DE2137513A1 - Verfahren zur herstellung von beschichtungsmassen auf kunststoffbasis - Google Patents
Verfahren zur herstellung von beschichtungsmassen auf kunststoffbasisInfo
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Description
Aktiengesellschaft
J?ri?nVfurt aT H-iin
Patentanmeldung:
Verfahren zur Herstellung von Bescliiclitungsjnassen auf Kunststoffbasis
Gegenstand dieser Erfindung ist die Herstellung von Kunststoffbeschichtungen
auf Metallen und anderen Werkstoffen über den Weg der Pulverlackierung auf Basis ungesättigter Hydroxyesterharze.
Es gibt eine ganze Anzahl *Verfahren, nach denen man Pulver auf Kunststoffbasis
mit den einzelnen Verarbeitungsweisen speziell angeglichenen Kornverteilungen im Bereich zwischen 20 und 500 Mikron auf Metallen,
keramischen Stoffen und anderen Werkstoffen aufträgt und erhitzt, so ä
dass ώ-.β Kunststoff über züge auf diesen Werkstoffen bilden.
Genannt seien Tauchsintern, Wälzsintern, Streusintern, Schüttsintern,
Sprühsintern, Wirbelsintern, Flammsprühen und als besonders modernes
Verfahren die seit dem Jahre 1962 bekannte elektrostatische Pulverb«=
Schichtung.
Charakteristisch an diesen Verfahren ist der lösungsmittelfreie Beschichtungsauftrag,
der zahlreiche wirtschaftliche und verfahrenstechnische Vorteile gegenüber den konventionellen lösungsmittelhaltigen
Lackierungen hat. .
Als Rohstoffe für diese Kunststoffbeschichtungsverfahren - auch "Pulverlackierung" genannt - werden sowohl thermoplastisch als auch
duroplastisch verarbeitbare Kunststoffe verwendet. ύ
Es sind unter anderm folgende Kunststoffe einsatzfähig: Polyolefine,
thermoplastische gesättigte Polyester, Polyvinylchloride, Polyfluorolefine, Epoxidharze und duroplastische Polyesterharze. Epoxidharze
haben den Nachteil, dass die' daraus hergestellten Kunststoffbezü? im
aj "tgemtinen nicht auesenwitterungsbeständig sind. Verzweigte, g.. ttigte
Pv yesöerharze haben diesen Nachteil meistens nicht, müssen ,-jedoc. zusammen
mit speziellen Vernetzersystemen verarbeitet v/erdon und benötigen
bei der Verarbeitung relativ hohe Einbrenntemperaturen und lange Sinbrenn-
-'■ iten. Thermoplastische lineare Polyester können je nach S^hmelzbereich
bei niedrigeren Temperaturen eingebrannt werden, haben aber auf Grund ihrer relativ niedrigen Glasumwandlungspunkte nur eine begrenzt
thermische Belastbarkeit*
209886/1276 OWGiNAL INSPECTED
Für die Verarbeitung ungesättigter linearer Dolymerisierbarer Polyesterharze
müssen die zu beschichtenden Werkstücke speziellen kostenaufwendigen
Vorbehandlungen unterworfen werden-, damit die während des ^olymeri satinns-Härtungsvorganges
stark schrumpfenden Uberzüee überhaupt haften. Deshalb
fanden derartige Bindemittel für die Bereitung von Pulverlacken bisher
keine Verwendung.
Die Aufgabenstellung, die der Erfindung zu Grunde la«?·, war. eine'Harzba.=n s
für Kunststoffbeschichtungen über den Weg der Pulverlackierunp· zu finden,
welche es ermöglicht, besonders schnell härtende, auf unvorbehandelten
Metallen, keramischen Materialien, Holz und ähnlichen Werkstoffen gut
haftende, vergilbungsresistente, witterunpsbeständisre "nd auskreidunpR-feste
Beschichtungen durchzuführen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss gelöst dadurch, dass man ungesättigte
verzweigte Hydroxyesterharze, welche durch Veresterung von gesättigten aliphatischen und/oder aromatischen Dicarbonsäuren einerseits und/oder
ungesättigten Dicarbonsäuren andererseits mit einer Mischung von 75 bis 97 MoI^ zweiwertiger und 25 bis 3 MoI^ mindestens dreiwertiger
mehrfunktioneller Alkohole hergestellt werden, mit einer Hydroxyl i?ahl von 30 bis 110, vorzugsweise kO bis 80, zur Herstellung von schnell
härtenden Pulverlacken für Kunststoffbeschichtungen verwendet.
