkeiten verhältnismäßig
gering
waren, besonders bei Verpackungen und bei der Ausstattung von Waren. In diesen wie
in anderen Fällen sind an dem Druckerzeugnis außer dem Bedrucken meist auch noch
ein oder mehrere weitere Arbeitsgänge durchzuführen, wie z.B. Stanzen oder Beleimen.
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Zur Erfüllung der Anforderungen an die Druckausführung ist grundsätzlich
ein rotatives Druckverfahren sehr geeignet.
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Die Anwendung eines solchen Verfahrens bereitet jedoch dann Schwierigkeiten,
wenn der Artikel, wie erwähnt, neben dem Bedrucken die Durchführung zusätzlicher
Arbeitsoperationen erfordert, die auf rotativem Wege überhaupt nicht oder nur unwirtschaftlich
durchführbar sind.
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Ein Beispiel hierfür ist die Herstellung von Haftetiketten.
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In bestimmten Ausführungen werden diese heute auch für Verwendungszwecke
verlangt, in denen bisher einfache Anleimetiketten benutzt wurden, wie etwa bei
in Gläsern, Flaschen od.dgl. abgefüllten Lebensmitteln und Getränken. Das ilaftetiket-t
läßt sich auf automatischem Wege gut und schnell an dem Behältnis oder Gefäß anbringen,
so daß es den Forderungen, die sich durch die erhöhte Leistung moderner Abfüllanlagen
ergeben, in besonderem Maße gerecht wird.
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Für die Herstellung von Haftetiketten wird ein zweilagiges, von der
Rolle kommendes Material verwendet, dessen eine Lage einen Träger und dessen andere
Lage die späteren Etiketten
bildet. Diese letztgenannte Lage ist
auf ihrer dem Träger zugewandten Seite mit einer Haft- oder Selbstklebeschicht versehen
und wird auf der anderen Seite bedruckt. Der Umriß der Etiketten wird gestanzt,
wobei die Stanzung nur durch diese eine Lage geht, nicht j-edoch durch den Träger.
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Nach dem Stanzen und Drucken muß der nicht von den Etiketten eingenommene,
gitterförmige Teil dieser Lage vom Träger entfernt werden, was durch Abziehen mittels
einer geeigneten Vorrichtung geschieht.
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Voraussetzung für die automatische Verarbeitung von Haftetiketten
list, daß dieselben auf dem Träger regelmäßig und mit gleichen Abständen voneinander
angeordnet sind. Diese Forderung schließt die Verwendung eines üblichen Rotationsdruckwerkes
aus, weil bei einem solchen, bedingt durch die Befestigung der Druckform bzw. eines
übertragenden Über zuges, nicht der ganze Umfang des Rotationszylinders von der
Druckform eingenommen werden kann, sondern an einer Stelle das zur Befestigung dienende
Schloß vorgesehen ist. Hierdurch ergibt sich notwendigerweise auf der bedruckten
Bahn jeweils ein Zwischenraum zwischen dem Ende des einen Druckfeldes und dem Beginn
des nächst-en Druckfeldes, der aus den erwähnten Gründen nicht in Kauf genommen
werden kann.
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Da außerdem die jeweils herzustellenden Etiketten ganz unterschiedliche
Abmessungen und Formen haben können, wäre
für jedes herzustellende
Etikett ein anderer Zylinder notwendig, weil die unterschiedlichen Formate nicht
auf derselben, bei einem gegebenen Zylinder zur Verfügung stehenden Umfangs länge
oder Abwicklung untergebracht werden können.
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Des weiteren wäre bei einem rein rotativen Druckverfahren' auch nur
eine rotative Stanzung mit Hilfe einer Stanzwalze möglich. Bei kleineren Auflagen,
wie sie z.B. auch bei der Etikettenherstellung häufig vorkommen, wäre eine solche
rotative Stanze wegen der hohen Kosten nicht tragbar. Ausserdem ist eine Stanzwalze
in vielen Fällen sehr empfindlich und schwierig zu handhaben. Bei größeren Bahnbreiten
kommt außerdem die Gefahr einer Durchbiegung und damit einer unvollständigen oder
fehlerhaften Stanzung hinzu.
