DE2136916C3 - Vorrichtung zur Abfangung von Zug- und/oder Druckkräften aus dem Ofenkopf bei Hochöfen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abfangung von Zug- und/oder Druckkräften aus dem Ofenkopf bei Hochöfen mit Kompensationen des Panzers. Üblicherweise sind bei Hochöfen Druckkräfte ■infolge des Innendruckes oder aus dem Gewicht des Ofenkopfes resultierende Zugkräfte abzufangen, wenn unterhalb des Ofenkopfes eine Kompensation zum Ausgleich von Wärmedehnungen vorgesehen ist. Bei derartigen Hochöfen sind sehr hohe Reaktionskräfte in das eigentliche Stützgerüst einzuleiten, welches als Festpunkt für den oberen Kompensationsstrang herangezogen werden muß.

Zur Aufnahme dieser Kräfte verwendet man bekanntlich Gleitlagerungen.

Derartige Gleitlagerungen haben jedoch den Nachteil, daß sie wegen der sehr hohen Andruckkräfte und den im Betrieb laufend größer werdenden Reibungskoeffizienten sehr hohe Horizontalkräfte auf das Hochofengerüst bei nicht zu vermeidenden Horizontalverschiebungen des Hochofenpanzers abgeben. Dies führt dazu, daß die Gerüste sehr stark dimensioniert werden müssen. Außerdem bedingt die Ableitung der hohen Horizontalkräfte eine sehr starke Verankerung des Gerüstes sowie eine entsprechende Fundamentierung.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht deshalb darin, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, bei welcher bei seitlichem Auswandern der Achse des Hochofenpanzers das Weiterleiten von Horizontalkräften infolge von Reibungswiderständen verhindert wird,
ϊ Diese Aufgabe wird bei der Vorrichtung der eingangs genannien Art dadurch gelöst, daß senkrechte Säulen mit Kugelgelenken ein flexibles, horizontal bewegliches Stützungssystem bilden.
Dies hat den Vorteil, daß sich das Gerüst sehr

in wirtschaftlich dimensionieren läßt, so daß sowohl der Herstellungs- und Materialaufwand als auch die Montage wesentlich weniger aufwendig bzw. einfacher sind.

Zweckmäßigerweise sind die Säulen in radialer Richtung geneigt. Als vorteilhaft hat sich außerdem ein Druckverteilungsring am Ofenkopf herausgestellt Eine Höhenverstellbarkeit des Kugelgelenkes läßt sich durch entsprechend vorgesehene Stellschrauben erreichen. Dabei haben zweckmäßigerweise die Stellschraube und das Gegenstück große Bohrungen.

Anhand der Zeichnungen wird eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung näher erläutert.

F i g. A zeigt schematisch in einer Seitenansicht eine erfindungsgemäße Vorrichtung;

F i g. B zeigt die Wirkungsweise der Vorrichtung von Fig.A;

F i g. C zeigt in einer Einzelheit das Kugelgelenk.
Der in F i g. A und B gezeigte Ofenpanzer 1 ist durch einen Kompensator 2 von dem Ofenkopf 3 getrennt. An dem ortsfesten Hochofengerüst 4 ist eine beliebige Anzahl von Säulen 5 aufgehängt, die am Kopf und am Fuß Kugelgelenke 6 besitzen, wodurch ein allseitiges Pendeln der Säulen 5 möglich ist. Zur Aufnahme der hohen Einzellasten aus den Säulen 5 wird am Ofenkopf ein Verteilungsring 7 angebracht, wodurch für eine ausreichende Absteifung gesorgt ist.

Wenn, wie aus Fig. B ersichtlich ist, sich die Ofenachse um das Maß Δ verschiebt, erfahren die Säulen 5 eine Winkelverdrehung φ. Infolge der Höhe h

-to der Säulen 5 geht das Verhältnis A/h-*0, so daß die Winkelverdrehung sehr gering ist und entsprechend geringere Horizontalreaktionen abgegeben werden.

Das in F i g. C gezeigte Kugelgelenk 6 muß sowohl erhebliche Druck- als auch Zugkräfte aufnehmen. Die Säule 5 hat an ihren Enden kugelig ausgedrehte Aufnahmestücke 8. In dem Stück 8 sitzt eine Stellschraube 9 mit großer Bohrung, die eine Höhenverstellung ermöglicht. Die Stellschraube 9 hat oben eine Kugelkappe, woran sich ein Werkstück 10 mit Innengewinde anschließt. Unterhalb des Verteilungsringes 7 sitzt das Gegenstück 11 mit einer Scheibe. Das ganze Gelenk wird durch eine Schraube 12 mit einer darauf angeordneten Mutter zusammengehalten.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur Abfangung von Zug- und/oder Druckkräften aus dem Ofenkopf bei Hochöfen mit Kompensationen des Panzers, dadurch gekennzeichnet, daß senkrechte Säulen (5) mit Kugelgelenken (6) ein flexibles, horizontal bewegliches Stützungssystem bilden.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Säulen (5) eine Neigung in radialer Richtung haben.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß am Ofenkopf (3) ein Druckverteilungsring (7) angeordnet ist.

4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Kugelgelenk (6) durch eine Stellschraube (9) höhenverstellbar ist

5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellschraube (9) und das Gegenstück (11) große Bohrungen aufweisen.