Die in der Erfindung verwendeten ungesättigten verzweigten Hvdroxyesterharze
sind vorzugsweise hergestellt auf Basis einer oder mehrerer der drei isomeren Phthalsäuren und gegebenenfalls einer oder mehrerer aliphatischer
Dicarbonsäuren mit insgesamt 6 bis 36 Kohlenstoff-Atomen im
Gemisch mit Dicarbonsäuren, welche mindestens eine Knhlenstoffrloppelbindung
enthalten,· z.B. (X - B -ungesättigte Dicarbonsäuren wie Fumarsäure
und Maleinsäure sowie Derivate derselben.
Derartige erfindungsmässig modifizierbare ungesättigte Copolyesterharze
enthalten ein Gemisch aus mindestens einem zweiwertigen und mindestens
einem mehr als zweiwertigen Alkohol, beispielsweise folgende Substanzen:
als zweiwertige Alkohole: Äthylenplykol, Diäthylenglykol, Propylenglykole,
Butylenglykole, Pentandiole, Hexandiole, 1,^-Dimethylol-cyclohexan,
2,2'-Dimethyl-1,3-Propandiol, Tricyclodekandimethylol und andere,
als mehrwertige Alkohole: Glycerin,, Trimethylolpropan, Pentaerythrit,
Hexantriol, Sorbit und andere.
Aus den DAS 1 193 67? und 1 033 291 ist die Herstellung und Verwendung
von gesättigten verzweigten therephthalsäurehaltigen Hydroxyesterharzen
bekannt.
209886/1276 -3-
-;7V·.;£;;
>.*o QflM . ßAD OHlQlNAL
Das Britische Patent 1 0^7 68Ί .beschreibt die Vernetzung solcher
gesättigter Polyester mit Säureanhydriden»
Die DAS 1 *t69 895 beinhaltet u.a. die Hersteilung von festen linearen
ungesättigten Polyesterharzen auf Basis Teretihthalsäure, Fumarsäure
und verschiedenen Glykolen und Verwendung der linearen nolymerisierbaren
po1y*>ster itnter Zu sat 7 monomerer Substanzen bei der HTs+eli^np· von
diiroT>lastiPchen Pressmassen.
Aus diesen Veröffentlichungen war befün-licVi der
T'.rfindunf nichts ζυ eni
20988G/127G 6AD OWGINAL
Ein beheizbarer Autoklav aus rostfreiem Stahl wurde mit
2,2 kg Dimethylterephthalat
>,7 " 1,4 Butandiol
o,75 " Trimethylolpropan
4 g Zinkacetai-Dihydrat
beschickt» Nach mehrmaligem Spülen mit Stickstoff wurde bei einer Innentemperatur von etwa 1'+0-20O0C das bei der Umesterung entstehende
Methanol bei Normaldruck und unter Einleiten von Stickstoff abdestilliert,
anschliessend wurden nach Abkühlen auf 120 C
5,1 kg Fumarsäure
4 g Tetraisopropyltitanat
zugegeben und im Laufe von ca 6 .Stunden auf 200 C unter Stickstoff und
Normaldruck erhitzt, bis die theoretische Menge Wasser annähernd abdestilliert war. Danach wurde Vakuum angelegt und ca 1 h bei 200 G
unter Vakuum belassen, bis eine Säurezahl von 30 (mg KOH/g Substanz)
erreicht war.
Die Hydroxylzahl des so erhaltenen ungesättigten Hydroxyesterharzes
betrug 70» eier Schmelzpunkt lag bei 88°C .
In derselben Weise wie in Beispiel 1 wurde aus den gleichen Ausgangsstoffe
ein Polyester hergestellt mit einer Säurezahl von 20, einer Hydroxylzahl
5Ö «ad einem Schmelzpunkt von 95
Beispiel ^
In derselben Weise wie in Beispiel 1 wurden
In derselben Weise wie in Beispiel 1 wurden
2,2 kg Dimethylterephthalat
5,2 " 1,4 Butandiol
und 5»1 kg Fumarsäure zur Reaktion gebracht*
Es resultierte ein ungesättigtes lineares Polyesterharz mit folgenden
Kenndaten: Hydroxylzahl: 10 ; Säurezahl: 20 ; Schmelzpunkt: 70 C
Beispiel 4
In derselben Weise wie in Beispiel 1 wurden
In derselben Weise wie in Beispiel 1 wurden
3,*» kg Fumarsäure
5.1 " Dimethylterephthalat
3.2 " Äthylenglykol
o,75 " Trimethylolpropan
zur Reaktion gebracht.