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Gute Ergebnisse lasse'n,sich dagegen mit einer geradlinig arbeitenden,
vorzugsweise mit einem Bandstahlschnitt ausgestatteten Stanze erreichen, bei der
die Arbeitsbewegung quer zur Bahnlängsrichtung verläuft. Eine solche Stanzvorrichtung
läßt sich auch bei kleineren Auflagen wirtschaftlich einsetzen. Ihre Verwendung
erfordert jedoch ein absatzweises Arbeiten, d.h. einen intermittierenden Vorschub
des zu verarbeitenden Materials, was der Benutzung einer rotativen Druckmaschine
entgegensteht. Eine an sich denkbare Speicherung einer entsprechenden Länge der
zu verarbeitenden Bahn zwischen dem Druckwerk und der Stanze würde an sich
zwar
den absatzweisen Vorschub der Bahn für das Stanzen und auch einen rotativen Druck
ermöglichen, jedoch würde dann die erforderliche Übereinstimmung zwischen Druck
und Stanzung nicht mehr gegeben sein.
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Ähnliche Probleme und -Schwierigkeiten, wie sie vorstehend in Verbindung
mit der Herstellung von Haftetiketten erläutert wurden, bestehen auch bei anderen
Druckerzeugnissen, die außer dem Druck noch eine weitere Be- oder Verarbeitung erfordern.
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Ziel der Erfindung ist es, zur Überwindung von Schwierig keiten der
vorstehend genannten Art eine Druckvorrichtung zu schaffen, die es gestattet, die
jeweiligen Anforderungen an die Druckausführung durch Anwendung eines rotativen
Druckverfahrens, insbesondere eines indirekten Druckverfahrens, zu erfüllen, und
die dabei gleichzeitig die Mög lichkeit bietet, weitere Arbeitsvorgänge an der zu
verarbeitenden Bahn, die einen absatzweisen Vorschub derselben erfordern oder wünschenswert
erscheinen lassen, in günstigerWeise durchzuführen. Insbesondere soll mit der Erfindung
auch ein vorteilhafter Weg zu einer fortlaufenden Herstellung von Haftetiketten
oder anderen Erzeugnissen gefunden werden, bei denen hohe Anforderungen an die Druckquali
LBt bestehen und an denen gleichzeit'ig weitere Arbeitsoperationen ausgeführt werden
müssen.
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Zu diesem Zweck sieht die Erfindung bei einer Druckvorrichtung der
eingangs genannten Art vor, daß dem Druckwerk ein an seinen Enden Umlenkwalzen für
das zu bedruckende Material aufweisender Wagen oder Schlitten zugeordnet ist, der
relativ zu feststehend angeordneten Umlenkorganen für das zu bedruckende Material
um einen wenigstens der Umfangiänge der druckenden Fläche des Rotationszylinders
entsprechenden Weg mittels steuerbaren Antriebs geradlinig derart hin una her bewegbar
ist, daß seine Vorwärtsbewegung mit dem Druckvorgang erfolgt und seine Rückwärtsbewegung
innerhalb desjenigen Zeitraumes stattfindet, in dem sich ein nichtdruckender, gegenüber
der druckenden Fläche nach innen zurückgesetzter Teil des Rotationszylinders am
Gegendruckzylinder vorbeibewegt, wobei das zu bedruckende Material jeweils während
der Rückwärtsbewegung des Wagens mittels einer Vorschubvorrichtung um einen vorgebbaren
Betrag vorziehbar ist.
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Mit einer solchen Vorrichtung läßt sich ein Druck hoher Qualität erzielen,
insbesondere mittels eines indirekten Druckverfahrens1 und es besteht außerdem in
besonders günstiger Weise die Möglichkeit, weitere Arbeitsvorgänge an der zu bedruckenden
Bahn auszuführen, die einen absatzweisen Vorschub der Bahn erfordern. Die Größe
der Vorschubbewegung kann dabei ohne Schwierigkeiten nach den jeweiligen tErfordernissen
gewählt werden. Als Vorschubvorricbtung
läßt sich beispielsweise
ein Zangenvorschub oder ein Walzenvorschub an sich bekannter Art vorsehen.
