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Neue Triacyloxymethyl-acetoxy-steroide II Zusatz zur Patentnnmeldung
In der Patentanmeldung
werden neue (RO.CH2)3 acetoxy-Steroide der allgemeinen Formel
beschrieben, worin sich einer der Roste R von höheren Oxycarbonsäuren und von Derivaten
des Pyrans ableitet, und es wird ein Verfahren zu deren Herstellung vorgeschlagen7
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Verbindungen, in denen R Wesserstoff bedeutet,
in an sich bekannter Weise mit einem reaktionsfähigen Derivat einer Oxycarbonsäure
oder einem Pyranderivat umsetzt.
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Als höhere Oxyearbonsäure sind solche mit einer oder auch mehreren
Hydroxygruppen geeignet, insbesondere die Tiihydroxypivalinsäure. Als substituiertes
Pyran wird das 2-Hydroxymethyl-3-hvdroxy-2.3-dihydropyran genannt.
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Fiir viele Indikationen der medizinischen Praxis ist es erforderlich,
daß der Steroidwirkstoff iu wasserlöslicher Form vorliegt. Bekanntemaßen wird in
vielen Fällen die Wasserlöslichkeit dadurch erzielt, daß man einen Steroidalkohol
z.B. mit einer Mineralsäure, vorzugsweise mit Schwefelsäure oder Phosphorsäure,
oder mit Polycarbonsäuren, volzugweise Bernsteinsäure, verestert. Die hinwendung
der so erhaltenen Ester als wasserlösliche Steroidwirksubs-tazzen erfolgt dann in
Form ihrer Salze, z.B. als Alkalisalze. Weitere Möglichkeiten bestehen darin, dcf
man einen Steroidalkohol mit z.B. Aminocsrbonsäuren, wie Aminoessigsäure, verestert
oder in das Steroidmolekül eine basische Stickstoffgruppe, z.B. eine Aminogruppe,
einführt und die so erhaltenen Ester bzw. N-substituierten Steroide als mineralsaure
Salze, ,B, als Sulfat, Phosphat, llydrochlorid oder ähnliche Salze, anwendet.
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Bei der Anwendung solcher wasserlöslichen Steroide ist jedoch zu beachten,
daß bei bestimmten Indikationen die Verabfolsung ionischer Salze nachteilig; ist.
Deshalb ist es von Vorteil, einen Steroidalkohol in eine wasserlösliche Form zu
bringen, indem man als hydrophile Gruppen Glycosidreste einführt.
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Diese Methode zur Herstellung wasserlöslicher Steroide hat insbesondere
bei den herzwirksasen Steroiden große Bedeutung erlangt
Bekanntlich
ist die Herstellung solcher Steroidglycoside, die chemisch als Acetale aufzufassen
sind, mit experimentellen Schwierigkeiten verbunden. Die Verknüpfung von Zuckern
und Steroidalkoholon über die Acetalbindung wird üblicherweise in Gegenwart eines
Überschusses von Silber- oder Quecksilbersalzen durchgeführt, deren Abtrennung nach
erfolgter Umsetzung insbesondere bei der betriebsmäßigen Durchführung aufwendig
ist.
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Die Ausbeuten an geamnschtem Steroidglycosid sind nur gering.
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Darüber hinaus besteht die Möglichkeit der Bildung von Epimerengemischen
am Kohlenstoffatom 0-1 des Zuckermoleküls.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit, neue Wasser lösliche
Steroide aufzufindvn, deren hydrophiler Substituent keinen ionischen Charakter hat,
deren technische Herstellung weniger aufwendig ist und gleichzeitig höhere Ausbeuten
an geamnschtem wasserlöslichen Steroid liefert.
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Es wurde nun gefunden, daß (RO.CH2)3-acetoxy-Steroide, die in der
4.5-Stellung epoxydiert sind, gleichfalls die gewünschten Eigenschaften besitzen
und pharmakologisch wirksam sind.
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Die weitere Ausbildung der Patent anmeldung
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somit neue (RG.CH2)3-acetoxy-4ß.-epoxy-Steroide der allge-
meinen Formel
worin einer der Feste R der Acylrest einer höheren Oxycarbonsäure oder ein substituierter
Pyranrest, R1 eine Hydroxygruppe und R2 Wasserstoff, eine Hydroxy- oder Acyloxygruppe,
wobei sich der Acylrest von einer aliphatischen oder aronatischen Carbonsäure mit
1-12 Sohlenstoffatomen herleitet, oder R1 und R2 gemeinsam einen ß-standigen Oxidoring
und die Substituenten in 3- und 15-Stellung a- oder ß-ständig sein können und ein
Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen durch Umsetzung von entsprechenden
Verbindungen, in denen R Wasserstoff, R1 und R2 die oben angegebene Bedeutung haben
und die Substituenten in 3- und 15-Stellung a- oder ß-ständig sein können, mit einem
reaktionsfähigen Derivat einer Oxycarbonsäure oder einem Pyranderivat, dadurch gekennzeichnet,
daß man anstelle von in 4.5-Stellung gesättigten oder ungesättigten Steroiden von
4R.5-Epoxy-Steroiden ausgeht.