Das so erhaltene imgesättigte, verzweigte Hydroxyesterharz hatte folgende
Kenndaten: Hydroxyl Kahl: 57 ; Säurezahl: ?8 ; Schmelzpunkt: 81-83 C
2 0 9 8 8 6/1276 -5-
In derselben Weise wie in Beispiel 1 wurden
3,^ kg Fumarsäure
5.1 " Dimethylterephthalat 3,5 " Äthylenglykol
zur Reaktion gebracht.
Das entstandene ungesättigte, lineare Polyesterharz hatte folgende
Kenndaten: Hydroxylzahl: 25 5 Säurezahl: 32 ; Schmelzpunkt: 63-66 C
Beispiel 6 In derselben Weise wie in Beispiel 1 wurden
3,9 kg Fumarsäure
o,82 " Dimethylterephthalat
1.2 " Phthalsäureanhydrid
3.3 " Äthylenglykol
1.7 " 2,2' Dimethylpropandiol-1,3
1.8 " Diäthylenglykol
zur Reaktion gebracht.
Dabei wurde Phthalsäureanhydrid in der zweiten Stufe zusammen mit Fumarsäure zugegeben.
Das so gewonnene ungesättigte, verzweigte Hydroxyesterharz hatte folgende Kenndaten: Hydroxylzahl: 51 ί Säurezahl: 18 ;
Schmelzpunkt: 52 - 55°C
Es wurde wie in Beispiel 6 verfahren, jedoch statt Phthalsäureanhydrid
die äquivalente Menge Adipinsäure gleichzeitig mit Fumarsäure zugegeben und ein Harz mit: Hydroxylzahl: 51 ; Säurezahl: 29 ; Schmelzpunkt: £9-51
erhalten.
Beispiel 8 Sin beheizbarer Autoklav aus rostfreiem Stahl wurde mit If^tXSgXX
if,56 kg Äthylenglykol
o,k8 " Pentaerythrit
und 5 g polymerem Tetrabutyltitanat beschickt.
iiach r^taaaligem Spülen mit Stickstoff wurde die Innentemperatur auf I50 C
eingestellt und bei dieser Temperatur
8,12 kg Fumarsäure zugegeben.
Unter Einleiten von Stickstoff wurde die Temperatur in 6 Stunden auf 21O0C
erhöht und bei dieser Temperatur belassen, bis 98$ des entstehenden
Kondensatwaesers abdestilliert waren.
209886/1276
Abschliessend wurde in ca 1 Stunde imi 210 bis 215°C im Vakuum das
restliche Kondensatwasser und der Glykolüberschuss abdestilliert. Der so
erhaltene ungesättigte Hydroxyester hatte folgende Kennzahlen: Hydroxylzahl: 52 ; Säurezahl: 15 ; Schmelzpunkt: 83°C
In einem beheizbaren Autoklaven werden
■1,7 kg Äthylenglykol
■1,7 kg Äthylenglykol
und 1,1 " Trimethylolpropan auf IhO C unter
Stickstoff erhitzt.
Bei 1W3C wird 5,9 kg Dimethylterephthalat zugegeben und die
Temperatur unter weiterem Einleiten von Stickstoff in 8 Stunden auf 2200C
erhöht, bis das bei der Umesterung frei werdende Methanol abdestilliert ist.
Man belässt die entstandene Harzschmelze zur Auskondensation noch 2 Stunde
bei 225 C und erhält so ein gesättigtes, verzweigtes Polyesterharz mit
einer Hydroxylzahl von 118 , einer Säurezahl von 0,2 und einem Schmelzpunkt von 9^ - 97°C .
Die Schmelze wird in einen Kneter abgelassen und dort bei 1*fO G innig
mit 0,65 kg Pyromellithsäuredianhydrid vermischt.
20 9886/1276
-7-
137513
Anwendungsbeispiel A
Die Polyesterharze aus Beispiel.1 bis 8 werden in einem Doppelschneckenextruder bei 130°G wie folgt mit Zusatzstoffen vermischt;
χ 63 Gwtl. Polyesterharz
" Titandioxyd-Pulver " Phthalidperoxyd
" Verlaufmittel
Das Extrudat v;ird in ein®· Prallrippengebläsemühle feinst gemahlen
und aus dem Mahlgut die Hauptfraktion, die zwischen 40 und 100 Mikron
Kornfeinheit liegt, für Versuch C abgesiebt«
Anwendungsbeispiel B
Wie im Anwendungsbeispiel A wird ein Pulver,der Kornverteilung *f0 bis
Mikron aus folgenden Produkten hergestellt:
6k Gwtl. Harz-Pyromellithsäuredianhydrid-Gemisch
aus Beispiel 9 " Titandioxid-Pulver " Verlaufmittel
ispiel
Anwendungsbeispi el C
Die in den Anwendungsbeispielen A und B hergestelltem Kunststoffpulver
werden mit einer elektrostatischen Pulversprühpistole unter 70 KV Spannung
auf 70 χ 150 mm grosse entfettete Stahlbleche aufgetragen und bei ISO C
eingebrannt. Die Schichtstärken lagen zwischen 60 und 70 Mikron.