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Die Bewegung des dem Druckwerk zugeordneten Wagens wird vorteilhaft
vom Antrieb des Rotationszylinders abgeleitet.
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Damit wird in einfacher Weise eine einwandfreie Synchronisierung erzielt.
Für die Steuerung der Wagenbewegung bestehen verschiedene Möglichkeiten, beispielsweise
mit elektrischen oder pneumatischen Mitteln. Eine besonders betriebssichere und
robuste Möglichkeit zur Steuerung der Wagenbewegung ergibt sich durch Verwendung
einer Kurvenscheibe.
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Eine am Wagen vorgesehene Abtastrolle kann dabei kraftschlüssig in
Anlage mit der Steuerkurve gehalten werden oder es kann auch eine zwangsläufige
Kurvenführung vorgesehen sein. Die Kurvenscheibe läßt sich unmittelbar auf der Welle
des Rotationszylinders anordnen.
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Der dem Druckwerk zugeordnete Wagen kann mit in Zahnstangen eingreifenden
Zahnrädern versehen sein. Insbesondere können diese Zahnräder unabhängig von einem
Antrieb des Wagens sein, so daß sie bei der Wagenbewegung frei auf den Zahnstangen
abrollen. Damit wird eine vom Antrieb unbeeinflußte hohe Gleichmässigkeit und Genauigkeit
der Wagenbewegung gewährleistet.
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Zweckmäßig sind die Zahnräder koaxial zu den Umlenkwalzen des Wagens
angeordnet. Es dient weiterhin der Einfachheit
der Wagenausbildung,
wenn zugleich auch Räder des Wagens koaxial zu den Zahnrädern angeordnet werden.
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Der Wagen kann im einfachsten Falle aus zwei die Umlenkwalzen tragenden
Achsen oder Wellen bestehen, deren Lagerstücke wenigstens an einer Seite durch eine
Stange oder ein anderes Verbindungsglied miteinander gekuppelt sind.
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Anstelle eines mit Rädern versehenen Wagens läßt sich auch ein auf
Führungen verschiebbarer Schlitten od.dgl.
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vorsehen. Wenn in dieser Beschreibung von einem Wagen gesprochen wird,
so soll darin grundsätzlich auch die Ausführung als Schlitten eingeschlossen sein.
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Der Gegendruckzylinder des Druckwerkes kann auch durch den Rotationszylinder
eines weiteren Druckwerkes gebildet sein, so daß ein beidseitiges Bedrucken der
die Vorrichtung durchlaufenden Bahn möglich ist.
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Zur vorteilhaften Herstellung von Haftetiketten oder anderen Erzeugnissen,
die außer einem Bedrucken weitere Arbeitsvorgänge erfordern, sieht die Erfindung
vor, daß die Druckvorrichtung Bestandteil einer Maschine ist, die außer einem oder
mehreren Druckwerken eine geradlinig arbeitende Stanzvorrichtung enthält. Bei einer
zweckmäßigen Ausführung ist diese Stanzvorrichtung im Weg des zu bedruckenden Materials
vor dem bzw. dn Druckwerken angeordnet.
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Die Einzelheiten und Merkmale der Erfindung werden nachstehend anhand
der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 eine mit einem Druckwerk gemäß
der Erfindung ausgestattete Maschine zur Verarbeitung von bahnförmigem Material,
Fig. 2 die Anordnung der einzelnen Teile einer Ausführung des Druckwerkes in schematischer
Darstellung, Fig. 3 eine perspektivische Ansicht eines Teils der erfindungsgemäßen
Druckvorrichtung, Fig. 4 einen Teil eines Wagens der Druckvorrichtung in Draufsicht,
Fig. 5 eine teils schematische Seitenansicht einer gemäß der Erfindung ausgebildeten
Druckvoro richtung und Fig. 6a, 6b, 6c Diagramme zur Veranschaulichung der Bewegungsabläufe
bei der erfindungsgemäßen Druckvorrichtung.