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Das Molekül der Ausgangs steroide kann desweiteren in üblicher Weise
substituiert sein. Als mögliche Substituenten seien beispielsweise genannt zusätzliche
freie oder veresterte a- oder ß-konfirierte Hydroxygruppen in 1-; 6-, 11-, 12-,
17-, 14-, 1- oder 16-Stellung, eine Ketogruppe in 11- oder 12-Stellung, eine~weitere
Epoxygruppe in vorzugsweise 14.15-Stellung, gesättigte oder ungesättigte Alkylgruppen
in 1-, 16- oder 18-Stellung, oder Halogenatome, vorzugsweise Chlor oder Fluor, in
2-, 4-, 6- oder 9-Stellung. In den Ringen A, B, C und D können die Ausgangssteroide
gesättigt oder ungesättigt, z.B. in 1-, 9(11)-, 14(15)- oder 16-Stellung, sein.
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Neben den Steroide der Androstan- und Pregnanreihe sind auch solche
geeignet, die in 17-Stellung durch die Cholesterin- oder Ergosterin-Seitenkette
oder den ß-ständigen Butenolidring substituiert sind.
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Die Durchführung der Veresterung erfolgt nach Methoden, wie sie dem
Fachmann dafür allgemein geläufig sind. Vorzugsweise löst man das Trihydroxinethylacetoxy-Steroid
in einer organischen Base, z.B. in Pyridin oder Öbllidin, versetzt diese Lösung
mit einem Überschuß an Carbonsäurehalogenid, wie z.B.
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das Carbonsäurechlorid, und läßt das Reftionsgemisch' bei vorzugsweise
Raumtemperatur reagieren. Der BeaI£tionsablauf wird zur genauen Endpunktsbestimmung
der gewümnschten Veresterung zweckmäßigerweise im Dünnschichtchromatogr-amin analytisch
verfolgt.
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Die Einführung eines substituierten Pyranrestes erfolgt gleichfalls
nach an sich bekannten Methoden Vorzugsweise löst man das Trihydroxymethylacetoxy-Steroid
in Tetrahydrofuran und versetzt mit einem Überschuß von Tri-O-acetyl-D-glucal in
Gegenwart von Phosphorochlorid. Das Reaktionsprodukt wird in Alkohol gelöst und
die Acetoxygruppen werden durch milde alkalische Hydrolyse, z.B. mit Kaliumbicarbonat,
abgespalten.
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Dem Reaktionsgemisch können auch zusätzlich Lösungsvermittler oder
Verdünnungsmittel, die gegen die erfindungsgenäß anwendbaren Reciktionspartner indifferent
sind, zugesetzt werden. Beispielsweise genannt seinen insbesondere Halogenkohlenwasserstoffe,
wie Methylenchlorid, Äthylenchlorid, Chloroform u.ä., oder Kohlenwasserstoffe, wie
Benzol, Toluol oder Äther, wie Diäthyläther, Dioxan u.ä.
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Die erfindungsgemäß herstellbaren Verbindungen sind wertvolle wasserlösliche
Arnneimittelwirkstoffe.
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Das nacholgende Ausführungsbeispiel erläutert die Erfindung: Beispiel
1: Man acyliert 250 mg 3ß-[Tri-(hydroxymethyl)-acetoxy]-4ß. acetoxy]-4ß.5, 14.15ß-diepoxy-5ß,14ß-card-20(22)-enolid
in 3 ml absolutem Pyridin mit o,6 g Triacetoxivalylchlorid 3 Tage bei Raumtemperatur,
gießt das Reaktionsgemisch in Eiswasser ein, extrahiert mit Methylenchlorid-, trocknet
die organische Phase und engt im Vakuum zur Trockne ein. Man löst den Rückstand
in 70 ml Methanol, gibt eine Lösung von o,5 g Natriumbicarbonat in 15 ml' Wasser
hinzu und läßt 10 Tage bei Raumtemperatur stehen. Man verdünnt mit 200 ml Wasser
und extrahiert 3 mal mit äe 50 ml Chloroform und danach 3 mal mit Chloroform, das
10 % Äthanol enthält. Die Extrakte werden eingeengt.
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Nach chromatographischer Trennung auf Silicagel-Platten eluiert man
mit Chloroform/Essigester 1:1 das Kieselgel der herausgeschnittenen Zone, zieht
den Extrakt im Vakuum zur Trockne ab, verreibt mit Essigester und saugt ab. Man
erhält 41 mg 3ß[[Bis-(hydroxymethyl)]-[tris-(hydroxymethyl)-acetoxymethyl]-acetoxy}-4ß.
5 ; 14. 158-di epoxy-'iß , 14B-card-20(22)-enolid vom Schmelzpunkt 118-122 CC (Zersetzung).