Das Ergebnis der so durchgeführten Beschichtung zeigt die folgende
2) „„j „., Eigenschaften der Beschichtung
Haft festig-' Gitter-3)'
keit
rwendetes Kenn- 1) Ein-'"' Hydroxyl-
T7. aus zeichng. brenn- zahl d»
d.Harz.
TI
U
TT
TJ
U
TT
TJ
π
τι
α
τι
α
ν
ν
τ.
ν
τ,
ν
τ.
ν
τ,
V
V
M
V
M
zeit
min.
min.
2-3
30
Harzes
70 50 10 57 25 51 51
52 118
schnitt
Tiefung nach DIN 53156
mm
gut
gut
keine
gut
keine
gut
gut
gut
gut
Gto Gto
Gto
Gto Gto Gto Gto
10 9
7 8-9
8 6-8
1) TI = ungesättigt
G = gesättigt
V - verzweigt
T. = 1 inear
G = gesättigt
V - verzweigt
T. = 1 inear
2) Mindesteinbrennzeit
3) Gto = Kein Abtrennen der Lackschicht
209886/1276
Die Tabelle zeigt deutlich:
1.) Die linearen, ungesättigten Polyesterharze aus den Beispielen 3 und
vermitteln keine Haftung der Kunststoffbeschichtung auf dem unvorbehandelten
Metall.
2.) Beschichtungen mit ungesättigten verzweigten Hydroxyesterharzen der
Beispiele 1, 2, h, 6, 7 und 8 haften ausgezeichnet und härten in
relativ kurzer Zeit aus.
3.) Beschichtungen mit gesättigten verzweigten Polyesterharzen wie Beispiel
9 benötigen zum Erreichen der gewünschten Schichteigenschaften eine unwirtschaftlich lange Einbrennzeit.
Die Beschichtungen mit Harzen aus den Beispielen 1, 2, k und 6 bis 8
wurden einer Xenotestprüfung von 1000 Stunden unterworfen, wobei kein
Glanzverlust eintrat. Auch bei Aussenbewitterung war kein Auskreiden festzustellen.
Die Harze aus Beispiel £ und $ wurden auf einem beheizbaren Walzenstuhl
bei 90 C wie folgt verknetet:
90 Gwtl. Polyesterharz
8 " Titandioxyd-Pulver
1 " Tert. Butylperbenzoat
1 " Verlaufmittel
Das homogene Walzenfell wurde in einer Gebläsemühle auf *t0-90 Mikron
Feinheit vermählen und das Mahlgut mit einer elektrostatischen Pulverbeschichtungspistole
mit 70 kV auf I50 χ 70 mm grosse Buchenholzplatten
aufgesprüht und anschliessend 5 min bei 110°C erhitzt.
Die Beschichtung mit Harz aus Beispiel k haftete nach dem Erkalten
gut auf dem Holz und zeigte keine Rißbildung, während die Beschichtung mit dem Harz aus Beispiel 5 Haftungesch.w±*rigke±tea zeigte und stark
zur Rißbildung neigte.
-9-
209886/1276
Claims (1)
- PatentansprücheUngesättigte verzweigte Hydroxyesterharze, die durch Veresterung von gesättigten aliphatischen und/oder aromatischen Dicarbonsäuren einerseits und/oder ungesättigten Dicarbonsäuren andererseits mit einer Mischung von 75 bis 97 Mol?£ zweiwertiger und 2.5 bis 3 MoI^ mindestens dreiwertiger mehrfunlctioneller Alkohole hergestellt werden mit einer Hydroxylzahl von 30 bis 110, vorzugsweise kO bis 80, zur Herstellung von schnell härtenden Pulverlacken für Kunststoffbeschichtungen.Wie Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Säurezahl der Harze 5 - 40, vorzugsweise 10-30 beträgt.3. ■ .Wie Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man zur Harzherstellung Gemische aus gesättigten und ungesättigten Dicarbonsäuren verwendet, die als ungesättigte Komponente 30 bis 80 Mol# Fumarsäure enthalten.Wie Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass man säureseitig als gesättigte Komponente 20 bis 70 HoI^ eine oder mehrere der drei isomeren Phthalsäuren verwendet.Frankfurt a.M., den 26. Juli 1971 Patentabteilung Dr.GZ/Vol/Stö.209886/1276
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-
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8230 | Patent withdrawn |