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Die in Fig. 1 dargestellte Maschine 1 dient zur Herstellung von Haftetiketten
aus zweilagigem Bandmaterial 2, das von einer Rolle 3 abgezogen wird und die Maschine
in ihrer
Längsrichtung durchläuft. Im Weg des Bandes 2 sind nacheinander
eine beispielsweise mit einem Bandstahlschnitt ausgerüstete Stanze 4 mit quer zur
Bahn 2 gerichteter Arbeitsbewegung, eine Druckvorrichtung 5, eine Vorschubvorrichtung
6 sowie eine Vorrichtung 7 zum Abziehen des sich durch die Stanzung ergebenden,
die Fläche zwischen den Haftetiketten ausmachenden Abfallgitters 2a bezeichnet.
Letzteres wird zu einer Rolle 8 aufgewickelt, während das Trägermaterial mit den
fertigen Haftetiketten die Rolle 9 ergibt.
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Die Stanze 4, die Druckvorrichtung,5, die Vorschubvorrichtung 6 und
die Rollen 8 und 9 können einzeln oder in Gruppen angetrieben sein oder in besonders
zweckmäßiger Weise auch von einer in Längsrichtung der Maschine verlaufenden Hauptwelle
10 aus antreibbar sein. Letztere erhält ihre Drehung von einem Elektromotor 11 über
ein Getriebe 12.
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Mit der Ziffer 13 sind jeweils die einzelnen Abzweiggetriebe bezeichnet,
die auch eine Kupplung enthalten können.
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Die Vorschubvorrichtung enthält bei der dargestellten Ausführung zwei
Vorschubwalzen 6a, 6b und wird intermittierend in an sich bekannter, nicht besonders
dargestellter Weise über einen zur Anderung der Vorschublänge radial zum Kurbelkreis
auf einer Kurbel verstellbaren Kurbelzapfen, eine an dem Kurbelzapfen angelenkte
Zahnstange und ein in diese eingreifendes Ritzel mit einem Freilauf angetrieben,
derart, daß z.B. nur während einer Kurbeldrehüng von 1800 eine Bewegung
der
Vorschubwalzen stattfindet, während beim Rückgang im Bereich einer weiteren 18O0-Drehung
der Freiiauf in Tätigkeit tritt.
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Obgleich auf diese Weise der Vorschub der Bahn 2 absatzweise erfolgt,
wie es für das Arbeiten der Stanze 4 erforderlich ist, wird das Bedrucken der Bahn
mittels'einer rotativen Druckvorrichtung bewirkt, die bei der dargestellten Ausführung
zwei Druckwerke 21a, 21b enthält, so daß ein Zweiaarbendruck ausgeführt werden kann.
Ein Ausführungsbeispiel einer solchen Druckvorrichtung ist schematisch in Fig. 2
gezeigt.
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Jedes der beiden Druckwerke 21a und 21b ist für indirekten Druck eingerichtet
und enthält ein Farbwerk 22a, 22b, einen Plattenzylinder 23a, 23b mit darauf auswechselbar
befestigter Druckform, beispielsweise einer auf den Zylinder aufgezogenen Kunststoffplatte
für das Trockenoffset-Verfahren, ferner einen Rotationszylinder 24a, 24b und einen
dem letzteren zugeordneten Gegendruckzylinder 25a, 25b. Die Rotationszylinder 24a,
24b sind auf einem Teil ihres Umfanges mit einem zur Übertragung der Druckfarbe
geeigneten Material, z.B.
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einem Gummituch, versehen, welches die "druckende Fläche" 14 bildet,
deren Länge bei der gezeigten Ausführung etwas weniger als die Hälfte des Umfanges
des Rotationszylinders 24a bzw. 24b beträgt, entsprechend einem Umfangswinkel von
beispielsweise 1600 oder 170. Der übrige Teil 14t jedes
Rotationszylinders
24a bzw. 24b ist gegenüber der druckenden Fläche 14 radial nach innen um einen Betrag
r zurückgesetzt, derart, daß dieser Teil bei der Drehung des Rotationszylinders
nicht mit dem Gegendruckzylinder 25a bzw. 25b zusammenwirkt, sondern gegenüber diesem
einen Spalt oder Zwischenraum beläßt. Soll für den Druck ein Naßoffset-Verfahren
angewendet werden, so wird die Druckvorrichtung mit den erforderlichen Feuchtwerken
ausgerüstet. Grundsätzlich ist es auch nicht ausgeschlossen, ein anderes Druckverfahren
als den Flachdruck einzusetzen, wobei dann beispielsweise -der Rotationszylinder
selbst auf einem Teil seines Umfanges mit einer Druckform versehen wird.
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Mit den Ziffern 26a, 26b sind in Fig. 2 Umlenkwalzen eines Wagens
16 bezeichnet, der in Richtung der Pfeile 15 zwischen der ausgezogen dargestellten
Lage und einer strichpunktiert angedeuteten Lage der Walzen geradlinig hin und her
bewegbar ist. Die einlaufende Materialbahn 2 gelangt über eine ortsfest angeordnete
Umlenkwalze 17a zu der einen Umlenkwalze 26a des Wagens, wird hinter dem einen Gegendruckzylinder
25a zu einem vertikal im Sinne des Pfeiles 18 verstellbaren Register 19 geführt,
gelangt von diesem über den anderen Gegendruckzylinder 25b zu der anderen Umlenkwalze
26b des Wagens und von dieser zu einem ortsfesten, halbzylindrisch ausgebildeten
Umlenkblech 17b (oder auch einer Umlenkwalze) und setzt dann ihren Weg zu einer
Vorschubvorrichtung
fort. Mittels des einstellbaren Registers
19 wird der Druck beider Druckwerke 21a und 21b in einwandfreie Übereinstimmung
gebracht.
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Bei der in Fig. 3 und 4 dargestellten Ausführung der Druckvorrichtung
und eines Teiles des Wagens sind einander entsprechende Elemente mit denselben Bezugszahlen
wie in den Fig. 1 und 2 bezeichnet.
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Wie Fig. 4 zeigt, sitzt die hier erkennbare eine Umlenkwalze 26b des
Wagens 16 drehbar auf einer Welle 27, die in Lagerstücken 28 gehalten ist und auf
der außerdem Räder 29 drehbar angeordnet sind, die auf Schienen 20 (Fig. 3) laufen.
An den äußeren Enden der Welle 27 sind Zahnräder 30 vorgesehen, die in Zahnstangen
31 eingreifen und sich bei der Bewegung des Wagens auf diesen abwälzen können. Das
an dere Ende des Wagens ist ebenso ausgebildet. Ggfs. können dort die Zahnräder
auch wegfallen. Die Lagerstücke 28 an dem einen Ende des Wagens sind mit denjenigen
am anderen Wagenende durch Stangen 32 verbunden. Es kann auch genügen, nur an einer
Seite eine solche Verbindung vorzusehen.
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Die Zahnräder 30 dienen bei der dargestellten Ausführung zur Erzielung
einer besonders hohen Genauigkeit.der Wagenbewegung und der Wagenführung, nicht
jedoch zum Antrieb des Wagens. Dieser und zugleich die Steuerung der Wagenbewegung
in Abhängigkeit vom Arbeitstakt der Vorrichtung kann vorteilhaft
durch
eine Kurvenscheibe erfolgen, wie dies in Fig. 5 dargestellt ist. Die dort gezeigten
Teile können z.B. bei der in Fig. 3 wiedergegebenen Ausführung der Druckvorrichtung
auf der dem Beschauer abgewandten Seite liegen. Fig. 5 läßt die auf den Schienen
20 laufenden Räder 29, die Lagerstücke 28 sowie eine diese verbindende Stange 32
des Wagens 16 erkennen, während weitere Teile der Deutlichkeit wegen fortgelassen
sind. An der Stange 32 ist eine Stütze 33 mit einem Arm befestigt, an dem eine Abtastrolle
34 drehbar gelagert ist. Diese läuft auf der Steuerkante 35a einer Kurvenscheibe
35, die an der Welle 36b des einen der beiden Rotationszylinder angebracht ist.
Eine Zugfeder 37 zwischen einem Lagerstück 28 und einem ortsfesten Halter 38 sorgt
für eine feste Anlage der Rolle 34 an der Kurvenscheibe 35.
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Die Ausführung läßt sich aber auch so treffen, daß die Rolle zwangläufig
in einer Nut der Kurvenscheibe geführt ist.
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Der Wagen 16 führt durch die Kurvensteuerung bei einer Umdrehung der
Rotationszylinder 24a, 24b (Fig. 2) eine zeitlich genau zugeordnete Hin- und Herbewegung
aus.
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Fig. 5 veranschaulicht zugleich den synchronen Antrieb der beiden
vorhandenen Druckwerke 21a und 21b. Von der Hauptwelle 10 wird über ein nicht besonders
dargestelltes Getriebe im Untergestell 39 ein Kettenrad 40 angetrieben, über das
eine endlose Kette 41 geführt ist, die über ein Umlenkrad 42a, ein auf der Welle
des einen Gegendruckzylinders sitzendes Kettenrad 43a, ein auf der Welle 36a des
einen
Rotationszylinders sitzendes Kettenrad 44a, über jeweils
auf den Wellen der beiden Plattenzylinder sitzende Kettenräder 45a und 45b, über
ein auf der Welle 36b des anderen Rotationszylinders sitzendes Kettenrad 44b, ein
auf der Welle des anderen Ggendruckzylinders sitzendes Kettenrad 43b und über ein
zweites Umlenkrad 42b zum Antriebskettenrad 40 läuft. Die Walzen der Farbwerke können
z.B. über Zahnräder 46a, 46von auf den Wellen der Plattenzylinder sitzenden Zahnrädern
aus angetrieben sein.
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Die Arbeitsweise der beschriebenen Vorrichtung ist folgende.
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Während die druckende Fläche 14 (Fig. 2, 3) jedes Rotationszylinders
24a, 24b in Berührung mit der Materialbahn 2 ist und auf dieser den Druck ausführt,
bewegt sich der Wagen 16 mit einer Geschwindigkeit vorwärts (in Fig. 1, 2 und 3
nach links), die gleich der halben Umfangsgeschwindigkeit der druckenden Fläche
14 ist, während die Bahn 2 selbst infolge der zweifachen Umlenkung die gleiche Geschwindigkeit
wie die druckende Fläche hat. Dies veranschaulichen die Fig. 6a, 6b und 6c, in denen
jeweils zurückgelegte Wege 5z (Rotationszylinder), sw (Wagen) und sb (Bahn) mit
Bezug auf eine feste, w z.B. durch die Wellen,eines Rotationszylinders und des zugehörigen
Gegendruckzylinders gelegte vertikale Ebene über der Zeit t aufgetragen sind. Die
besonders stark gezeichneten Teile der Kurven kennzeichnen dabei den Ablauf des
Druckvorganges (Zeitraum tl) y wie ihn auch Fig. 3 veransdhauli.cht.
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Ist derselbe beendet (in Tig. 2 gezeigte Stellung der Teile),
so
setzt der Wagen 16 noch für einen kurzen Augenblick seine Vorwärtsbewegung mit abnehmender
Geschwindigkeit fort, bis er unter der Wirkung der Kurvensteuerung seine Bewegungsrichtung
umkehrt (im Verlauf des Zeitraumes t2) und dabei auch die Materialbahn 2 entgegen
ihrer eigentlichen Durchlaufrichtung durch die Maschine mitnimmt. Dies kann ungehindert
-geschehen, weil sich während dieses Zeitraumes t2 der gegenüber der druckenden
Fläche 14 radial zurückgesetzte Umfangsteil 14' (Fig. 2) am Gegendruckzylinder 24a
bzw. 24b unter Belassung eines Zwischenraumes ungehindert vorbeibewegt.
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Würde auf die Materialbahn 2 kein weiterer Einfluß ausgeübt werden,
so würde die Bahn entsprechend der gestrichelten Kurve Z in Fig. 6c so weit zurückgeführt
werden, daß sie zu Beginn eines neuen Druckvorganges genau dieselbe Lage hätte wie
zu Beginn des voraufgegangenen Druckvorganges. Es würde dann ein zweiter Druck auf
den bereits vorhandenen aufgebracht werden. Dies kann beispielsweise für Kontrollzwecke
beim Einrichten der Maschine ausgenutzt werden.
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Beim Arbeitsbetrieb der Maschine tritt nun während der Rückwärtsbewegung
des Wagens die Vorschubvorrichtung 6 (Fig. 1) in Tätigkeit und zieht die Bahn 2
um einen wählbaren und jeweils konstant bleibenden Betrag vor. Erhielte die Bahn
dabei keine Bewegung durch den Wagen, so ergäbe sich die strichpunktierte Kurve
V in Fig. 6c. Tatsächlich überlagern
sich aber die durch die Rückwärtsbewegung
des Wagens bedingte Rückzugsbewegung der Bahn und die durch die Vorschubvorrichtung
bewirkte Vorwärtsbewegung derselben, so daß sich als Resultierende beispielsweise
die in Fig. 6c mit R bezeichnete Kurve ergibt, die einen zeitweiligen Stillstand
der Bahn relativ zu der gewählten Bezugsebene ausweist, an dessen Ende die Bahn
bei zum Stillstand gekommener Vorschubvorrichtung durch den nun wieder seine Bewegung
in Vorwärtsrichtung beginnenden Wagen kurz vor Beginn eines neuen Druckvorganges
so beschleunigt wird, daß ihre Geschwindigkeit beim erneuten Auftreffen der druckenden
Fläche 14 des Rotationszylinders 24a bzw. 24b gleich derjenigen dieser Fläche ist.
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Die Geschwindigkeit der Wagenbewegung und deren Änderung in den Umkehrpunkten
kann durch entsprechende Ausbildung der steuernden Kurvenscheibe genau festgelegt
werden0 Ebenso kann in einfacher Weise auch die Geschwindigkeit der Vorschubbewegung
je nach den Erfordernissen gesteuert werden.
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Erfolgt der Antrieb der Vorschubvorrichtung mittels eines Kurbeltriebes,
der synchron mit der Drehung des Rotationszylinders umläuft und jeweils über einen
halben Drehwinkel die Vorschubbewegung ablaufen läßt, so ergibt sich eine günstige
sinusförmige Vorzugbewegung für die Bahn. Es ist ohne weiteres aber auch möglich,
die orzugbewegung in einem kürzeren Zeitraum als dem einer halben Umdrehung des
Rotationszylinders
entsprechenden Zeitraum durchzuführen. Es kann
dann die Umfangslänge der druckenden Fläche auch größer sein.
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Weiterhin läßt sich mit bekannten Mitteln ohne Schwierigkeiten eine
Einstellbarkeit der Vorschubgröße, also der jeweils vorzuziehenden Länge der Bahn
vorsehen. Tritt beispielsweise der Fall ein, daß die "druckende Fläche" des Rotationszylinders
nur zum Teil tatsächlich für den Druck herangezogen wird, was sich durch das Format
des herzustellenden Druckerzeugnisses und entsprechend durch die Umfangs länge det
auf dem Plattenzylinder aufgezogenen Form oder Platte ergeben kann, so läßt sich
dann der Vorschub jeweils so einstellen, daß die Bahn insgesamt nicht um die voll
abgewickelte Länge der druckenden Fläche des Rotationszylinders vorwärtsbewegt wird,
sondern nur um die Länge des tatsächlich ausgenutzten Teiles desselben.
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Wie sich aus den vorstehenden Erläuterungen ergibt, erfährt die Bahn
bei einer Maschine der in Fig. 1 gezeigten Art an der Stelle der Druckvorrichtung
eine Durchlaufbewegung durch die Druckwerke, während sie an der Stelle der Stanze
intermittierend bewegt wird, so daß dort eine Stanze mit geradliniger Arbeitsbewegung
verwendet werden kann. Damit ist eine besonders vorteilhafte Herstellungsmöglichkeit
für Haftetiketten und andere Erzeugnisse geschaffen, die neben einem Rotationsdruckwerk
weitere, "halbrotativ" auszuführende Arbeitsgänge erfordern.
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Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten bzw. in der Zeichnung
dargestellten Merkmale sollen, sofern derbekannte Stand der Technik es zuläßt, für
sich allein oder auch in Kombinationen als unter die Erfindung fallend angesehen
werden.
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Pat entansrüche